Schüler auf Klassenfahrt

Was hat die Destination Hamburg zu bieten?


Bachelorarbeit, 2011

39 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Definitionen
2.1 Tourismus
2.2 Destination
2.3 Nachfrage
2.4 Angebot
2.5 Klassenfahrt

3. Anforderungen an Klassenfahrtziele und mögliche Kompetenzaneignung auf Klassenfahrten

4. Was hat Hamburg als Destination für Klassenfahrten zu bieten?
4.1 Übernachtungsmöglichkeiten in Hamburg
4.1.1 Jugendherbergen
4.1.2 Hostels und Hotels
4.2 Mobilität durch den öffentlichen Personen-Nahverkehr
4.3 Ausflugs- /Exkursionsmöglichkeiten
4.3.1 Die Hamburger Hafencity
4.3.2 IBA (internationale Bauausstellung) Hamburg
4.3.2.1 Energiebunker Wilhelmsburg
4.3.2.2 Der Energieberg Georgswerder
4.3.2.3 Klimaschutz im Open House
4.3.3 Ballinstadt

5. Konzeptaussichten für Hamburg

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

8. Abbildungsverzeichnis

9. Anhang
9.1 Fotos

1. Einleitung

Vor der Erarbeitung dieser Bachelorarbeit stand zunächst die Frage, mit welchem Inhalt sich diese Arbeit befassen sollte. Die Überlegung führte zu den Themenschwerpunkten Hamburg und Tourismus, wobei mich als Hamburger die Frage interessierte, wie es mit dem Tourismus in meiner Heimatstadt bestellt ist. In Zusammenhang mit meinem Lehramtsstudium und dem Fach Geographie entstand die konkrete Idee, Hamburg als Destination und Klassenreisen zu thematisieren, so dass nach einiger Zeit auch der Titel dieser Arbeit feststand: „Schüler auf Klassenfahrt – Was hat die Destination Hamburg zu bieten?“.

Der Titel dieser Arbeit „Schüler auf Klassenfahrt – Was hat die Destination Hamburg zu bieten?“ spiegelt den Schwerpunkt dieser Arbeit wider. Hamburg, einerseits als zweitgrößte Deutschlands, andererseits wegen ihrer zahlreichen und einzigartigen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, ist seit Jahren Anziehungspunkt für viele Touristen unterschiedlichster Herkunft.

Die Tourismusstudie der Statistischen Landesämter von 2011hat ergeben, dass die Übernachtungszahlen in Hamburg steigen. So war Hamburg bei den Tourismusdestinationen im europäischen Vergleich mit etwa 9 Millionen Übernachtungen im Jahr 2010 auf Platz 11 (Hamburg Tourismus GmbH 2011a). Nebst ganzjährigen Attraktionen, wie dem Miniatur Wunderland, Hamburg Dungeon, Hagenbecks Tierpark, Musicals und Museen, gibt es auch saisonale Touristenmagneten, so etwa der Hamburger Dom, der dreimal im Jahr stattfindet, oder der Hafengeburtstag. Die Angebote der Hansestadt sind vielfältig und bieten den Touristen viele Möglichkeiten ihren „Stadturlaub“ zu erleben.

In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche pädagogisch wert- und sinnvollen Möglichkeiten die Destination Hamburg für eine Klassenfahrt bietet, um als mögliches Ziel in Frage zu kommen. Dementsprechend soll das Ziel dieser Arbeit sein, die Möglichkeiten für Schülergruppen näher zu untersuchen und einige ausgewählte vorzustellen. Bei der Planung einer Klassenfahrt oder einer Exkursion wird der Organisator mit einer Vielzahl an Fragestellungen konfrontiert. Eine Auswahl jener Fragen stellen beispielsweise folgende dar: „Wo kann man übernachten?“ „Wie teuer darf die Übernachtung sein?“ oder „Was kann man in Hamburg unternehmen?“ sind nur einige dieser Fragen.

