Mit Wirkung vom 01.01.2001 wurde der § 6 Abs. 5 EStG im Rahmen des Unternehmenssteuerfortentwicklungsgesetzes 2001 dahingehend abgeändert, dass bei Übertragungen von Einzelwirtschaftsgütern stets der Buchwert zugrunde zu legen sei. Ziel war es, Rechtssicherheit in einem von jeher umstrittenen Bereich des EStG zu schaffen. Jedoch wurde durch eben diese Gesetzesnovelle der Begriff der Ergänzungsbilanz ohne nähere Definition als unbestimmter Rechtsbegriff vom UmwStG in das EStG übernommen. Die große Anzahl von Veröffentlichungen zu diesem Thema verdeutlicht allerdings, wie stark klärungsbedürftig dieser Themenkomplex ist. Weiterhin ist bereits die bereits genannte Gesetzesnovelle in der Kommentierung auf teilweise deutliche Kritik gestoßen.
Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, den Themenkomplex der Ergänzungsbilanz darzustellen. Interessant erscheint dabei vor allem die noch nicht abgeschlossene Diskussion zur Fortführung der Ergänzungsbilanz und damit zu ihrem Charakter. Gemäß der Aufgabenstellung wird die Untersuchung vor allem anhand der Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern im Sinne des § 6 Abs. 5 EStG erfolgen. Allerdings werden auch Ähnlichkeiten zum § 24 UmwStG aufgezeigt, da hier teilweise Parallelen bestehen. Dabei werden die Vorgänge gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten im Vordergrund der Untersuchung stehen, da eine Minderung dieser Rechte nicht das System der Ergänzungsbilanz ändert. Hier wäre lediglich von einem Vorgang mit umgekehrten Vorzeichen auszugehen .
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorwort
- Gang der Untersuchung
- Die Ergänzungsbilanz
- Definition
- Relevante Anwendungsbereiche
- Übertragung i.S.d. § 6 Abs. 5 EStG
- Einbringung i.S.d. § 24 UmwStG
- Parallelen zwischen Einbringung und Übertragung
- Weitere Anwendungsbereiche
- Einsatz von Ergänzungsbilanzen
- Die Bildung von Ergänzungsbilanzen
- Die Ergänzungsbilanz als Instrument des steuerlichen Subjektivitätsprinzips
- Faktische oder tatsächliche Buchwertfortführung?
- Überlegungen zur Fortführung von Ergänzungsbilanzen
- Die Ergänzungsbilanz im System der Gewinnfeststellung der Personengesellschaft
- Periodische Fortführung
- Aperiodische Fortführung
- Zum Charakter von Ergänzungsbilanzen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Themenkomplex der Ergänzungsbilanz im Kontext des § 6 Abs. 5 EStG. Sie untersucht insbesondere die noch nicht abgeschlossene Diskussion über die Fortführung von Ergänzungsbilanzen und ihren Charakter.
- Definition und Einordnung der Ergänzungsbilanz im Steuerrecht
- Relevante Anwendungsbereiche im Zusammenhang mit Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern gemäß § 6 Abs. 5 EStG und Einbringung gemäß § 24 UmwStG
- Der Einsatz von Ergänzungsbilanzen, einschließlich der Bildung und der Funktion als Instrument des steuerlichen Individualitätprinzips
- Die Fortführung von Ergänzungsbilanzen und die Einordnung in das System der Gewinnfeststellung von Personengesellschaften
- Die Diskussion über die periodische und aperiodische Fortführung von Ergänzungsbilanzen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Ergänzungsbilanz ein, beleuchtet die rechtliche und praktische Bedeutung im Kontext des § 6 Abs. 5 EStG und erläutert den Aufbau der Arbeit.
Das Kapitel „Die Ergänzungsbilanz“ definiert den Begriff, stellt seine relevanten Anwendungsbereiche im Zusammenhang mit Übertragung und Einbringung von Wirtschaftsgütern vor und geht auf die Besonderheiten des § 6 Abs. 5 EStG und § 24 UmwStG ein.
Das Kapitel „Einsatz von Ergänzungsbilanzen“ befasst sich mit der Bildung von Ergänzungsbilanzen, ihrer Funktion als Instrument des steuerlichen Individualitätprinzips und der Frage, ob die Vorschrift zur Buchwertfortführung faktisch oder tatsächlich zu verstehen ist.
Das Kapitel „Überlegungen zur Fortführung von Ergänzungsbilanzen“ untersucht die Einordnung der Ergänzungsbilanz in das System der Gewinnfeststellung von Personengesellschaften und diskutiert verschiedene Regeln für die periodische und aperiodische Fortführung.
Das Kapitel „Zum Charakter von Ergänzungsbilanzen“ widmet sich abschließend der Diskussion über die Eigenschaften und den spezifischen Charakter der Ergänzungsbilanz.
Schlüsselwörter
Ergänzungsbilanz, § 6 Abs. 5 EStG, § 24 UmwStG, Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern, Einbringung, Buchwertfortführung, Steuerrecht, Individualitätprinzip, Gewinnfeststellung, Personengesellschaft, periodische Fortführung, aperiodische Fortführung.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Philip Eugen Deubner (Author), 2004, Einsatz und Fortführung von Ergänzungsbilanzen im Anwendungsbereich von § 6 Abs. 5 EStG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23302