Die Millennium-Entwicklungsziele

Chancen, Stand und Kritik an den Millennium-Entwicklungszielen und deren Umsetzung


Hausarbeit, 2011

27 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Millennium-Erklärung und die Entwicklungsziele
2.1 Der Weg zu den Millennium-Entwicklungszielen
2.2 Die Millennium-Entwicklungsziele

3 Chancen der Millennium-Entwicklungsziele
3.1 Internationaler Referenzrahmen für die Entwicklungspolitik
3.2 Harmonisierung, Synergieeffekte & Intensivierung der Zusammenarbeit
3.3 Messung, Konkretisierung & Wirkungsorientierung der Ziele
3.4 Mehrdimensionaler Ansatz zur Armutsbekämpfung
3.5 Öffentlichkeit & Ressourcen mobilisieren

4 Stand der Millennium-Entwicklungsziele
4.1 MDG 1: Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
4.2 MDG 2: Grundschulbildung für alle
4.3 MDG 3: Geschlechtergleichstellung
4.4 MDG 4: Senkung der Kindersterblichkeit
4.5 MDG 5: Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter
4.6 MDG 6: Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen Krankheiten
4.7 MDG 7: Ökologische Nachhaltigkeit
4.8 MDG 8: Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung
4.9 Bewertung

5 Kritik an den Millennium-Entwicklungszielen
5.1 Gründe für das Scheitern von Entwicklung
5.2 Lose Absichtserklärungen und vage Verpflichtungen
5.3 Ziele erreichen - aber wie?
5.4 Ein Ziel für alle Länder? Herausforderung und Überforderung
5.5 Quantität und Qualität - Daten und Messbarkeit
5.6 Das Problem der Finanzierung
5.7 Aufschiebung von Entwicklung
5.8 Verengter Entwicklungsbegriff

6 Fazit

7 Anhang
7.1 Die Millennium-Entwicklungsziele mit ihren Unterzielen

8 Literaturverzeichnis
8.1 Literatur
8.2 Internet

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Am 4. Dezember 1986 verabschiedet die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Resolution A/41/128. Diese gesteht jedem Menschen das Recht auf Entwicklung zu und erklärt dieses Recht zu einem Menschenrecht und somit zum Völkerrecht.1

Die internationale Politik befasst sich seit einigen Jahrzehnten mithilfe unterschiedlicher Ansätze mit dem Feld der Entwicklung. Der letzte große Akt stellt die Millennium-Erklärung aus dem Jahre 2000 und die daraus resultierenden Millennium-Entwicklungsziele (MEZ) von 2001 dar. Kann aber diese Entwicklungsstrategie den erhofften Erfolg bringen? Oder besser gesagt, welcher Kritik ist die Strategie ausgesetzt?

Um dies beantworten zu können, soll zuerst dargelegt werden, wie es überhaupt zu der Millennium-Erklärung und den dazugehörigen Zielen gekommen ist. Damit verbunden sind Ziele und Hoffnungen, die Chancen für die Entwicklungspolitik bieten. Um die Wirksamkeit der Strategie zu überprüfen, soll auch ein Blick auf den aktuellen Stand der jeweiligen MEZ geworfen werden. Auf die Frage, wie man die Ergebnisse erklären kann, soll im Hauptteil eingegangen werden. Dazu sollen zuerst grundlegende Probleme der Entwicklungspolitik dargelegt werden, bevor eine grundsätzliche Kritik an den MEZ geübt wird. Dabei soll auch auf einzelne Ziele eingegangen und diese entsprechend kritisch betrachtet werden.

Zur Bewertung des aktuellen Standes der MEZ ist der jährlich erscheinende Bericht „The Millennium Development Goals Report“ der Vereinten Nationen eine wichtige Grundlage, der die entsprechenden Grundinformationen bereitstellt.

Eine umfangreiche und umfassende Kritik an den MEZ üben Franz Nuscheler und Michèle Roth in ihrem Sammelband „Die Millennium-Entwicklungsziele - Entwicklungspolitischer Königsweg oder ein Irrweg“, der hauptsächlich die Armutsbekämpfung thematisiert. Das Buch ist von 2006 und für das Thema daher relativ alt, aber dennoch in seinen Aussagen weitestgehend aktuell.

