Kommunalpolitische Instrumentalisierung der Geschichte

Am Beispiel der japanischen Küstenstadt Kushimoto


Masterarbeit, 2011

122 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

1. Kommunalpolitik
1.1. Kommunalpolitik in Japan
1.2. Kommunalpolitik in Kushimoto
1.3. Kommunale Geschichtspolitik

2. Stadtmarketing
2.1. Der Stadtmarketingprozess
2.2. Kommunales Tourismusmarketing
2.3. City Branding - Markenbildung einer Stadt

3. Analyse: Die Instrumentalisierung der Geschichte in Kushimoto
3.1. Historische Entwicklung
3.2. Zielbestimmung und Ressourcen
3.3. Umsetzung der Geschichtsinstrumentalisierung
3.3.1. Historische Relikte
3.3.1.1. Der Leuchtturm
3.3.1.2. Das Denkmal
3.3.1.3. Das Schiffswrack
3.3.2. Einrichtungen und Neubauten
3.3.2.1. Das Museum
3.3.2.2. Das Atatürk-Denkmal
3.3.2.3. Souvenirgeschäfte
3.3.3. Gedenkplaketten
3.3.4. Veranstaltungen
3.3.4.1. Gedenkfeier
3.3.4.2. Symposium
3.3.5. Kommunikation
3.3.5.1. Internetauftritt
3.3.5.2. Broschüren
3.3.5.3. Reklamen
3.4. Markenbildung in Kushimoto

4. Fazit

Quellen- und Abbildungsverzeichnis

Anhang

Vorwort

Im März 2009 wurde noch ein türkischer Name in die Annalen Kushimotos eingetragen: Çi÷dem Gedik. Eine Masterstudentin aus Deutschland, die für eine Feldforschung drei Tage in dieser kleinen Küstenstadt verbrachte, und zu ihrem Erstaunen herzlich von Ali Yorio Hamaguchi von der Stadtverwaltung direkt am Bahnhof willkommen geheißen und daraufhin betreut wurde. Mehrere Bücher, Zeitschriften und Prospekte sowohl über die Stadt, als auch über den Untergang des Schiffes Ertu ÷ rul, wurden ihr direkt nach ihrer Ankunft im Büro des Bürgermeisters Mustafa Shigeki Matsubara überreicht. Gefolgt von zwei Exemplaren der Geschenke des Bürgermeisters Matsubara an die türkische Partnerstadt Mersin (Abb.1) und vom türkischen Premierminister Abdullah Gül an die Stadt Kushimoto bei einem Besuch aus dem vergangenen Jahr (Abb.2).

Abb.1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Fotografie (17.6.2011).

Abb. 2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Fotografie (17.6.2011).

Anschließend hatte sie die Chance alles in Kushimoto in Form einer umfassenden Einzelführung zu sehen, was mit dem Schiff Ertu ÷ rul und der Türkei im Allgemeinen zu tun hatte: Vom Leuchtturm, Denkmal und Museum, über die Souvenirläden, bis hin zum Aufbewahrungs- und Restaurierungsort der geborgenen Schiffsteile. Sie durfte sogar ins Gästebuch des Museums schreiben, in welches sich neben mehreren bedeutenden Persönlichkeiten auch Premierminister Gül verewigt hatte. All diese ersten Eindrücke verschmolzen mit den Erzählungen und Erklärungen von Herrn Hamaguchi.

Am nächsten Tag, dem 10. März 2009, lernte sie durch die freundliche Einladung der Stadtverwaltung den türkischen Botschafter Selim Sermet Atacanlı persönlich kennen und nahm als Zuschauer beim 1. Wissenschaftlichen Symposium* teil, welchem neben Atacanlı u. A. auch der amerikanische Botschafter Edward Dong beiwohnte.

Am dritten und letzten Tag wurde schließlich der Stadtbücherei ein Besuch abgestattet, um nach nützlichen Informationen für die Feldforschung zu suchen. Einige Bücher gab es in mehrfacher Auflage und auf die Frage hin, ob diese käuflich zu erwerben seien, wurde mit der Stadtverwaltung telefoniert und diese Bücher daraufhin der Studentin als Geschenke überreicht. Sogar zwei Jahre nach diesem Aufenthalt war die Stadtverwaltung nach wie vor so entgegenkommend, dass sie auf eine kleine Nachfrage per Mail ein großes Paket mit sehr vielen Informationen für die vorliegende Forschung schickte und zusätzlich viel Glück wünschte.

Daher dürfte es angebracht sein die vorliegende wissenschaftliche Arbeit der Stadt Kushimoto und der großzügigen Gastfamilie Fujita zu widmen.

Einleitung

Durch folgende Fragestellungen hat sich die vorliegende Arbeit geformt und ist durch die regionale Beschränkung auf die Stadt Kushimoto in die kommunalpolitische Sparte gerückt: Was ist unter dem Ausdruck „Instrumentalisierung der Geschichte“ zu verstehen? Welche Position nimmt sie in der großräumigen Kommunalpolitik ein? Wie wird diese Methodik der Geschichtsinstrumentalisierung im Rahmen des Stadtmarketings angewendet und durchgeführt? Welche Ziele werden hierbei verfolgt?

Es soll nun zunächst im theoretischen Teil nachgeforscht werden, wie genau diese Sparte im großen Spektrum der kommunalen Kulturpolitik aussieht und wie sie für den Fall Kushimotos am passendsten definiert werden kann. Kushimoto soll somit eine benennbare Position innerhalb dieses ausgedehnten Sachgebietes erhalten. Hierbei ist die Bemerkung folgender regionaler Eingrenzung von großer Bedeutsamkeit: Das Thema der Kommunalpolitik in Deutschland wird nur zu Beginn eine einleitende Erwähnung finden. Im Großen und Ganzen soll die vorliegende Forschung im Rahmen der kommunalpolitischen Situation in Japan ergründet werden.

Im Anschluss an diesen aufbauenden Theorieteil soll analysiert werden, ob und inwieweit die kommunalpolitische Aktivität Kushimotos im Themenfeld des Stadtmarketings betrachtet werden kann. Hierfür wird vor allem das kommunale Tourismusmarketing im Hinblick auf Markenpolitik durchleuchtet und Schritt für Schritt zur Instrumentalisierung der Geschichte übergegangen werden.

Nach Beendigung genannter Analysen im aufgestellten Theorienrahmen sollen diese anschließend in den substanziellen Kern der vorliegenden Forschung einfließen und die kommunalpolitischen Tätigkeiten der Stadt Kushimoto im Hinblick auf das historische Ereignis des im Jahr 1890 untergegangenen türkischen Schiffes Ertu ÷ rul intensiv durchforschen. Instrumentalisiert Kushimoto dieses Geschehen in der kommunalpolitischen Szene, um sich selbst sowohl national als auch international zu vermarkten? Falls ja, welche Methoden und Taktiken werden hierbei angewendet und vor allem welches Ziel wird angestrebt?

1. Kommunalpolitik

Um eine bessere Übersicht der japanischen Kommunalpolitik zu erhalten, soll zunächst ein Vergleich zu der deutschen kommunalen Ebene erschlossen werden.

