Hohe Steuern, viele Reglementierungen und eine nur langsam wachsende inländische Wirtschaft lassen viele inländische Unternehmer über ein Auslandsengagement nachdenken, was der ständig steigende Umfang der Outbound-Investitionen 1 bestätigt: Von 20 Mrd. Euro 1990 auf 93 Mrd. Euro 1999. 2
Insbesondere mittelständische Unternehmen streben dafür jedoch kein kompliziertes System mit Holdingstrukturen an, sondern beteiligen sich investiv an ausländischen Gesellschaften, zunehmend auch an Personengesellschaften. 3
Zwischen Stammhaus und Betriebstätte sind Kauf-, Miet-, Darlehens-, Lizenz- und sonstige Verträge nicht möglich, das Betriebstättenergebnis bildet einen Teil des Betriebsergebnisses des Stammhauses. Mit einer Personengesellschaft dagegen als eigenständige Gesellschaft im Ausland sind solche Verträge sehr wohl durchführbar. Daher gelten zwar die meisten Grundsätze für Betriebsstätten im Ausland auch für ausländische Personengesellschaften, im Detail sind jedoch zahlreiche Unterschiede vorhanden.
Die Personengesellschaft nimmt daher eine Stellung zwischen der uneingeschränkt rechtsfähigen Kapitalgesellschaft und der rechtlich völlig unselbständigen Betriebsstätte ein 4 und gilt in der grenzüberschreitenden Betrachtung als „besonders schwierig“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und methodische Vorgehensweise
- 2. Einordnung
- 2.1 Getroffene Annahmen und Eingrenzung
- 2.2 Inländischer Gesellschafter
- 2.3 Ausländische Personengesellschaft
- 2.4 Pflicht zur Anzeige der Gründung
- 3. Steuerfolgen bei einer übereinstimmend transparent besteuerten Personengesellschaft
- 3.1 Abkommensberechtigung von ausländischen Personengesellschaften und inländischen Personengesellschaftern
- 3.2 Grundsätze der Gewinnermittlung bei Auslandsbeteiligungen
- 3.2.1 Rechnungslegungspflichten und Bilanzierung bei Beteiligungen an ausländischen Personengesellschaften
- 3.2.1.1 Nach inländischem Handelsrecht
- 3.2.1.2 Nach inländischem Steuerrecht
- 3.2.2 Mitunternehmerkonzept in Deutschland
- 3.3 Bargründung einer ausländischen Personengesellschaft
- 3.4 Sachgründung einer ausländischen Personengesellschaft
- 3.4.1 Einbringung von Einzel-Wirtschaftsgütern
- 3.4.1.1 Sachgründung aus dem Privatvermögen
- 3.4.1.1.1 Steuerfolgen bei steuerverhafteten Wirtschaftsgütern
- 3.4.1.1.1.1 Nach § 17 EStG
- 3.4.1.1.1.2 Nach § 23 EStG
- 3.4.1.1.1.3 Nach § 21 UmwStG
- 3.4.1.1.2 Nicht steuerverhaftete Wirtschaftsgüter
- 3.4.1.1.3 Ansatz in der anzupassenden Gewinnermittlung
- 3.4.1.2 Sachgründung aus einem Betriebsvermögen
- 3.4.1.2.1 Problemstellung
- 3.4.1.2.2 Betriebsvermögen im Inland belegen
- 3.4.1.2.2.1 Sachgründung im Inland
- 3.4.1.2.2.2 Sachgründung in einem Nicht-DBA-Staat
- 3.4.1.2.2.2.1 Übertragung von Wirtschaftsgütern aus Sicht der Finanzverwaltung
- 3.4.1.2.2.2.2 Kritik an der Sicht der Finanzverwaltung
- 3.4.1.2.2.3 Sachgründung in einem DBA-Staat
- 3.4.1.2.2.3.1 Überführung in ausländische Betriebsstätte
- 3.4.1.2.2.3.2 Überführung in eine ausländische Personengesellschaft
- 3.4.1.2.3 Betriebsvermögen im Ausland belegen
- 3.4.1.2.3.1 Mit ausländischem Staat besteht kein DBA
- 3.4.1.2.3.2 Mit ausländischem Staat besteht ein DBA
- 3.4.2 Einbringung von immateriellen Wirtschaftsgütern
- 3.4.3 Einbringung von Sachgesamtheiten
- 3.4.3.1 Auswirkungen für den einbringenden Gesellschafter
- 3.4.3.2 Einbringung einer Betriebsstätte
- 3.4.3.2.1 Im Inland belegen
- 3.4.3.2.1.1 Mit Teilbetriebsqualität
