Anwendbarkeit von Web 2.0 Tools zur Unterstützung von Aktivitäten im Rahmen des Projektmanagements


Bachelorarbeit, 2013

46 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS / GLOSSAR

KURZFASSUNG

EXECUTIVE SUMMARY

1 EINLEITUNG
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau und Struktur

2 WEB 2.0
2.1 Entstehung und Begriffserklärung
2.2 Unterschiede Web 1.0 zu Web 2.0
2.3 Technologien im Web 2.0
2.3.1 Ajax
2.3.2 RSS und Atom
2.3.3 Mikroformate
2.3.4 Web Services
2.4 Enterprise 2.0
2.5 Tools im Web 2.0
2.5.1 Wikis
2.5.2 Blogs
2.5.3 Social Networks
2.5.4 Tagging und Folksonomies

3 PROJEKTMANAGEMENT
3.1 Projektdefinition
3.2 Das Projektdreieck
3.3 Projektmanagement
3.3.1 Projektmanagementprozess
3.3.2 Erfolgsfaktoren im Projektmanagement

4 ANWENDUNG VON WEB 2.0 TOOLS IM PROJEKTMANAGEMENT 29
4.1 Bewertung der Eignung von Web 2.0 Tools im Projektmanagementprozess
4.1.1 Web 2.0 Tools im Projektstartprozess
4.1.2 Web 2.0 Tools im Projektkoordinationsprozess
4.1.3 Web 2.0 Tools im Projektmarketing
4.1.4 Web 2.0 Tools im Projektcontrollingprozess
4.1.5 Web 2.0 Tools im Projektkrisenbewältigungsprozess
4.1.6 Web 2.0 Tools im Projektabschlussprozess
4.2 Wikis im Projektmanagement
4.3 Blogs im Projektmanagement
4.4 Social Networks im Projektmanagement
4.5 Zusammenfassung

5 FAZIT UND AUSBLICK

LITERATURVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Aufbau der Arbeit

Abbildung 2: O'Reillys Web 2.0 Mindmap

Abbildung 3: RSS-Feed Icon

Abbildung 4: Wikis - Internetnutzer werden zu Redakteuren

Abbildung 5: typisches Erscheinungsbild einer Wiki

Abbildung 6: Typischer Aufbau eines Blogs

Abbildung 7: Benutzerprofil bei IBM Lotus Connections

Abbildung 8: Tag Cloud zum Thema Web 2.0

Abbildung 9: Das Projektdreieck

Abbildung 10: Projektmanagementprozess

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Gegenüberstellung Web 1.0 - Web 2.0

Tabelle 2: Tätigkeiten im Projektstartprozess

Tabelle 3: Tätigkeiten im Projektkoordinationsprozess

Tabelle 4: Tätigkeiten im Projektcontrollingprozess

Tabelle 5: Tätigkeiten im Prozess der Krisenbewältigung

Tabelle 6: Tätigkeiten im Projektabschlussprozess

Tabelle 7: Bewertung Web 2.0 Tools für Projektstartprozess

Tabelle 8: Bewertung Web 2.0 Tools für Projektkoordinationsprozess

Tabelle 9: Bewertung Web 2.0 Tools für das Projektmarketing

Tabelle 10: Bewertung Web 2.0 Tools für Projektcontrollingprozess

Tabelle 11: Bewertung Web 2.0 Tools für Projektkrisenbewältigungsprozess

Tabelle 12: Bewertung Web 2.0 Tools für Projektabschlussprozess 31

Abkürzungsverzeichnis / Glossar

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kurzfassung

Projekte und das dazugehörige Projektmanagement werden in Unternehmen immer wich- tiger und sind kaum mehr aus dem betrieblichen Alltag wegzudenken. Das Web 2.0 bietet mit seinen Technologien und Tools einige Möglichkeiten um betriebliche Abläufe zu un- terstützen. Die Kernfrage dieser Arbeit ist, welche Web 2.0 Tools geeignet sind Aktivitäten im Projektmanagementprozess zu unterstützen. Ebenso wird geklärt wo und wie die Tools genau eingesetzt werden können um die Kommunikation und Koordination zwischen Pro- jektbeteiligten zu verbessern.

