(...)Unter Normalarbeitsverhältnis versteht man den empirischen Normaltypus unselbständiger Erwerbsarbeit. Dieser Typus ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: unbefristete Dauer der Anstellung, Vollzeitbeschäftigung (variiert je nach Gesellschaft), Tagesarbeit, Anstellung bei einem Arbeitgeber, organisatorische Eingliederung in den Betrieb des Arbeitgebers und Unterordnung unter die Weisungsgewalt des Arbeitgebers. Hinzu kommt, dass für die meisten Beschäftigten das Normalverhältnis die einzige existenzielle Basis ist und daher eine starke Abhängigkeit vom Arbeitgeber besteht.
Das Normalarbeitsverhältnis hat sich als typisches Arbeitsverhältnis im 19. Jahrhundert nicht zuletzt aufgrund des Engagements der Gewerkschaften und der Arbeiterbewegung herausgebildet und wird im Arbeitsrecht geregelt. Seit Ende des 20. Jahrhunderts nehmen jedoch vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage nach "flexiblen" Arbeitsformen kontinuierlich die so genannten atypischen Arbeitsverhältnisse (z.B. Teilzeitarbeit, Arbeit auf Abruf) zu. Die Betroffenen solcher Arbeitsverhältnisse (insbesondere Frauen) werden jedoch vom Arbeitsrecht bislang unzureichend geschützt und verdienen daher in Zukunft mehr sozialpolitische Beachtung. 1 Flexibilität wurde im 15. Jahrhundert Teil des englischen Wortschatzes; die Bedeutung des Wortes wurde aus der einfachen Beobachtung abgeleitet, dass ein Baum sich zwar im Wind biegen kann, dann aber zu seiner ursprünglichen Gestalt zurückkehrt. Übertragen auf menschliches Verhalten sollte dieses die Dehnfähigkeit haben, sich wechselnden Verhältnissen anpassen zu können, ohne allerdings von ihnen gebrochen zu werden. Heute wird unter Flexibilität etwas ganz anderes verstanden. Es geht dabei um organisatorische Flexibilität, bei der das Unternehmen schnell auf die Kunden und die Umwelt eingehen können muss. Auch der Personaleinsatz muss flexibel sein. Ebenfalls von der Flexibilisierung sind die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen und die Anforderungen an die Kraft der Arbeitnehmer betroffen. 2 Diese Hausarbeit setzt sich mit dem Thema der Veränderung des Normalarbeitsverhältnisses auseinander. Es werden dazu einige Beispiele für flexible Arbeitszeitmodelle beschrieben. Ebenfalls wird die Entwicklung der Frauen am Arbeitsmarkt betrachtet.
1 Vgl. Wörterbuch der Sozialpolitik
2 Vgl. Jörg Flecker, Sachzwang Flexibilisierung
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Normalarbeitsverhältnis in seiner ursprünglichen Form
- Änderung des Normalarbeitsverhältnisses
- Modelle flexibler Arbeitszeiten
- Gleitzeitmodelle
- Schichtgleitzeit
- Allgemeine Gleitzeit für Angestellte
- Ausbildungsgleitzeit
- Jahresarbeitszeitmodelle
- Jahresarbeitszeitmodell
- Jahresarbeitszeitmodell mit Gleitzeit
- Teilzeitmodelle
- Teilzeit für Berufseinsteiger
- Kurzschicht-Modell
- Vier-Tage-Modell
- Gleitzeitmodelle
- Auswirkungen der Veränderung des Normalarbeitsverhältnisses auf die Frauen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Veränderung des Normalarbeitsverhältnisses und analysiert dabei verschiedene flexible Arbeitszeitmodelle. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen dieser Veränderungen auf den Arbeitsmarkt und insbesondere auf die Situation von Frauen.
- Entwicklung des Normalarbeitsverhältnisses im historischen Kontext
- Bedeutung und Einfluss von flexiblen Arbeitszeitmodellen
- Untersuchung verschiedener Modelle wie Gleitzeit, Jahresarbeitszeit und Teilzeit
- Analyse der Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse am Arbeitsmarkt
- Herausforderungen und Chancen der flexiblen Arbeitswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beleuchtet die Entwicklung des Normalarbeitsverhältnisses und stellt die Flexibilisierung der Arbeitszeit in den Mittelpunkt. Die Einleitung definiert das Normalarbeitsverhältnis und beschreibt seine ursprünglichen Merkmale.
Das Normalarbeitsverhältnis in seiner ursprünglichen Form
Dieser Abschnitt untersucht die historische Entwicklung des Normalarbeitsverhältnisses im 19. Jahrhundert und seine Merkmale wie unbefristete Anstellung, Vollzeitbeschäftigung, Tagesarbeit und die Unterordnung unter die Weisungsgewalt des Arbeitgebers. Der Text beleuchtet zudem den Einfluss von Gewerkschaften und Arbeiterbewegung auf die Gestaltung des Arbeitsverhältnisses.
Änderung des Normalarbeitsverhältnisses
Dieser Abschnitt thematisiert den Wandel des Normalarbeitsverhältnisses seit Ende des 20. Jahrhunderts. Er beleuchtet die zunehmende Bedeutung von atypischen Arbeitsverhältnissen, wie z.B. Teilzeitarbeit und Arbeit auf Abruf, und die damit verbundenen Herausforderungen für den Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerschutz.
Modelle flexibler Arbeitszeiten
Dieser Abschnitt präsentiert eine Auswahl an flexiblen Arbeitszeitmodellen, darunter Gleitzeitmodelle (Schichtgleitzeit, allgemeine Gleitzeit, Ausbildungsgleitzeit), Jahresarbeitszeitmodelle und verschiedene Teilzeitmodelle. Die jeweiligen Modelle werden kurz vorgestellt und ihre spezifischen Eigenschaften erläutert.
Auswirkungen der Veränderung des Normalarbeitsverhältnisses auf die Frauen
Dieser Abschnitt fokussiert auf die Auswirkungen der Veränderung des Normalarbeitsverhältnisses auf Frauen. Er beleuchtet, wie sich die Entwicklung von flexiblen Arbeitszeitmodellen auf die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt auswirken kann.
Schlüsselwörter
Normalarbeitsverhältnis, Flexibilisierung, Arbeitszeitmodelle, Gleitzeit, Jahresarbeitszeit, Teilzeit, atypische Beschäftigungsverhältnisse, Frauen am Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnisse, Arbeitnehmerrechte, Arbeitnehmerschutz, Sozialpolitik.
- Arbeit zitieren
- Nicole Bäro (Autor:in), 2004, Veränderung des Normalarbeitsverhältnisses und flexible Arbeitszeitmodelle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23310