Merkmale der Jugendsprache. Einflussfaktoren und Motive für das Sprechen von Jugendsprache


Referat (Ausarbeitung), 2004

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Gliederung:

0. Einleitung

1. Begriffserklärung
1.1 Jugend
1.2 Jugendsprache

2. Geschichte der Jugendsprache

3. Motive für das Sprechen von Jugendsprache
3.1 Abgrenzung
3.2 Protest
3.3 Unsicherheit
3.4 Bessere Verständigung
3.5 Innovation des Spiels, Aggressionsabbau

4. Äußere Einflussfaktoren
4.1 Medien/Werbung
4.2 Fach- und Sondersprachen
4.3 Fremdsprachen
4.4 Dialekte

5. Merkmale und Beispiele der Jugendsprache
5.1 Phonologische Merkmale
5.2 morphologische Merkmale
5.3 syntaktische Merkmale
5.4 lexikalische Merkmale

6. Grundtendenzen im allgemein sprachlichen Verhalten
6.1 Nord-Süd-Diskrepanz
6.2 West-Ost-Diskrepanz
6.3 Stadt-Land-Diskrepanz

7. Probleme

8. Behandlung im Unterricht
8.1 Unter- und Mittelstufe
8.2 höhere Jahrgangsstufen
8.3 Problem
8.4 Quiz

9. Abschluss

10. Literaturverzeichnis

11. Anhang

0. Einleitung:

Rotkäppchentext (auf FOLIE) durchlesen lassen und fragen mit welcher Existenzform wir uns heut näher beschäftigen wollen (SIEHE ANHANG)

1. Begriffserklärung

1.1 Jugend:

Die Jugend sind zunächst einmal Mitglieder mehrerer Kommunikationsgruppen.

Es gibt eine breite Vielfalt von Definitionsmöglichkeiten (aus Sicht der Juristen, Humanbiologen, des sozialen Alters).

Es wird der Übergang vom Kindsein zum Erwachsenenalter damit bezeichnet.

Ein Jugendlicher befindet sich zwischen der Pubertät (11-14 Jahre) und dem Beginn der Postadoleszenz.

Auch der Begriff „Berufsjugendliche“ soll geklärt werden. Diese gelten nicht im entwicklungspsychologischen Sinne als Jugendliche, sondern fühlen sich nur jung, kleiden sich und sprechen so, was aber nicht als Jugendsprache gilt.

1.2 Jugendsprache:

Jugendsprache ist keine gruppenspezifische Sprache und damit keine eigenständige Sprache.

Es ist keine homogene Varietät des Deutschen, sondern ein spielerisches Sekundärgefüge mit bestimmten Merkmalen,

Häufig wird Jugendsprache auf bestimmte Ausdrücke reduziert, da dieser Teil am Auffälligsten ist. Zum Beispiel die Wörter „geil“ oder „abgefahren“ heben sich von den Wörtern des erwachsenen Beobachters ab. Wörter wie „schön“ oder „spannend“ würden nicht auffallen, da Beobachter sie selbst verwenden.

Dies ist auf die selektive Wahrnehmung zurückzuführen.

Jugendliche, die nicht diese Ausdrücke verwenden, die als jugendsprachlich Angesehen werden, werden einfach nicht beachtet.

Durch eine absichtliche Selektierung der Sprache von Jugendlichen entsteht ein verzerrtes Bild der Sprache der Jugendlichen.

2. Geschichte der Jugendsprache

Die Jugendsprache ist ausgehend von Gauner-, Soldaten- Studenten- und Pennälersprachen im 19. Jahrhundert entstanden.

Sie baut auf bereits erworbene dialektale und soziolektale Varietäten auf.

Die Forschung beginnt nach 1945 und einen großen Einfluss hatte die britische und amerikanische Popkultur nach dem zweiten Weltkrieg.

Erst spät (1991) hat die Jugendsprache systematische Aufmerksamkeit der Dudenmacher gefunden.

Zum Beispiel war 1986 (19. Auflage) der Duden-Rechtschreibung noch keine Jugendsprache enthalten (nur Bergmanns-, Drucker-, Flieger-, Gauner-, Seemanns- und Soldatensprache).

1991 (20. Auflage) war die Jugendsprache dann enthalten.

(„geil“: 1986: Geile, die; [veraltet für Geilheit; Jägersprache: Hode]; 1991: ... und [jugendsprachlich auch für

großartig, toll]).

Heute ist die Jugendsprache sogar als Kompositum Buchttitel geworden. („Affengeil. Ein Lexikon der Jugendsprache.“ Ehmann, 1992)

3. Motive für das Sprechen von Jugendsprache

Die Jugendsprache kennzeichnet spezifische Sprech- und Schreibweise, mit der Jugendliche ihre Sprachprofilierung und damit ihre Identität finden können.

3.1 Abgrenzung:

Jugendliche bewegen sich zwischen Abgrenzung und Anpassung.

Es ist eine soziale Abgrenzung nach außen, ABER Zusammengehörigkeit nach innen zu finden.

Jugendliche haben oft zwei Wertewelten (geprägt durch Eltern und Altersgenossen), was man auch Sprachsystemhopping nennt.

Dies hat großen Einfluss auf ihre Sprache und je nachdem mit wem kommuniziert wird, wird das Sprachsystem gewechselt.

3.2 Protest:

Jugendliche haben Lust am Verletzen der Standardnormen und wollen mit „ihrer eigenen“ Sprache gegen bestehende Konventionen protestieren. Jugendsprache dient also dem Zweck der Provokation.

3.3 Unsicherheit:

Ein weiteres Motiv ist die Unsicherheit im Umgang mit Sprache durch:

- Neologismen

Es sind hyperbolische Wendungen erkennbar (ähneln Übertreibung Bsp.: oberstark)

- Satzabbruch mit anschließenden Neubeginn
- Partikelgebrauch (ne, wie, so, irgendwie...)
- Entzückungswörter (echt ätzend, astrein, geil mit Steigerung aus dem Tierreich: sau-, affen-,...)
- Dehnungsphrasen (und so, oder so, oder was, sozusagen...)
- Bedeutung eines Wortes oder Sinn kann nicht wiedergegeben werden
- Zusatzpartikel (echt, ehrlich, wirklich...) Glaubwürdigkeit des Gesagten

3.4 Bessere Verständigung:

Auch zu besseren Verständigung dient die Jugendsprache.

Jugendliche haben Freude an Witz, bildlicher Veranschaulichung, Expressivität und Kreativität.

Auch Empfindungen können zum Teil besser ausgedrückt werden.

3.5 Innovation des Spiels, Aggressionsabbau:

- Wortspielerei (umgangssprachliche Sprichwörter werden umgewandelt, so dass es nur die Mitglieder der Gruppe verstehen - gruppenintern)

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Merkmale der Jugendsprache. Einflussfaktoren und Motive für das Sprechen von Jugendsprache
Hochschule
Universität Erfurt  (Germanistik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
15
Katalognummer
V24158
ISBN (eBook)
9783638270977
Dateigröße
526 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jugendsprache
Arbeit zitieren
Christina Kühnle (Autor:in), 2004, Merkmale der Jugendsprache. Einflussfaktoren und Motive für das Sprechen von Jugendsprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24158

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