Das Thema dieser Hausarbeit sind Bürgerkriege in Europa. Zu diesem Thema habe ich mich vor allem mit zwei Aufsätzen befaßt, die diese Problematik behandeln. Der eine Aufsatz ist von Jochen Hippler und erschien unter dem Titel „Konflikte und Krisenprävention“ in „Globale Trends 2000“. Der zweite Artikel „Kriege am Ende des 20. Jahrhunderts. Entwicklungen und Tendenzen 1989 - 1998“ ist von Klaus Jürgen Gantzel und wurde in „Friedensgutachten 1999“ veröffentlicht.
Beide Autoren befassen sich mit einer ähnlichen Thematik, doch wie bereits die Titel der Aufsätze verraten, befaßt sich Klaus Jürgen Gantzel mit dem Gegenstand Krieg, während Jochen Hippler den Begriff Konflikt untersucht. Die zentrale Fragestellung bei Klaus Jürgen Gantzel lautet: „Sollte sich am Ende des Jahrhunderts herausstellen, daß es unmöglich ist, `die Menschheit von der Geißel Krieg zu befreien`?“ 1 Hippler scheint es wichtig hervorzuheben, daß gerade die Gewaltkonflikte in Europa das nach wie vor vorhandene Gewaltpotential konsolidierter Demokratien und Wohlstandsgesellschaften aufzeigen. Die Arbeit soll zunächst einen Einblick geben, was Krieg eigentlich ist und welche Merkmale ihn definieren. Weiter soll die Frage nach dem Verhältnis von Konflikt und Gewalt geklärt werden. Zu diesem Zweck wird untersucht, mit welchen Definitionen von Konflikt sich Jochen Hippler befaßt hat.
Die Untersuchung der Kriegshäufigkeiten in der Periode 1989 bis 1998 soll klären, ob sich wesentliche Veränderungen oder sogar eine Trendwende ergeben haben. Dafür werden die Kriegshäufigkeiten mit dem gesamten Zeitraum nach 1945 verglichen. Nachdem die Frage geklärt wurde, was überhaupt ein Krieg ist, sollen im weiteren die verschiedenen Kriegstypen definiert werden. Im zweiten Teil werden die Typen der neuen Kriege im Zeitraum 1989-98 denen von 1945-1988 nach ihren Häufigkeiten gegenübergestellt.
Es stellt sich natürlich die Frage nach einer möglichen Konfliktbearbeitung. Gibt es eine multilaterale Konfliktlösung? Dazu werden die Thesen von Jochen Hippler untersucht. Im weiteren wird zu klären sein, ob es tatsächlich ethnische Konflikte gibt, oder ob dieser Begriff gerade von den Medien häufig zu vorschnell verwendet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Krieg?
- Was ist ein Konflikt?
- Die Kriegshäufigkeiten 1989-1998
- Die Typen der Kriege
- Multilaterale Konfliktlösung?
- Ethnische Konflikte?
- Schlußteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Bürgerkriege in Europa, basierend auf den Aufsätzen von Jochen Hippler und Klaus Jürgen Gantzel. Ziel ist es, Krieg und Konflikt zu definieren, die Kriegshäufigkeiten zu analysieren und die Möglichkeiten multilateraler Konfliktlösung zu beleuchten. Die Rolle ethnischer Konflikte wird ebenfalls kritisch betrachtet.
- Definition von Krieg und Konflikt
- Analyse der Kriegshäufigkeiten (1989-1998)
- Klassifizierung von Kriegstypen
- Multilaterale Konfliktlösung
- Die Bedeutung ethnischer Konflikte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit analysiert Bürgerkriege in Europa anhand zweier Aufsätze: Hippler's "Konflikte und Krisenprävention" und Gantzel's "Kriege am Ende des 20. Jahrhunderts". Sie untersucht die Definitionen von Krieg und Konflikt, analysiert Kriegshäufigkeiten und beleuchtet die Thematik der Konfliktlösung, insbesondere im Hinblick auf ethnische Konflikte. Die Arbeit setzt sich kritisch mit der Frage auseinander, ob es einen Weg zur Eindämmung kriegerischer Gewalt gibt.