- 3.4.3.2.1.2 Ohne Teilbetriebsqualität
- 3.4.3.2.2 Im Ausland belegen
- 3.4.3.2.2.1 Mit Teilbetriebsqualität
- 3.4.3.2.2.2 Ohne Teilbetriebsqualität
- 3.4.3.3 Einbringung eines Mitunternehmeranteils
- 3.4.3.4 Einbringung einer 100%-Beteiligung
- 3.4.3.5 Gewerbesteuer bei Einbringung von Sachgesamtheiten
- 3.5 Nutzungsüberlassung bei Begründung des Auslandsengagements
- 3.5.1.1 Bilanzierungskonkurrenz
- 3.5.1.2 Korrespondierende Bilanzierung
- 3.6 Fremdfinanzierte Beteiligung
- 3.7 Gründungskosten
- 3.7.1 Tatsächliche Gründungskosten
- 3.7.2 Gescheiterte Gründung
- 4. Besonderheiten bei abweichend transparenter Besteuerung
- 5. Besonderheiten der intransparent besteuerten Personengesellschaft
- 5.1 Abkommensberechtigung der Gesellschaft und der Gesellschafter
- 5.2 Abweichende Rechnungslegungs- und Buchführungspflichten
- 5.3 Übertragungsvorgänge
- 6. Schlussbetrachtung
- Steuerliche Auswirkungen der Gründung einer ausländischen Personengesellschaft
- Rechnungslegungspflichten und Bilanzierung bei Beteiligungen an ausländischen Personengesellschaften
- Steuerliche Behandlung von Einbringungen von Wirtschaftsgütern in die ausländische Personengesellschaft
- Nutzungsüberlassung von Wirtschaftsgütern bei Begründung des Auslandsengagements
- Besonderheiten der Besteuerung bei abweichend transparenter und intransparenter Besteuerung
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Problemstellung ein und erläutert die Zielsetzung sowie die methodische Vorgehensweise der Arbeit.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Einordnung der Problemstellung in den Kontext der deutschen Steuergesetzgebung und der relevanten Doppelbesteuerungsabkommen.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel analysiert die steuerlichen Folgen einer übereinstimmend transparent besteuerten Personengesellschaft. Es werden die Abkommensberechtigung der Gesellschaft und der Gesellschafter, die Gewinnermittlung bei Auslandsbeteiligungen sowie die steuerlichen Folgen der Einbringung von Wirtschaftsgütern in die Gesellschaft betrachtet.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel behandelt die Besonderheiten der Ertragsbesteuerung bei abweichend transparenter Besteuerung.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel widmet sich den Besonderheiten der intransparent besteuerten Personengesellschaft.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Ertragsbesteuerung eines inlandsansässigen Gründers einer ausländischen Personengesellschaft. Das Ziel ist es, die steuerlichen Folgen der Gründung und des Betriebs einer solchen Gesellschaft für den inländischen Gesellschafter aufzuzeigen. Dabei werden insbesondere die verschiedenen Übertragungsvorgänge von Wirtschaftsgütern bei der Gründung der Gesellschaft sowie die sich daraus ergebenden steuerlichen Konsequenzen betrachtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Ertragsbesteuerung, Gründung, Auslandsbeteiligung, Personengesellschaft, Doppelbesteuerungsabkommen, Wirtschaftsgüter, Einbringung, Nutzungsüberlassung, transparenter und intransparenter Besteuerung. Im Fokus stehen dabei die steuerlichen Folgen für den inländischen Gesellschafter einer ausländischen Personengesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Hauke Johannsen (Autor:in), 2003, Ertragsbesteuerung eines inlandsansässigen Gründers einer ausländischen Personengesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24046