Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Gesellschaftsvertragstheoretikern John Rawls, Robert Nozick und James M. Buchanan, die sich mit der prinzipientheoretischen Legitimation demokratischer Staatsformen und politischer Institutionen auseinandersetzen. Die Autoren stehen in der Tradition der Vertragstheorien des 17. und 18. Jahrhunderts, als Autoren wie Hobbes, Locke oder Rousseau sich mit Fragen der staatsrechtlichen Herrschaftslegitimation und Problemstellungen der Staatserrichtung beschäftigten.
Die Theorie John Rawls’ wird im ersten Teil dieser Arbeit beschrieben. Ausgehend von den Annahmen des Naturzustandes wird die kollektive Entscheidung über die Gerechtigkeitsgrundsätze abgeleitet, aus denen die Verwirklichung einer sozial gerechten Wirtschaftsordnung folgt. Im zweiten Teil wird Robert Nozicks Theorie der minimalstaatlichen Ordnung vorgestellt. Auch hier wird zuerst der Urzustand erläutert, aus dem sich eine dominante Schutzfirma entwickelt. Im folgenden Abschnitt wird der Schritt von der dominanten Schutzfirma zum Minimalstaat sowie die Unrechtmäßigkeit darüber hinaus gehender Ausdehnungen staatlicher Leistungen dargestellt. Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit James M. Buchanan. Zur besseren Vergleichbarkeit der Theorien wird zuerst der Urzustand skizziert. In den folgenden Abschnitten werden die Entwicklungen zum Rechtsschutz- und zum Leistungsstaat aufgezeigt, im letzten Abschnitt werden mögliche Kritikpunkte vorgestellt. Das letzte Kapitel fasst die beschriebenen Theorien noch einmal zusammen und gibt einen kurzen Überblick über den politischen Erkenntniswert der Ansätze von Rawls, Nozick und Buchanan.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit
- Der hypothetische Urzustand
- Die Rawlsschen Gerechtigkeitsprinzipien
- Die Verwirklichung einer sozial gerechten Wirtschaftsordnung
- Kritische Bemerkungen zu Rawls' Theorie der Gerechtigkeit
- Robert Nozicks Theorie des Minimalstaates
- Der Lockesche Naturzustand
- Die Entstehung einer dominanten Schutzfirma aus dem Naturzustand
- Der Schritt von der dominanten Schutzfirma zum Minimalstaat
- Die Unrechtmäßigkeit staatlicher Umverteilung
- Kritische Bemerkungen zu Nozicks Theorie des Minimalstaates
- James M. Buchanans konstitutionelle Vertragstheorie
- Der Urzustand und die Begründung des Rechtsschutzstaates
- Die Begründung des Leistungsstaates und das Entscheidungsregel-Problem
- Kritische Bemerkungen zu Buchanans konstitutioneller Vertragstheorie
- Zusammenfassung der Theorien und der politischen Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den wirtschaftspolitischen Implikationen von drei unterschiedlichen Gesellschaftsvertragstheorien: John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit, Robert Nozicks Theorie des Minimalstaates und James M. Buchanans konstitutionelle Vertragstheorie. Die Arbeit analysiert die jeweiligen Grundannahmen der Autoren, die aus dem Gedanken des hypothetischen Naturzustandes abgeleitet werden, und untersucht, welche Schlussfolgerungen sich daraus für die Gestaltung einer gerechten Wirtschaftsordnung ergeben.
- Die Legitimation demokratischer Staatsformen und politischer Institutionen
- Die Ausgestaltung der Gerechtigkeitsgrundsätze in der Wirtschaftspolitik
- Die Rolle des Staates in der Verteilung von Ressourcen und Gütern
- Die Bedeutung von individuellen Rechten und Freiheiten
- Die unterschiedlichen Konzeptionen von "Gerechtigkeit" in der Wirtschaftsordnung
Zusammenfassung der Kapitel
John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit
Dieses Kapitel beschreibt John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit. Es wird der "Schleier des Nichtwissens" als Ausgangspunkt der Theorie erläutert, der es den Gesellschaftsmitgliedern erlaubt, in einem hypothetischen Urzustand über die Gerechtigkeitsgrundsätze zu entscheiden. Die Rawlsschen Gerechtigkeitsprinzipien, die aus dieser Entscheidung hervorgehen, werden im Detail dargestellt und ihre Bedeutung für die Verwirklichung einer sozial gerechten Wirtschaftsordnung beleuchtet.
Robert Nozicks Theorie des Minimalstaates
Dieses Kapitel stellt Robert Nozicks Theorie des Minimalstaates vor. Es wird der Naturzustand nach Locke und die Entwicklung einer dominanten Schutzfirma als Grundstein des Minimalstaates beschrieben. Anschließend wird der Schritt zur Minimierung staatlicher Intervention und die Ablehnung staatlicher Umverteilung anhand von Nozicks Theorie erläutert.
James M. Buchanans konstitutionelle Vertragstheorie
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit James M. Buchanans konstitutioneller Vertragstheorie. Es werden die Ursprünge des Rechtsschutzstaates und die Entwicklung zum Leistungsstaat aus Buchanans Sichtweise beschrieben. Auch die Kritikpunkte an Buchanans Theorie werden im letzten Abschnitt beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Gesellschaftsvertragstheorie, Gerechtigkeit, Minimalstaat, Rechtsschutzstaat, Leistungsstaat, Urzustand, Gerechtigkeitsgrundsätze, John Rawls, Robert Nozick, James M. Buchanan, public choice, libertäres Modell, Wirtschaftsordnung.
- Quote paper
- Jens Mennigmann (Author), 2002, Die Theorie des Gesellschaftsvertrages und deren wirtschaftspolitische Bedeutung (Rawls, Nozick, Buchanan), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23463