Die Lehre von der Taufe in Luthers "Kleinem Katechismus"


Hausarbeit, 2011

17 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Allgemeines zur Taufe
2.1 Das Sakrament der Taufe

3. Auslegung: Die Lehre von der Taufe in Luthers Kleinem Katechismus

4. Bedeutung der Taufe heute

5. Schlussbemerkung

6. Literaturverzeichnis

0. Einleitung

Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit „der Lehre von der Taufe in Luthers Kleinen Katechismus“. Luther führt in seinem Kleinen Katechismus vier Fragen und Antworten über das Sakrament der heiligen Taufe auf. Diese habe ich kommentiert und ansatzweise interpretiert.

Bevor ich auf die Lehre von der Taufe in Luthers Kleinen Katechismus eingehen werde, habe ich zunächst eine allgemeine Definition der Taufe gegeben und das Sakrament der Taufe beschrieben. Am Ende beziehe ich mich auf die Aktualität und die gegenwärtige Bedeutung der Taufe. Es folgt eine Schlussbemerkung, die die Seminararbeit abschließt.

Beim Verfassen meiner Seminararbeit habe ich mit verschiedenen Veröffentlichungen gearbeitet (Internetrecherchen, Bücher, Broschüren). Hauptsächlich habe ich mich mit zwei Lektüren intensiv beschäftigt. Zum einen mit dem Werk von Paul Althaus „Die Theologie Martin Luthers“, welches 1980 im Gütersloher Verlagshaus erschienen ist und zum anderen mit dem Buch von Edmund Schlink

“Schriften zu Ökumene und Bekenntnis- Theologie der lutherischen Bekenntnisschriften“, das 2008 im Vandenhoeck & Ruprecht Verlag veröffentlicht wurde. Beide Bücher waren sehr hilfreich, aufschlussreich und wissensbereichernd bei der Bearbeitung meiner Seminararbeit.

Ich finde das Thema „Taufe“ sehr fassettenreich. Mein Ziel ist es mit der Bearbeitung dieser Seminararbeit und deren Inhalte noch mehr über die Lehre von der Taufe in Luthers Kleinen Katechismus zu erfahren.

1. Allgemeines zur Taufe

Die Taufe beschreibt im weltweiten Christentum eine vorherrschende und gebräuchliche Regel. In Deutschland wird sie von Volkskirchen oder in einigen Freikirchen praktiziert.

In der klassischen evangelischen Theologie wird die Taufe hauptsächlich in lutherischer Tradition als Handeln Gottes verstanden. Dem Täufling wird Heil übergeben und als Leib Christi in die Kirche integriert. In der reformierten Tradition nach Calvin wird die Taufe vordringlich als ein von Gott gestiftetes Zeichen angesehen, das insbesondere zur Vergewisserung des heilbringenden Glaubens fundiert. In der reformierten Tradition nach Zwinglis, dient die Taufe als Bekenntnishandlung des Täuflings zusammen mit der taufenden Gemeinschaft und als fundamentaler Gehorsamsakt um den Heiligen Geist.1

Das Hauptstück der Taufe ist das Besprengen mit Wasser. Dies ist ein Brauch, der im Christentum seit der Zeit des Neuen Testaments den sichtbaren Eintritt in das Christentum ausdrückt. Neben den Eltern des Täuflings und dem Täufling selbst sind Taufpaten bei einer Taufe nicht zu vergessen. Der Taufpate bzw. die Taufpatin begleitet den Täufling bei der Taufe und ist Zeuge der Sakramentsspendung. Die Paten sind Vertrauenspersonen der Eltern, die versprechen, den Kindern in Notsituationen beizustehen. Eine Taufe wird auch ohne Paten anerkannt, jedoch sollten bei Kindern immerhin zwei Paten angegeben werden. Bei der Taufe von Erwachsenen sind Paten nicht vorgesehen.

1.1 Das Sakrament der Taufe

Die Taufe ist ein christliches Sakrament, ein Sakrament des Glaubens und des Vertrauens, durch das der Täufling in die Kirche aufgenommen wird. Mit dem Vorgehen der Taufe wird der Täufling in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen. Sie ist Ausdruck des göttlichen Versöhnungshandelns durch die Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi.

Das Sakrament der Taufe wurde von Jesus selbst begonnen. Die Taufe ist als Symbolakt zu verstehen, in deren Vollzug, das was sie bezeichnet, zugleich geschieht. Sie ist nicht nur signifikant oder exhibitiv, sie ist beides zugleich. Sie ist ein sprechendes Zeichen und Gottes Rechtfertigung und seine Tat, uns ein neues Leben zu eröffnen. Die Taufe gehört also in den Zusammenhang des gepredigten Evangeliums. Die göttliche Dimension unseres Lebens wird in einer menschlichen Handlung erkennbar. Durch die Prophezeiung Gottes in der Taufhandlung wird gewöhnliches und alltägliches Wasser zu einem göttlichen Segen.2Die Taufe bewirkt die Vergebung der Sünden, insbesondere der Erbsünde. Sie bezeichnet das unmittelbare Sündenbekenntnis und die innere Umkehr. Somit hat sie die Sündenvergebung zum Ziel und ist deshalb grundlegendes Geschehen der Heilsvermittlung. Mit der Taufe wird einem die Rechtfertigung zugesprochen.3

Die Handlung der Taufe bezeichnet den sichtbaren Zugang zwischen dem alten Dasein des Menschen in der Sünde und dem neuen Dasein seines Lebens in Christus. Somit tötet und schenkt das Wasser der Taufe Leben zugleich. Sie zeigt das göttliche Versöhnungshandeln durch das Kreuz und die Auferstehung Christi. Das Versöhnungshandeln geschieht in Christus und trägt zum Heil der Welt bei. Auch die Taufe trägt zum Heil des Täuflings bei und bedarf keiner Wiederholung. Durch sie werden Erbsünde und alle individuellen Sünden vergeben. Ein neues Leben in der Gemeinschaft mit Jesus Christus beginnt. Die Taufe ist Voraussetzung, um weitere Sakramente entgegen nehmen zu können.