Bei der Recherche konnte festgestellt werden, dass die Freie und Hansestadt Hamburg und die Hamburg Tourismus GmbH[1] zwar Überlegungen bezüglich Gruppenreisen angestellt haben, es aber keine speziellen Angebote für Klassenverbände gibt. Auf der Homepage der HTG (www.hamburg-tourism.de) gibt es unter der Rubrik Gruppenreisen eine Unterkategorie zum Thema Schüler- und Jugendgruppen, diese ist mit ihren Angeboten allerdings sehr knapp gefasst (Hamburg Tourismus GmbH 2011b).

Da dieser Bereich beziehungsweise dieses Thema bislang kaum wissenschaftlich untersucht wurde, kann nur in Ansätzen auf Literatur zurückgegriffen werden. Somit wurden einige Ortstermine an verschiedenen Standorten in Hamburg durchgeführt, um Fotos zu machen oder Informationsmaterial zu beschaffen. Als praxisnaher Interviewpartner stellte sich der Lehrer Dieter Skolaster zur Verfügung, welcher am Landesinstitut für Lehrerbildung Hamburg in Zusammenarbeit mit der Universität an der der Didaktikausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer befasst ist. Dieses Interview brachte gute Erkenntnisse darüber, welche Anforderungen von Seiten einer Lehrperson überhaupt an das Ziel einer Klassenfahrt gelegt werden.

Die Angebote der in der Arbeit beschriebenen Projekte und Ausflugsziele, richten sich vor allem an Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe oder der Oberstufe unterrichten. Bei den vorgestellten Projekten und Ausflugsmöglichkeiten, handelt es sich um solche, die mit dem Fach Geographie (Stichwort: Stadtplanung in der Hafencity und der IBA Hamburg) und dem Fach Geschichte (Stichwort: Nationalsozialismus in der Hafencity und Auswanderertum in der Ballinstadt) verknüpft werden können. Wie oberhalb bereits beschrieben, liegt der persönliche Schwerpunkt darauf, diese Arbeit mit dem eigenen Studium in Verbindung zu setzen. Aus diesem Grund lag die Auswahl der Ausflugsmöglichkeiten im Bereich der Fächer Geographie und Geschichte.

Dieser Arbeit liegt folgender Aufbau zugrunde: In einem ersten Abschnitt soll durch eine Sammlung von Definition, die existenziell für diese Arbeit sind, ein genereller Einstieg ermöglicht werden. Im Kontext dieser Arbeit wird hierin besonders auf die Begriffe Tourismus, Klassenfahrt, Destination, Nachfrage und Angebot eingegangen. Daran anschließend setzt sich Kapitel 3 näher mit den Anforderungen an Klassenfahrtsdestinationen in Zusammenhang mit der Möglichkeit, nicht ausschließlich Wissen, sondern auch unterschiedliche Kompetenzen im Rahmen der Klassenfahrt zu fördern, auseinander. Im Anschluss daran, werden in Kapitel 4 verschiedene Gegebenheiten Hamburgs im Kontext einer Klassenfahrtsdestination vorgestellt. Hierbei erfolgt eine Vorstellung unterschiedlicher Übernachtungs- und Ausflugsmöglichkeiten. Außerdem folgt eine kurze Darstellung darüber, wie der öffentliche Nahverkehr in Hamburg ausgebaut ist. Im Anschluss daran kommt es ebenfalls noch einmal zu einer Auseinandersetzung mit den Konzeptaussichten für Hamburg. Hierbei wird ein besonderer Wert auf die Chancen Hamburgs als Destination für Klassenfahrten gelegt und noch einmal spezifisch darauf eingegangen, wie sich die vorgestellten Ausflugsziele in den Lehrplan einordnen lassen.

Abschließend fasst ein Fazit die Ergebnisse dieser Arbeit noch einmal zusammen und beantwortet die Eingangsfrage.

2. Definitionen

Damit die weiteren Ausführungen für den Leser klarer beziehungsweise verständlicher sind, bedarf es zuerst einer Definition einiger wichtiger Begriffe, da diese für diese Arbeit von Bedeutung sind.

