„Die Gemeinschaft darf keine Maske sein
unter der einer lächelt und der andere weint“
(Georges Pompidou, *1911 - †1974, französischer Politiker)
Es ist kein Wagnis zu behaupten, dass nahezu jeder Mensch, wenn gleich aus differenzierten Perspektiven, eine Erfahrung mit dem Begriff „Mobbing“, oder der englischen Bezeichnung „Bullying“, verzeichnen kann. Dies beruht unter anderem auf der Tatsache, dass jeder Bundesbürger eine gewisse Dauer in einem Klassenverband verbracht hat und somit sehr wahrscheinlich mittelbarer oder unmittelbarer Zeuge, Täter oder Opfer von Hänseleien, Pöbeleien oder gar körperlichen Schikanen und Gewalt war. Dieser Umstand, welcher anscheinend nie an Bedeutung verliert, und mein Ziel, in naher Zukunft als Lehrkraft zu arbeiten, haben mich dazu veranlasst, die vorliegende Abschlussarbeit an diese Thematik anzulehnen. Es ist von unabdingbarer Notwendigkeit, dass besonders in Erziehungseinrichtungen und Bildungsanstalten eine Empathie dafür geschult und entwickelt wird, Täter zu entlarven und häufig verdeckt leidende Opfer zu identifizieren, denn erst dann kann interveniert werden. Im Zuge dieser intrinsischen Motivation soll der Fokus der Betrachtung zunächst auf die Typisierung und die Rolle des Opfers sowie des Täters gerichtet werden. Es wird hierbei die Leitfrage gelten, ob es sich um eine konstante Rollenzuweisung von „Gut“ und „Böse“ handelt und wie die konfrontative Pädagogik die Bedürfnisse beider Akteure berücksichtigt. Ziel ist es daher, beide Profile gegenüberzustellen und in Zusammenwirkung mit empirischen Befunden zu analysieren. Nach der Schaffung dieser problemorientierten Ansicht, soll auf die Grundidee und letztlich auf eine modifizierte, systemisch orientierte Form des AAT® (Anti-Aggressivitätstraining) eingegangen werden, denn wenn Präventionsmaßnahmen versagt haben, bleibt nur der Versuch, personenzentriert zu intervenieren. Das so genannte konfrontative Interventionsprogramm (KIP) versucht sich an dieser Problematik, weist jedoch ebenfalls Lücken in der Berücksichtigung von Täter und Opfer auf. Im abschließenden Fazit erfolgt eine persönliche Stellungnahme, welche den Gesamteindruck zu verbinden versucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Mobbing/Bullying
- 2.1 Gewalt
- 2.2 Frustration
- 2.3 Aggression und Aggressives Verhalten
- 2.4 Auszüge aus der Ursachenforschung
- 2.5 Resümee der vorangegangenen Spezifizierungen
- 3.0 Stand der Forschung
- 4.0 Beteiligte am Mobbing/Gewaltprozess
- 4.1 Typologie eines Gewaltopfers
- 4.2 Typologie eines Gewalttäters
- 4.3 Folgen für die Opfer
- 5.0 Zielgruppe und Maßnahmen des AAT@
- 5.1 Das Verfahren im AAT@
- 5.2 Die Wirksamkeit des AAT@
- 5.3 Das KIP als Ableger des AAT@
- 5.4 Kritische Betrachtung des AAT@ und KIP
- 6.0 Fazit
- 7.0 Literaturverzeichnis
- 8.0 Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema Mobbing im Sozialraum Schule. Sie analysiert das Phänomen aus verschiedenen Perspektiven und beleuchtet die Rolle von Täter und Opfer sowie die Auswirkungen von Mobbing auf die Betroffenen. Die Arbeit untersucht zudem die Wirksamkeit des Anti-Aggressivitätstrainings (AAT@) und dessen Ableger, das Konfrontative Interventionsprogramm (KIP), als Interventionsmaßnahmen im Kontext von Mobbing.
- Definition und Abgrenzung von Mobbing/Bullying, Gewalt, Frustration, Aggression und Aggressivität
- Analyse der Ursachen von Mobbing/Bullying
- Typologie von Gewaltopfern und Gewalttätern im Schulkontext
- Bewertung der Wirksamkeit des AAT@ und des KIP
- Kritik an den Interventionsmaßnahmen AAT@ und KIP
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Mobbing/Bullying in der Schule dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 widmet sich der Definition von Mobbing/Bullying, Gewalt, Frustration, Aggression und Aggressivität sowie der Analyse der Ursachenforschung. Kapitel 3 präsentiert einen Überblick über den Stand der Forschung und beleuchtet empirische Datenmaterial zur Häufigkeit von Gewalterfahrungen in Schulen. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Typologie von Gewaltopfern und Gewalttätern im Schulkontext und analysiert die Folgen von Mobbing für die Opfer. Kapitel 5 stellt das Anti-Aggressivitätstraining (AAT@) und dessen Ableger, das Konfrontative Interventionsprogramm (KIP), vor und bewertet die Wirksamkeit dieser Interventionsmaßnahmen. Kapitel 5.4 beinhaltet eine kritische Betrachtung des AAT@ und des KIP.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Mobbing, Bullying, Gewalt, Frustration, Aggression, Aggressivität, Täter, Opfer, Anti-Aggressivitätstraining (AAT@), Konfrontatives Interventionsprogramm (KIP), Schulkontext, Prävention, Intervention, Empathie, Sozialisation, Konfliktlösung.
- Quote paper
- Franziska Müller (Author), 2012, Mobbing im Sozialraum Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231662