Leseprobe
Kompetenzen der Unterrichtseinheit:
Die Schüler können das Bestreben europäischer Staaten (insb. England, Frankreich, Russland und Deutschland), ihren Machtbereich über weite Gebiete der Erde auszudehnen, darlegen und deren Einflussgebiete auch topografisch zuordnen (Frankreich-> Franz. Westafrika ..., Deutsches Reich-> Deutsch-Südwestafrika ..., Großbritannien-> Brit.-Indien ... etc.). Sie kennen die Intentionen und Folgen der Bündnispolitik der europäischen Großmächte (Bismarcks Bündnissystem u. das europäische Bündnissystem vor dem Ersten Weltkrieg), die mitursächlich für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs war. Daneben sind die Schüler in der Lage, weitere Ursachen (Imperialismus, Militarismus, Nationalismus u. internationale Krisen) und den Anlass für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs (´Mord in Sarajewo´) zu erörtern.
Sie kennen Besonderheiten dieses Krieges (erster technisierter Krieg mit Massenheeren u. Massensterben), dessen Verlauf (Bewegungskrieg> Stellungskrieg, uneingeschränkter U-Boot-Krieg...) und das Leid, mit dem auch die Heimatbevölkerung zu kämpfen hatte (brutaler Frontalltag, große Belastungen an der „Heimatfront“...). Schließlich sind die Schüler in der Lage, den Versailler Vertrag als Versuch einer Neuordnung Europas zu charakterisieren.[1]
Gliederung der Unterrichtseinheit:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Thema der Unterrichtsstunde:
Von der Kriegsbegeisterung zur Ernüchterung – der Krieg zeigt sein wahres Gesicht
Ziel der Unterrichtstunde:
Die Schüler sollen durch Textarbeit mit anschließender handlungs- und produktionsorientierter Umsetzung (Rollenspiel, Interview, Tagebucheintrag, Plakatgestaltung) Gründe für die Kriegsernüchterung der deutschen Soldaten und Bevölkerung kennen (brutaler Frontalltag, hohe Belastungen für Frauen und Kinder) und deren Situation während des Krieges (ansatzweise) reflektieren können.
Teillernziele:
Die Schüler sollen...
1. ... durch Interpretation zweier Zitate (Beginn des Krieges: Kriegsbegeisterung <-> im Verlauf des Krieges: Kriegsernüchterung) den Wandel der Einstellung zum Krieg herausarbeiten, die Fragestellung der Stunde entsprechend entwickeln (Warum sank die Kriegsbegeisterung?) und mögliche Antworten auf diese Frage vorab verbalisieren.
2. ... auf Grundlage von Textarbeit in arbeitsteiliger Gruppenarbeit...
a) ... die brutalen Bedingungen der (deutschen) Soldaten an der Front erarbeiten (Stellungskrieg, Massensterben, Hunger, seel. Belastung...) und handlungsorientiert (Rollenspiel) bzw. produktionsorientiert (Plakatgestaltung) umsetzen/reflektieren (s. Anl. 4-6).
b) ... die schwierigen Bedingungen der Frauen an der (deutschen) ´Heimatfront´ erarbeiten (hohe Arbeitsbelastung, Hunger, Sorge um Ehemänner...) und handlungsorientiert (Interview) bzw. produktionsorientiert (Plakatgestaltung) umsetzen/reflektieren (s. Anl. 7-9).
c) ... die schwierigen Bedingungen der Kinder/Jugendlichen an der (deutschen) ´Heimatfront´ erarbeiten (Verwahrlosung, Unterernährung, Sammlungen statt Schule...) und produktionsorientiert (Tagebucheintrag bzw. Plakatgestaltung) umsetzen/reflektieren (s. Anl. 10 u. 11).
3.... durch Präsentation und Auswertung der Gruppenarbeiten mit anschließender Vervollständigung des Tafelbildes (s. Anl. 3) zentrale Probleme der deutschen Soldaten an der Front, sowie der Frauen und Kinder an der deutschen „Heimatfront“ kennen, reflektieren und verbalisieren (s.o.).
4. ... ihr gewonnenes Wissen aus der Stunde übertragen und anwenden, indem sie ein Bild beschreiben, interpretieren und mit den Folgen des Ersten Weltkrieges (s.o.) in Verbindung bringen.
Geplanter Unterrichtsverlauf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Legende: I = Impuls; Sch. = Schüler; OHP = Overheadprojektor; SÄ = Schüleräußerung; MK = Meldekette; (erw.) TB = (erwartetes) Tafelbild; LA = Lehramtsanwärter; LÄ = Lehreräußerung; aGA = arbeitsteilige Gruppenarbeit; EA = Einzelarbeit; AB = Arbeitsblätter; GP = Gruppenpräsentationen (Rollenspiel, Interview, Tagebucheintrag, Plakatgestaltung)
[...]
[1] Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium: Kerncurriculum für die Realschule Schuljahrgänge 5 – 10, Geschichte. Hannover: 2008. S. 29.