Ab der zweiten. Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigte sich vor allem in Großbritannien eine neue Entwicklung. Es war eine Zeit voller Umbrüche. Die fortschreitende Industrialisierung, die Vernunft, die Wissenschaft und die Sicherheit zählten auf der einen Seite zu den neuen Schlagwörtern, aber auch ein klarer Sozialismus. Es war die Zeit des Marxismus, des Sozialismus und des Liberalismus, die Parlamentsreform in England erteilte das Wahlrecht für Landarbeiter und Bergleute. Plötzlich mussten sich alle für eine Gesinnung entscheiden, die Moderne läutete ein.
Vor allem in England, wo die Industrialisierung besonders früh begann, machten sich die Gestalter Gedanken um ihre Auswirkung und um die Auswirkung der Maschine im Besonderen. Wurden sie, die Gestalter nun der Maschine unterworfen? Mussten sie nun auf Qualität verzichten- zugunsten einer maschinellen Herstellung von Gegenständen, die man aufgrund der Maschine auf einfache Formen reduzieren musste? Die Maschine konnte doch gar nicht mit der Qualitätsarbeit und den Gestaltungsergebnissen menschlicher Handarbeit mithalten! Gestalter und Sozialkritiker wie William Morris fühlten sich überdies abgestoßen durch die schlechten Arbeitsbedingungen, die die Industrie bot und die dadurch entstehenden Elendsviertel. Auch befürchteten sie die Verkümmerung der handwerklichen Fähigkeiten durch den Einfluss der Maschine.
Inhaltsverzeichnis
- Der geschichtliche Hintergrund
- Der Konflikt
- Die Arts & Crafts Bewegung und William Morris
- Ruskin als Vordenker
- Der Konflikt in kompakt
- Situation im Deutschen Reich
- Erkenntnis: Maschine als Hilfsmittel
- Der Deutsche Werkbund
- Ziel des Deutschen Werkbundes
- Die Akzeptanz und Macht des DWB
- Der Werkbundstreit um die Typisierung: Van de Velde versus Muthesius
- Vereinigung im Gropius'schen Bauhaus
- Mein Abriss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auseinandersetzung des Gestalters mit der Maschine um die Jahrhundertwende. Sie beleuchtet die Entstehung der Arts & Crafts Bewegung und deren Kritik an der Industrialisierung. Die Arbeit analysiert die Rolle von William Morris als Vordenker der Bewegung sowie die Bedeutung von John Ruskin als gedanklichen Mentor.
- Die Kritik an der Industrialisierung und ihren Auswirkungen auf die Kunst und Gesellschaft.
- Die Bedeutung des Handwerks und die Suche nach einem neuen Kunstverständnis im Angesicht der Massenproduktion.
- Die Rolle von William Morris und John Ruskin als Vordenker der Arts & Crafts Bewegung.
- Die Herausforderungen der Gestaltung im Spannungsfeld von Kunst, Handwerk und Maschine.
- Die Entwicklung des Deutschen Werkbundes und seine Bedeutung für die Gestaltungsdiskussion in Deutschland.
Zusammenfassung der Kapitel
- Der geschichtliche Hintergrund: Dieses Kapitel beschreibt den geschichtlichen Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen Gestaltern und der Maschine. Es beleuchtet die fortschreitende Industrialisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und das Kunsthandwerk.
- Der Konflikt: Dieses Kapitel beleuchtet den Konflikt zwischen der Maschine und der Handarbeit, der im 19. Jahrhundert immer stärker in den Vordergrund trat. Es beschreibt die Ängste und Überlegungen der Gestalter, die sich mit den Auswirkungen der Industrialisierung auf die Kunst und die Gestaltung auseinandersetzten.
- Die Arts & Crafts Bewegung und William Morris: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Arts & Crafts Bewegung, die als Reaktion auf die Industrialisierung entstand. Es beschreibt die Ziele der Bewegung, die in der Reformierung des Kunsthandwerks und der Gegenwehr gegen die Massenproduktion lagen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf William Morris, der als einer der wichtigsten Vordenker der Bewegung gilt.
- Ruskin als Vordenker: Dieses Kapitel beleuchtet John Ruskin als einen wichtigen gedanklichen Mentor der Arts & Crafts Bewegung. Es beschreibt seine Kritik am Kapitalismus und der maschinellen Produktion sowie seine Wertschätzung für die Handarbeit.
- Der Konflikt in kompakt: Dieses Kapitel bietet eine Zusammenfassung des Konfliktes zwischen Maschine und Handarbeit und der Entstehung der Arts & Crafts Bewegung. Es beleuchtet die wichtigsten Argumente der Bewegung und die Rolle von William Morris und John Ruskin.
- Situation im Deutschen Reich: Dieses Kapitel beschreibt die Situation im Deutschen Reich im Kontext der Industrialisierung und der Gestaltungsdiskussion.
- Erkenntnis: Maschine als Hilfsmittel: Dieses Kapitel beschreibt die allmähliche Akzeptanz der Maschine als Hilfsmittel für die Gestaltung. Es beleuchtet die Entwicklung neuer Gestaltungsprinzipien, die die Möglichkeiten der Maschine nutzten, ohne die Qualität und Handwerkskunst zu vernachlässigen.
- Der Deutsche Werkbund: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und die Ziele des Deutschen Werkbundes, der als ein wichtiger Akteur in der Gestaltungsdiskussion in Deutschland angesehen wird.
- Ziel des Deutschen Werkbundes: Dieses Kapitel beschreibt die Ziele des Deutschen Werkbundes, die in der Förderung von hochwertigen Produkten und der Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung lagen. Es beleuchtet die Bedeutung von gutem Design und Funktionalität für die Gesellschaft.
- Die Akzeptanz und Macht des DWB: Dieses Kapitel beleuchtet die wachsende Akzeptanz und den Einfluss des Deutschen Werkbundes. Es beschreibt die Bedeutung des Werkbundes für die Gestaltungsdiskussion in Deutschland und seine Rolle bei der Förderung des modernen Designs.
- Der Werkbundstreit um die Typisierung: Van de Velde versus Muthesius: Dieses Kapitel beleuchtet den Streit innerhalb des Deutschen Werkbundes um die Typisierung von Produkten. Es beschreibt die gegensätzlichen Ansichten von Henry van de Velde und Hermann Muthesius, die zu einer Polarisierung der Diskussion führten.
- Vereinigung im Gropius'schen Bauhaus: Dieses Kapitel beschreibt die Vereinigung der verschiedenen Gestaltungsrichtungen im Bauhaus unter der Leitung von Walter Gropius. Es beleuchtet die Bedeutung des Bauhauses für die Entwicklung des modernen Designs und seine Rolle als Synthese von Kunst, Handwerk und Technik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Thematik der Gestaltung im Spannungsfeld von Industrialisierung, Handarbeit und Maschine. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören: Arts & Crafts Bewegung, William Morris, John Ruskin, Massenproduktion, Kunsthandwerk, Design, Deutscher Werkbund, Bauhaus, Typisierung, Funktionalität, Moderne.
- Arbeit zitieren
- Sabrina Tibourtine (Autor:in), 2004, Jugendstil - Die Auseinandersetzung des Gestalters mit der Maschine um die Jahrhundertwende, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23187