2.1 Tourismus

Grundlegend für eine Arbeit zum Thema Tourismus ist es, diesen Begriff zunächst zu definieren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Entstanden aus dem griechischen Begriff tornos, für ein zirkelähnliches Werkzeug, entwickelte sich das Wort Tourismus über das lateinische tornare (= runden) und das französische tour ins Englische und Deutsche (vgl. Mundt 2008: 691). Tourismus ist somit der Oberbegriff für „das zeitweilige Verlassen seiner gewohnten Umwelt, bei dem die Rückkehr an einen festen Ausgangspunkt von vorneherein feststeht und ohne deren Gewißheit man die Reise gar nicht erst angetreten hätte“ (Mundt 2006: 3), wobei der Aufenthaltsort „weder hauptsächlicher und dauernder Wohn- noch Arbeitsort“ ist (Kaspar 1991: 18).

Veranschaulicht wird das Schema einer Reise durch die in Abbildung 1 dargestellte Zirkelbewegung des Tourismus.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ursprünglich wurde in der deutschen Sprache für den Begriff ‚Tourismus‘ die Bezeichnung ‚Fremdenverkehr‘ benutzt, aber in der letzten Zeit von diesem zunehmend abgelöst (vgl. Mundt 2005: 691). Der Begriff ‚Tourismus‘ ist weitergehend von dem Begriff ‚Reise‘ zu unterscheiden, welcher umfassender jede Entfernung von einem bestimmten Ort kennzeichnet. Dieses ist unabhängig davon, ob man an diesen Ort zurückkehrt oder nicht (vgl. Mundt 2005: 691). „Der Tourismus umfaßt also eine Vielzahl von Reisearten, von Privat- bis zu Dienst- und Geschäftsreisen, auch wenn umgangssprachlich oft damit nur die privaten Urlaubsreisen bezeichnet werden“ (Mundt 2005: 691).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Erweiternd bezeichnet Tourismus ebenfalls alle „Phänomene“, die mit einer solchen Art von Reise verbunden sind. Dazu gehören auf Seiten der Touristen zum Beispiel: die Reisemotivation, die Reiseentscheidung oder die Aktivitäten während der Reise beziehungsweise des Aufenthalts. Auf der Seite von Anbietern werden die Begriffe ‚Destination‘[2], Verkehrsunternehmen oder Beherbergungsbetriebe angesprochen. Diese werden dann meist unter dem Stichwort ‚Tourismuswirtschaft‘ zusammengefasst (vgl. Mundt 2005: 691).

Es ist aber festzuhalten, dass der Tourismus oftmals ein großer Wirtschaftsfaktor für gewisse Regionen ist und verschiedene Wirtschaftbereiche schneidet (siehe Abbildung 2), auch wenn der Begriff Tourist mittlerweile doch bisweilen als etwas

Negatives oder sogar als Schimpfwort gebracht wird (vgl. Freyer 2006: 84).

2.2 Destination

Als ein wichtiger Begriff dieser Arbeit kann der Begriff der Destination hervorgehoben werden. Zusammenfassend umschreibt dieser Begriff das für eine spezifische Zielgruppe relevante Zielgebiet. Unterschieden werden grundsätzlich drei Typen von Destinationen:

- traditionelle Destinationen, wie zum Beispiel Rügen, Hamburg oder Tirol
- neue Destinationen (zum Beispiel Ferienresorts oder von einem Unternehmen dominierte und zentral gesteuerte Ferienorte)
- destinationsähnliche Produkte (zum Beispiel Kreuzfahrten oder Themenparks) (vgl. Bieger & Widmann 2007: 179)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Weiter definiert die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen UNWTO eine Destination als einen Ort mit einem Muster, von Attraktionen und damit verbundenen Einrichtungen des Tourismus, den ein einzelner Tourist oder eine Touristengruppe für einen Besuch auswählt und welchen die Leistungsersteller vermarkten. Daraus lässt sich zusammenfassen, dass der Begriff der Destination als Reiseziel oder als Tourismusprodukt zu verstehen ist (vgl. McIntyre et al. 1993: 22).

