Marken und Firmennamen sind heute allgegenwärtig. Ob auf Plakatwänden, im Fernsehen, auf den Produkten selbst oder in den Namen bekannter Fußballstadien – Marken und Firmennamen dienen als wichtigstes Erkennungsmerkmal eines Produkts oder einer Dienstleistung und spielen gerade im internationalen Wettbewerb eine immer größere Rolle. Als wohl bekannteste Form der Marketing Intangibles, einer Untergruppe der immateriellen Wirtschaftsgüter, kommt Ihnen auch im Verrechnungspreiskontext eine immer größer werdende Bedeutung zu.
Durch grenzüberschreitende Tätigkeiten und Lizenzierungen von Marken sehen sich multinationale Unternehmen ständig mit der Gefahr einer Doppelbesteuerung konfrontiert, da unter anderem die von Ihnen ermittelten Verrechnungspreise, z.B. in Form von Lizenzgebühren, den Steuerbehörden zweier oder mehrerer Staaten standhalten müssen Neben der Einordnung der immateriellen Wirtschaftsgüter in den allgemeinen Verrechnungspreiskontext und der genauen Eingrenzung des Begriffs der Marketing Intangibles soll deren Bedeutung, sowie Möglichkeiten der Bewertung und Übertragung aufgezeigt werden. Ebenso sollen die bereits angesprochenen unterschiedlichen einzelstaatlichen Bewertungsmaßstäbe im Rahmen einer generellen exemplarischen Betrachtung ausgewählter nationaler Besteuerungspraxis von Marketing Intangibles betrachtet werden. Abschließend soll der in diesem Jahr erschienene OECD-Diskussionsentwurf zu einer Neufassung des Kapitel IV der Verrechnungspreisleitlinien dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Abstrakte steuerrechtliche Rahmenbedingungen
- 2.1 Internationale Regelungen
- 2.1.1 OECD-Musterabkommen
- 2.1.2 OECD-Verrechnungspreisleitlinien
- 2.1.3 Vorabverständigungsverfahren
- 2.2 Nationale Regelungen
- 2.2.1 Besteuerung ausländ. Einkunftsteile gem. §26 Abs.1 KStG
- 2.2.2 Berichtigung von Einkünften gem. §1 AStG
- 2.1 Internationale Regelungen
- 3. Verrechnungspreise als Instrument im Internationalen Steuerrecht
- 4. Immaterielle Wirtschaftsgüter im Verrechnungspreiskontext
- 4.1 Eingrenzung
- 4.1.1 Marketing Intangibles
- 4.1.2 Trade Intangibles
- 4.1.3 Business Restructuring
- 4.1.4 Location Savings
- 4.2 Eigentumsverhältnis
- 4.3 Übertragung immaterieller Wirtschaftsgüter
- 4.3.1 Lizenzierung (Überlassung)
- 4.3.2 Eigentumsübertragung (Übereignung)
- 4.4 Bewertung und Vergütung
- 4.4.1 Developer-Assister-Rule
- 4.4.2 Bright-Line-Test
- 4.4.3 Poolkonzept
- 4.4.4 Lizenzkartei
- 4.4.5 Knoppe-Formel
- 4.5 Exkurs: Funktions- und Risikoanalyse
- 4.1 Eingrenzung
- 5. Marketing Intangibles
- 5.1 Bedeutung für global agierende Konzerne
- 5.2 Entgeltpflicht
- 5.3 Vergütung für Vertriebsgesellschaften ohne Eigentum an Marke oder Firmennamen
- 6. Besteuerungspraxis von Marketing Intangibles im internationalen Vergleich
- 6.1 Vereinigte Staaten von Amerika
- 6.1.1 Allgemeiner Überblick
- 6.1.2 DHL-Case
- 6.1.3 GlaxoSmithKline-Case
- 6.1.4 Zusammenfassung und Ausblick
- 6.2 Australien
- 6.3 Indien
- 6.3.1 Allgemeiner Überblick
- 6.3.2 Maruti-Suzuki-Case
- 6.4 China
- 6.1 Vereinigte Staaten von Amerika
- 7. OECD- Diskussionsentwurf
- 7.1 Kerninhalte
- 7.2 Reaktionen
- 7.2.1 Literatur
- 7.2.2 Ausgewählte Stellungnahmen
- 7.2.2.1 Aus Sicht eines multinationales Unternehmens: Diageo
- 7.2.2.2 Aus Sicht einer Vereinigung für Steuerrecht: IFA Grupo Mexicano
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter in multinationalen Unternehmen, insbesondere von Marketing Intangibles. Ziel ist es, die komplexen steuerrechtlichen Rahmenbedingungen auf internationaler und nationaler Ebene zu beleuchten und die Praxis der Verrechnungspreisgestaltung im Kontext dieser Güter zu analysieren.
