Steigende Haushaltsdefizite, abnehmende Steuereinnahmen und wachsende Sozialausgaben führen seit 1980 international zu den Bemühungen, die öffentlichen Verwaltungen zu reformieren. Ausgelöst wird dieser Prozess auch durch ein Zunehmen der Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an das Verwaltungshandeln des Staates. In Deutschland wird der Reformprozess seit Anfang 1990 im Wesentlichen durch die bedrückende Lage der kommunalen Haushalte vorangetrieben. Mit der Einführung des Neuen Steuerungsmodells (NSM) soll eine ergebnisorientierte und dezentrale Verwaltungssteuerung geschaffen werden, die der bisherigen, durch Max Weber geprägten, bürokratischen Steuerung entgegensteht. Das NSM ist ein umfassender Modernisierungsansatz und soll im Kern zu einer ergebnisorientierten Steuerung der Verwaltung führen. Die Hauptzielrichtungen des Modells sind dabei die Reduzierung der Verwaltungskosten und die Straffung der Verwaltungsaufgaben und -leistungen. Damit einhergehend soll auch die Steigerung der Effizienz und Effektivität des Verwaltungshandelns er-reicht werden. Die Reform wird maßgeblich durch die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) beeinflusst. Sie berät die Kommunen durch die Erarbeitung und Weiterentwicklung von Organisationsmodellen sowie hinsichtlich der Optimierung ihrer Verwaltungsabläufe.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 1.1 Problemstellung.
- 1.2 Einführung in die Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit und Gang der Untersuchung..
- 2. Kritische Würdigung der bisherigen empirischen Forschung
- 2.1 Forschungsstand zur Wirkung von Steuerungsinstrumenten......
- 2.2 Forschungsstand zur Nutzung von Steuerungsinstrumenten ..
- 2.3 Forschungsstand zu den verhaltenswissenschaftlichen Einflussfaktoren....
- 2.4 Forschungsstand zu den organisationskultureller Einflussfaktoren.……………………………..
- 3. Controllingsysteme.
- 3.1 Controlling im Kontext der Verwaltungsmodernisierung
- 3.2 Controlling als Subsystem der Führung.
- 3.3 Die Koordinationsfunktion von Controllingsystemen.
- 3.4 Das Planungs- und Kontrollsystem
- 3.4.1 Die Strategiebildung.
- 3.5 Das Informationsversorgungssystem........
- 3.5.1 Die Kosten- und Leistungsrechnung
- 3.6 Ausgewählte Controllinginstrumente in der öffentlichen Verwaltung......
- 4. Kennzahlen und Kennzahlensysteme
- 4.1 Kennzahlen
- 4.1.1 Zielbildung und Zielbildungsprozesse.
- 4.1.2 Funktionen von Kennzahlen ....
- 4.1.3 Nutzen von Kennzahlen.........
- 4.1.4 Anforderungen an Kennzahlen.
- 4.2 Kennzahlensysteme.
- 4.3 Anwendungsgrenzen von Kennzahlen und Kennzahlensystemen
- 5. Möglichkeiten der Steuerung von Organisationen durch Controlling-systeme.
- 5.1 Grundlagen der Organisationssteuerung.
- 5.2 Verwaltungsreformen
- 5.3 Controlling zur Steuerung von Organisationen.
- 5.3.1 Die Informationsversorgungsfunktion des Controlling...
- 5.3.2 Die Planungs- und Steuerungsfunktion des Controlling
- 5.3.3 Controlling als Koordinationsfunktion der Führung .
- 5.3.4 Controlling als Rationalitätssicherung der Führung.
- 5.4 Neue Institutionenökonomie..
- 5.4.1 Transaktionskostentheorie.
- 5.4.2 Prinzipal-Agent-Theorie.
- 5.4.3 Property-Rights-Theorie........
- 6. Grenzen der Steuerung von Organisationen durch Controllingsysteme..
- 6.1 Spannungsfeld zwischen Politik und Verwaltung
- 6.2 Grenzen der öffentlichen Verwaltung...
- 6.3 Organisationskulturelle Grenzen der Organisationssteuerung
- 6.4 Mikropolitische Grenzen der Organisationssteuerung
- 6.5 Erfolgskritischer Faktor Führung.………....
- 6.6 Zentralisierung und Dezentralisierung als Spannungsfeld
- 7. Fazit und Beantwortung der Forschungsfragen ......
- 7. 1 Handlungsempfehlungen für die Praxis..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung von Organisationen durch Controllingsysteme. Der Fokus liegt dabei auf der öffentlichen Verwaltung, insbesondere auf Polizeiorganisationen. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des Neuen Steuerungsmodells (NSM) auf die Polizei und untersucht, warum bisherige Reformbemühungen nur teilweise erfolgreich waren.
- Die Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung im Kontext steigender Haushaltsdefizite und wachsender Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger.
- Die kritische Analyse von Steuerungsinstrumenten und deren Auswirkungen auf Polizeiorganisationen.
- Die Berücksichtigung verhaltenswissenschaftlicher und organisationskultureller Einflussfaktoren auf den Erfolg von Reformen.
- Die Untersuchung der Grenzen von Controllingsystemen in der Steuerung von Organisationen, insbesondere im Spannungsfeld zwischen Politik und Verwaltung.
- Die Bedeutung von Führung und Organisationskultur für den Erfolg von Reformen im öffentlichen Sektor.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit darlegt. Anschließend erfolgt eine kritische Würdigung der bisherigen empirischen Forschung zu Steuerungsinstrumenten in der öffentlichen Verwaltung. Kapitel 3 beschäftigt sich mit Controllingsystemen im Kontext der Verwaltungsmodernisierung und deren Funktionsweise.
Kapitel 4 behandelt Kennzahlen und Kennzahlensysteme, ihre Funktionen und Anwendungsgrenzen. Die Kapitel 5 und 6 fokussieren auf die Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung von Organisationen durch Controllingsysteme, wobei die Neue Institutionenökonomie und die Herausforderungen in der öffentlichen Verwaltung beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Verwaltungsmodernisierung, Controllingsystemen, Kennzahlen, Organisationssteuerung, Neue Institutionenökonomie, sowie den Grenzen von Steuerungsinstrumenten in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere in Polizeiorganisationen. Die Arbeit berücksichtigt dabei verhaltenswissenschaftliche und organisationskulturelle Einflussfaktoren auf den Erfolg von Reformen.
- Arbeit zitieren
- Nils von Waaden (Autor:in), 2009, Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung von Organisationen durch Controllingsysteme , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231099