Martin Luther schloss sich Augustinus an und sah in der Taufe die evident gewordene Zusage Gottes, den Menschen um Christi die Sünde zu vergeben. Der Täufling versichert Gott, sich beständig der Sünde verweigern zu wollen. Vorerst war das Taufwasser für Luther ein Zeichen der Heilsgewissheit alleine für den Täufling. Erst im Kampf gegen die sogenannten „Schwärmer“ betonte auch er die Heilsamkeit des Taufwassers. Wichtiger ist ihm, dass die Taufe kein einmaliges Geschehen ist, sondern täglicher geistlicher Wiederholung bedarf. Das evangelische Taufverständnis markiert sich dadurch, dass die Taufe in einem Gefüge von der Verheißung Gottes und dem Glaube des Menschen eingraviert ist. Der Glaube stellt keine Aufgabe dar, die der Täufling als Voraussetzung für die Taufe erfüllen soll. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes. Unter dieser Voraussetzung gilt:

„Aber die Sakramente werden nicht erfüllt, indem sie geschehen, sondern indem sie geglaubt werden. So ist es auch nicht wahr, dass den Sakramenten eine Wirkkraft zur Rechtfertigung einwohnt oder dass sie wirksame Zeichen der Gnade sind.“4

Im Sinne von Luther ist das Wort Gottes das Schöpferwort. Ein wirkungsvolles und effektives Wort, ein Wort, welches Glauben weckt. Die Taufe ist eine Barmherzigkeitsgabe, die von der Kraft der Sünde befreit an Christi Kreuz und Auferstehung teilhaben lässt und in die Gemeinschaft der Glaubenden aufnimmt.

Zwar wird der Mensch durch die Taufe, durch die Macht der Sünde erlöst und von Gott gerecht gesprochen, allerdings erfährt er trotzdem in diesem Leben noch die Lebenswahrheit von Sünde und Tod.

2. Eine mögliche Auslegung über die Lehre von der Taufe in Luthers Kleinen Katechismus

Im Folgenden wird Luthers Tauflehre abschnittsweise vergegenwärtigt, kommentiert und ansatzweise interpretiert. In dem uns bekannten Kleinen Katechismus finden wir die klassische Einteilung von Luthers Tauflehre. Anhand von vier Tauffragen werden vier Themenkreise behandelt. Die Antwort auf die Frage „Was ist die Taufe“5lautet in Luthers Kleinem Katechismus:

„Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefaßt und mit Gottes Wort verbunden“6

Wie schon in Punkt 2.1 aufgeführt, war vorerst das Taufwasser für den Täufling lediglich ein Zeichen der Heilsgewissheit. Im Kampf gegen die Schwärmer akzentuierte er die Heilsamkeit des Taufwassers. Das Taufen mit Wasser ist vorab eine menschliche Ausführung. Die Menschen taufen jedoch nicht in ihrem eigenen Namen, sondern im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wasser ist das Zeichen des Lebens und dient zur Reinigung. Es ist für die ganze Schöpfung essentiell. Das Wasser der Taufe erhellt das Unsichtbare, den Segen Gottes. Es reinigt den Täufling von aller Schuld und schenkt neues Leben in Christus. Durch die Taufe wird Gott die Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten und sie beschützen. Die Taufe ist von Gott berufen und von ihm erdacht worden. In der Taufe handelt Gott. Das Wasser beinhaltet Gottes Wort. Ohne Gottes Wort wäre die Taufe nur eine „Badetaufe“, „schlicht Wasser“, das gar nichts bewirkt. Luther fragt weiter in seinem Kleinen Katechismus nach dem Nutzen der Taufe: „Was gibt oder nützt die Taufe?“7 Seine Antwort darauf lautet im Kleinen Katechismus:

[...]


1vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Taufe (Zugriff am 01.04.2009)

2vgl.: wikipedia Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Taufe (Zugriff am 01.04.2009)

3vgl.: Lexikonartikel „Der Brockhaus- in einem Band“, 1994, Leipzig;Mannheim

4aus: Programmschrift „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ von Martin Luther, 1520 http://www.glaubensstimme.de/reformatoren/luther/luther30.html (Zugriff am 03.04.2009)

5aus: Aland, Kurt/ Kunst, Hermann (Hrsg.): Martin Luther- Der große und der kleine Katechismus. Göttingen. Vandenhoeck & Ruprecht 1983. Seite 67, Zeile 9

6ebd. Seite 67, Zeile 10- 13

7ebd. Seite 68, Zeile 8

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Lehre von der Taufe in Luthers "Kleinem Katechismus"
Hochschule
Universität Kassel
Note
1,6
Autor
Jahr
2011
Seiten
17
Katalognummer
V231955
ISBN (eBook)
9783656481973
ISBN (Buch)
9783656481904
Dateigröße
462 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
lehre, taufe, luthers, kleinem, katechismus
Arbeit zitieren
Janina Anacker (Autor:in), 2011, Die Lehre von der Taufe in Luthers "Kleinem Katechismus", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231955

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Die Lehre von der Taufe in Luthers "Kleinem Katechismus"



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden