Ziel des Menschen


Seminararbeit, 2001

21 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Lebenserlebnis
2.1 Prinzip Freude
2.2 Prinzip Gerechtigkeit
2.3 Prinzip Liebe und Nächstenliebe

3. Die Frage nach der Zukunft in der Bibel
3.1 Drei Brennpunkte im AT
3.1.1 Abraham und seine Sippe
3.1.2 Der Auszug aus Ägypten
3.1.3 Das babylonische Exil
3.2 Die Messiashoffnung im AT als Teil der Zukunftserwartung
3.3 Die Frage nach der Zukunft im NT

4. Die Frage nach der Zukunft, der Hoffnung und dem Sinn des Lebens

5. Schluss

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Hausarbeit hat das Oberthema „Ziel des Menschen“ (Woraufhin lebt der Mensch? Sehnsucht des Menschen).

Ich habe gerade dieses Thema ausgewählt, weil es nicht nur interessant klingt, sondern man auch sofort eigene Gedanken damit verknüpfen kann. Aus diesem Grund konnte ich das Thema auch des öfteren mit einem Brainstorming angehen, wobei ich erkennen musste, dass es, wenn man wirklich in sich geht, uferlose Ausmaße annehmen kann. Das spiegelt sich auch in der Vielfältigkeit, die ich durchaus als Schwierigkeit und Problem erfahren musste, der wissenschaftliche Arbeit wider.

Meine weiteren Überlegungen waren nun, wie man die eigenen Erkenntnisse mit der Bibel und der Gottesgestalt sowie die Zukunftsfrage, die das Oberthema indirekt enthält, verbinden kann, ohne dabei den „roten Faden“ zu verlieren.

Das Ergebnis ist die vorliegende Hausarbeit, die angefangen mit unterschiedlichen Lebenserlebnissen, sich über verschiedene Schwerpunkte in bezug auf die jeweiligen Zukunftsfragen des AT und NT erstreckt und schließlich mit der Hoffnung und dem Sinn des Lebens abgerundet wird.

2. Das Lebenserlebnis

Zum Erlebnis des Lebens gehören u.a. Freude, Gerechtigkeit, Liebe und Nächstenliebe. Diese Erlebnisse gehören oft ganz selbstverständlich zum Leben dazu. Nach diesen Erlebnissen sehnt sich der Mensch. Gerade dann, wenn er dieses Lebenserlebnis nicht hat, sieht er es als Ziel an, dieses in seinem Leben zu suchen und zu finden. Wenn er am Ziel angekommen ist, erfüllt das Lebenserlebnis diesen Menschen von innen heraus. Der Mensch braucht u.a. diese Lebenserlebnisse, um zufrieden zu leben.

2.1 Prinzip Freude

Der Mensch will nicht bloß leben, sondern sich des Lebens erfreuen.“[1]

Er sehnt sich, strebt und hungert nach Freude. In seinem ganzen Leben sucht er fortwährend nach diesem Lebenserlebnis, das sein Leben im Inneren berühren und erfüllen soll.[2]

Wann empfindet der Mensch Freude?

„Wie schön ist es, Menschen zu sehen, die vor Freude strahlen, sogar vor Freude weinen, ein Kind, das sein ersehntes Geschenk erhalten hat; einen Studenten, der sein Examen glänzend bestanden hat [...] einen Menschen, der seine Freude darin sieht und sucht, anderen Freude zu machen.“[3] Freude empfindet man auch bei „Kleinigkeiten“, die das Leben lebenswert machen, wie Schnee an einem schönen Sonntag Morgen, ein Mensch, der dir in der Straßenbahn zulächelt, ein Bekannter, der an dich denkt und dir das zu spüren gibt, ein Kind, das zu dir hochschaut und dir sagt, dass es dich lieb hat.

Wie kann man Freude mit Gott in Verbindung bringen?

Gott gesteht den Menschen die immanente sowie die transzendente Freude zu. Es ist ein Gefühl, dass einen von innen heraus erfüllt und so glücklich macht, dass man annehmen könnte, es ist göttlichen Ursprungs. Das Leben lehrt uns allerdings, dass die Freude nicht immer lange währt und auch nicht zu oft vorkommt.[4]

Dietrich Bonhoeffer schrieb u.a.: „Er [Gott] solle nicht bloß am Rande unseres Lebens, sondern in dessen Mitte stehen, in der Fülle des Lebens, in den zwischenmenschlichen Beziehungen [...] und der Freude.“[5].

2.2 Prinzip Gerechtigkeit

Der Mensch kann viel Schweres ertragen, wenn ihm allerdings ein Unrecht widerfährt, dann beschäftigt und beunruhigt ihn das sehr, und er kommt schwerlich damit zurecht. Um dieses Unrecht kreisen ständig seine Gedanken und er hat das Bedürfnis dieses Unrecht aufzuklären und zu beseitigen.

In dieser Situation ist es von Vorteil, den Menschen, der einem das Unrecht angetan hat, nicht zu verurteilen, sondern die Hoffnung aufrechtzuerhalten, dass irgendwann, irgendwo, irgendwie die Gerechtigkeit siegen wird.[6]

Unsere Überlegung hier wäre, inwieweit wir überhaupt das Recht haben, auch in Zeiten der Ungerechtigkeit einen Menschen zu verurteilen. Denn schon in der Bergpredigt fordert Jesus: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“[7].

M. Horkheimer sagt dazu: „Theologie ist die Hoffnung, daß es bei diesem Unrecht, durch das die Welt gekennzeichnet ist, nicht bleibe, daß das Unrecht nicht das letzte Wort sein möge; ist Ausdruck dieser Sehnsucht danach, daß der Mörder nicht über das unschuldige Opfer triumphieren möge [...] Die Sehnsucht nach vollendeter Gerechtigkeit kann in der säkularen Gesellschaft niemals verwirklicht werden; denn selbst wenn eine bessere Gesellschaft die gegenwärtige soziale Unordnung ablösen würde, wird das vergangene Elend nicht gutgemacht.“[8].

[...]


[1] Bühlmann: Leben Sterben Leben, S. 72.

[2] Vgl. Bühlmann: Leben Sterben Leben, S. 72.

[3] Bühlmann: Leben Sterben Leben, S. 73.

[4] Vgl. Bühlmann: Leben Sterben Leben, S. 73.

[5] Bühlmann: Leben Sterben Leben, S. 73.

[6] Vgl. Bühlmann: Leben Sterben Leben, S. 76.

[7] Mt, 6, 12.

[8] Bühlmann: Leben Sterben Leben, S. 76.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Ziel des Menschen
Hochschule
Universität Kassel  (Ev. Theologie)
Veranstaltung
Liebe, Sünde - Grundlagen individueller Moral
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2001
Seiten
21
Katalognummer
V23173
ISBN (eBook)
9783638263450
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es wird versucht, aus ganz unterschiedlichen Blickrichtungen Antworten auf die Frage nach dem Ziel des Menschen (Woraufhin lebt der Mensch? Sehnsucht des Menschen) zu geben, verbunden mit den Erkenntnissen aus und Erfahrungen der Menschen in der Bibel, sowie mit der Gottesgestalt und der Zukunftsfrage.
Schlagworte
Ziel, Menschen, Liebe, Sünde, Grundlagen, Moral
Arbeit zitieren
Daniela Hoßfeld (Autor:in), 2001, Ziel des Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23173

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