Die parlamentarische Demokratie in Deutschland basiert auf dem Prinzip der Gewaltenteilung, welche dafür sorgt, dass sich die politische Macht nicht auf bestimmte politische Bereiche und Ämter konzentriert. Dadurch kann eine gegenseitige Kontrolle stattfinden.

Es gibt verschiedene Arten der Gewaltenteilung1. In der vorliegenden Arbeit wird jedoch eine Beschränkung auf die vertikale gelegt, da die Kommunalpolitik Gegenstand der vorliegenden Forschung ist. Die vertikale Gewaltenteilung beschreibt die verschiedenen Ebenen, auf denen sich Politik vollzieht (Abb.3).

Abb. 3

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Saaro & Friedel, 2005.

In Deutschland gibt es die Bundes-, Länder- und die kommunale Ebene, die jeweils unterschiedliche Pflichten und Aufgaben übernehmen. Im Folgenden soll die kommunale Ebene detaillierter betrachtet werden.

Die kommunale Selbstverwaltung ist im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland folgendermaßen präsent:

„Den Gemeinden muss das Recht gewährleistet sein, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln.“ (Art. 28, 2 GG)

Anhand dieser Verfassung kann die Bedeutsamkeit der Kommunalpolitik aus nationaler Sicht deutlicher verstanden werden, da der Ausdruck „alle Angelegenheiten“ hierbei ein weites Spektrum der in diesen Bereich fallenden Leitgedanken erahnen und vergegenwärtigen lässt.

In der Bundesrepublik gibt es insgesamt an die 13 000 Kommunen, welche in kreisangehörige Städte und Gemeinden und in kreisfreie Städte unterteilt werden. Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden können nicht autonom Politik betreiben, sondern nur mit anderen kreisangehörigen Städten und Gemeinden in ihrer Umgebung, die zusammen einen Landkreis bilden (Saaro & Friedel 2005:9).

Das politische System in Japan basiert ebenfalls auf dem Prinzip der Gewaltenteilung. In Japan herrscht eine parlamentarische Monarchie und das Regierungssystem ist demokratisch. Der Kaiser ist "Symbol des Staates" und hat lediglich Repräsentationsbefugnisse. Schaut man sich nun die politischen Ebenen in Japan an, fällt zu aller erst die Ähnlichkeit mit der Ebenenstruktur in Deutschland auf:

Abb. 4

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung.

In Japan ist die Politik ebenfalls auf drei Plateaus aktiv, wohingegen im Vergleich zu Deutschland die Vielfalt bei der Kommunenunterteilung hervorsticht. Während der Zentralstaat genau wie der Bund das Podium für die Landespolitik darstellt, bilden in Japan die Präfekturen, ähnlich wie die Bundesländer in Deutschland, die mittlere Verwaltungsebene zwischen dem Zentralstaat und den Kommunen, von welchen es in den 47 vorhandenen Präfekturen 1777 Stück gibt (Stand: 1. April, 2009) (MIC 2009:Internet). Die rechtlichen Grundlagen für die Organisation dieser Kommunen sind vor allem die nihon koku kemp ǀ 2 und das chih ǀ -jichi-h ǀ 3 von 1947.

In der Nachkriegsverfassung, im 8. Kapitel mit dem Titel 地方自治 - Dieörtliche Selbstverwaltung, heißt es:

Art. 92 Vorschriften über Organisation und Tätigkeit der öffentlichen Gebietskörperschaften werden in Übereinstimmung mit dem Grundsatz der örtlichen Selbstverwaltung durch Gesetz geregelt.

Art. 93 1. Die Gebietskörperschaften errichten in Übereinstimmung mit dem Gesetz als beratende Organe Abgeordnetenversammlungen.

2. Der Leiter der öffentlichen Gebietskörperschaft, die Mitglieder ihrer Abgeordnetenversammlung und andere öffentliche Amtsträger, die vom Gesetz bestimmt sind, werden von der Bevölkerung des Bezirks der jeweiligen Gebietskörperschaft unmittelbar gewählt.

Art. 94 Die öffentlichen Gebietskörperschaften haben das Recht, über ihr Vermögen, ihre Angelegenheiten und ihre Verwaltung zu bestimmen und im Rahmen der Gesetze ihre eigenen Vorschriften zu erlassen.

Art. 95 Ein Sondergesetz, das nur auf eine öffentliche Gebietskörperschaft Anwendung findet, kann vom Parlament nicht ohne die in Übereinstimmung mit dem Gesetz erhaltene Mehrheit der Wähler der betroffenen Gebietskörperschaft beschlossen werden.4

Während Art. 92 den Grundsatz der kommunalen Selbstverwaltung darstellt, beinhaltet Art. 93 die Organisation der öffentlich rechtlichen Gebietskörperschaft. Die Befugnis hierfür ist direkt im nächsten Artikel zu finden. Schließlich behandelt Art. 95 die Gültigkeit eines besonderen Gesetzes in Verbindung mit der Abstimmung der Bevölkerung. Diese Gesetzesbestimmungen befassen sich somit also vorwiegend mit Bürgerangelegenheiten, den Räten und deren Selbstverwaltungsorganen, demnach mit allem, was das Kernstück der Kommunalverwaltung bildet. Darüber hinaus wird auch der Status der Kommunalbehörden einschließlich ihrer Beziehung zum Zentralstaat und zu anderen Kommunalbehörden definiert. Zudem befinden sich Rechtsvorschriften bezüglich der Finanzen und anderen wichtigen Verwaltungsangelegenheiten. Es ist aus diesen Informationen zu vernehmen, dass die Kommunalpolitik in der Verfassung Japans und in anderen nationalen Gesetzen klar definiert ist (CLAIR 2004:4). Abschließend kann erwähnt werden, dass es im Vergleich zu Deutschland von großer Auffälligkeit ist, dass Japan mit dem chih ǀ -jichi-h ǀ ungefähr zur selben Zeit ein zusätzliches Gesetzbuch im Einklang mit der Nachkriegsverfassung eingeführt hat und somit zeigt, welch hohen Stellenwert die Kommunalpolitik im nationalen Rahmen innehat.

1.1. Kommunalpolitik in Japan

Zur allmählich beginnenden Vertiefung in die vorliegende Forschung, wird nun zunächst ein Überblick der kommunalgeschichtlichen Entwicklung und des Aufbaues kommunaler Strukturen in Japan gegeben.

Funk nach wurden in Japan seit dem 19. Jahrhundert drei große Gebietsreformen durchgeführt, welche sie folgendermaßen beschreibt:

In Japan sind seit dem 19. Jahrhundert drei große Gebietsreformen vollzogen worden. In der Meiji-Gebietsreform von 1889 reduzierte sich die Zahl der Gemeinden von 71.314 auf 15.859. Gleichzeitig wurde die Stadt (shi) als neue Gebietskategorie eingeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1953 in der Shōwa-Reform 9.868 Gemeinden zu 3.472 zusammengelegt; Ziel war eine MindestEinwohnerzahl von ca. 8.000 Personen. Die starken Bevölkerungswanderungen in den 1960er und 1970er Jahren sowie die zunehmende Alterung in den ländlichen Regionen ließen in den folgenden Jahrzehnten manche Gemeinden auf wenige hundert Einwohner schrumpfen. Die jüngste Heisei-Gebietsreform (2000-2006) strebte daher an, diese Ungleichgewichte durch Zusammenfassung in insgesamt 1.000 Gemeinden von mindestens 10.000 Einwohnern zu beseitigen. (Funk 2008:199ff)

Reiher befasst sich intensiver mit diesem Thema und geht in ihrem Werk Kommunale Gebietsreformen der Heisei-Zeit und Lokale Identität: Das Beispiel der Kommune Arita-Ch ǀ 5 neben einer Kategorisierung auch auf die Hintergründe der Gebietsreformen ein. Sie bezeichnet die ersten beiden Gebietsreformen als „Gemeindefusionen von oben“, da diese von der Zentralregierung initiiert und abgeleitet worden sind. Die Heisei -Gebietsreform hingegen sei eine „Gemeindefusion von unten“, da diese von den Kommunen angetrieben wurden (Reiher 2008:166).

