Eine Untersuchung der Märchenparodie "Ensel und Krete" von Walter Moers


Seminararbeit, 2013

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Bildverzeichnis

1 Einführung
1.1 Über den Autor Walter Moers und sein Alter Ego Hildegunst von Mythenmetz
1.2 Zamonien: ein fiktiver Kontinent von Walter Moers
1.2.1 Beschreibung der zamonischen Landschaft
1.2.2 Darstellung der Bewohner Zamoniens
1.2.2.1 Buntbären
1.2.2.2 Fernhachen
1.2.2.3 Stollentrolle
1.2.2.4 Laubwölfe
1.2.2.5 Waldspinnenhexe

2 Ensel und Krete als Parodie eines Märchens der Gebrüder Grimm
2.1 Handlung im Vergleich zum Original mit Bezug auf deren parodistischen Aspekte
2.1.1 Kapitel I. Bauming
2.1.2 Kapitel II. Der Große Wald
2.2.3 Kapitel III. Das Haus
2.2 Alleinstellungsmerkmale von Ensel und Krete im Vergleich zum Original
2.2.1 Mythenmetzsche Abschweifungen
2.2.2 Außersprachliche Stilmittel
2.2.3 Lexikoneinträge von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller
2.3 Einordnung von Moers Roman als Märchenparodie

3 Fazit

4 Internetquellen

5 Filmverzeichnis

6 Literaturverzeichnis

Bildverzeichnis

Bild 1 Hildegunst von Mythenmetz

Bild 2 Der Kontinent Zamonien, geschaffen und gezeichnet von Walter Moers

Bild 3 Der Stollentroll

Bild 4 Ein Laubwolf

Bild 5 Ensel und Krete im großen Wald

Bild 6 Boris Boris, Buntbär

1 Einführung

Die Geschichte von Hänsel und Gretel kennt in Deutschland vermutlich jedes Kind. Die Verbreitung der deutschen Märchen durch die Brüder Grimm hat den Weg für eine der vermutlich bekanntesten Geschichten in der westlichen Welt geebnet. Die jüngste Hollywoodverfilmung Hänsel und Gretel-Hexenjäger[1] zeigt, dass noch immer Potenzial in der Geschichte vorhanden ist.

In dieser Arbeit wird die Märchenparodie Ensel und Krete von Walter Moers vorgestellt, analysiert und mit dem Original verglichen. Es soll außerdem gezeigt werden, mit welchen Stilelementen Moers arbeitet, und inwiefern Moers das Original parodiert. Im nächsten Kapitel wird etwas näher auf Walter Moers, und die von ihm geschaffene Welt und deren Geschöpfe eingegangen.

1.1 Über den Autor Walter Moers und sein Alter Ego Hildegunst von Mythenmetz

Walter Moers wurde am 24. Mai 1957 in Mönchengladbach geboren und wohnt derzeit in Hamburg. Über den Autor ist außer seinen Werken sehr wenig bekannt, da er sein Privatleben streng unter Verschluss hält. Moers bleibt in dieser Hinsicht konsequent, und gibt weder persönliche Interviews, noch nimmt er ihm verliehene Preise entgegen. Interviews werden ausschließlich per Email geführt, und Fragen nach seinem Privatleben pflegt er zudem auch nur mit ironischem Unterton zu beantworten. Offizielle Bilder vom Autor gibt es nur sehr wenige[2].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 1 Hildegunst von Mythenmetz

Zu dieser Einstellung passt es auch, dass er sich nach dem Erscheinen des ersten Buches aus der Zamonien-Reihe „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ in den folgenden Büchern nur noch als Übersetzer darstellt. Der eigentliche Autor ist laut Moers Hildegunst von Mythenmetz (Bild 1[3] ), eine Figur aus Zamonien. Von Mythenmetz ist ein Schriftsteller der in allen Zamonien-Romanen vorkommt bzw. sogar die Hauptrolle spielt. Walter Moers selbst beschreibt von Mythenmetz als sein Alter-Ego und stellt Ihn als einen Charakter dar, mit dem er sich sehr gut identifizieren kann.[4] Moers Funktion als Übersetzer wird in Ensel und Krete, dem zweiten Buch der Zamonien Reihe, an mehreren Stellen deutlich. Gleich zu Beginn auf der dritten Buchseite heißt es:

