Inhaltsangabe oder Einleitung
Im Jahre 1506 schrieb Albrecht Dürer einen Brief aus Venedig an seinen Freund Pirkheimer. Darin hieß es:
„ Wie wird mich nach der Sonne frieren; hier bin ich ein Herr, daheim ein Schmarotzer.“1
Hieraus lässt sich die Angst der Künstler des Mittelalters vor der Einengung ihres Schaffens in Deutschland
durch die Zünfte erkennen. Ähnliche Äußerungen sind auch von anderen Künstlern und Handwerkern
überliefert, woraus sich erkennen lässt, dass die Zünfte nicht nur die wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer
Mitglieder, sondern auch deren gesamtes Leben bestimmten. Dieser Einengung konnte man auch zur
damaligen Zeit als Handwerker oder Künstler nicht entgehen, da, im Gegensatz zu den Kaufmannsgilden,
die Mitgliedschaft in einer Zunft Pflicht war. Als Gilde wurde eine „genossenschaftliche Vereinigung von Personen eines Berufes oder Gewerbes zur
gemeinsamen Vertretung und Förderung ihrer Interessen, zur gegenseitigen Schutz- und Hilfeleistung, aber
auch zur Pflege der Geselligkeit“², bezeichnet. Der Begriff Gilde wurde, wie auch die Begriffe Hansa/e, vor
allem im germanischen Sprachraum verwendet, während im romanischen Sprachraum die Begriffe Caritas
oder Fraternitas gebraucht wurden.
- Arbeit zitieren
- Henning Müller (Autor:in), 2003, Das Zunft- und Gildewesen im Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23647
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Kommentare
Das Zunft- und Gildewesen im Mittelalter.
Hallo,
ich bin Berater fuer lokale Bauern-Genossenschaften auf der Insel Flores in Indonesien. Da weder die Bauern, noch die Genossenschaften, noch die Dienstleistungen der staatlichen Stellen oder der Kammern serioes arbeiten, suche ich nach Modellen fuer eine sozial angepasste und organisatorisch strikte Verbesserung hiesiger Genossenschafts-Strukturen. Als Pensionaer arbeite / berate ich freiwillig an dieser Thematik. Bitte senden Sie mit den kompletten Text der im Betreff genannten Arbeit.
Mit bestem Dank im Voraus und freundlichen Gruessen
Gert Thoma