Die jeweiligen Intentionen der Gebietsreformen stellt Mabuchi ausführlich dar6. Während die Fusion der Gemeinden durch die Meiji -Reform das Ziel verfolgte die Kommunen in den japanischen Nationalstaat zu integrieren, stand bei der Sh ǀ wa - Gebietsreform die Stärkung lokaler Selbstverwaltung im Vordergrund. In den darauffolgenden Jahren nahmen die Unterschiede zwischen den Kommunen jedoch stark zu und erschwerten vor allem durch das große Gefälle zwischen Gebietskörperschaft und Dorf weitere einheitliche Zusammenschlüsse. Einer wachsenden Anzahl von Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohnern standen 1995 fast ebenso viele Kommunen mit weniger als 10.000 Einwohnern gegenüber (Reiher 2008:166). Somit bezweckte die Heisei -Gebietsreform, auch in Folge der nationalen Finanzknappheit, diese Ungleichgewichte durch Zusammenfassung in insgesamt 1.000 Gemeinden von mindestens 10.000 Einwohnern zu beseitigen (Funck 2008:199). Dadurch hat sich die Beziehung sowohl zwischen Staat und Kommune, als auch zwischen Präfektur und Kommune zu einem gleichwertigen Kooperationsverhältnis entwickelt.

Es wurde weiterhin bei den Gemeindefusionen bis in die Gegenwart hinein das Ziel der Stärkung der lokalen Selbstverwaltung befolgt (Mabuchi 2001:17). Aber auch zusätzliche Ziele wie z. B. der Erhalt der Selbstverwaltung oder die angemessene Ausdehnung von Verwaltungstätigkeiten der Kommunen werden laut s ǀ mush ǀ 7, dem Ministerium für öffentliche Verwaltung, Inneres, Post und Telekommunikation, mit diesen Gemeindefusionen angestrebt (Sǀmushǀ 2001, Internet). Kommunen, die nicht bereit zu einer Fusion waren, wurden finanziellen Restriktionen ausgesetzt. Im Falle einer Zusammenlegung hingegen, erhielten sie Belohnungen. Diese zahlreichen Gemeindefusionen führten durch ihre Geschwindigkeit und den Druck jedoch auch zu einigen Konflikten, wie das mehrfache Wechseln der Verhandlungspartner oder der Herausforderung, eine Industriestadt mit einem Bergdorf zusammenzuführen (Funck 2008:199).

Dass Japan in 47 Präfekturen (ken)8 eingeteilt ist, wurde schon erwähnt. Diese bilden, wie es auch Abbildung 5 zu entnehmen ist, die größten administrativen Untereinheiten nach der nationalen Ebene mit begrenzter regionaler Autonomie. Sie haben eigene, direkt gewählte Parlamente und Gouverneure, die von der Zentralregierung in T ǀ ky ǀ abhängig sind. Nach dem Präsidialsystem wird in jeder Präfektur der Gouverneur alle vier Jahre gewählt. Dieser hat die Befugnis mit Zustimmung des Kommunalparlaments auf vier Jahre einen oder mehrere Vizebürgermeister zu berufen.

Unterhalb dieser größten Gebietskörperschaften befinden sich die Verwaltungseinheiten der Städte, Kleinstädte und Dörfer mit direkt gewählten Parlamenten, denen ein direkt gewählter Bürgermeister vorsteht. Insofern befinden sich mit den Präfekturen und den Kommunen auf subnationaler Ebene also zwei Stufen von Gebietskörperschaften, die mit lokalen Selbstverwaltungsrechten ausgestattet sind (Schmidt 2005:6).

Abb. 5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Schmidt, 2005.

CLAIR 9 teilt Kommunalverwaltungen in Anbetracht der bezüglichen Gesetzesregelungen in zwei Kategorien auf (Abb.6): In die einfache Kommunalverwaltung und in die Sonderkommunalverwaltung. Während die einfachen Kommunalverwaltungen in gewöhnlichen Präfekturen und Kommunen präsent sind, umfassen die Sonderkommunalverwaltungen vier verschiedene Klassen, auf welche hier jedoch nicht näher eingegangen wird, da sie keine Relevanz für die vorliegende Forschung haben (vgl. CLAIR 2010:Internet).

Abb. 6

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: CLAIR, 2010.

Kommunalgenossenschaft Vermögensabteilung

Der Begriff “Einfache Kommunalverwaltung” hängt mit der einheitlichen Aufteilung der organisatorischen Struktur, der Angelegenheiten und der Macht zusammen; sie können dadurch als klassische Kommunalverwaltungen eingestuft werden. Präfekturen und Kommunen fallen unter diese Kategorie und stehen unter dem Schutz der verfassungsmäßigen Garantie lokaler Autonomie. In Bezug auf das Verwaltungssystem sind keine hierarchischen Strukturen zwischen Präfektur und Kommune festzustellen. Ganz im Gegenteil bedingen sie sich gegenseitig durch die unterschiedlichen regionalen Eigenschaften. Während die Präfektur als eine weitreichende Kommunalverwaltungsarena mehrere Kommunen in sich beherbergt, stellen die Kommunen die Zentren der lokalen Hauptverwaltung dar. Die Präfekturen beraten und unterstützen die Kommunen bei verschiedenen Angelegenheiten und nehmen diverse Lizenzierungs- und Bewilligungsfunktionen wahr (Ebd.). Steiner zählt ihre Aufgaben folgendermaßen auf:

Infrastrukturaufgaben wie Stadtplanung und die kommunalen Straßen, Müll- und Abwasserentsorgung, die Feuerwehr, Bildungsaufgaben, Kindertagesstätten und Kindergärten sowie Grund- und Mittelschulen, über die aber die Präfekturen die Aufsicht haben, und das Führen der Familienregister sowie der Melderegister für In- und Ausländer . (Steiner 1965: 42)

Es gibt eine Beziehungsskala zwischen Präfektur und Kommune, die ja nach Größe und Eigenschaft der Kommune variiert. Im Folgenden sollen drei von CLAIR beschriebene Klassifizierungen erwähnt werden, um den Unterschied zu einer klassischen Kommune wie Kushimoto zu verdeutlichen (2010:Internet).