„ Ensel und Krete

Ein Märchen aus Zamonien von

Hildegunst von Mythenmetz

Aus dem Zamonischen übertragen, illustriert und mit einer halben Biographie des Dichters versehen von

Walter Moers

[…] “[5]

Auch später im Buch soll durch eine Fußnote des Übersetzers (Walter Moers) dieser Umstand bestätigt werden. In dieser Fußnote entschuldigt sich Moers dafür, dass er einen außersprachlichen visuellen Effekt, den von Mythenmetz im Original verwendet hat, nicht aus dem Zamonischen ins Deutsche übertragen konnte.[6] Im folgenden Kapitel wird der Kontinent Zamonien für das bessere Verständnis der Handlung beschrieben.

1.2 Zamonien: ein fiktiver Kontinent von Walter Moers

Zamonien ist ein fiktiver Kontinent, welcher von Walter Moers geschaffen wurde. Er wollte nach eigener Aussage Bücher schreiben, in denen die Umgebung die eigentliche Hauptperson ist.[7] In einem weiteren Interview beschreibt Moers Zamonien als eine phantastische und übersteigerte Version der USA.[8] In diesem Kontinent, der laut Moers eigener Darstellung zwischen Europa und dem amerikanischen Kontinent liegt und etwas größer als Australien dargestellt wird, gibt es Landschaftsformen die nach einem normalen Verständnis der Naturwissenschaften nicht möglich sind.[9]

1.2.1 Beschreibung der zamonischen Landschaft

Der zamonische Kontinent (Bild 2[10] ) beinhaltet unter anderem die Süße Wüste, bestehend aus verschiedenen Sorten von Zucker, einem See aus Alleszersetzender Säure befindlich auf der Tatzeninsel, und der Hauptstadt Atlantis in der es Häuser gibt in denen das Wasser bergauf fließt.[11]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 2 Der Kontinent Zamonien, geschaffen und gezeichnet von Walter Moers

Es gibt zudem noch Dimensionslöcher, die nahezu unsichtbar in der Landschaft an verschiedenen Stellen zu finden sind. Sollte jemand in eines hineinfallen, so gibt es laut Moers eine endlose Anzahl von verschiedenen Dimensionen in denen derjenige zu einem vollkommenen anderen Zeitpunkt in der Geschichte herauskommen kann. Die Dimensionslöcher erlauben es Moers Zeitreisen, und andere unerklärliche Handlungsstränge oder Personen zu erklären.

Der für die Handlung wichtigste Bereich ist der große Wald. Bereits im einem seiner ersten Bücher „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ wird der große Wald erstmalig in einem Lexikoneintrag von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller[12] beschrieben. Der große Wald wird als sehr gefährlich und als nicht genauer erforscht beschrieben, da kein Besucher je lebend aus ihm zurückgekehrt sei. Käpt’n Blaubär findet schließlich heraus, dass eine Waldspinnenhexe die Ursache für das Verschwinden der Besucher des Waldes ist. Im Verlaufe seines Aufenthaltes im großen Wald tötet er sie auch indirekt, indem er ihr die Nahrung (sich selbst) entzieht. Am Ende des Buches wird beschrieben wie eine Kolonie Buntbären (zu deren Gattung auch der Blaubär gehört) den großen Wald wiederbesiedelt. Sie errichten eine neue Infrastruktur von Wegen und Städten und öffnen den Wald erfolgreich dem Tourismus.11 Hier setzt auch die Handlung der Geschichte ein als eine Familie von Fernhachen (Siehe Punkt 1.2.2.2) mit ihren Kindern (Ensel und Krete) den Wald im Sommer besucht.