Markus Loewe vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik hat mehrere Publikationen zum Thema der Entwicklungspolitik und der MEZ veröffentlicht. Besonders sein Artikel „Entwicklungspolitik, Armutsbekämpfung und Millennium Development Goals“ in Jörg Fausts und Susanne Neuberts Buch „Wirksamere Entwicklungspolitik - Befunde, Reformen, Instrumente“ gibt den aktuellen Stand der Kritik an den Zielen deutlich wieder und benennt zudem Lösungsvorschläge.

2 Die Millennium-Erklärung und die Entwicklungsziele

2.1 Der Weg zu den Millennium-Entwicklungszielen

Die Millennium-Erklärung und die MEZ sind keine Neuerfindung des Millennium-Gipfels. Die Entwicklungspolitik hat eine lange Geschichte. In den 70er Jahren gibt es eine Grundbedürfnisstrategie, aufgestellt von den Vereinten Nationen, die gewisse Parallelen zu den MEZ aufweist (Nuscheler/ Roth 2006b: 17f). Dabei wird auch eine neue Weltwirtschaftsordnung angestrebt, die zu einer globalen Umverteilung führen sollte (Martens 2006: 35). Mit dem Washington Konsensus in den 80er Jahren wird diese Strategie aber wieder aufgehoben und es setzt eine neoliberale Welle ein (Nuscheler/ Roth 2006b: 18).

Die Entwicklungsdekade der 90er Jahre befasst sich dann vornehmlich mit der nachhaltigen Entwicklung und bemüht sich um eine ganzheitliche Betrachtung von Entwicklung (Martens 2006: 35). Globale Umweltveränderungen und auch die Globalisierung spielen dabei eine wichtige Rolle (Laschet 2006: 11). Diese zeigt sich durch die vielen Weltkonferenzen, die in der Entwicklungsdekade stattfinden. So gab es zum Beispiel 1992 den Erdgipfel in Rio, die Weltkonferenz über Menschenrechte in Wien1993, die internationale Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung in Kairo 1994, den Weltsozialgipfel in Kopenhagen 1995, die Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 und den Welternährungsgipfel in Rom 1996 (Küblböck 2006: 138f und Andersen 2005: 46).

Gemeinsam haben alle Entwicklungsdekaden bis dahin, dass sie sich hohe Zielsetzungen, wie zum Beispiel Nahrung für alle, auferlegt haben. Diese konnten allerdings sehr oft nicht erfüllt werden (Nuscheler/ Roth 2006b: 18). Verbindliche Zusagen wurden auch nicht getroffen, sondern es gab immer nur Absichtserklärungen (Andersen 2005: 46). So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Entwicklungsbemühungen die Probleme nur im Ansatz verbessern konnten und politische Beschlüsse nicht nachfolgten (Laschet 2006: 11). Die Ergebnisse sind so im Vergleich zu den hohen Anforderungen und Erwartungen gering (Andersen 2005: 46). Diese Enttäuschung führt Ende der 90er dann zur Millennium-Konferenz, die in gewisser Hinsicht die Vorgängerkonferenzen zusammenführt und vereint (Küblböck 2006: 139).

Nach der vierten Entwicklungsdekade sollen offenkundig die die Probleme in den sozialen, ökonomischen und politischen Bereichen angegangen werden (Jansen 2005: 70). So kommt es dazu, dass am 8. September 2000 die Millennium-Erklärung von 189 Staats- und Regierungschefs unterzeichnet wurde (Sangmeister/ Schönstedt: 2010: 33). Damit werden eine Wende und ein Bruch zu den davorliegenden Entwicklungsdekaden geleistet. Es wurde nicht wie üblich die nächste Dekade, also die fünfte, ausgerufen, sondern ein Zeitrahmen von 15 Jahren geschaffen. (Martens 2007: 11)