- Internationale und nationale steuerrechtliche Regelungen zur Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter
- Verrechnungspreise als Instrument zur Vermeidung von Doppelbesteuerung und Steuerumgehung
- Spezifische Herausforderungen bei der Bewertung und Vergütung von Marketing Intangibles
- Praxisbeispiele aus verschiedenen Ländern (USA, Australien, Indien, China)
- Analyse des OECD-Diskussionsentwurfs zur Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter in multinationalen Konzernen ein und beschreibt die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. Es wird die Bedeutung von Marketing Intangibles im Kontext der internationalen Steuerplanung hervorgehoben und der Forschungsansatz der Arbeit skizziert. Die Arbeit konzentriert sich auf die Herausforderungen der Bewertung und der korrekten Besteuerung dieser Güter, unter Berücksichtigung internationaler und nationaler Rechtsvorschriften.
2. Abstrakte steuerrechtliche Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel beleuchtet die internationalen und nationalen Regelungen, die die Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter in multinationalen Konzernen beeinflussen. Es analysiert das OECD-Musterabkommen, die OECD-Verrechnungspreisleitlinien und das Vorabverständigungsverfahren im internationalen Kontext. Im nationalen Kontext werden die relevanten Bestimmungen des KStG und des AStG erläutert, wobei der Fokus auf der korrekten Zuordnung von Einkünften und der Vermeidung von Doppelbesteuerung liegt. Der Zusammenhang zwischen diesen nationalen und internationalen Bestimmungen wird detailliert dargestellt, und es wird auf potentielle Konflikte und deren Lösungsansätze eingegangen.
3. Verrechnungspreise als Instrument im Internationalen Steuerrecht: Dieses Kapitel beschreibt die Funktion von Verrechnungspreisen als Instrument zur Vermeidung von Doppelbesteuerung und Steuerumgehung bei konzerninternen Transaktionen. Es definiert den Begriff der Verrechnungspreise und erklärt den Fremdvergleichsgrundsatz als zentralen Maßstab für deren Festlegung. Verschiedene Verrechnungspreismethoden für konzerninterne Dienstleistungen werden vorgestellt und analysiert (Wiederverkaufspreis-Methode, Preisvergleichsmethode, Kostenaufschlags-Methode), um die Bandbreite der Möglichkeiten zur Bestimmung angemessener Preise aufzuzeigen. Die Wahl der Methode hängt von den jeweiligen Umständen der Transaktion und den spezifischen Merkmalen der immateriellen Wirtschaftsgüter ab.
4. Immaterielle Wirtschaftsgüter im Verrechnungspreiskontext: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Besonderheiten immaterieller Wirtschaftsgüter im Kontext der Verrechnungspreisgestaltung. Es grenzt die verschiedenen Arten immaterieller Wirtschaftsgüter ein, wobei Marketing Intangibles, Trade Intangibles, Business Restructuring und Location Savings im Detail behandelt werden. Das Kapitel analysiert das Eigentumsverhältnis an immateriellen Wirtschaftsgütern und die verschiedenen Möglichkeiten ihrer Übertragung (Lizenzierung und Eigentumsübertragung). Es befasst sich mit der Bewertung und Vergütung immaterieller Wirtschaftsgüter und stellt verschiedene Methoden vor, wie die Developer-Assister-Rule, den Bright-Line-Test, das Poolkonzept, die Lizenzkartei und die Knoppe-Formel. Schließlich wird eine Funktions- und Risikoanalyse als wichtiges Werkzeug zur Bestimmung von Verrechnungspreisen vorgestellt.
5. Marketing Intangibles: Dieses Kapitel widmet sich speziell der Bedeutung von Marketing Intangibles für global agierende Konzerne. Es untersucht die Entgeltpflicht für die Nutzung dieser immateriellen Wirtschaftsgüter und analysiert die Vergütung von Vertriebsgesellschaften, die kein Eigentum an der Marke oder dem Firmennamen besitzen. Die Herausforderungen bei der Bestimmung angemessener Vergütungen werden im Detail erörtert. Es werden die verschiedenen Faktoren und Aspekte betrachtet, die bei der Preisfindung eine Rolle spielen, und es wird deutlich gemacht, dass eine sorgfältige Analyse erforderlich ist, um eine korrekte und rechtlich unbedenkliche Verrechnungspreisgestaltung zu gewährleisten.
6. Besteuerungspraxis von Marketing Intangibles im internationalen Vergleich: Dieses Kapitel untersucht die praktische Umsetzung der Besteuerung von Marketing Intangibles in verschiedenen Ländern. Es präsentiert Fallstudien aus den USA (DHL-Case, GlaxoSmithKline-Case), Australien, Indien (Maruti-Suzuki-Case) und China, um die unterschiedlichen Ansätze und Herausforderungen in der internationalen Besteuerungspraxis zu beleuchten. Die Analyse der Fallbeispiele zeigt, wie die jeweiligen nationalen Rechtsvorschriften und die Anwendung der Verrechnungspreismethoden in der Praxis variieren können.
