Innerhalb weniger Jahre erlangten die Menschen in Südeuropa neue Freiheiten, als aus den letzten Diktaturen Westeuropas konsolidierte Demokratien wurden. Portugal, Griechenland und Spanien bildeten diese letzten Diktaturen. Mit der Nelkenrevolution 1974 begann in Portugal der Demokratisierungsprozess, kurz darauf folgten Griechenland und Spanien. Mit diesen drei Ländern war nicht nur der gesamte westliche Teil Europas demokratisch geworden, sondern es kam auch zur Demokratisierung weiterer Länder wie in Lateinamerika oder Osteuropa.
In dieser Arbeit wird der Systemwechsel in Portugal und Spanien eingehender betrachten. Nach einer kurzen Übersicht der Transformationstheorie soll der Prozess der Demokratisierung in beiden Ländern genauer untersucht werden. Hierfür bedarf es vorher einer eindeutigen Definition der zentralen Begriffe „Diktatur“ und „Demokratie“.
Um die Transformation in Portugal und Spanien zu veranschaulichen, erscheint es notwendig, auf die Entstehung und den Verlauf der beiden Diktaturen einzugehen.
Im besonderen soll die Rolle der Akteure als entscheidende Variable im Regimewechsel betrachtet werden. Während in Portugal zum Beispiel das Militär die treibende Macht in der Revolution war, waren es in Spanien die alten Eliten, die den Umsturz ermöglichten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffserklärung
- 2.1. Diktatur
- 2.2. Demokratie
- 3. Transformationstheorie
- 3.1. Begriffe der Transformationstheorie
- 3.2. Demokratisierungswellen
- 4. Portugal: Der Weg zur Demokratie
- 4.1. Historische Entwicklung
- 4.1.1. Die Erste Republik (1910 bis 1926)
- 4.1.2. Estado Novo unter António de Oliveira Salazar (1933 bis 1974)
- 4.1.3. Von der Nelkenrevolution bis 1976
- 4.2. Der Demokratisierungsprozess in Portugal
- 4.2.1. Die Verfassung von 1976
- 4.2.2. Das Militär
- 4.2.3. Die Parteien
- 4.2.4. Die Zivilbevölkerung
- 5. Spanien: Der Weg zur Demokratie
- 5.1. Historische Entwicklung
- 5.1.1. Die Erste Republik (1873/1874)
- 5.1.2. Die Zweite Republik (1931 bis 1936/39)
- 5.1.3. Das Franco - Regime
- 5.2. Der Demokratisierungsprozess in Spanien
- 5.2.1. König Juan Carlos de Bourbon und Adolfo Suárez
- 5.2.2. Die Verfassung
- 5.2.3. Die Parteien
- 5.2.4. Die Zivilbevölkerung
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Systemwechsel von Diktatur zu Demokratie in Portugal und Spanien. Das Hauptziel besteht darin, den Demokratisierungsprozess in beiden Ländern zu analysieren und die Rolle der beteiligten Akteure zu beleuchten. Dabei werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der jeweiligen Transformationsprozesse herausgearbeitet.
- Definition und Vergleich der Konzepte „Diktatur“ und „Demokratie“
- Analyse der historischen Entwicklungen in Portugal und Spanien vor dem jeweiligen Regimewechsel
- Untersuchung der Rolle des Militärs und der Eliten im Demokratisierungsprozess
- Bedeutung der Verfassung und der politischen Parteien für die Konsolidierung der Demokratie
- Vergleich der Demokratisierungsprozesse in Portugal und Spanien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert den Fokus der Arbeit auf den Übergang von Diktatur zu Demokratie in Portugal und Spanien, zwei der letzten westeuropäischen Diktaturen. Sie hebt die Bedeutung dieses Systemwechsels im Kontext der globalen Demokratisierungswellen hervor und kündigt die methodische Vorgehensweise an: Zunächst werden die Begriffe „Diktatur“ und „Demokratie“ definiert, bevor die Transformationstheorie und anschließend die konkreten Fälle Portugals und Spaniens im Detail untersucht werden. Die unterschiedlichen Rollen der Akteure, wie beispielsweise des Militärs in Portugal im Gegensatz zu den Eliten in Spanien, werden als zentrale Analyseebene hervorgehoben.
2. Begriffserklärung: Dieses Kapitel liefert präzise Definitionen der zentralen Begriffe „Diktatur“ und „Demokratie“. Die Diktatur wird anhand von neun Merkmalen charakterisiert, die die Monopolisierung der Staatsgewalt, die Unterdrückung der Opposition und die Einschränkung der Bürgerrechte umfassen. Die Definition von Demokratie fokussiert auf die Volkssouveränität, freie Wahlen, Gewaltenteilung, Grundrechte und die Rolle der Opposition. Diese klaren Definitionen bilden die Grundlage für die spätere Analyse der Regimewechsel in Portugal und Spanien.
