Leseprobe
Inhalt
1. Einleitung
2. Globale Transformation der Wirtschaft und strukturelle Transformation der Arbeitswelt
2.1 Das fordistische Normalarbeitsverhältnis
2.2 Strukturwandel der fordistischen Industriegesellschaft
2.3 Wandel der Weltwirtschaft
2.4 Technischer Wandel
2.5 Beschäftigungswirkungen der Globalisierung
3. Arbeitsmarkt in Deutschland: Situation und Reformansätze
3.1 Aktuelle Reformentwürfe: Das Hartz-Konzept
3.1.1 Job-Center
3.1.2 Zeit- und Leiharbeit: Personal Service Agenturen
3.1.3 Arbeitslosengeld II
3.1.4 Mini-Jobs und Ich-AGs
3.1.5 Die Neue Zumutbarkeit
3.2 Alternativen der Beschäftigungspolitik
4. Fazit
Literatur
1. Einleitung
„Wir sind mit Risikosituationen konfrontiert, die man in früheren Zeiten nicht kannte [...]. Viele dieser Risiken und Unsicherheiten betreffen uns unabhängig davon, wie privilegiert oder unterprivilegiert wir sind. Sie hängen unmittelbar mit der Globalisierung zusammen [...].“ (Anthony Giddens 2001, 13)
Globalisierung ist das Schlagwort, das ein ganzes Bündel an globalen Trends und Prozessen beschreibt, die für die Gegenwart und in viel stärkerem Maß für die Zukunft prägend sind. Der schillernde Begriff, „aus dem Nichts aufgetaucht, [...] inzwischen allgegenwärtig“ (Giddens 2001, 18), umfasst eine Vielzahl von Phänomenen. Er meint den anwachsenden Welthandel in Folge der Öffnung der nationalen Märkte, vorangetrieben von einer Politik der wirtschaftlichen Liberalisierung durch Regierungen, die Welthandelorganisation und die Weltbank.
Ein weiteres Phänomen der globalen Transformationen sind die weltweiten Verflechtungen der transnationalen Konzerne. Der Aufbau von profitablen globalen Produktionsketten wird ermöglicht durch sinkende Transportkosten und das immense Lohngefälle zwischen Industrie- und Entwicklungsländern.
Die genannten Prozesse basieren nicht zuletzt auf der Entwicklung der neuen Informationstechnologien, auf Satellitenkommunikation und Datennetzen, die eine instantane Kommunikation zwischen beliebigen Punkten im global village Marshall McLuhans mit minimalen Kosten ermöglichen.
Entgegen der häufig geäußerten Sichtweise, dass es sich angesichts dieser Umwälzungen nicht nur um einen letztendlich segensreichen, sondern geradezu schicksalhaften Prozess handelt, ist jedoch einzuwenden, dass die Entwicklungen der Globalisierung keine Naturgewalten sind. „Vielmehr werden sie von technologischen Neuerungen und der kulturellen Durchdringung geformt und von den Entscheidungen der Regierung beeinflusst, die sich um eine Liberalisierung und Deregulierung ihrer nationalen Ökonomien bemühen.“ (Giddens 2001, 25) Die politische Dimension wird nicht zuletzt durch den weltweiten Widerstand deutlich, der den global players aus Politik und Ökonomie entgegenschlägt, ausgehend von nationalen Regierungen, aber auch von Landlosen, Gewerkschaften, Bürgerbewegungen, Umweltschutzorganisationen und anderen NGOs. Die weltweit vernetzten Kritiker sind als ein Teil der Globalisierung selbst zu betrachten.
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