"Die Blechtrommel" von Günter Grass, heute fast unumstritten eines der
bedeutendsten Werke der deutschen Nachkriegsliteratur, wurde nach ihrem
Erscheinen im Jahr 1959 leidenschaftlich diskutiert.
Bewunderung für das künstlerische Werk auf der einen Seite, harte Vorwürfe der
Pornografie und Gotteslästerei auf der anderen Seite: fast jede bedeutende und
unbedeutende Zeitung und Zeitschrift nahm den Roman ins Visier: die "Frankfurter
Allgemeine Zeitung", die "Süddeutsche Zeitung", "Der Spiegel", ebenso wie die
"Neue Apotheken-Illustrierte" oder die "Zeitschrift für Versicherungswesen", um
nur einige zu nennen. So liegt es nahe, dass sich die Rezensionen ähneln und es
entsteht leicht der Verdacht, einige Kritiker hätten von anderen abgeschrieben,
ohne den Roman selber gelesen zu haben.
Trotzdem fiel es mir nicht leicht, eine Auswahl zu treffen. "Die Blechtrommel"
bietet einigen Stoff an Kritik, und ich musste mich darauf beschränken, nur
einen Teil davon herauszugreifen.
Über viele Aspekte der Kritiken könnte man eigene Arbeiten verfassen, so zum
Beispiel über die Frage der Pornografie oder sogar über das Scheitern von Reich-
Ranickis Kritik, doch musste ich mich im Rahmen meiner Arbeit auf das Nötigste
beschränken.
Gerne wäre ich auf den zeitlichen Hintergrund näher eingegangen, dem diese
Rezensionen zugrunde liegen. Auch der Fall Ziesel musste zu meinem Bedauern
nahezu unerwähnt bleiben.
Die Entstehung des Werkes und die Lesung vor der "Gruppe 47" anzusprechen,
erschien mir wichtig um die Bedeutung des Werkes herauszustellen und um zu
zeigen, welche bedeutenden literarischen Vorbilder der Roman hat.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Vorgeschichte
- Entstehung des Werkes und literarische Vorbilder
- Die Lesung vor der "Gruppe 47"
- Zeitgenössische Kritiken
- Künstlerische Verehrung
- Der Vorwurf des Nihilismus
- Der Vorwurf der Gotteslästerei
- Der Vorwurf der Pornografie
- Der Bremer Skandal
- Die Grenzen der Kunst
- Kritik an der Kritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der zeitgenössischen Kritik an Günter Grass' Roman "Die Blechtrommel", der nach seinem Erscheinen 1959 heftige Reaktionen hervorrief. Die Arbeit analysiert die Reaktionen von Literaturkritikern und Zeitungen auf das Werk, beleuchtet die Hauptargumente der Kritik und setzt diese in den Kontext der damaligen Zeit.
- Die unterschiedlichen Reaktionen auf "Die Blechtrommel", die von begeisterter Bewunderung bis hin zu scharfer Kritik reichten.
- Die Vorwürfe des Nihilismus, der Gotteslästerei und der Pornografie, die gegen Grass erhoben wurden.
- Der Bremer Skandal, bei dem die Verleihung des Rudolf-Alexander-Schröder-Preises an Grass vom Bremer Senat revidiert wurde.
- Die Frage nach den Grenzen der Kunst und die Diskussion über die Rolle von Literatur in der Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort befasst sich mit der Bedeutung der zeitgenössischen Kritik für die Rezeption von "Die Blechtrommel". Das Kapitel "Vorgeschichte" erläutert die Entstehung des Romans und die literarischen Vorbilder, die Grass beeinflusst haben. Im Kapitel "Zeitgenössische Kritiken" werden die wichtigsten Reaktionen auf den Roman vorgestellt, darunter die Bewunderung für Grass' künstlerisches Können, der Vorwurf des Nihilismus, die Kritik an der Gotteslästerei, die Debatte um Pornografie und der Bremer Skandal.
Schlüsselwörter
Günter Grass, Die Blechtrommel, Zeitgenössische Kritik, Nihilismus, Gotteslästerei, Pornografie, Bremer Skandal, Kunst, Literatur, Nachkriegsliteratur, Gruppe 47.
- Arbeit zitieren
- Sinan Beygo (Autor:in), 2002, Pornografie, Lästerei und Nihilismus - Günter Grass: "Die Blechtrommel" in der zeitgenössischen Kritik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23399