Pop und Gegenwärtigkeit – diese zwei Begriffe gehören zusammen. Egal ob Popart, Popliteratur, oder die etwas aus dem sonstigen Poprahmen fallende Popmusik, sie alle zeichnen sich durch eine enge Bindung an ihre jeweilige Gegenwart aus, die sie ausdrücken und mitgestalten und in der sie gegenwärtig sind. So verschieden die jeweiligen Gegenwarten sind, so verschieden gestaltet sich aber auch die jeweilige Popform, was die Frage mit sich bringt, ob ‚Pop‘ überhaupt als einheitlicher Begriff gebraucht werden kann – nur die Bindung an die eigene Zeit reicht dafür nicht aus. Dieser Frage widmet sich diese Arbeit, zumindest innerhalb eines abgesteckten Rahmens. Denn gerade in Deutschland lässt sich anhand der Popliteratur verfolgen, wie diese sich an ihre Zeit bindet, welche Mittel sie nutzt, worin sie sich über die Jahre hinweg gleich geblieben ist und wo sie sich verändert, ihrer Gegenwart angepasst hat und neue Bewegungen innerhalb dieser ausdrückt.Die Untersuchung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der ‚alten‘ und der ‚neuen‘ Popwelle soll sich auf zwei Texte stützen: Rolf Dieter Brinkmanns „Angriff aufs Monopol“ von 1968 und Stefanie Flamms „Lifestyle ist alles, was uns bleibt“ von 1995. Beide Texte versuchen direkt zu beschreiben, worum es ihrer Gegenwart geht, woher ihre Popliteratur kommt, dadurch verringert sich der interpretative Spielraum im Vergleich zu ‚einfachen literarischen‘ Texten, die rein darstellend funktionieren. Gleichzeitig sind sie auch in ihrer Vorgehensweise Popliteratur, ihre Schreibweise ist dementsprechend eigen und zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klärung von Begrifflichkeiten
- Umgang der Popliteratur mit der Gegenwärtigkeit – inhaltlich und formal
- Pop, Individualität, Gegenwart und Selbstinszenierung
- Rolf Dieter Brinkmann „Angriff aufs Monopol – Ich hasse alte Dichter“ (1968) und Stefanie Flamm „Lifestyle ist alles was und bleibt“ (1995)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Popliteratur und Gegenwärtigkeit, indem sie die Art und Weise analysiert, wie deutsche Popliteratur verschiedene Gegenwarten in ihren Inhalten und Formen widerspiegelt.
- Die Entwicklung der Popliteratur in Deutschland, insbesondere ihre Verbundenheit mit den jeweiligen Epochen
- Die charakteristischen Inhalte und formalen Merkmale der Popliteratur, wie z.B. die Verwendung von Umgangssprache, die Beschäftigung mit alltäglichen Themen und experimentelle Schreibweisen
- Der Umgang der Popliteratur mit Themen wie Individualität, Identität und Selbstinszenierung im Kontext der jeweiligen Gegenwart
- Der Vergleich zwischen der "alten" Popliteratur der 1960er Jahre und der "neuen" Popliteratur der 1990er Jahre
- Die Rolle von Technik, Medien und Kommerz in der Popliteratur.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die grundlegende Frage nach dem Zusammenhang von Pop und Gegenwärtigkeit. Kapitel 2 widmet sich der Klärung wichtiger Begriffe wie "Gegenwart", "Gegenwärtigkeit" und "Popliteratur" und beleuchtet die verschiedenen Dimensionen dieser Konzepte. Kapitel 3 analysiert zwei repräsentative Texte aus der deutschen Popliteratur: Rolf Dieter Brinkmanns "Angriff aufs Monopol" (1968) und Stefanie Flamms "Lifestyle ist alles, was uns bleibt" (1995). Diese Analyse vergleicht die beiden Texte im Hinblick auf ihre Inhalte, ihre formalen Besonderheiten und ihre jeweiligen Haltungen zur Gegenwart. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der "alten" und der "neuen" Popliteratur.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche Popliteratur, Gegenwärtigkeit, deutsche Literatur, Generationenkonflikt, Medienästhetik, Selbstinszenierung, Identität, Kommerz, Intermedialität, und Vergleichende Literaturanalyse.
- Quote paper
- Miriam Dovermann (Author), 2012, Pop und Gegenwärtigkeit. 1968 und 1995, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230769