Um die zentrale Problemstellung beantworten zu können, wird in einem ersten Schritt der Begriff des Web 2.0 sowie die Basistechnologien im Web 2.0 erläutert. In der Folge werden ausgewählte Web 2.0 Tools, deren Funktionsweisen und Einsatzmöglichkeiten vorgestellt. Das nächste Kapitel behandelt das Thema Projektmanagement und hier vor Allem den typischen Projektmanagementprozess. Im abschließenden Kapitel wird die Anwendbarkeit von ausgewählten Web 2.0 Tools im Projektmanagementprozess bewertet und in der Folge konkrete Einsatzszenarien beschrieben.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Web 2.0 mit seinen Tools viele Möglichkeiten bietet Aktivitäten im Projektmanagement sinnvoll zu unterstützen. Vor Allem in den Bereichen der Projektkommunikation, Projektkoordination und des Projektmarketings liegen die ganz klaren Vorteile beim Einsatz von Web 2.0 Anwendungen. Auch ein Ergebnis der Arbeit ist, dass nicht jedes Web 2.0 Tool in jedem Teilprozess des Projektmanagements eine sinnvolle Anwendung findet.

Executive Summary

Projects and therefore project management is becoming more and more important in business life. Web 2.0 with its technologies and tools offers various possibilities to support business processes. The key question of this thesis is, which Web 2.0 tools can support activities within the project management process. Further it will be stated where and how these tools can be used to improve communication and coordination between all partici- pants of the project.

In order to answer the key question, the term Web 2.0 as well as the basic technologies in Web 2.0 will be explained in a first step. After this there will be a presentation of selected Web 2.0 tools with the basic functions and possible fields of application. The next chapter is about project management and here especially the typical project management pro- cess. In the last chapter, the application of selected Web 2.0 tools within the project man- agement process will be evaluated and fields of application will be stated precisely.

In conclusion it can be said that the Web 2.0 with its tools offers a lot of possibilities to support activities in project management. Especially the fields of project communication, project coordination and project marketing can be seen as the big advantages when using Web 2.0 tools. Another result is, that not every Web 2.0 tool can support every subprocess in project management.

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Die Bedeutung von Projekten und dem damit einhergehendem Projektmanagement wird immer höher.1 Projekte sind nicht mehr aus dem Alltag vieler Unternehmen und somit auch aus dem Leben der Mitarbeiter wegzudenken. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die erfolgreiche Durchführung von Projekten ist die Kommunikation und Koordination zwischen den einzelnen Projektteilnehmern.2 Hier scheitert es oft an den passenden, technischen Möglichkeiten um diese Prozesse effizienter zu gestalten.

Das Web 2.0 mit seinen Tools bietet viele neue Möglichkeiten für Unternehmen, jedoch ist die Nutzung dieser Tools in vielen Organisationen noch nicht weit verbreitet.3

1.2 Zielsetzung

Die Arbeit soll klären inwiefern Web 2.0 Tools wie Blogs, Wikis, Social Networks etc. als Unterstützung für die Abwicklung von Projekten in Organisationen dienen können. Dafür werden der Begriff Web 2.0 und ausgewählte Tools und Konzepte des Web 2.0 vorge- stellt. Weiter wird auf die Grundlagen des Projektmanagements und Aktivitäten innerhalb des Projektmanagements eingegangen. Im letzten Kapitel werden die Konzepte des Web 2.0 den Aktivitäten und Aufgaben des Projektmanagements gegenübergestellt. Hier wird geklärt, welche Web 2.0 Tools welche Aktivitäten innerhalb des Projektmanagements sinnvoll unterstützen können.