Als seirei shitei toshi10 werden durch Regierungserlass bestimmte Städte bezeichnet, die mit einer Bevölkerungsanzahl von mehr als 500 000 Einwohnern bestimmte Rechte auf Selbstverwaltung haben. Durch das eigene Aufgaben- und Tätigkeitsfeld sind die Befugnisse dieser in 19 Bereichen so ähnlich wie die von den Präfekturen. Man kann sagen, dass sie in vielen Verwaltungsbereichen Teilaufgaben von den Präfekturen übernehmen, z. B. bei der Sozialfürsorge, im Gesundheitswesen, bei der Stadtplanung und -entwicklung. Demzufolge haben sie eine größere Autorität als übrige Gemeinden, leiten aber einige Aufgaben wie z. B. Meldeangelegenheiten an die Stadtbezirke weiter.

Die ch nj kaku shi11, von der Kabinettsorder ernannte Kernstädte, haben eine Mindesteinwohnerzahl von 300 000. Sie haben medizinische Versorgungszentren und sind bis auf wichtige rechtliche Angelegenheiten in der Lage, dieselben Tätigkeiten wie die seirei shitei toshi durchzuführen.

Die tokurei shi12 werden ebenfalls von der Kabinettorder auserwählt. Das sind Sonderstädte mit mindestens 200 000 Einwohnern mit ähnlichen Tätigkeitsbefugnissen wie die ch nj kaku shi. Insofern kann zusammenfassend behauptet werden, dass die ch nj kaku shi und die tokurei shi absteigend weniger Zuständigkeiten von den Präfekturen erhalten.

Im nächsten Schritt wird die Struktur des lokalen Verwaltungssystems zuerst in Präfekturen, anschließend in Kommunen näher ermittelt, um im späteren Verlauf das System in Kushimoto besser platzieren und studieren zu können.

Im folgenden Schaubild von CLAIR (Abb.7) wird der Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung in Präfekturen ausführlich dargestellt und erläutert. Der Gouverneur verfügt über alle Kommissionen und Ministerien. Er steht direkt in Verbindung mit den Kommissionen, wie z.B. der Wahl-, Personal-, Bildungs- und der Öffentlichen Sicherheitskommission und mit dem Wirtschaftsprüfer. Mit den Ministerien ist er indirekt über den stellvertretenden Gouverneur in Kontakt und mit dem Unternehmensbüro durch den Staatsbetriebsmanager.

Abb. 7

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: CLAIR, 2010.

Das Parlament ist in dieser Struktur trotz der Absenz im Schaubild natürlich auch präsent. Während der Gouverneur das Exekutivorgan verkörpert, steht das Parlament für das legislative Organ. Die Aufgaben der Präfekturparlamente sind die Verabschiedung von Präfekturverordnungen, die Haushalte, die Präfektursteuern und die Abstimmung über Personalnominierungen des Gouverneurs wie z.B. die Vizegouverneure. Sie werden in Japan zwar als „Parlamente“ bezeichnet, staatsrechtlich betrachtet sind es aber keine, da die Präfekturen in Japan nur selbstverwaltete Körperschaften sind und nur das nationale Parlament Gesetze verabschieden kann. Als rechtliche Referenz für die heutigen Präfekturparlamente wird vor allem Artikel 93 der Nachkriegsverfassung genommen, welche ihre Existenz und ihre direkte Wahl festschreibt (MIC 2009: Internet).

Der strukturelle Aufbau der Selbstverwaltung in Kommunen13 (Abb.8) hat eine große Ähnlichkeit mit dem Aufbau in den Präfekturen. Einige Bezeichnungen und Bereiche unterscheiden sich jedoch. Freilich trägt das Oberhaupt der Kommunen den Titel Bürgermeister. Die Abteilungen werden ebenfalls anders benannt: Die Ministerien der Präfekturen sind in diesem Falle die Kommissionen und die dortigen Kommissionen sind hier die Arbeitsbereiche, die sich etwas unterscheiden.

Abb. 8

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: CLAIR, 2010.

Es gibt in den Kommunen zusätzlich zu den Themengebieten der Präfekturen die Aktien-, Agrar- und die Prüfungskommission für Anlagenvermögensfestsetzung und die Arbeitsbereiche für Steuer- und Bauwesen, Handel und Tourismus und Feuerwehrzentrale.

Zusammenfassend kann folgendes Schema aufgestellt werden:

Aufgabenbereiche der Präfekturen

1. Weitverkehr  Straßen, Häfen, Wald- und Wasserpflege, Gesundheitszentren, Berufsausbildung, Polizei
2. Die Kommunen betreffende Kommunikation und Koordination Beratung, Empfehlungen und Anleitungen bezüglich der Rationalisierung kommunaler Organisationen und Tätigkeiten
3. Supplementäres  Oberschulen, Museen, Krankenhäuser

Aufgabenbereiche der Kommunen

1. Grundlagen der Einwohner  Familienregister, Einwohnerregistrierung, Straßennamen
2. Gewährleistung der Sicherheit und der Gesundheit der Einwohner Feuerwehr, Müllabfuhr, Wasserversorgung, Abwasser
3. Wohlergehen der Einwohner  Sozialhilfe, Pflegeversicherung, soziale Krankenversicherung
4. Städtebauliche Entwicklung  Urbane Gestaltung, kommunale Verkehrsflächen, Parks
5. Festsetzung und Verwaltung verschiedener Einrichtungen  öffentlich zugängliche Hallen, Bürgersäle, Kindertagesstätten, Grund- und Sekundarschulen, Büchereien14

Nach dieser differenzierten Strukturierung des Verwaltungssystems in Präfekturen und Kommunen in Japan soll nun zur Basisbildung der vorliegenden Forschung explizit und ausführlich auf Kushimoto eingegangen werden.

1.2. Kommunalpolitik in Kushimot

Um eine regionale Annäherung an die Stadt Kushimoto zu erhalten, soll zunächst die Präfektur, in welcher sich diese Stadt befindet, und ihr struktureller Aufbau vorgestellt werden.

Wakayama 15 liegt in der Kinki -Region auf der Hauptinsel Honsh nj (Abb.9). Es hat eine Fläche von 4.726,25 km² und eine Einwohnerzahl von 1.001.261. Diese seit 1871 bestehende Präfektur enthält neun Großstädte, sechs Landkreise und 21 Kleinstädte, von welchen die gleichnamige Großstadt als die Hauptstadt fungiert (Stand: 1. 10. 2010).

Abb. 9

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Präfektur Wakayama, 2011.

Das Verwaltungssystem in Wakayama trifft freilich dem schon behandelten Schaubild von der kommunalen Verwaltungsstruktur in Präfekturen (Abb.7) zu, nur mit dem Unterschied, dass es keine Aufteilung zwischen Ministerien und Kommissionen gibt. Stattdessen sind Sektionen mit verschiedenen Ämtern vorzufinden. An dieser Stelle sollen einige von diesen näher betrachtet werden, um anschließend einen fließenden Übergang zu Kushimoto herstellen und die Analysen in der zweiten Hälfte der vorliegenden Arbeit besser durchführen zu können.

Die Organisationsstruktur der Präfektur Wakayama ist im Internet auf der Homepage der Präfektur als ein sehr detailliertes Schaubild vorzufinden16. Da es zu weitschweifig wäre alle Bereiche hier aufzuzählen, werden nur diejenigen von größter Relevanz für die vorliegende Forschung ausgesucht. In Abbildung 10 wurden diese aufgelistet, um eine schematische Übersicht zu gewinnen. Diejenigen Sektionen und Ämter, die einen Bezug zu den Kommunen herstellen, wurden hervorgehoben.

