Prostitution war im vorrevolutionären Kuba, also vor 1959, eine weit verbreitete Erscheinung. Jedoch wurde das Thema Prostitution von der Geschichtsschreibung und den Sozialhistorikern lange Zeit vergessen. Des Weiteren hat man über viele Jahre hinweg die Prostitution als ein Tabuthema bezeichnet.
In dieser Hausarbeit über die Prostitution auf Kuba zwischen 1850 und 1950 geht es um Frauengeschichte und darum, auf Alltagsgeschichte einzugehen.
Hierbei werden alternative Forschungsansätze benutzt, vor allem die Oral History, welche Sachverhalte und Einstellungen erschließt, die aus schriftlichen Quellen allein nicht zu erkennen sind. Vorwiegend werden hier zwei Zeugenberichte zitiert: zum einen „Ich, Reyita“, das auch Gegenstand des Seminars war, zum anderen die mündlichen Quellen aus „Historias de mujeres públicas“ von Tomás Fernández Robaina, in dem Erlebnisse und Meinungen von Prostituierten zur Zeit der Republik widergespiegelt werden.
In der folgenden Hausarbeit werden mündliche Quellen in den Rang einer Auskunftsquelle erhoben. Oral History ist sowohl ein Werkzeug der Rekonstruktion von Lebensgeschichte, wie ein Mittel, die Funktionsweise von Erinnerung zu erhellen; der Begriff schließt jedoch auch Unschärfe und Verirrung ein.
Die Schwerpunkte dieser Seminararbeit liegen in der Kontrolle und Regelung des Prostitutionsgewerbes unter moralischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten, ausgehend von der Mentalität der Bürger dieser Epoche. Überdies werden die Prostituierten definiert und klassifiziert und ihre Herkunft nachgezeichnet. Anschließend wird der Versuch angestellt, die Gründe für den Eintritt in das „bestbezahlte Gewerbe“ zu erläutern. Zum Schluss soll die Frage beantwortet werden, ob es sich auf Kuba bei der Prostitution im 19. Jahrhundert um eine Profession oder eine Oppression handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kubanische Prostituierte im 19. Jahrhundert
- Klassifikation der Prostituierten
- Die Herkunft der Prostituierten
- Gründe für den Eintritt in die Welt der Prostitution
- Das Milieu der Mätressen
- Die Regelung des Gewerbes
- Kontrolle der Mätressen
- Die Bordelle Havannas
- Die Hygiene - Reglementierung
- Schlussbemerkung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Prostitution auf Kuba im 19. Jahrhundert und analysiert diese aus der Perspektive der Frauengeschichte und Alltagsgeschichte. Die Arbeit nutzt alternative Forschungsansätze, insbesondere die Oral History, um Sachverhalte und Einstellungen zu beleuchten, die in schriftlichen Quellen nicht ausreichend erfasst werden.
- Kontrolle und Regelung des Prostitutionsgewerbes unter moralischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten
- Definition und Klassifizierung von Prostituierten
- Herkunft der Prostituierten
- Gründe für den Eintritt in die "bestbezahlte Gewerbe"
- Die Frage nach der Profession oder Oppression der Prostitution auf Kuba im 19. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Prostitution in der kubanischen Geschichte dar und erläutert die Methode der Oral History, die in dieser Arbeit zum Einsatz kommt. Kapitel 2 behandelt die Definition von Prostituierten im 19. Jahrhundert und die unterschiedlichen Kategorien, die innerhalb der Prostitution existierten. Kapitel 2.1 fokussiert auf die Klassifizierung der Prostituierten und ihre unterschiedlichen Arbeitsverhältnisse, während Kapitel 2.2 die Herkunft der Prostituierten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Prostitution, Kuba, 19. Jahrhundert, Frauengeschichte, Alltagsgeschichte, Oral History, Kontrolle, Regelung, Mätressen, Klassifizierung, Herkunft, Profession, Oppression
- Arbeit zitieren
- Patricia Aguilar (Autor:in), 2003, Prostitution auf Kuba, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23125