1.3 Aufbau und Struktur

Ausgehend von der Problemstellung und Zielsetzung ergeben sich nun folgende For- schungsfragen (kurz FS) die in der vorliegenden Arbeit schrittweise beantwortet werden:

- FS 1: Was ist Web 2.0?
- FS 2: Welche Tools gibt es im Web 2.0? FS 3: Wie wird ein Projekt definiert?
- FS 4: Welche Aktivitäten gibt es im Rahmen des Projektmanagements?
- FS 5: Was sind die Erfolgsfaktoren beim managen von Projekten?
- FS 6: Welche Web 2.0 Tools eignen sich für die Anwendung im Projektmanage- ment?
- FS 7: Wie können diese Tools ausgewählte Aktivitäten im Projektmanagement unterstützen?

Die nachfolgende Abbildung visualisiert das gewählte methodische Vorgehen grafisch:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Aufbau der Arbeit

2 Web 2.0

Das Internet ist eine vergleichsweise noch sehr junge Technologie, trotzdem ist sie nicht mehr aus dem Leben der meisten Menschen wegzudenken. Seit den Anfängen des Internets hat sich einiges verändert, nicht nur die Technologie selbst sondern auch die Art und Weise wie die Menschen mit dem Medium Internet umgehen.4

Das folgende Kapitel soll den Begriff Web 2.0 erklären und dazugehörige Tools und Konzepte vorstellen.

2.1 Entstehung und Begriffserklärung

Der Begriff Web 2.0 entstand im Vorfeld einer Konferenz im Jahr 2004, wo es um Veränderungen in der Welt des Internets ging. Richtig populär wurde der Begriff aber erst durch den Artikel "What is Web 2.0"5 von Tim O'Reilly von September 2005. Darin geht es um wesentliche Eigenschaften und Merkmale des "neuen" Internets und deren Anwendungen, welche O'Reilly als typisch für Web 2.0 ansieht:6

- Das Web als Plattform
- Nutzung der kollektiven Intelligenz
- Daten-getriebene Anwendungen
- Permanenter Beta-Status - Ende des klassischen Softwarelebenszyklus
- Beliebige Kombinierbarkeit von Komponenten oder ganzen Anwendungen
- Plattform- und Geräteunabhängigkeit
- Umfassende Anwenderfreundlichkeit und Einfachheit

Folgende Abbildung stammt von einer Brainstorming-Session im Rahmen einer Konferenz von O'Reilly Media. Es soll die Grundsätze von Web 2.0 mit den verschiedensten Einflussfaktoren darstellen:7

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: O'Reillys Web 2.0 Mindmap8

2.2 Unterschiede Web 1.0 zu Web 2.0

Die Merkmale von Web 2.0 ergeben sich vor Allem aus der Gegenüberstellung von neuen und herkömmlichen Web-Applikationen. Beispielsweise vergleicht O'Reilly die kostenpflichtige und von Experten erstellte Encylopaedia Britannica mit Wikipedia, welche ja bekanntlich für Jeden kostenlos zugänglich ist und wo der Inhalt von Nutzern erstellt wird. Weiters wurden persönliche Webseiten weitgehend durch Blogs ersetzt, welche es den Nutzern ermöglichen z.B. Beiträge zu kommentieren. Auch der immer wichtiger werdende Bereich der Suchmaschinenoptimierung findet hier eine Erwähnung.9

O'Reilly listet einige dieser Änderungen und Unterschiede auf:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Gegenüberstellung Web 1.0 - Web 2.010

Die wichtigste der Änderungen gegenüber dem Web 1.0 ist die sogenannte "Architektur der Beteiligung" - also die freiwillige und aktive Mitwirkung der User. Der Nutzer einer An- wendung steht im Mittelpunkt und nicht die Anwendung selbst. Die Neuerung liegt vor Allem darin, dass es für viele Nutzer einfach geworden ist, Inhalte nicht mehr nur zu kon- sumieren sondern auch aktiv mitzugestalten. Neue Technologien (welche im nächsten Punkt genauer erläutert werden) bilden die Grundlage um neue Anwendungen zu schaf- fen, die eine einfache und effiziente Nutzerinteraktion ermöglichen und damit die Aktivität der Benutzer fördert. Eine weitere Grundlage für die rasante Entwicklung des Web 2.0 ist die höhere Verfügbarkeit von kostengünstigen Breitband-Internetanschlüssen in Haushal- ten.11

