Unter der Berücksichtigung der Zunahme von Großschadensereignissen, ausgelöst von Naturkatastrophen und Terroranschlägen, will der Autor die Risikohandhabung durch die Versicherungsunternehmen genauer untersucht werden. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Betrachtung und Bewertung von vorhandenen Möglichkeiten, solche Großereignisse finanzieren zu können. Denn nur bei einer entsprechenden Kapitalausstattung und Nutzung der risikogerechten Kapitalbeschaffung ist es möglich, das Versicherungsunternehmen in einer sicheren finanziellen Lage zu halten und den erwünschten Erfolg zu erwirtschaften. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Versicherungsunternehmen stets zu unterscheiden hat zwischen dem versicherten Schaden für den Kunden und dem Schaden für eigene Rechnung, also dem wirtschaftlichen Schaden des Versicherungsunternehmens. Daraus leiten sich zum einen die Gefahrenabwehr und zum anderen die Risikoabwehr ab. Die Risikoabwehr befasst sich mit der Meidung oder Minderung von versicherten Schäden. Dazu stehen dem Versicherungsunternehmen primäre und sekundäre Handlungsalternativen zur Verfügung. Im Kapitel 3.1 werden die Primäraktivitäten untersucht. Durch verschiedene Maßnahmen hat der Versicherer im Bereich der Prämie, des Produktes oder der Schadenhandhabung die Möglichkeit, die Belastungen gering zu halten. Darauf aufbauend behandelt das Kapitel 4.2 die Sekundäraktivitäten. Hier wird dargestellt, wie durch Risikoteilung die Schadenpotentiale gemindert werden können. Durch diese nachgelagerte Stufe wird nicht das eigentliche Schadenausmaß beeinflusst. Hierdurch wird lediglich das finanzielle Risiko des Versicherers z.B. an einen so genannten Rückversicherer weitergegeben. Somit wird das dauerhaft gegebene Zahlungs- und Leistungsversprechen gegenüber dem Versicherungsnehmer sichergestellt, ohne die wirtschaftliche Bestandsfähigkeit des Versicherers zu gefährden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Großschadenssituation der letzten zehn Jahre
- 2.1. Das Katastrophenjahr 2002 in Zahlen
- 2.2. Terroranschläge und ihre Folgen
- 3. Externe Sphäre
- 3.1. Ursachenbezogene Maßnahmen
- 3.2. Wirkungsbezogene Maßnahmen
- 4. Interne Sphäre
- 4.1. Primäraktivitäten
- 4.1.1. Produktpolitische Maßnahmen
- 4.1.2. Prämienpolitische Maßnahmen
- 4.1.3. Schadenpolitische Maßnahmen
- 4.2. Sekundäraktivitäten
- 4.2.1. Mitversicherung
- 4.2.2. Rückversicherung
- 4.2.2.1 Proportionale Rückversicherung
- 4.2.2.2 Nicht proportionale Rückersicherung
- 4.2.3. Finanzrückversicheung
- 4.2.4. Versicherungspool
- 4.2.4.1. Allgemeine Form und Handhabung
- 4.2.4.2. Extremus
- 4.1. Primäraktivitäten
- 5. Finanzierung durch Kapitalanlagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Risikohandhabung von Versicherungsunternehmen im Kontext zunehmender Großschadensereignisse, die durch Naturkatastrophen und Terroranschläge ausgelöst werden. Der Fokus liegt auf der Analyse und Bewertung von Finanzierungsoptionen für solche Ereignisse, um die finanzielle Stabilität von Versicherungsunternehmen zu gewährleisten.
- Analyse der Auswirkungen von Großschadensereignissen auf Versicherungsunternehmen
- Bewertung von Maßnahmen zur Risikominimierung und -kontrolle
- Untersuchung verschiedener Finanzierungsstrategien für Großschadensereignisse
- Bedeutung der Kapitalanlage für die Finanzstabilität von Versicherungsunternehmen
- Herausforderungen und Perspektiven der Finanzierung von Versicherungsunternehmen im Zeitalter von Großschadensereignissen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die aktuelle Situation der Versicherungswirtschaft im Kontext von Großschadensereignissen beschreibt. Sie beleuchtet die Auswirkungen von Terroranschlägen und Naturkatastrophen auf die Schadensaufwendungen von Versicherungen, die sich durch die gestiegenen Risiken und die schlechte Konjunktur erhöhen. Im zweiten Kapitel werden die Großschadensereignisse der letzten zehn Jahre genauer betrachtet, wobei das Katastrophenjahr 2002 und die Folgen von Terroranschlägen im Mittelpunkt stehen. Anschließend wird die externe Sphäre der Risikohandhabung analysiert, wobei Maßnahmen zur Risikominimierung und -kontrolle im Vordergrund stehen. Im vierten Kapitel werden die internen Maßnahmen zur Risikohandhabung untersucht, darunter Produkt-, Prämien- und Schadenpolitik, sowie die Rolle von Sekundäraktivitäten wie Mitversicherung, Rückversicherung und Versicherungspools. Schließlich wird die Finanzierung durch Kapitalanlagen betrachtet, die eine wesentliche Rolle bei der Absicherung von Versicherungsunternehmen gegen Großschadensereignisse spielt.
Schlüsselwörter
Großschadensereignisse, Versicherungsunternehmen, Risikohandhabung, Finanzierungsstrategien, Kapitalanlagen, Naturkatastrophen, Terrorismus, Rückversicherung, Versicherungspool.
- Arbeit zitieren
- Frank Ruhig (Autor:in), 2003, Finanzierung von Versicherungsunternehmen im Hinblick auf die Zunahme der Großschadenereignisse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23189