7. OECD-Diskussionsentwurf: Das Kapitel analysiert den OECD-Diskussionsentwurf zur Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter und stellt dessen Kerninhalte dar. Es beleuchtet die Reaktionen auf diesen Entwurf aus Sicht multinationaler Unternehmen (Diageo) und von Vereinigungen für Steuerrecht (IFA Grupo Mexicano). Die Diskussion der unterschiedlichen Standpunkte verdeutlicht die Komplexität der Thematik und die Notwendigkeit einer internationalen Harmonisierung.
Schlüsselwörter
Immaterielle Wirtschaftsgüter, Marketing Intangibles, Verrechnungspreise, internationale Steuerrecht, nationale Steuerrecht, OECD-Musterabkommen, OECD-Verrechnungspreisleitlinien, Doppelbesteuerung, Steuerplanung, Bewertung, Vergütung, Funktionsanalyse, Risikoanalyse, Fallstudien, USA, Australien, Indien, China, OECD-Diskussionsentwurf.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter, insbesondere Marketing Intangibles, in multinationalen Unternehmen
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter, insbesondere von Marketing Intangibles, in multinationalen Unternehmen. Sie beleuchtet die komplexen steuerrechtlichen Rahmenbedingungen auf internationaler und nationaler Ebene und analysiert die Praxis der Verrechnungspreisgestaltung in diesem Kontext.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem internationale und nationale steuerrechtliche Regelungen, Verrechnungspreise als Instrument zur Vermeidung von Doppelbesteuerung und Steuerumgehung, spezifische Herausforderungen bei der Bewertung und Vergütung von Marketing Intangibles, Praxisbeispiele aus verschiedenen Ländern (USA, Australien, Indien, China) und eine Analyse des OECD-Diskussionsentwurfs zur Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter.
Welche internationalen Regelungen werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert das OECD-Musterabkommen, die OECD-Verrechnungspreisleitlinien und das Vorabverständigungsverfahren. Es wird der Zusammenhang zwischen diesen internationalen Regelungen und den nationalen Bestimmungen detailliert dargestellt.
Welche nationalen Regelungen werden betrachtet?
Im nationalen Kontext werden die relevanten Bestimmungen des KStG (Körperschaftsteuergesetz) und des AStG (Auslandsteuergesetz) erläutert, mit Fokus auf die korrekte Zuordnung von Einkünften und die Vermeidung von Doppelbesteuerung.
Welche Rolle spielen Verrechnungspreise?
Verrechnungspreise sind ein wichtiges Instrument zur Vermeidung von Doppelbesteuerung und Steuerumgehung bei konzerninternen Transaktionen. Die Arbeit erläutert den Fremdvergleichsgrundsatz und verschiedene Verrechnungspreismethoden (Wiederverkaufspreis-Methode, Preisvergleichsmethode, Kostenaufschlags-Methode).
Wie werden immaterielle Wirtschaftsgüter, insbesondere Marketing Intangibles, behandelt?
Die Arbeit grenzt verschiedene Arten immaterieller Wirtschaftsgüter ein (Marketing Intangibles, Trade Intangibles, Business Restructuring, Location Savings), analysiert das Eigentumsverhältnis und die Übertragungsmethoden (Lizenzierung und Eigentumsübertragung). Sie befasst sich ausführlich mit der Bewertung und Vergütung, inklusive Methoden wie der Developer-Assister-Rule, dem Bright-Line-Test, dem Poolkonzept, der Lizenzkartei und der Knoppe-Formel. Eine Funktions- und Risikoanalyse wird als wichtiges Werkzeug vorgestellt.
Welche Länder werden im internationalen Vergleich betrachtet?
Die Arbeit präsentiert Fallstudien aus den USA (DHL-Case, GlaxoSmithKline-Case), Australien, Indien (Maruti-Suzuki-Case) und China, um die unterschiedlichen Ansätze und Herausforderungen in der internationalen Besteuerungspraxis zu beleuchten.
Wie wird der OECD-Diskussionsentwurf behandelt?
Die Arbeit analysiert den OECD-Diskussionsentwurf zur Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter, dessen Kerninhalte und die Reaktionen darauf aus Sicht multinationaler Unternehmen (Diageo) und von Vereinigungen für Steuerrecht (IFA Grupo Mexicano).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Immaterielle Wirtschaftsgüter, Marketing Intangibles, Verrechnungspreise, internationales Steuerrecht, nationales Steuerrecht, OECD-Musterabkommen, OECD-Verrechnungspreisleitlinien, Doppelbesteuerung, Steuerplanung, Bewertung, Vergütung, Funktionsanalyse, Risikoanalyse, Fallstudien, USA, Australien, Indien, China, OECD-Diskussionsentwurf.
- Quote paper
- Stefan Kolzuniak (Author), 2012, Die Besteuerung immaterieller Wirtschaftsgüter in multinationalen Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231507