2.2 Die Millennium-Entwicklungsziele

In der Millennium-Erklärung werden die vier großen Bereiche genannt, die die zentrale Herausforderung für das neue Jahrtausend darstellen. Der erste Bereich umfasst Frieden, Sicherheit und Abrüstung, gefolgt vom Bereich der Entwicklung und Armutsbekämpfung. Der Schutz der gemeinsamen Umwelt und Menschenrechte, Demokratie und gute Regierungsführung bilden die letzten beiden Bereiche. (Sangmeister/ Schönstedt 2010: 33)

Diese vier Punkte sind allerdings sehr allgemein formuliert und enthalten keinerlei Ziele, sowohl in quantitativer, als auch in qualitativer und zeitlicher Form. Eine politische Verbindlichkeit ist damit erneut nicht verknüpft und eine Überprüfung nur schwer möglich (Martens 2007: 11). Im Jahr 2001 wird dann die Erklärung in konkrete Ziele umgewandelt. Der Inhalt wird so in die acht MEZ überführt (Bauer 2006: 2). Diese acht Ziele werden ursprünglich weiter unterteilt in insgesamt 18 Unterziele, die durch 48 Indikatoren gemessen werden und auch eine zeitliche Komponente enthalten (Martens 2006: 37). Erarbeitet wurden diese von einer Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der Vereinten Nationen, der Weltbank, der OECD und anderen internationalen Organisationen zusammensetzte (Lowe 2010d: 101). Auf Nachfolgekonferenzen in den folgenden Jahren wurde diese auf 21 Unterziele und 60 Indikatoren sogar noch erweitert (Sangmeister/ Schönstedt 2010: 33). Die vier zusätzlichen Unterziele aus dem Jahr 2008 werden aber zum Beispiel von der Weltbank nicht anerkannt (Loewe 2010d: 102f).

3 Chancen der Millennium-Entwicklungsziele

Durch die MEZ eröffnen sich viele Möglichkeiten und große Chancen für die internationale Entwicklungspolitik, die mit großen Hoffnungen verbunden sind. (Loewe 2010d: 108)

3.1 Internationaler Referenzrahmen für die Entwicklungspolitik

Der größte Vorteil der MEZ ist sicherlich die Schaffung eines internationalen, verbindlichen und umfassenden Referenzrahmens für die Entwicklungspolitik Kranz-Plote 2006: 81; Fues 2006: 165; Bauer 2006: 4). Dabei wird auf eine menschenzentrierte Entwicklung und auf eine humanere Globalisierung Wert gelegt (Holtz 2010: 3). Alle anderen Vorteile ergeben sich aus diesem Punkt.

Dass Entwicklungspolitik ein wichtiges und zentrales Thema ist, zeigt sich auch bei der Verabschiedung der Millennium-Erklärung. Von den 189 teilnehmenden Mitgliedern waren 171 Staats- oder Regierungschefs anwesend. Bei keiner anderen Konferenz waren derart viele Staats- oder Regierungschefs präsent (Loewe 2010d: 101). Es hat zuvor noch nie einen so vielfältig angelegten und dennoch so konkreten Ansatz gegeben, der auf ein so breites Maß an Übereinstimmung in der Weltgemeinschaft geführt hat (Sangmeister/ Schönstedt 2010: 33). Uwe Holtz beschreibt dies als einen „große[n] Schritt in Richtung eines globalen Gemeinwillens“ (Holtz 2010: 3) mit dem Ziel eines „Globalwohl[s]“ (Holtz 2010: 3).

Beachten muss man dabei aber, dass Einigkeit über die Ziele bestand, jedoch nicht darüber, wie diese erreicht werden sollen. So sollen die jeweiligen Geberländer auch nationale Programme erstellen. In Deutschland wurde darum im Jahr 2001 das „Aktionsprogramm 2015“ initiiert. (Nuscheler/ Roth 2006b: 21und Bauer 2006: 4)

An den internationalen Referenzrahmen orientieren sich allerdings nicht nur die Geberbeziehungsweise die Industrieländer, sondern auch die Entwicklungsländer, die nun als Partnerländer angesehen werden. Hinzu kommt, dass internationale Organisationen zu denen auch die NGOs (Nichtregierungsorganisationen) gehören, ihre Bemühungen daran ausrichten. (Loewe 2010d: 103)

3.2 Harmonisierung, Synergieeffekte & Intensivierung der Zusammenarbeit

Dadurch, dass sich alle Akteure an den MEZ orientieren, sollen die gemeinsamen Handlungen besser aufeinander abgestimmt und konzentriert werden. Im Zuge dieses Prozesses soll es zu Synergieeffekten kommen und eine Harmonisierung der Geber stattfinden. Dies eröffnet zusätzlich die Möglichkeit einer besseren, andauernden Zusammenarbeit, auch wenn vorerst nur bis zum Zieljahr 2015 (Loewe 2010d: 109).