Abb. 10

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Übersetzung. Präfektur Wakayama, 2011.

Über den Sektionen stehen auf der Ebene des Gouverneurs17 und des Vizegouverneurs neben dem Sekretariat die Ämter für politische Beratung und Information, die Oberaufsichtsinspektion und die Staatsformvorsorge. Die Sektionen für Allgemeine Angelegenheiten und für die Planung politischer Maßnahmen beinhalten die Ämter, die in Verbindung mit den Kommunen stehen. Und es gibt überdies eine Sektion namens Regionalförderung, welche ein Lokalpolitik-Amt innehat. Zudem steht die Sektion für „Handel, Tourismus und Arbeit“ oder das Fremdenverkehrsamt mit den Bereichen für Tourismusförderung und -austausch ebenfalls in enger Verbindung mit den Kommunen. Mit dieser verwaltungspolitischen Strukturierung ist Wakayama bezogen auf die Entwicklungsförderung der Kommunen sehr aktiv.

Auf der eigenen Internetseite der Präfektur18 werden zahlreiche pdf-Dateien zum runterladen angeboten, die unter dem Titel „Zukunftsorientierte politische Maßnahmen“ alle Einzelheiten der bevorstehenden Wege und Ziele beinhalten. Diese neuen Projekte präsentiert Wakayama mit dem Motto “「元気な和歌山」の 実現に向けて“.19 Es ist also die Rede von der Verwirklichung eines gesunden, munteren, lebhaften Wakayamas. Bemerkenswert ist hierbei die Fokussierung auf die Tourismusförderung im Rahmen der Herstellung einer neuartigen Wachstumsindustrie. Beschrieben wird dieses Vorgehen als der Beginn eines neuen Tourismuszeitalters. Die zweite Auffälligkeit in diesen Dokumenten ist der Ausdruck „ Wakayama auf den Markt bringen“20, welcher sich häufig heraushebt und wiederum mit der Tourismusförderung zusammenhängt.

Diese Thematik ist von großer Bedeutsamkeit für die vorliegende Forschung und wird somit in den nächsten Stufen der Analysenvorgänge nochmals detailliert aufgegriffen und untersucht werden. Zuvor soll aber der eigentliche Kern dieser Forschung, Kushimoto, vorgestellt und ebenfalls im Hinblick auf die Verwaltungsstruktur ermittelt werden, so dass die Analysen in den darauffolgenden Abschnitten auf einer stabilen Basis errichtet werden können.

Kushimoto 21 ist eine kleine Küstenstadt im Landkreis Higashimuro der Präfektur Wakayama und befindet sich am südlichsten Punkt sowohl von Wakayama als auch von der Hauptinsel Honsh nj (Abb.11). Mit einer Fläche von 135.78 km² und mit einer Einwohnerzahl von 18,684 steht es von der Größe her an 13.

Stelle in Wakayama (Stand: 29.7.2011).

Historisch betrachtet wurde Kushimoto von allen drei Gebietsreformen beeinflusst und regionalen Veränderungen unterzogen.

Abb. 11

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: 和歌山県観光連盟, 2011.

Bei der Meiji -Gebietsreform im Jahr 1889, ein Jahr vor dem Untergang des Schiffes Ertu ÷ rul, erhielt das damalige Küstengebiet Kushimoto den Dorf-Status22. 1897 wurde schließlich eine Verstädterung durchgeführt und die Stadt Kushimoto wurde zu einem Teil des neu gebildeten Landkreises Nishimuro. 1912 wurde dann der erste bleibende Kontakt zur Nachbarinsel ƿ shima aufgenommen, indem ein Kreuzfahrtschiff in Dienst gestellt wurde. Diese Insel ist aus dem Grunde von großer Wichtigkeit, weil sich der Untergang des türkischen Schiffes in ihrer Nähe ereignet hat und ƿ shima somit als erste Kontaktbasis angesehen werden kann.

In den darauffolgenden Jahren wuchs Kushimoto allmählich durch Fusionen mit Nachbardörfern: 1924 mit Fujibashi, 1955 mit Arita, Shiono-Misaki, Tanami und Wabuka bis im Jahr 1958, zur Zeit der Sh ǀ wa -Reform, schließlich auch ein Zusammenschluss mit ƿ shima stattfand. Zu der Zeit war Kushimoto wie bereits erwähnt noch zum Landkreis Nishimuro zugehörig bis während der Heisei - Gebietsreform eine große Fusion durchgeführt wurde und Kushimoto sich am 1. April 2005 mit der Stadt Koza vom Landkreis Higashimuro zusammenschloss und somit als die Kommune Kushimoto im Landkreis Higashimuro präsent wurde (Kommune Kushimoto 2008: 20ff.). Es fand mit dieser Städtefusion also zusätzlich ein Landkreis-Wechsel statt.

Higashimuro 23 befindet sich, wie es auch auf Abbildung 11 zu erkennen ist, im Süden der Präfektur Wakayama und ist auf einer Fläche von 667.92 km² in vier Städte (Kozagawa, Nachikatsuura, Taiji, Kushimoto)24 und in ein Dorf (Kitayama)25 aufgeteilt, in welchen insgesamt 41.558 Menschen leben (Stand: Juli 2011).26

Ein Amt in diesem Landkreis steht in enger Verbindung mit dem lokalen Verfassungssystem von Kushimoto: Das „ Higashimuro -Förderungsamt“27. Bei näherer Untersuchung der Organisationsstruktur dieses Amtes fällt auf, dass in Kushimoto Zweigstellen der Projektabteilungen vorhanden sind, wie z. B. von der Regionalförderungs- oder der Gesundheit- und Wohlfahrtsabteilung. Bemerkenswert ist in diesem Amt überdies eine spezielle „ Kushimoto Bauwesen- Sektion“.28 Im Anschluss an diese Information, wird nun die Organisationsstruktur von Kushimoto betrachtet.

Der Aufbau der Verwaltungseinheiten in der Kommune Kushimoto (Anhang 3) ist weitreichend und deckt wie auch im Schaubild vom strukturellen Aufbau der Selbstverwaltung in Kommunen (Abb.8) erkennbar alle kommunalpolitischen Aufgabenbereiche ab. In näherem Zusammenhang mit der vorliegenden Forschung stehen die Kommissionen für Tourismus und für Allgemeine Angelegenheiten mit dem Arbeitsbereich für internationalen Austausch.

Ein noch wissenswerter Fakt ist die seit zwei Jahren aktuelle und inzwischen vollzogene Verwaltungsänderung. Die Präfektur Wakayama hat am 30. März 2009 einen Dezentralisierungsplan für Kommunen aufgestellt und der Kommune Kushimoto im April 2010 mit den Vorteilsversprechen von Kontaktpersonen in unmittelbarer Nähe und verkürzten bürokratischen Bearbeitungszeiten reichliche Verwaltungsaufgaben vor allem in der Bauplanung und im Handelsbereich übergeben (Anhang 4). Daraus kann geschlussfolgert werden, dass Kushimoto zurzeit weitreichendere Verwaltungsaufgaben innehat als eine klassische Kommune, aber durch die niedrige Einwohnerzahl von ca. 19 000 nicht den Status eines der drei speziellen Städte (S.14) erhalten kann.