Was ist Krieg?: Dieses Kapitel stützt sich auf die "Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung" (AKUF), die Krieg als gewaltsamen Massenkonflikt definiert, der durch die Beteiligung bewaffneter Streitkräfte, ein Mindestmaß an zentraler Organisation und eine gewisse Kontinuität der bewaffneten Operationen gekennzeichnet ist. Gantzel betont die historische Bedeutung dieser Definition im Kontext des staatlichen Gewaltmonopols und der damit verbundenen Verantwortlichkeiten. Er räumt jedoch ein, dass diese Definition nicht alle Formen von Gewalt abdeckt.
Was ist ein Konflikt?: Hippler betrachtet Konflikte als normalen Bestandteil der Politik. Ein Konflikt liegt vor, wenn Akteure widersprechende Interessen aktiv vertreten. Das Kapitel untersucht das Verhältnis von Konflikt und Gewalt, indem es Fragen nach der Vermittelbarkeit von Interessen, der realitätsgerechten Wahrnehmung und der Verfügbarkeit gewaltfreier Konfliktlösungsmechanismen stellt. Hippler analysiert die Definitionen des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (SIPRI) und hebt deren Grenzen hervor.
Schlüsselwörter
Bürgerkriege, Europa, Krieg, Konflikt, Kriegshäufigkeiten, Konfliktlösung, ethnische Konflikte, Gewaltmonopol, multilaterale Konfliktlösung, Friedensforschung.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Bürgerkriegen in Europa
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert Bürgerkriege in Europa, basierend auf den Aufsätzen von Jochen Hippler und Klaus Jürgen Gantzel. Sie untersucht die Definitionen von Krieg und Konflikt, analysiert die Kriegshäufigkeiten zwischen 1989 und 1998 und beleuchtet die Möglichkeiten multilateraler Konfliktlösung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle ethnischer Konflikte.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die zentralen Themen sind: Definition von Krieg und Konflikt, Analyse der Kriegshäufigkeiten im Zeitraum 1989-1998, Klassifizierung von Kriegstypen, Möglichkeiten der multilateralen Konfliktlösung und die Bedeutung ethnischer Konflikte bei der Entstehung und Eskalation von Kriegen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich primär auf die Aufsätze von Jochen Hippler ("Konflikte und Krisenprävention") und Klaus Jürgen Gantzel ("Kriege am Ende des 20. Jahrhunderts"). Zusätzlich werden Definitionen der "Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung" (AKUF) und des Stockholmer Friedensforschungsinstituts (SIPRI) herangezogen.
Wie wird Krieg in der Arbeit definiert?
Die Arbeit orientiert sich an der Definition der AKUF, die Krieg als gewaltsamen Massenkonflikt definiert, der durch die Beteiligung bewaffneter Streitkräfte, ein Mindestmaß an zentraler Organisation und eine gewisse Kontinuität der bewaffneten Operationen gekennzeichnet ist. Die Grenzen dieser Definition werden jedoch auch diskutiert.
Wie wird Konflikt in der Arbeit definiert?
Hippler definiert Konflikte als normalen Bestandteil der Politik, die entstehen, wenn Akteure widersprechende Interessen aktiv vertreten. Die Arbeit untersucht das Verhältnis von Konflikt und Gewalt und die Möglichkeiten gewaltfreier Konfliktlösungsmechanismen.
Welche Zeitspanne wird in der Analyse der Kriegshäufigkeiten betrachtet?
Die Analyse der Kriegshäufigkeiten konzentriert sich auf den Zeitraum von 1989 bis 1998.
Welche Rolle spielen ethnische Konflikte in der Arbeit?
Die Rolle ethnischer Konflikte bei der Entstehung und Eskalation von Bürgerkriegen wird kritisch untersucht und ihre Bedeutung im Kontext der Konfliktlösung beleuchtet.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit untersucht kritisch, ob es einen Weg zur Eindämmung kriegerischer Gewalt gibt und diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen multilateraler Konfliktlösung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit am besten?
Bürgerkriege, Europa, Krieg, Konflikt, Kriegshäufigkeiten, Konfliktlösung, ethnische Konflikte, Gewaltmonopol, multilaterale Konfliktlösung, Friedensforschung.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, einschließlich Einleitung und Schlussfolgerung. Diese Zusammenfassungen bieten einen Überblick über die behandelten Themen und Argumentationslinien jedes Kapitels.
- Quote paper
- Melanie Koßmann (Author), 2002, Ethnische Konflikt? Bürgerkriege in Europa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23294