2.3 Technologien im Web 2.0

Die Entwicklung des Web 2.0 ist nicht primär auf eine technologische Weiterentwicklung des Internets zurückzuführen, vielmehr sind die verwendeten Technologien ein Baustein des Web 2.0, der die veränderte Nutzung überhaupt erst ermöglicht. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten technischen Aspekte des Web 2.0 kurz vorgestellt.

2.3.1 Ajax

Ein wesentliches Merkmal von Web 2.0 Anwendungen ist die einfache und bequeme Be- nutzbarkeit für den User. Um die Interaktion mit Web 2.0 Anwendungen einfacher zu machen und somit auch den User zu motivieren selbst Inhalte zu publizieren, wird Ajax eingesetzt.12

Ajax steht für Asynchronous Java Script and XML und bezeichnet ein Konzept der asyn- chronen Datenübertragung zwischen Server und einem Browser. Ajax ist keine Program- miersprache sondern mehr eine Technik, die auf bereits bekannten und weitverbreiteten Technologien wie Javascript oder XML aufbaut.13

Der große Vorteil von Ajax liegt darin, dass nicht nach jeder Benutzeraktivität (z.B. dem Anklicken eines Links oder eines Menüpunkts), die komplette HTML-Seite neu geladen werden muss. Es werden nur die benötigten Daten dynamisch in die Seite geladen was zu einer besseren und vor Allem schnelleren Benutzbarkeit führt.14

Anhand eines Beispiels lässt sich Ajax sehr gut erklären: Bei der Wikipedia-Suche nach einem gewissen Artikel werden nach Eingabe eines Buchstaben sofort alle passenden Treffer angezeigt, das Resultat verbessert sich natürlich mit mehr eingegebenen Buch- staben. Die Suche wird damit viel dynamischer und der Nutzer findet früher seinen ge- suchten Artikel. Bei einer Suche ohne Ajax, muss zuerst der ganze Suchbegriff eingege- ben werden, dann wird eine Ergebnisseite geladen und der Nutzer muss sich durch die Liste arbeiten um sein gewünschtes Ziel zu erreichen. Ajax führt dazu, dass Web- Anwendungen in der Nutzung immer ähnlicher mit Desktop-Anwendungen werden.15

2.3.2 RSS und Atom

Ein weiteres Merkmal von Web 2.0 ist die Möglichkeit der Weiterverarbeitung von Daten einer Anwendung in einer anderen Anwendung. Mit RSS wird diese sogenannte Daten- zentriertheit, das heißt die Trennung von Daten und Anwendungen, ermöglicht. RSS steht für Rich Site Summary, RDF Site Summary oder Really Simple Syndication (je nach Version) und ist ein XML-Format um Inhalte für andere Anwendungen zur Verfügung stellen zu können. RSS-Dateien werden meist über HTTP aufgerufen, in diesem Fall nennt man sie RSS-Feeds.16

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: RSS-Feed Icon17

RSS-Feeds ermöglichen es Nutzern Nachrichten bzw. Neuigkeiten zu "abonnieren", das heißt der Nutzer muss nicht jede einzelne Webseite besuchen um Informationen von dort zu erhalten, sondern die Informationen werden zentral gesammelt und können so bequem durch einen RSS-Client (z.B. Browser) abgerufen werden. Hier wird das im Web vorherrschende Pull-Prinzip durch ein gefühltes Push-Prinzip abgelöst, da der Nutzer nicht selbst aktiv die Informationen holen muss, die Neuigkeiten kommen sozusagen zum Benutzer. Rein technisch gesehen arbeiten RSS-Clients aber trotzdem nach dem Pull-Prinzip, da die RSS-Feeds periodisch gelesen werden, dies geschieht aber vollautomatisch und ist somit für den User nicht ersichtlich. Podcasts und Videopodcasts basieren auch auf der RSS-Technologie. Hier wurde zusätzlich ein weiteres Attribut geschaffen, welches eine URL enthält die einfach auf eine Audio- oder Videodatei verweist.18