Dementsprechend wird eine Destination immer dahingehend nachfrageorientiert als ein Raum definiert werden, welchen der Gast oder eine spezifische Zielgruppe als Reiseziel auswählt. So enthält die Destination sämtliche für einen Aufenthalt nötigen Beherbergungen, Verpflegung, Unterhaltung und Beschäftigung (vgl. Bieger 2005: 56). Abbildung 3 veranschaulicht die Wahl einer Destination je nach Bedürfnis eines Gastes.

2.3 Nachfrage

Einhergehend mit dem Angebot, welches in Kapitel 2.4 näher erläutert wird, ist der Begriff der Nachfrage.

Es ist wichtig zu wissen, dass die touristische Nachfrage von allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens beeinflusst wird.

Um die Komplexität der Nachfrage besser erkennen zu können, unterscheidet man in Anlehnung an ein ganzheitliches Tourismusmodell sechs Einflussbereiche:

- individuelle Einflüsse
- gesellschaftliche Einflüsse
- ökologische Einflüsse
- ökonomische Einflüsse
- Anbieter-Einflüsse
- staatliche Einflüsse

Zu diesen sechs Einflussbereichen sei gesagt, dass diese Aufteilung und Unterteilung nur teilweise eine Erklärung für Reisen und Reisenachfrage ist (vgl. Freyer 2006: 67f).

Diese sind für einen einfachen Überblick in Abbildung 4 noch einmal zusammengefasst.

Generell ist bei der Nachfrage, wie in Abbildung 4 zu erkennen ist, dass diese, nach einem bestimmten Produkt immer durch die Interessen einzelner oder mehrerer zustande kommen. Sehr viele verschiedene Faktoren spielen in dieses Konstrukt mit ein und beeinflussen dieses.

Es bleibt festzuhalten, dass sich die Angebote meist nach dem zu richten haben, was durch den Kunden oder andere Interessenten tatsächlich nachgefragt wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.4 Angebot

Analog zur Nachfrage gestaltet sich das Angebot.

Auch hier gibt es unterschiedliche Einflussfaktoren, die sich aber in einigen Punkten von denen der Nachfrageseite unterscheiden.

Folgende Einflussfaktoren auf das touristische Angebot können ausgemacht werden (Freyer 2006: 123f):

- gesellschaftliche Einflüsse
- Umwelteinflüsse
- wirtschaftliche Einflüsse
- Nachfrager-Einflüsse
- staatliche Einflüsse
- unternehmerische / betriebliche Einflüsse

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5 veranschaulicht die Einflussfaktoren auf das touristische Angebot.

Diese Grafik, die der in Kapitel 2.3 ähnelt, kann vergleichend einen guten Überblick über die Einflussfaktoren beider miteinander verbundenen Begriffe sein beziehungsweise bieten.

Darüber hinaus sei gesagt, dass es sowohl bei der Nachfrage keinen typischen Nachfragetyp gibt, als auch bei der Angebotsseite somit das touristische Angebot sehr vielfältig ist. So gibt es über Pauschalreisen hinaus Vermittlungsleistungen der Reisebüros, die Leistungen der Reiseleiter oder andere Dienstleistungungen. Diese können dem Touristen die Reisen und somit auch eine Klassenreise erleichtern (vgl. Freyer 2006: 125).

[...]


[1] im Folgenden HTG genannt

[2] siehe Kapitel 2.2

Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Schüler auf Klassenfahrt
Untertitel
Was hat die Destination Hamburg zu bieten?
Hochschule
Universität Hamburg  (Institut für Geographie)
Note
2,7
Autor
Jahr
2011
Seiten
39
Katalognummer
V232878
ISBN (eBook)
9783656491897
ISBN (Buch)
9783656493112
Dateigröße
3826 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hamburg, Klassenfahrt, Klassenreise, Destination, Tourismus
Arbeit zitieren
Eike Müller (Autor:in), 2011, Schüler auf Klassenfahrt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232878

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