Nach diesen strukturbildenden Untersuchungen der Kommunalpolitik in Japan soll nun im folgenden Kapitel die kommunale Geschichtspolitik als erste theoretische Basisgründung dieser Forschung analysiert werden, um im darauffolgenden Kapitel auf das Stadtmarketing einzugehen und mit dem dann fertiggestellten Theorienrahmen die Analyse der vorliegenden Arbeit zu beginnen.

1.3. Kommunale Geschichtspolitik

Um die Thematik der vorliegenden Forschung - die kommunalpolitische Instrumentalisierung der Geschichte - näher durchleuchten zu können, ist es von Bedarf Geschichtspolitik zu untersuchen. Hierfür muss jedoch der Begriff der Kulturpolitik zunächst betrachtet werden, da Geschichtspolitik innerhalb der Kommunalpolitik unter dieser Sparte zu finden ist. Außerdem ist die Kommune Schneider nach die Keimzelle aller Kulturpolitik, da Kommunen und Landkreise berechtigt sind kulturelle Aufgaben eigenverantwortlich wahrzunehmen (Schneider 2006:335). In diesem Falle handelt es sich um eine freiwillige Selbstverwaltungsaufgabe der Kommunen (Freisburger 2000:31).

Der Begriff Kulturpolitik wurde 1929 zum ersten Mal in einem Konversationslexikon wie folgt beschrieben: „Einsatz geistiger Mittel und kultureller Mittel durch den Staat“ (Voigt 1984:303). Darunter sind Voigt nach die Bereiche der Verpflichtung, der Bildung und Erziehung, der Wissenschaft und Forschung und der Pflege und Förderung der Künste und der sonstigen Bereiche des kulturellen Lebens angesiedelt (Ebd.). In Anbetracht der Vermittlungsaufgaben der Kulturpolitik fällt als erstes eine Zweisamkeit auf: Kulturpolitik vermittelt einerseits zwischen gesellschaftlicher Situation und Entwicklung als Wirkungsfeld und andererseits zwischen stattlichem und kommunalem Handeln im Blick darauf. Dabei ist die Zielgruppe der Kulturpolitik nicht auszuschließen, denn sie fixiert sich neben der Gesellschaft auch auf das Individuum, also auf den am Kulturprozess beteiligten Akteuren. Hierbei steht die freie Entfaltung dessen im Status sowohl eines Nutzers und Besuchers von Kulturangeboten, als auch eines Künstlers und

Kulturschaffenden im Vordergrund. Kulturpolitik hat aber auch eine Vermittlerrolle im Hinblick auf die Beschaffung von Mehrheiten und konsensualen Entscheidungen zu Gunsten des Resourceneinsatzes wie z.B. politische Führung, Parlamente oder private Förderer von Kultur (Scheytt 2006:121).

Zusammenfassend können als die wesentlichen Vermittlungsaufgaben der Kulturpolitik die Bewusstmachung, Konkretisierung und Präzisierung kulturpolitischer Aufgabenstellungen und die Erlangung nötiger Unterstützung aufgezählt werden. Was hierbei also von großer Priorität ist, ist die Überzeugungskraft von Konzepten. Darüber hinaus spricht Heinze von einer Instrumentalisierung der Kultur. Für wirtschaftliche Zwecke fungiere die Kultur als Image- und Standortfaktor und gleichzeitig auch als Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor (Heinze & Fuchs 1994:155).

Scheytt fasst die Handlungsbereiche der Kulturpolitik folgendermaßen zusammen:

Die eigenen Handlungsmöglichkeiten der Kulturpolitik erstrecken sich im wesentlichen (sic!) auf vier große Aufgabenbereiche des Handlungsfeldes Kultur: Die Künste, die kulturelle Bildung, das kulturelle Erbe und die Medien. In all diesen Bereichen unterhält die öffentliche Hand eigene Einrichtungen wie Theater, Opern, Orchester, Tanzkompanien, Bibliotheken, Musikschulen, Kunstschulen, Volkshochschulen, Museen, sozikulturelle Zentren, Archive, Kulturämter, Denkmalämter, öffentlich-rechtliche Medien et cetera. Sie fördert freie Kulturträger in diesen Bereichen und führt auch entsprechende Veranstaltungen selbst durch. Die Aufgaben dieser Einrichtungen und Förderprogramme sind letztlich darauf ausgerichtet, das einzelne Individuum zu erreichen, seine kulturellen Fähigkeiten anzuregen und zu stärken (Scheytt 2006:124).

Nach der Erwähnung der Bereiche, in welchen Kulturpolitik Einfluss ausübt, fällt auf, dass die meisten Einrichtungen in Verbindung mit der Geschichte stehen. Kulturgeschichte und Erinnerungskultur gehören genau wie das öffentliche Erinnern und Gedenken und die Vermittlung historischen Wissens zum Kanon der Kulturpolitik, welche somit eine offene Arena für Geschichtspolitik bietet (Denkert 2009:137). Diese hat aber als systematisches Feld keinen festen Standpunkt in der Kulturpolitik, da in beiden mehrere Felder wie Bildungs-, Tourismus-, Medien oder Städtebaupolitik vorhanden sind. Aus diesem Grund bezeichnet Scheytt Geschichts- und Kulturpolitik als Querschnittsaufgaben und schlägt als gedanklichen Lösungsvorgang vor, dass Kulturpolitik und Geschichtspolitik gegen das Verdrängen und Vergessen angehen sollten (Scheytt 2006:17).

In der Forschung gibt es derzeit keine allgemein anerkannte Definition der Geschichtspolitik. Die meistverbreitete Begriffsbestimmung ist die des Historikers Edgar Wolfrum, der Geschichtspolitik als ein Handlungs- und Politikfeld betrachtet, auf welchem verschiedene Akteure die Deutungshoheit anstreben. Hierbei wird die Geschichte für politische Zwecke instrumentalisiert (Wolfrum 1999:25f.). Das heißt Geschichtspolitik ist politisches Handeln, das sich auf historische Argumente stützt oder die Deutung und Repräsentation von Geschichte zu beeinflussen versucht (Molden 2011:Internet) und dadurch als die nötige theoretische Grundlage der vorliegenden Forschung fungieren kann.

Assmann unterscheidet vier verschiedene Arten der Geschichtspolitik:

1. Geschichtsmanipulation
2. Mythologisierung
3. Aufklärung
4. Multiperspektivität

Die Geschichtsmanipulation verdreht Fakten, wobei vergangene Geschehen an die eigene Deutungsweise angepasst werden, so dass eine weiträumige Veränderung des Geschichtsbildes zu Tage kommt. Die Mythologisierung bedient sich vorwiegend der Legendenbildung und visiert drei unterschiedliche Ziele an: Die Welterklärung wie die Schöpfungsgeschichte oder Ursprungssagen, Selbstfindung im Sinne der Identität und die Selbstlegitimation eines Herrschers. Die Aufklärung bezweckt der Bevölkerung durch politische Geschichtspädagogik ein Gefühl der Verantwortung zu vermitteln. Hierfür wird vor allem mit dem Mittel der medialen Sensibilisierung für historische Themen gearbeitet, die unangenehm sind und somit eng mit der Vergangenheitsbewältigung zusammenhängen. Als letztes beschäftigt sich Multiperspektivität mit dem Zusammenbringen von verschiedenen Sichtweisen und Erfahrungen zu einem historischen Ereignis oder Erinnerungsort. Der Versuch fremde Geschichtsbilder zu verstehen steht hierbei im Mittelpunkt (Assmann 2007: 52ff.).