Nachdem verschiedene RSS-Versionen entstanden sind, wollte man mit Atom einen ein- heitlichen Standard schaffen, dieser heißt nun RFC 4287. Atom unterscheidet sich in manchen Punkten von RSS. Ein großer Vorteil ist die Möglichkeit den Inhalt eines Feeds durch das "Content-Element" zu beschreiben. Durch die Standardisierung ergeben sich auch bei anderen Dingen Vorteile gegenüber RSS, zum Beispiel beim einheitlichen Da- tumsformat in Atom-Feeds.19

Die meisten Anwendungen stellen ihre Inhalte sowohl in Atom als auch in RSS 2.0 zur Verfügung. Auch die meisten Leseprogramme unterstützen beide Standards.20

2.3.3 Mikroformate

Mikroformate dienen dazu, Webseiten gleichzeitig maschinen- und menschenlesbar zu machen um Information automatisch auslesen zu können und diese für andere Zwecke (andere Programme) zugänglich zu machen. Während mit RSS allgemein neue Inhalte bereitgestellt werden, können mit Mikroformaten sehr spezifische Anwendungsfelder ab- gedeckt werden. Mikroformate für Termine, Adressinformationen, Bewertungen oder sozi- ale Beziehungen sind einige Beispiele dafür. Meist bauen diesen Mikroformate auf dem XHTML-Standard auf.21

2.3.4 Web Services

Neben den bereits zuvor behandelten Merkmalen Datenzentriertheit und der einfachen Benutzbarkeit gibt es im Web 2.0 noch ein weiteres wichtiges Thema welches entschei- dend zum Erfolg des Web 2.0 beigetragen hat, nämlich die einfache Kombination und Weiterentwicklung bestehender Anwendungen. Dies geschieht dadurch, dass die Web 2.0 Anwendungen dienstorientiert gestaltet sind und ihre Funktionalität über eine Programmierschnittstelle (API=application programming interface) zugänglich gemacht ist. Diese API's werden über verschiedenste Web Services realisiert und ermöglichen entfernte Pro- zeduraufrufe auf Web-Servern über das HTTP-Protokoll welches es Client-Anwendungen ermöglicht Funktionen aufzurufen, die Ihnen Daten aus den Web 2.0 Anwendungen (oder auch Social Software Anwendungen genannt) liefern. Somit bilden Web-Services die Grundlage für Ajax-Anwendungen. Es gibt unterschiedliche Technologien und Formate zur Umsetzung von Web-Services, am meisten verbreitet sind jedoch SOAP, XML-RPC und REST.22

2.4 Enterprise 2.0

Der Begriff Enterprise 2.0 geht zurück auf Andrew McAfee, einem Professor der Harvard Business School. In seinem Blog "andrewmcafee.org"23 beschreibt er den Begriff Enterpri- se 2.0 so:

"Enterprise 2.0 is the use of emergent social software within companies, or between companies and their partners or customers." 24

Enterprise 2.0 bezeichnet der Definition von McAfee zufolge somit die Anwendung von Web 2.0 Ideen und Konzepten in der Unternehmenswelt, egal ob im Unternehmen, zwischen Unternehmen oder deren Partnern in der Wertschöpfungskette.

