Mediennutzung von Jugendlichen


Forschungsarbeit, 2004

40 Seiten, Note: Keine


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Beschreibung der Stichprobe- Deskriptivstatistik

3. Einflüsse des Geschlecht und des Jahrgangs auf die Mediennutzung - Varianzanalyse (Veränderlichkeitsanalyse)

4. Einflüsse der Persönlichkeit auf die Mediennutzung - Korrelationsanalyse (Wechselbeziehung)

5. Schlussfolgerungen und Fazit zur Arbeit

6. Anhang

Abkürzungen

Tabellen

1. Einleitung

In welchem Zusammenhang steht die Nutzung der Medien von Jugendlichen mit ihrem Geschlecht, ihrem Jahrgang und ihrer Persönlichkeit?

Dieser Forschungsbericht wird über diese Verknüpfungsfrage Aufschluss geben und dem Leser[1] durch die eigene Betrachtung von gesammelten Datenmaterialien die Möglichkeit geben, sich an der Beantwortung dieser Fragestellung aktiv zu beteiligen, da eine wesentliche Auswahl von Tabellen dieser Arbeit beigefügt ist.

Das benutze Datenmaterial wurde in einem naturwissenschaftlichen Gymnasium bei allen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 10 – 13 in einer mittleren Großstadt 2001 in Nordrhein-Westfalen während des Unterrichts in Anwesenheit von Lehrern anonym erhoben. Dies hatte zur Folge, dass die Qualität der Daten insgesamt sehr gut war und vollständige Datensätze bei den 423 befragten Gymnasiasten vorhanden sind. Missing values beeinflussen daher kaum das Ergebnis.

Bei dieser quantitativ-statistischen Analyse werden wenigen Variablen aus einem sehr umfangreichen Datensatz ausgewertet, dabei dient die „Mediennutzung“ als abhängige Variable (AV). Gemessen wurden die Stundenanzahl der Nutzung pro Woche nicht aber die inhaltliche Nutzung. Die für Jugendliche relevanten Medien TV, Radio, Internet, Tageszeitung, Zeitschriften, Bücher, Tonträger (CDs, etc.), Bildträger (Video, DVDs, etc.) und PC sind bei den Fragen der Nutzung dafür zugrunde gelegt worden.

Die drei unabhängigen Variablen (UV) sind Geschlecht, Jahrgang und Persönlichkeit. Beim Geschlecht wurde in männlich und weiblich unterschieden, bei den Jahrgängen wurde jeweils die 10., 11.,12. und 13. Jahrgangsstufe bei der Auswertung getrennt berücksichtigt. Für die Persönlichkeitsmerkmale wurden die Aspekte Selbstwert, Selbstvertrauen und Selbstkontrolle genauer analysiert.

In dieser Arbeit wird zuerst eine deskriptiv-statistische Beschreibung vorgenommen, um danach durch die Anwendung der Varianzanalyse die Frage nach dem Einfluss des Geschlechts, der Jahrgangsstufe und der Kombinationen von beiden Variablen auf die Mediennutzung zu beantworten.

Zum Schluss wird durch die Korrelationsanalyse aufgezeigt, welchen Einfluss die Persönlichkeitsmerkmale auf die Mediennutzung bei den befragten Jugendlichen hat.

Diese Arbeit gibt darüber Aufschluss ob das Geschlecht wesentlich Einfluss auf die Mediennutzung von Jugendliche hat.

Stimmen unsere Gedanken, dass Mädchen immer lesen und die Jungen mit Computern spielen.

Welches Alter bzw. in welchem Jahrgang nimmt Mediennutzung ab bzw. welchen Einfluss kann die Adoleszenz bezüglich der Persönlichkeitswertung auf die Mediennutzung haben.

2. Beschreibung der Stichprobe - Deskriptivstatistik

In diesem Kapitel werden die befragten Schülerinnen und Schüler, anhand der erstellten Tabellen[2], die mit Hilfe der einfachen Auszählungsmethode der Deskriptivstatistik erstellt worden, hinsichtlich wichtiger Merkmale ihrer Herkunft beschrieben.