Nun ist es erforderlich den Bereich der Geschichtskultur noch weiter einzugrenzen, da es zu weitgreifend wäre das ganze Spektrum historischer Ereignisse einer Kommune zu behandeln. Da die Kommune Kushimoto das Fallbeispiel der vorliegenden Arbeit darstellt, wird aus ihrer Historie aus Gründen der Fortsetzung langjähriger Forschungen die Geschichte des türkischen Schiffes Ertu ÷ rul F ı rkateyni ausgesondert, das 1890 an der Küste des damaligen Dorfes Kushimoto untergegangen ist 29, und auf die Aspekte der kommunalpolitischen Instrumentalisierung der Geschichte hin erforscht. Zu diesem Zweck wird zunächst versucht auf eine Sparte innerhalb der Erinnerungskultur zu greifen, die auf die Erinnerung dieses genannten Ereignisses in Kushimoto am stärksten zutrifft.

Assmann teilt die Vergangenheit in zwei Arten auf: In die heroische und in die negative Vergangenheit. Die heroische Vergangenheit dient zur Glorifizierung einer Gesellschaft und bedient sich für dieses Ziel an den Höhepunkten in der eigenen Geschichte. Die negative Vergangenheit hingegen stützt sich auf Verbrechen und Niederlagen (Ebd.:24). Wendet man diese Theorie in Bezug auf den Schiffbruch auf Kushimoto an, stellt sich die Frage welcher Kategorie diese Erinnerung angehört. Es ist weder eine Heroisierung zu bemerken, noch etwas Negatives wie ein Verbrechen oder eine Niederlage. Insofern lässt sich als erster Schritt eine Zuordnung in folgende Kategorie machen: Die Viktimisierung.

Diese opferzentrierte Erinnerungskultur passt jedoch nicht auf Anhieb auf die Situation in Kushimoto. Der Begriff Viktimisierung kommt vom lateinischen Wort victima (Opfer) und impliziert die Bedeutung „zum Opfer machen“. Dieser Begriff wird jedoch vorwiegend in der Kriminologie im Zusammenhang mit Straftaten genutzt. Es wird also stets von Tätern ausgegangen, die durch ihre Taten Menschen zu Opfern machen (Landwehr 2011:Internet). Blickt man nun erneut zu Kushimoto fällt auf, dass dies im Falle des türkischen Schiffes keineswegs zutrifft; denn es sind bei diesem Schiffbruch keine Täter vorhanden. Ertu ÷ rul F ı rkateyni ging auf Grund einer Explosion im Maschinenraum während eines Taifuns an der Küste Kushimotos unter und an die 600 Menschen kamen dabei um, während 69 überlebten. Die Verunglückten nehmen also durch eine Naturkatastrophe und nicht durch einen Täter die Opferrolle ein, was in der Erinnerungskultur zur Kategorie der Viktimisierung hinzugezählt werden kann und daher in dieser Form während der bevorstehenden Analysen Verwendung finden wird.

Im dritten Kapitel der vorliegenden Arbeit soll ausführlich analysiert und untersucht werden, wodurch die momentan aufgeführten theoretischen Grundlagen erst dann mit dem auserwählten Fall der Kommune Kushimoto verbunden, gefiltert und angepasst werden sollen. Aus diesem Grunde wird an dieser Stelle ein Schnitt gemacht und zum nächsten theoretischen Fundament übergegangen.

2. Stadtmarketing

Die bis hierhin aufgestellten Theorien bezüglich der kommunalen Geschichtspolitik leiten aus mehreren Gründen zu der Thematik des Stadtmarketings über. Denn Geschichtskultur kann als eine große Chance angesehen werden, „allen Marketingüberlegungen und kurzfristigen Strategien eine tiefere Fundierung zu geben und daraus etwas abzuleiten von größerer Qualität“ (Kurz 2010:139). Der Hauptaspekt ist die Darstellung der Stadt und Stadtgesellschaft; es wäre somit nicht falsch zu behaupten, dass Geschichtskultur einen großen Gestaltungsfaktor innerhalb des Stadtmarketings darstellt. In diesem Kapitel soll Stadtmarketing umfassend dargelegt werden, um die auf Kushimoto zutreffenden Theorien und Leitmotive ermitteln zu können.

Stadtmarketing tauchte erstmals in den 70er Jahren in den USA auf. In Deutschland ist es seit Mitte der 80er Jahre ein neues Instrument der Stadtentwicklung und gewinnt seitdem immer mehr an Bedeutung. In Japan hingegen wurde schon 1919 begonnen über Städteplanung30 zu reden, bis dann in den 60ern der neue Begriff machizukuri31 aufkam und in den 70ern das erste Mal offiziell von einer öffentlichen Einrichtung in Ky ǀ t ǀ deklariert wurde (Koshikawa 2007:Internet). Diese Bezeichnung bedeutet zwar „Stadterneuerung“ und nicht „Stadtmarketing“, aber von der Intention, vom Konzept und vom Inhalt her ist machizukuri mit Stadtmarketing gleichzusetzen und auch in der vorliegenden Arbeit wird auf diese Art weiterhin die Bezeichnung „Stadtmarketing“ flächendeckend für machizukuri in Japan Verwendung finden.

Aber was genau ist unter dem Begriff „Stadtmarketing“ zu verstehen? Hierzu soll zunächst eine wörtliche Zerlegung durchzogen und dann zum Eindruck übergegangen werden, den dieser Begriff sowohl bei der normalen Bevölkerung ohne einen direkten Bezug zur Stadtverwaltung, als auch bei Betreibern und Befürwortern des Stadtmarketings hinterlässt. Als letzter Schritt bei der Definition sollen dann schließlich die Wissenschaften herangezogen werden.

Der Begriff Marketing stammt ursprünglich aus der Betriebswirtschaftslehre. Es wird hierbei somit auf den ersten Blick eine ökonomische Auffassung der Stadtentwicklung vollzogen und die Stadt als vermarktbares und zu vermarktendes Produkt, also als ein Wirtschaftsgut betrachtet. Aber solch eine Übertragung von Begriffen der Betriebswirtschaft auf die Stadt bringt auch einige Probleme mit sich. Eine Stadt kann zum Beispiel nicht gleichzeitig Unternehmen und Produkt sein. Dies wäre nur möglich, wenn das ganze Unternehmen zum Verkauf stehen würde. Darüber hinaus gibt es große Differenzen bei der Formulierung der Ziele. Ein Unternehmen könnte hierbei mit klar abgegrenzten Strukturen und Formulierungen auskommen. Eine Stadt hingegen - betrachtet man die weitläufige Verwaltungsstruktur (Anhang 3) - hätte im Vergleich Schwierigkeiten die eigenen Ziele zu definieren und kurz gefasst zu präsentieren. Auch im Hinblick auf die Personalpolitik gibt es einen erheblichen Unterschied: Eine Stadt hat nicht wie ein Unternehmen die Befugnis sich die Bürger auszusuchen oder sie zu entlassen. Auch sind die Bürger nicht ihre Mitarbeiter, es sei denn, sie engagieren sich als Akteure.