Alleine von den Vereinten Nationen gibt es viele Entwicklungsorganisationen, wie das Entwicklungsprogramm (UNDP), das Welternährungsprogramm (WFP) oder das Kinderhilfswerk (UNICEF). Diese befassen sich aber immer nur mit einer speziellen Gruppe oder einem bestimmten Aspekt von Entwicklung und nicht mit einem ganzheitlichen Zusammenhang (Bauer 2006: 1). Das Ganze soll dabei in einer wechselseitigen Beziehung der Industrie- und Entwicklungsländer durchgeführt werden. Beide Seiten haben entsprechende Verantwortungen und müssen ihren Beitrag leisten (Fues 2006: 165). Markus Loewe fordert deswegen „eine Stärkung der Nachfrager in den Entwicklungsländern“ (Loewe 2010a). Die MEZ stellen für alle Entwicklungs- und Industrieländer eine Herausforderung dar (Kranz-Plote: 81). Dies geht auch mit einer erhöhten Kohärenz einher. So beteiligt sich zum Beispiel nicht nur das Entwicklungsministerium, sondern es werden auch andere Ministerien wie das Verteidigungs-, Wirtschafts- oder Außenministerium eingebunden (Loewe 2010d: 109).

Zusätzlich werden Akteure auf lokaler, nationaler, regionaler und sogar auch auf globaler Ebene einbezogen (Holtz 2010: 3). Zum Beispiel werden auch die Forderungen und Vorschläge von Akteuren aus der Wirtschaft oder aus der Zivilgesellschaft berücksichtigt (Fues 2006: 165).

3.3 Messung, Konkretisierung & Wirkungsorientierung der Ziele

Die MEZ sind im Gegensatz zu den früheren Dekaden mit einem eindeutigen zeitlichen Rahmen versehen. Mittels der Indikatoren ist die Messung des Fortschritts möglich, der in jährlichen Berichten des UN-Generalsekretärs erfasst wird (Andersen 2005: 48). Es gibt auch zusätzliche Berichte des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank (Sangmeister/ Schönstedt 2010: 34). Dadurch sind nicht mehr Inputs, also die Leistungen, die investiert werden, wichtig, sondern die Ergebnisse (outcomes) und Auswirkungen (impacts), das zur Wirkungsorientierung führt (Loewe 2010d: 109). Diese Wirkungs- oder auch Ergebnisorientierung ist sicherlich einer der großen Chancen der MEZ (Fues 2006: 165). Man kann an den Zielen auf diese Weise den Erfolg der internationalen Entwicklungspolitik und Zusammenarbeit messen (Loewe 2010d: 101).

Friederike Bauer bezeichnet die MEZ auch „als einen konkreten Maßstab von Entwicklung“ (Bauer 2006: 1). Dies übt, zusammen mit dem öffentlichen Interesse, natürlich einen starken Druck auf die Entscheidungsträger aus (Nuscheler/ Roth 2006b: 21).

3.4 Mehrdimensionaler Ansatz zur Armutsbekämpfung

Armut stellt in der Millennium-Erklärung ein Hauptproblem dar und findet sich daher auch im ersten MEZ wieder. Dabei ist zu beachten, dass unter Armut nicht mehr eine reine Einkommensarmut zu verstehen ist, sondern ein mehrdimensionaler Ansatz Einzug gefunden hat (Andersen 2005: 48). Es werden so auch die Bereiche Bildung, Gesundheit und Umweltschutz mit einbezogen (Loewe 2010d: 108). Der Fokus liegt also nun mehr auf einer menschlichen Entwicklung (Andersen 2005: 48). Manche Dimensionen werden aber weiterhin vernachlässigt. Es gibt kein Ziel zu den sozialen oder politischen Selbstschutzmöglichkeiten. (Loewe 2010d: 108)

3.5 Öffentlichkeit & Ressourcen mobilisieren

Entwicklung ist ein Politikfeld, das nur wenig Anklang in der Bevölkerung der Geberländer findet. Andere Ressorts erscheinen wichtiger und sind mehr im Fokus. Durch die einfache und somit leicht verständliche Formulierungsweise der MEZ soll mehr Interesse bei der Bevölkerung hervorgerufen werden (Loewe 2010d: 109). Die Inhalte der MEZ sind nicht neu.