Eines der ersten wichtigen Ergebnisse der Stichprobe ist das Alter[3] der Befragten, welches zwischen 15 und 21 variiert, wobei die 16 – 18 Jährigen am häufigsten vertreten sind und in der Mittelwertstabelle[4] zur Deskriptivstatistik ein Durchschnittsalter von 17, 3 errechnet werden konnte. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ist relativ gleich zu 25% auf alle Jahrgangsstufen verteilt, wobei der 12. Jahrgang mit 30% doch etwas stärker vertreten ist. Außerdem lässt sich feststellen, dass insgesamt in den oberen Jahrgangsstufen mehr Mädchen (60%) als Jungen (40%)[5] vorhanden sind. Der Anteil der Schüler mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit[6] ist mit 6,9% sehr gering.

Als zweites wichtiges Ergebnis der Befragung lassen sich Aussagen zu den jeweiligen Geschwisterpositionen[7] machen. Von den 423 Schülerinnen sind ca. 25% Einzelkinder und 49,6% haben jeweils ein Geschwisterkind, welches im gleichen Verhältnis entweder männlich (38,3%) oder weiblich (34,8%) ist. Laut dieser Stichprobe sind die Befragten zu 60% die Erstgeborenen der Familie und zu 30% die Zweitgeborenen. Außerdem lässt sich noch zu den Familienverhältnissen[8] sagen, dass ca. 80% der Eltern verheiratet und nur 12,5% der Eltern geschieden sind.

Das Alter[9] der Eltern und auch die Schulbildung dieser ist ein drittes wichtiges Ergebnis dieser Stichprobe. Anhand der Deskriptiven Statistik konnte ein Durchschnittsalter beim Vater von 47,4 und bei der Mutter von 44,6 errechnet werden. Zur Schulbildung lässt sich sagen, dass fast alle Eltern einen Schulabschluss haben.

Wenn man nun die jeweiligen Abschlüsse in der unten aufgeführten Tabelle vergleicht, stellt man fest, dass die Mütter häufiger den Abschluss an einer Haupt- bzw. Realschule gemacht haben und die Väter an einer Fachoberschule bzw. einem Gymnasium, wobei auch ca. 25% der Mütter ihr Abitur haben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ein viertes wichtiges Ergebnis dieser Befragung ist die Berufsausbildung bzw.

-tätigkeit der Eltern.

Zur Ausbildung lässt sich sagen, dass der überwiegende Teil der Mütter (55,3%) und auch die Väter (46,3%) eine Lehre gemacht haben, wobei 16,3% der Väter zusätzlich auf eine Fachschule gegangen sind, um sich weiter zu qualifizieren. Einen Hochschulabschluss haben bei den Müttern 18% und etwa ein viertel der Väter. Nur 3,3% der Väter und 8,5% der Mütter haben keine Ausbildung. Besonders signifikant ist noch an dieser Stelle zu erwähnen, dass die Befragten über 10% Angaben jeweils beim Vater und bei den Müttern mit „Ausbildungsstand der Eltern = ich weiß nicht“. Diese Antwort bei den Schulabschlüssen liegt sogar bei den Vätern bei 16,5% und zu den Müttern bei 13,0%.

Die unten dargestellte Tabelle zur Berufstätigkeit verdeutlicht, dass 60% der Mütter einen Beruf ausüben, wobei Mütter (41,6%) und Väter (42,1%) zu gleichen Teilen im Angestellten-Verhältnis stehen. Etwa 25% der Eltern sind Arbeiter, ca. 20% Beamte und 23% Selbständige, wobei die Väter diese selbstständige Tätigkeit überwiegend ausüben.