1.2.2 Darstellung der Bewohner Zamoniens

Bevor sich diese Arbeit mit dem eigentlichen Inhalt auseinandersetzt sollen noch die Bewohner Zamoniens, speziell die des großen Waldes näher erklärt werden. Die Einwohner Zamoniens zeichnen sich vor allem durch ihre Verschiedenheit aus, und demonstrieren eindrucksvoll die Ausmaße von Walter Moers Fantasie. Es gibt u.a. Zwergpiraten, Klabautergeister, Tratschwellen, Finsterbergmaden, Berghutzen, Wüstengimpel, Yetis, Wolpertinger und Zeitschnecken. In dieser Arbeit werden nur die für die Handlung relevanten Charaktere dargestellt und näher erläutert.

1.2.2.1 Buntbären

Buntbären sind eine Sonderform der Allesfresser aus der Familie der Bären. Sie leben an Land, werden bis zu zwei Meter groß und sind sprachbegabt. Das Einzigartige an ihnen ist die Farbe ihres Felles. Jeder Bär hat eine eigene einmalige Farbe. Es gibt keine Farbe die ein Buntbär nicht haben kann. Dieser Grundsatz wird sogar in ihrer Verfassung wiedergespiegelt: „Alle Buntbären sind ungleich.“[13] Sie leben hauptsächlich im großen Wald und haben eine friedliebende Kultur.

1.2.2.2 Fernhachen

Ensel und Krete zählen zu den Fernhachen. Diese kommen aus dem Ort Fernhachingen welcher in Südzamonien liegt. Im Buch „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ (2001) werden Fernhachen als sehr beliebte Wesen in Zamonien dargestellt, da sie immer eine positive Einstellung haben, und ständig Komplimente und andere Schmeicheleien verbreiten.[14] In der Geschichte von Ensel und Krete wird jedoch ein menschlicheres Bild von ihnen gezeichnet. In der Geschichte werden Ensel und Krete zwar auch als harmoniebedürftig gezeigt, jedoch sind die dominierenden Wesenszüge eher den von normalen Kindern angepasst.[15]

[...]


[1] http://www.haenselundgretel-film.de/ Zuletzt geprüft am 21.05.2013

[2] Vgl. Reportage von Maryam Bonakdar und Barbara Jung, 2011

[3] Bild 1: Quelle: Eingescanntes Bild aus Moers, 2002, Seite5

[4] Falter, 2011 (Interview)

[5] Vgl. Moers, 2002, Seite 3

[6] Vgl. Moers, 2002, Seite 169

[7] www.razyboard.com, 2013 (Interview)

[8] Der Standard, 2013 (Interview)

[9] Vgl. Moers, 2001, Seite 10, 11

[10] Quelle: http://dashmanshand.de/wp-content/uploads/2012/07/krt_zamonien_1400.jpg zuletzt geprüft am 01.6.2013

[11] Vgl. Moers, 2001, Seite 472

[12] Prof. Dr. Abdul Nachtigaller ist ein Charakter der in Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär vorkommt. Es handelt sich um einen Wissenschaftler mit sieben Gehirnen und wird als das klügste Wesen in Zamonien angesehen. Er betreibt die Nachtschule in der er sein Wissen an ausgewählte Lebewesen weitergibt (u.a. dem Blaubär).

[13] Vgl. Moers, 2001, Seite 700

[14] Vgl. Moers, 2001

[15] Vgl. Moers, 2002

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Eine Untersuchung der Märchenparodie "Ensel und Krete" von Walter Moers
Hochschule
Hochschule München  (Fakultät 13)
Veranstaltung
Seminar
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
21
Katalognummer
V232255
ISBN (eBook)
9783656488415
ISBN (Buch)
9783656491675
Dateigröße
921 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In dieser Arbeit wird die Märchenparodie Ensel und Krete von Walter Moers vorgestellt, analysiert und mit dem Original verglichen. Es soll außerdem gezeigt werden, mit welchen Stilelementen Moers arbeitet, und inwiefern Moers das Original parodiert. Im nächsten Kapitel wird etwas näher auf Walter Moers, und die von ihm geschaffene Welt und deren Geschöpfe eingegangen.
Schlagworte
eine, untersuchung, märchenparodie, ensel, krete, walter, moers
Arbeit zitieren
Johannes Walder (Autor:in), 2013, Eine Untersuchung der Märchenparodie "Ensel und Krete" von Walter Moers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232255

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