Bilden Menschen eine Gemeinschaft, so brauchen sie Regeln und Prinzipien, nach denen sie ihr Zusammenleben gestalten. Großen Einfluss haben dabei Vorstellungen über Moral und Ethik. Daher gibt es zahlreiche Morallehren, nach denen sich die Menschen richten sollen und die Vorgaben über richtiges und falsches Handeln bieten.
Eine Morallehre, die besonders im 19. Jahrhundert sehr populär war, stellt der Utilitarismus dar. Diese philosophische Richtung bewertet alle Handlungen nach ihren Konsequenzen und fordert, dass stets das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl das Ziel einer Handlung sein muss, damit sie als moralisch richtig bewertet werden kann. Vor allem britische Philosophen setzten sich mit diesem Modell auseinander und entwickelten es zu einer umfassenden Ethik weiter.
Obwohl so berühmte Denker wie John Stuart Mill, Jeremy Bentham und John J.C. Smart Befürworter des Utilitarismus waren, sah sich die Morallehre zahlreicher Kritik ausgesetzt und konnte sich, wie übrigens alle anderen Ethiken ebenfalls, nicht als allein gültige etablieren.
Neben der Kritik von Gegnern des Utilitarismus gab es auch intensive Auseinandersetzungen innerhalb der Utilitaristen über die Ausrichtung der Morallehre. Dabei bildete die Diskussion um Handlungs- und Regelutilitarismus die intensivste Kontroverse. Da diese beiden Richtungen im Utilitarismus, der großen Einfluss auf die Philosophie hatte, grundlegend sind, werden sie hier vorgestellt und erläutert. Dafür beschreibe ich zunächst den Utilitarismus an sich, seine Merkmale und Prinzipien und widme mich anschließend der Erörterung von Handlungs- und Regelutilitarismus. Ein Fazit über die erläuterten Richtungen schließt diese Darstellung ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept des Utilitarismus
- Handlungs- und Regelutilitarismus
- Handlungsutilitarismus
- Regelutilitarismus
- Vergleich von Handlungs- und Regelutilitarismus
- Zusammenfassung und Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Utilitarismus und seinen beiden Hauptströmungen: dem Handlungs- und dem Regelutilitarismus. Sie verfolgt das Ziel, diese beiden Richtungen darzustellen und zu vergleichen, um so ein tieferes Verständnis des Utilitarismus als ethisches System zu erlangen.
- Die Entwicklung und Definition des Utilitarismus
- Die Kernaussagen des Handlungs- und Regelutilitarismus
- Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Strömungen
- Kritikpunkte und Anwendungsbeispiele des Utilitarismus
- Die Relevanz des Utilitarismus in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Utilitarismus ein und stellt seinen historischen Hintergrund sowie seine grundlegenden Prinzipien vor. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entstehung des Utilitarismus im 18. Jahrhundert gelegt und die wichtigsten Vertreter wie Jeremy Bentham und John Stuart Mill werden vorgestellt.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Kernkonzept des Utilitarismus. Es werden die wichtigsten Merkmale und Grundprinzipien erläutert, wobei die Frage nach dem moralisch Verbindlichen und seiner Begründung im Mittelpunkt steht. Weiterhin wird der hedonistische Kalkül von Bentham vorgestellt, der eine quantitative Bewertung des Glücks ermöglichen soll.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Handlungs- und Regelutilitarismus. Es werden die jeweiligen Positionen dieser Strömungen im Detail dargestellt und analysiert, sowie ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Vergleich der beiden Richtungen gewidmet, um die jeweiligen Stärken und Schwächen aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Utilitarismus, Handlungsutilitarismus, Regelutilitarismus, Hedonismus, Nutzenprinzip, Glück, Leid, Konsequenzialismus, Moral, Ethik, Jeremy Bentham, John Stuart Mill.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Silkatz (Autor:in), 2008, Handlungs- und Regelutilitarismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231075