Aber auch 40% der Mütter sind Hausfrauen, die aufgrund der oben genannten Zahlen höchstwahrscheinlich einer Nebentätigkeit nachgehen, wodurch nur etwa 4% der Eltern insgesamt arbeitslos sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die ökonomische Lage[10] des jeweiligen Haushalts wird von den 423 befragten Schülerinnen und Schülern zu etwa 70% gut bis sehr gut eingeschätzt und von den Restlichen überwiegend als durchschnittlich (25,5%).

Eines der letzten wichtigen Ergebnisse dieser Stichprobe gilt dem Zusammenleben der Befragten mit den Eltern etc.[11] und auch der Anzahl der Personen in ihrem Haushalt[12].

Die Familien der Schüler sind meist noch vollständig, denn etwa 80% leben noch mit ihrem leiblichen Vater und 93% mit ihrer leiblichen Mutter zusammen und nur ca. 8% haben Stiefmutter bzw. –vater. Etwa 60% leben noch mit anderen Geschwistern zu Hause.

Angehörige, Bekannte oder andere Personen leben fast gar nicht in den Familien der Befragten, so dass die Anzahl drei (32,4%) bis vier (38,5%) Personen in deren Haushalt beträgt.

Fazit:

Abschließend kann man sagen, dass die 423 befragten Schüler meist in Kernfamilien mit ein oder zwei Kindern leben. Sie kommen zum überwiegenden Teil aus stabilen Elternhäusern, da die Eltern zu 80% noch verheiratet sind. Außerdem haben fast alle Eltern einen Schulabschluss, eine gute Ausbildung und sind haupt- oder nebenberuflich tätig, wodurch für die Schüler ein finanziell abgesichertes Familienverhältnis herrscht.

Durch diese wirtschaftlich gute Lage in den Haushalten der Befragten ist der Kauf von Medien und der damit verbundene Konsum bei den Jungen und Mädchen erst möglich.

3. Einflüsse des Geschlecht und des Jahrgangs auf die Mediennutzung - Varianzanalyse (Veränderlichkeitsanalyse)

In diesem Abschnitt werden wir die Mediennutzung bezogen auf die Mittelwerte der Nutzung von Schülern nach Jahrgängen und nach dem Geschlecht in seinem Zusammenhang interpretieren, um zum Abschluss die Kombination Geschlecht und Jahrgang in ihrer Signifikanz zu betrachten. Die Interpretationsregel wird dabei sein, dass eine wesentliche Signifikanz besteht, wenn der Signifikanzwert ALPHA kleiner oder gleich 0,05 beträgt.[13]

Die Erklärungen für die Abkürzungen sind im Anhang ersichtlich.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die obige Tabelle ist eine Zusammenfassung aus den Tabellen[14], die jeweils zum Geschlecht, Jahrgang und Kombination Geschlecht/Jahrgang den Mittelwert, die Standartabweichung und die daraus ermittelte Signifikanzwertung (ANOVA-Tabelle) erfassen.

Geschlecht und Mediennutzung:

Beim Geschlecht sehen wir die deutlichste und jeweils höchste Signifikanz in der Unterschiedlichen Nutzung der Medien Internet, Bücher und PC bezogen aufs Geschlecht. Die durchschnittliche Internetnutzung bei Jungen liegt bei 9,91 Stunden pro Woche und bei den Mädchen hingegen nur bei 3,39 Stunden pro Woche. Die PC-Nutzung wird von Jungen 13,58 Stunden pro Woche praktiziert und bei den Mädchen 5,7 Stunden pro Woche.

Bei der Nutzung von Büchern ist der Wert bei den Mädchen wesentlich höher mit 7,71 Stunden pro Woche als bei den Jungen mit 4,88 Stunden pro Woche.[15]

Eine weitere Signifikanz erkennen wir bei der Nutzung von Bildträgern (z.B. Videos, DVDs). Die Jungen nutzen dieses Medium 3,47 Stunden pro Wochen und die Mädchen 2,63 Stunden pro Woche.