Neu ist das große weltweite Aufsehen, das damit erreicht wird (Nuscheler/ Roth 2006b: 23). Durch das gestiegene Interesse soll auch die Bereitschaft gesteigert werden, mehr Geld für die Entwicklung und die Erreichung der MEZ auszugeben (Loewe 2010d: 109).

4 Stand der Millennium-Entwicklungsziele

Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über den Stand der Ziele gegeben werden. Da nicht alle Indikatoren und Unterziele kurz dargestellt werden können, soll der Fokus auf den wichtigsten bzw. signifikantesten Bereich des jeweiligen Zieles gelegt werden.

4.1 MDG 1: Bekämpfung von extremer Armut und Hunger

Die Armutsbekämpfung wird in sehr vielen Ländern misslingen und das Ziel bis 2015 nicht erreicht (Roth 2010: 159). Die Weltbank schätzt, dass selbst bis 2020 das Ziel in vielen Ländern im subsaharischen Afrika nicht erreicht werden kann (Sangmeister/ Schönstedt 2010: 35). Anders sieht der MDG-Report 2010 die Lage. Nach diesem ist es noch möglich, das Ziel zu erreichen (MDG-Report 2010: 5).

Positiv hervorzuheben ist dennoch, dass zwischen 1990 und 2005 die extreme Armut von 1,8 Milliarden Betroffenen auf 1,4 Milliarden reduziert werden konnten. Dies ist beachtlich, da auch die Bevölkerung von 5,3 Milliarden auf 6,3 Milliarden angestiegen ist und der Anteil so von 40% auf 25% verringert wurde. (Holtz 2010: 4)

In Ostasien hat sich die Lage besonders gut entwickelt. Hier nahm der Anteil von 60% auf 16% ab und in Südostasien von 39% auf 19%. Im subsaharischen Afrika ist die Quote hingegen lediglich von 57% auf 51% gesunken. (Holtz 2010: 4)

Bei der Reduzierung der Hungerleidenden gibt es allerdings deutlich weniger Fortschritte. 2009 gab es hier einen absoluten Höchststand von über einer Milliarde. Der leichte Abwärtstrend wurde durch die Nahrungskrise und auch durch die Weltwirtschaftskrise ausgebremst und führte teilweise sogar wieder zu einem Steigen der Zahlen. (Holtz 2010: 4)

4.2 MDG 2: Grundschulbildung für alle

Bei der Grundschulbildung sind Verbesserungen zu erkennen. Dennoch reicht die Geschwindigkeit, in der das Ziel umgesetzt wird, nicht aus. Das Ziel wird vielerorts nicht erreicht werden können (Holtz 2010: 4 und MDG-Report 2010: 16). Man geht davon aus, dass 33 von 36 Ländern in Afrika dieses Ziel nicht erreichen werden (Sangmeister/ Schönstedt 2010: 36).

[...]


1 http://www.un.org/documents/ga/res/41/a41r128.htm

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Die Millennium-Entwicklungsziele
Untertitel
Chancen, Stand und Kritik an den Millennium-Entwicklungszielen und deren Umsetzung
Hochschule
Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau  (Institut für Politik- und Geschichtswissenschaft)
Note
1,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
27
Katalognummer
V232327
ISBN (eBook)
9783656488743
ISBN (Buch)
9783656492191
Dateigröße
533 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Millenium-Entwicklungsziele, Entwicklung, MDG, Millennium Development Goals
Arbeit zitieren
Markus Himmelsbach (Autor:in), 2011, Die Millennium-Entwicklungsziele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232327

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