Einleitung
Die Deutsche Bundesbahn kostete den Staat seit dem 2. Weltkrieg jährlich steigende Milliardenbeträge an Subventionen und Verlusten, welche zu Beginn der 90er Jahre untragbare Ausmaße angenommen hatten. Zuschuß und Verlust betrugen weit über 20 Mrd. DM, der
Schuldenstand belief sich auf über 58 Mrd. DM. Durch die Fusion mit der Deutschen Reichsbahn der ehemaligen DDR stiegen die Kreditverbindlichkeiten 1993 auf über 70 Mrd. DM.
Die Regierungskommission Bundesbahn prognostizierte im Dezember 1991 einen Finanzbedarf der Deutschen Bahnen in Höhe von 417 Mrd. DM bis zum Jahr 2000 (SAßMANNSHAUSEN, 1991, S.12). Diese Prognose führte 1994 zur Bahnreform, mit der die Bundesregierung
folgende Ziele verfolgte:
„- Stärkere Beteiligung der Schiene an dem zu erwartenden Verkehrswachstum (national und international) durch Schaffung von Rahmenbedingungen, die die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit
der Eisenbahnen erhöhen.
- Rückführung der durch die Eisenbahnen dem Bund erwachsenden finanziellen Belastungen.
- Umsetzung der (...) Vorgaben (der EU) hinsichtlich der unternehmerischen Unabhängigkeit der Eisenbahnen, der Trennung von Infrastruktur und Verkehr, der finanziellen Sanierung der
Unternehmen sowie der Zulassung Dritter zum Schienennetz.“ (BMVBW, 2000, S. 5)
In den letzten sieben Jahren ist hiervon vieles bereits erreicht worden, doch einige Probleme sind bisher noch nicht befriedigend gelöst. Dies soll im folgenden am Beispiel der Regionalisierung
verdeutlicht werden.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe zur Deutschen Bahn
- Regulierte Bahn
- Grundzüge der Bahnreform
- Regionalisierung der Bahn
- gesetzliche Grundlagen
- Die Regio-Bahn in Mettmann
- Historie
- Unternehmensstruktur
- Erfolg
- Interpretation
- Staatliches Monopol
- Regulierung
- Gemeinwohlaufgaben
- Ökonomischer Hintergrund
- Preissetzung des monopolistischen Anbieters
- Das natürliche Monopol
- X-Ineffizienz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Deregulierung der Deutschen Bahn am Beispiel der Regionalisierung. Sie analysiert die Hintergründe der Bahnreform und untersucht die Folgen der Regionalisierung für den Bahnverkehr in Deutschland.
- Die finanzielle Situation der Deutschen Bahn vor der Reform
- Die Ziele der Bahnreform und die Umwandlung der Bundesbahn in eine Aktiengesellschaft
- Die Bedeutung der Regionalisierung für den öffentlichen Personennahverkehr
- Die Herausforderungen der Deregulierung und die Auswirkungen auf den Wettbewerb im Bahnsektor
- Die ökonomischen Hintergründe der Deregulierung und die Rolle des natürlichen Monopols
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik der finanziellen Schieflage der Deutschen Bahn ein und erläutert die Ziele der Bahnreform. Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte der Deutschen Bahn als staatliches Monopol und die Herausforderungen des reguliertens Bahnverkehrs. Kapitel 3 befasst sich mit der Regionalisierung der Bahn, ihren rechtlichen Grundlagen und dem Beispiel der Regio-Bahn in Mettmann. Kapitel 4 analysiert die Folgen der Deregulierung und die Rolle des Staates im Bahnsektor. Kapitel 6 schließlich beleuchtet die ökonomischen Hintergründe der Deregulierung und die Theorie des natürlichen Monopols.
Schlüsselwörter
Deutsche Bahn, Bahnreform, Regionalisierung, Deregulierung, öffentlicher Personennahverkehr, natürliches Monopol, Wettbewerb, Staatliches Monopol, Gemeinwohlaufgaben, X-Ineffizienz.
- Arbeit zitieren
- Jochen Degenhardt (Autor:in), 2002, Deregulierung der Deutschen Bahn am Beispiel der Regionalisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2333