4. Portugal: Der Weg zur Demokratie: Dieses Kapitel analysiert den Weg Portugals zur Demokratie, beginnend mit einem Überblick über die historische Entwicklung. Es beschreibt die Erste Republik, das Estado Novo unter Salazar und die entscheidende Nelkenrevolution von 1974. Der Schwerpunkt liegt auf dem Demokratisierungsprozess selbst, inklusive der Rolle des Militärs, der Parteien, der Verfassung von 1976 und der Beteiligung der Zivilbevölkerung. Der Übergang wird als komplexer Prozess dargestellt, der verschiedene Akteure und deren Interaktionen beinhaltet.
5. Spanien: Der Weg zur Demokratie: Ähnlich wie Kapitel 4 beleuchtet dieses Kapitel den spanischen Weg zur Demokratie. Es beginnt mit einer Darstellung der historischen Entwicklung, einschließlich der Ersten und Zweiten Republik sowie der Franco-Diktatur. Der Fokus liegt auf dem Demokratisierungsprozess nach Francos Tod, mit besonderer Berücksichtigung der Rolle von König Juan Carlos I., Adolfo Suárez und der neuen Verfassung. Die Analyse beinhaltet die Entwicklung des Parteiensystems und die Beteiligung der Zivilbevölkerung an diesem Prozess des Übergangs. Vergleiche mit dem portugiesischen Fall werden implizit durch die parallel strukturierte Darstellung angeregt.
Schlüsselwörter
Demokratisierung, Diktatur, Transformationstheorie, Portugal, Spanien, Nelkenrevolution, Franco-Regime, Salazar, Demokratisierungsprozess, Militär, Eliten, Verfassung, Parteien, Zivilbevölkerung, Regimewechsel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Demokratisierungsprozesse in Portugal und Spanien
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Systemwechsel von Diktatur zu Demokratie in Portugal und Spanien. Das Hauptziel ist die Untersuchung der Demokratisierungsprozesse in beiden Ländern und die Rolle der beteiligten Akteure, wobei Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und den Vergleich der Konzepte „Diktatur“ und „Demokratie“, die Analyse der historischen Entwicklungen in Portugal und Spanien vor dem Regimewechsel, die Rolle des Militärs und der Eliten im Demokratisierungsprozess, die Bedeutung der Verfassung und der politischen Parteien für die Konsolidierung der Demokratie sowie einen Vergleich der Demokratisierungsprozesse in beiden Ländern.
Welche Länder werden im Detail untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf Portugal und Spanien, zwei der letzten westeuropäischen Diktaturen, und untersucht deren jeweilige Wege zur Demokratie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Begriffserklärung (Diktatur und Demokratie), Transformationstheorie, detaillierte Analysen der Demokratisierungsprozesse in Portugal (inkl. historischer Entwicklung, Nelkenrevolution, Rolle des Militärs, Parteien und Verfassung) und Spanien (inkl. historischer Entwicklung, Franco-Regime, Rolle des Königs Juan Carlos I. und Adolfo Suárez, Parteien und Verfassung), sowie eine Zusammenfassung.
Welche konkreten historischen Ereignisse werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Erste Republik in Portugal (1910-1926), das Estado Novo unter Salazar (1933-1974), die Nelkenrevolution von 1974, die Erste Republik in Spanien (1873/1874), die Zweite Republik (1931-1936/39) und das Franco-Regime.
Welche Akteure spielen eine zentrale Rolle in der Analyse?
Zentrale Akteure sind das Militär (insbesondere in Portugal), Eliten (insbesondere in Spanien), politische Parteien, die Zivilbevölkerung, sowie wichtige Persönlichkeiten wie António de Oliveira Salazar, König Juan Carlos I. und Adolfo Suárez.
Welche Rolle spielen die Verfassungen?
Die Verfassungen von 1976 in Portugal und die spanische Verfassung spielen eine wichtige Rolle für die Konsolidierung der Demokratie in beiden Ländern und werden detailliert untersucht.
Gibt es einen Vergleich zwischen den beiden Ländern?
Ja, die Arbeit vergleicht explizit die Demokratisierungsprozesse in Portugal und Spanien, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Der Vergleich wird durch die parallel strukturierte Darstellung der Kapitel zu Portugal und Spanien unterstützt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Demokratisierung, Diktatur, Transformationstheorie, Portugal, Spanien, Nelkenrevolution, Franco-Regime, Salazar, Demokratisierungsprozess, Militär, Eliten, Verfassung, Parteien, Zivilbevölkerung und Regimewechsel.
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- Cornelia Lang (Author), 2012, Systemwechsel in Südeuropa. Portugal und Spanien im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231474