Unter Social software versteht McAfee die Möglichkeit für Menschen sich über Internetbasierte Kommunikation zu treffen, in Verbindung zu setzen oder zusammenzuarbeiten. Mit Emergent platforms meint McAfee eine Software oder Anwendung, die an keine feste Form gebunden ist sowie die Beiträge und Interaktionen auf diesen digitalen Plattformen global sichtbar ist und auch über längere Zeit verfügbar bleibt.25

Genauso wie bei Web 2.0 handelt es sich bei Enterprise 2.0 nicht um ausschließlich technische Neuheiten sondern um die veränderte Nutzung von Anwendungen. Im privaten Bereich haben sich die Konzepte des Web 2.0 zuerst durchgesetzt, zuerst getrieben von Hardcore-Nutzern und dann akzeptiert und verwendet von der breiten Masse. Diese Ideen wurden dann auch von den privaten Nutzern in ihre Geschäftswelt hineingetragen. Die meisten Unternehmen erkannten das Potential der Web 2.0 Konzepte zuerst nicht, es war sozusagen meist ein Bottom-Up Prozess der Einführung, das heißt die Entwicklung wurde von der Basis, sprich den Mitarbeitern, vorangetrieben.26

Newman und Thomas erklären die Tatsache der langsamen Einführung von Web 2.0 Konzepten in Unternehmen in ihrem Buch "Enterprise 2.0 Implementation" so:

"Enterprises have policies and procedures that inhibit change and the old command and control mentality is directly opposed to the distributed, collaborative techniques used in Web 2.0." 27

Es standen sich sozusagen zwei völlig konträre Denkweisen gegenüber, einerseits die offene, innovative, auf Zusammenarbeit fokussierte Idee des Web 2.0, andererseits die oft starre, Top-Down gesteuerte Entscheidungs- und Kontrollstruktur in vielen Unternehmen.

2.5 Tools im Web 2.0

Im Web 2.0 gibt es verschiedenste Konzepte und Tools, die allesamt auf den zuvor beschriebenen Merkmalen und technologischen Grundlagen basieren. Im Folgenden werden die, für diese Arbeit, wichtigsten Konzepte vorgestellt. Es werden im Speziellen Wikis, Blogs und Social Networks näher betrachtet, da diese Tools sehr weit verbreitet sind und für die Anwendung im Unternehmen ebenso viele Möglichkeiten bieten wie für den privaten Bereich. Zusätzlich wird noch das Konzept des Taggings vorgestellt, dessen Funktionen sich vor Allem in Social Networks und Blogs wiederfinden.

2.5.1 Wikis

2.5.1.1 Definition

Eine Wiki ist eine Web-basierte Software, die es allen Betrachtern einer Seite ermöglicht, die Inhalte zu ändern. Die Änderung passiert direkt online im Browser. Diese Eigenschaft mach aus Wikis leicht zu bedienende Plattformen, die eine kooperative Arbeit an Texten und Hypertexten ermöglichen. Der Begriff wiki ist hawaiianisch und bedeutet im Deutschen so viel wie "schnell" oder "sich beeilen".28

2.5.1.2 Merkmale und Funktionsweise

Wikis sind also Sammlungen von verlinkten Webseiten, deren Stärken sowohl in der ein- fachen Möglichkeit des Editierens sowie der Konzipierung als offenes System liegen. Wi- kis funktionieren wie ein vereinfachtes Content-Management System, welches hier als Wiki-Software oder Wiki-Engine bezeichnet wird.29 Der Text einer Wiki-Seite kann prinzipiell ohne jegliche Kenntnisse von HTML erstellt und geändert werden. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit durch eine bestimmte Syntax, die je nach Wiki-Software unterschiedlich sein kann, den Text zu gliedern und zu strukturieren. Meist werden aber auch schon WYSIWYG ("What you see is what you get") -Editoren angeboten, bei denen auch keinerlei Kenntnisse der Syntax benötigt werden.30

Damit verändert sich die Stellung von "normalen" Internetnutzern. Diese werden vermehrt von Lesern selbst zu Redakteuren.31

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Wikis - Internetnutzer werden zu Redakteuren32