Behält man all diese Aspekte vor Augen, kommt man zu dem Zwischenfazit, dass das auf eine Stadt angewendete Marketing keineswegs mit dem eines Unternehmens gleichzustellen ist, da die Stadtkultur etwas anderes ist als die Unternehmenskultur. Auch als eine Ware kann eine Stadt nicht angesehen werden. Es handelt sich bekanntlich nicht um ein klar umrissenes, modifizierbares Produkt, das Kundenwünschen entspricht. Aus diesem Grunde ist folgende Behauptung von Stratmann als Lösung und gleichzeitiger Übergang sehr passend:

Wo sich Produkte nicht klar definieren lassen und demzufolge auch keine Preispolitik möglich ist, fehlen wesentliche Säulen zum Aufbau eines Marketingkonzepts. Marketing kann dort oft nicht mehr als „Kommunikation“ sein. (1999:181).

Betrachtet man zusätzlich noch die vier Bereiche, aus denen sich Marketing hauptsächlich zusammensetzt, dann kann der Antwort auf die Frage, was Stadtmarketing im Grunde genommen ist, näher gekommen werden:

1. Produktpolitik: Die Beschaffenheit eines Produktes im weitesten Sinne, von der Verpackungsgröße über die Produktqualität bis zu den Garantiebedingungen
2. Kontrahierungs-/Entgeltpolitik: Preise, Mengenzu- und abschläge, Zahlungsbedingungen etc.
3. Distributionspolitik: Produktions- und Verkaufsstandorte, Transport, Lagerung, Märkte, Absatzkanäle etc.
4. Kommunikation: Produktwerbung sowie Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens (public relations), Verkaufsförderung (z.B. durch Preisausschreiben, Einführungsangebote, Sonderangebote, Ausstellungen/ Messen) (Ebd.:183)

Eine eins zu eins Übertragung dieser Marketingansätze scheint ausgeschlossen. Viele Grundvoraussetzungen eines Absatzmarketing für Güter und Dienstleistungen, wie es in der Betriebswirtschaft entwickelt wurde, sind so nicht gegeben. „Das heißt letztlich, dass man zu einer Definition von Stadtmarketing kommen müsste, die nur noch Anleihen aus dem betriebswirtschaftlichen Verständnis nimmt, ansonsten aber eine ganz eigenständige Begriffsbestimmung darstellt“ (Grabow & Hollbach-Grömig 1998:18f.). Es kann also vorerst als Ergebnis festgehalten werden, dass Marketing für eine Stadt „die Übertragung eines für private Wirtschaftsunternehmen entwickelten Konzepts auf einen fremden Bereich mit anderen Zielstrukturen und einem anderen Aufbau“ (Startmann 1999:185) bedeutet.

Außerdem sollte die vorherige Aussage von Stratmann, dass Stadtmarketing nicht mehr als Kommunikation sein könne, an dieser Stelle verständlicher geworden sein. Der Kommunikationsbereich des Marketings kann freilich für die Eigenwerbung einer Stadt genommen werden, während die anderen kaum übertragbar sind.

Im Gegensatz zu den Marketingansätzen gibt es bei der Übernahme des Marketingprozesses vereinzelt Probleme, da vieles dem Vorgehen in Unternehmen ähnelt:

[...]


* 未来への国際展望-学術シンポシウム in 串本 2009

1 Horizontale, vertikale, temporale und institutionelle Gewaltenteilung.

2 日本国憲法, Nachkriegsverfassung , 3.5.1947.

3 地方自治法 . Gesetz über lokale Selbstverwaltung, 17.4.1947.

4 Offizielle Übersetzung der japanischen Regierung, zur Verfügung gestellt vom Japanischen Konsulat in Berlin: http://www.akataiyou-no-nihon.com. Für das Original siehe Anhang 1.

5 Reiher, 2008.

6 Mabuchi, 2001.

7 総務省 - (s ǀ mush ǀ).

8 県, Ausnahmen: T ǀ ky ǀ (to), Hokkaid ǀ (d ǀ ) und ƿ saka und Ky ǀ to (fu).

9 CLAIR - Council of Local Authorities for International Relations.

10 政令指定都市. ƿ saka, Nagoya, Ky ǀ t ǀ , Yokohama, K ǀ be, Kitaky nj sh nj , Sapporo, Kawasaki, Fukuoka, Hiroshima, Sendai, Chiba, Saitama, Shizuoka, Sakai, Niigata und Hamamatsu [Stand : 1.4.2008].

11 中核市. 39 Kernstädte in Japan [ Stand : 1.4.2008].

12 特例市. 43 Großstädte mit Sonderstatus in Japan [ Stand : 1.4.2008].

13 Die Klassifizierungen von CLAIR werden hierbei nicht beachtet, da die jeweiligen Besonderheiten der verschiedenen Kommunentypen auf S. 15 schon beschrieben wurden.

14 CLAIR 2010: Internet. Eigene Übersetzung. Für das Original siehe Anhang 2.

15 和歌山県 - (Wakayama-ken).

16 Siehe: Präfektur Wakayama, 2011.

17 Seit dem 17.12.2006 ist Nisaka Yoshinobu (仁坂吉伸, *2.10.1950) der Gouverneur von Wakayama.

18 Präfektur Wakayama , 2011.

19 Ebd.

20 和歌山を売り出す.

21 串本町- (Kushimoto-ch ǀ).

22 串本浦  串本村.

23 東牟婁郡(Higashimuro-gun).

24 古座川町(Kozagawa-ch ǀ), 那智勝浦町(Nachikatsuura- ch ǀ), 太地町(Taiji- ch ǀ), 串本町.

25 北山村 (Kitayama-mura).

26 地価・人口統計局, 2011.

27 東牟婁振興局 (Higashimuro-shinkou-kyoku). Siehe: Präfektur Wakayama , 2011.

28 Siehe: Präfektur Wakayama , 2011.

29 Siehe vorherige Forschungsarbeiten: „ Ertu ÷ rul F ı rkateyni -Ein türkisches Schiff in Japan “ (2007) und „ Ertu ÷ rul F ı rkateyni - Ein Schiffbruch, gesehen aus türkischer und japanischer Perspektive“(2008). Düsseldorf: Heinrich-Heine-Universität.

30 都市計画 (toshikeikaku).

31 町作り .

Ende der Leseprobe aus 122 Seiten

Details

Titel
Kommunalpolitische Instrumentalisierung der Geschichte
Untertitel
Am Beispiel der japanischen Küstenstadt Kushimoto
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf  (Modernes Japan)
Note
2,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
122
Katalognummer
V233149
ISBN (eBook)
9783656491873
ISBN (Buch)
9783656493273
Dateigröße
25353 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kommunalpolitische, instrumentalisierung, geschichte, beispiel, kushimoto
Arbeit zitieren
Cigdem Gedik (Autor:in), 2011, Kommunalpolitische Instrumentalisierung der Geschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233149

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