Jahrgang und Mediennutzung:

Beim Vergleich der Nutzung von Medien bezogen auf die Jahrgangsstufen unabhängig vom Geschlecht erhalten wir lediglich nur einen Wert der bedeutsam ist. Dieser Wert ergibt sich bei der TV-Nutzung im Vergleich des elften Jahrgangs mit 20,16 Stunden pro Woche und dem 12. Jahrgang mit 16,06 Stunden pro Woche.

Kombination Geschlecht+ Jahrgang und Mediennutzung:

Bei der Kombination der Variablen Geschlecht plus Jahrgang (UV) bezogen auf die Mediennutzung (AV) erhalten wir die deutlichsten Signifikanzen bei der Internet- und PC-Nutzung. Die Mädchen nutzen das Internet zwischen 2,89 und 3,79 Stunden pro Woche während der Schulzeit zwischen dem 10. und 13. Jahrgang, die Jungen hingegen 6,90 und 16,8 Stunden pro Woche, wobei in der 11. Jahrgangsstufe die Nutzung mit 16,8 Stunden erheblich ansteigt zum 10 Jahr (6,90 Stunde pro Woche). Nach dem 11. Jahr nimmt sie kontinuierlich ab während sie bei den Mädchen vom 10. – zum 13. Jahr kontinuierlich zunimmt. Die PC-Nutzung bei den Jungen liegt zwischen 11,78 – 16,38 Stunden pro Woche und bei den Mädchen 4,14 – 8,69 Stunden. Die Mädchen nutzen den PC in der 10. Jahrgangsstufe mit 8,69 Stunden am stärksten.

Im 10. und 11. Jahrgang nutzen die Jungen das TV mit über 21,2 Stunden pro Woche. Die Mädchen nutzen das TV nur 14 Stunden pro Woche und im 11. Jahrgang steigert sich die Nutzung auf 19,67 Stunden pro Woche. In den Jahrgängen 12 und 13 ist die Stundenunterschiedlichkeit der Nutzung zwischen Mädchen und Jungen nur marginal signifikant.

[...]


[1] Wenn die männliche Form eines Substantivs genutzt wird ist ebenso die weibliche gemeint, soweit der Textzusammenhang eine deutliche Geschlechtertrennung nicht notwendig macht. Diese Schreibweise dient ausschließlich zur Vereinfachung beim Lesen.

[2] Alle beschriebenen Ergebnisse der Stichprobe sind im Tabellen-Anhang zu finden unter dem jeweiligen Namen des Merkmals

[3] Tabelle - Alter

[4] Tabelle - Deskriptivstatistik

[5] Tabelle – F02

[6] Tabelle – F03_01

[7] Tabelle – F04-F06

[8] Tabelle – F07_01/02

[9] Tabelle – Deskriptivstatistik

[10] Tabelle – F12

[11] Tabelle – F13_01ff

[12] Tabelle – F14

[13] Untersuchung von variablen Faktoren, die jeweils für sich sowie in ihrem Verhältnis zueinander analysiert werden können.

[14] Anhang = Tabellen zur Varianzanalyse (Mittelwert-, Standartabweichungs- und

ANOVA-Tabellen)

[15] die einzelnen Stundenwerte können aus den jeweiligen Tabellen im Anhang zur Überprüfung eingesehen werden.

Ende der Leseprobe aus 40 Seiten

Details

Titel
Mediennutzung von Jugendlichen
Hochschule
Universität Osnabrück  (Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Statistik
Note
Keine
Autor
Jahr
2004
Seiten
40
Katalognummer
V23087
ISBN (eBook)
9783638262798
ISBN (Buch)
9783638713429
Dateigröße
678 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Auswertung über die Nutzung von Medien bei über 400 Schülern der Oberstufe eines Gymnasiums im Ruhrgebiet
Schlagworte
Mediennutzung, Jugendlichen, Statistik
Arbeit zitieren
Frank Mattioli-Danker (Autor:in), 2004, Mediennutzung von Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23087

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