Jede Person kann Inhalte editieren, neue Artikel schreiben oder Fehler ausbessern, wo- durch sich auch die Qualität der Einträge ständig verbessert. Ein weiterer Vorteil liegt in der Nachvollziehbarkeit der Änderungen durch die Benutzer. In der sogenannten Ände- rungsübersicht ist genau ersichtlich wer, wann, welchen Teil eines Textes verändert hat, wodurch dem Entstehen von Fehlern bzw. Vandalismus vorgebeugt wird. Es ist auch möglich, eine vorhergehende Version eines Artikels bei Bedarf wiederherzustellen.33

In Abbildung 4 ist das Erscheinungsbild einer typischen Wiki zu sehen. In dieser Wiki geht es um die Herr der Ringe - Filmtrilogie.

[...]


1 vgl. Patzak/Rattay, 2009, S.5

2 vgl. Kessler/Winkelhofer, 2002, S.153

3 vgl. Koch/Richter, 2007, S.1

4 vgl. Koch/Richter, 2007, S.2 f.

5 URL: http://oreilly.com/web2/archive/what-is-web-20.html [3.12.2012]

6 vgl. Back/Gronau/Tochtermann, 2009, S.3

7 vgl. URL: http://oreilly.com/web2/archive/what-is-web-20.html [3.12.2012]

8 URL: http://www.oreillynet.com/oreilly/tim/news/2005/09/30/graphics/figure1.jpg [10.1.2013]

9 Komus/Wauch, 2008, S. 2

10 URL: http://oreilly.com/web2/archive/what-is-web-20.html [9.1.2013]

11 vgl. Koch/Richter, 2007, S.2 f.

12 vgl. Back/Gronau/Tochtermann, 2009, S.78

13 vgl. Koch/Richter, 2007, S.8

14 vgl. Back/Gronau/Tochtermann, 2009, S.78

15 vgl. Back/Gronau/Tochtermann, 2009, S.79

16 vgl. Koch/Richter, 2007, S.10

17 URL: http://images.teamsugar.com/files/users/1/15111/29_2007/new-rss-xml-feed-icon.jpg [31.12.2012]

18 vgl. Back/Gronau/Tochtermann, 2009, S.79

19 vgl. Alby, 2008, S.154

20 vgl. Koch/Richter, 2007, S.10

21 vgl. Back/Gronau/Tochtermann, 2009, S.80

22 vgl. Back/Gronau/Tochtermann, 2009, S.81

23 URL: http://andrewmcafee.org/

24 URL: http://andrewmcafee.org/2006/05/enterprise_20_version_20/ [4.1.2013]

25 vgl. URL: http://andrewmcafee.org/2006/05/enterprise_20_version_20/ [4.1.2013]

26 vgl. Newman/Thomas, 2008, S.13

27 Newman/Thomas, 2008, S.13

28 vgl. Ebersbach et al., 2008, S.14

29 vgl. Ebersbach et al., 2008, S.15

30 vgl. Koch/Richter, 2007, S.37

31 vgl. Streiff, 2004, S.4 f.

32 Komus/Wauch, 2008, S.6

33 vgl. Back/Gronau/Tochtermann, 2009, S.12

Ende der Leseprobe aus 46 Seiten

Details

Titel
Anwendbarkeit von Web 2.0 Tools zur Unterstützung von Aktivitäten im Rahmen des Projektmanagements
Hochschule
FH OÖ Standort Steyr
Veranstaltung
Enterprise 2.0
Note
2,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
46
Katalognummer
V230994
ISBN (eBook)
9783656465690
ISBN (Buch)
9783656467366
Dateigröße
1181 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Enterprise 2.0, Projektmanagement, Web 2.0
Arbeit zitieren
Lukas Peherstorfer (Autor:in), 2013, Anwendbarkeit von Web 2.0 Tools zur Unterstützung von Aktivitäten im Rahmen des Projektmanagements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230994

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