Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den Hausmythen der Hohenzollern, einem auf der einen Seite sehr interessanten, auf der anderen Seite jedoch auch schwer zu untersuchendem Thema. Mythographie im Zusammenhang mit Historiographie ist eine in der Literatur eher selten untersuchte Materie. Einzig im Zusammenhang mir Memoriakultur tauchen Werke wie die „Deutschen Erinnerungsorte“ Hagen Schulzes auf. Gezielte Untersuchungen einzelner Mythen sind bis auf verstreute Aufsätze in Zeitschriften und einzelne Kapitel in Monographien jedoch selten.
Diese Arbeiten beschäftigen sich dann auch meistens mit der mehr oder weniger gründlichen Zerstörung der Mythen und weniger mit deren Untersuchung auf Intention oder Wirkungsgeschichte. Es wird zum Beispiel niemand bestreiten, dass die in vielen Adelsgeschlechtern auftauchende Herleitung von Karl den Großen in den Meisten Fällen erfunden ist, für die jeweiligen Adligen zu Bestimmten Zeitpunkten aber zur Legitimierung ihres Herrschaftsanspruches benötigt wurde. In der Literatur wird aber zumeist mehr auf den ersten Aspekt des Erfunden seins eingegangen und weniger auf den zweiten, den der Legitimation der Herrschaft, die durch den Mythos erfolgt. Erst die neuere Forschung hat, wie Wolfgang Neugebauer schreibt, „mit guten Argumenten und originellem Material die politische und symbolgeschichtliche Bedeutung der Historie herausgearbeitet, die in ihrer Zeit „Begründungszusammenhänge“ schuf, Macht durch Mythos unterbaute und dafür Geschichtsbilder produzierte und konstruierte“.* Anstatt der Reihe der Mythendekonstruktionen hiermit eine weitere Arbeit hinzufügen zu wollen, soll hier ein Versuch unternommen werden, Mythen in ihrer Entstehung, Wirkung und Deutung zu erfassen.
Daher ist zunächst der Mythenbegriff zu klären, um zu einer für das weitere Arbeiten sinnvollen Definition zu gelangen. Im Anschluss daran ist die Bedeutung von Mythen und Geschichtsschreibung für die Legitimation von Herrschaft kurz darzustellen, um dann unter den Aspekten der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte die wichtigsten Hausmythen der Hohenzollern zu untersuchen. Zum Abschluss soll ein kurzer Überblick den aktuellen Stand der Forschung zu diesem Thema erläutern. [* Neugebauer, Wolfgang: „Das historische Argument um 1701. Politik und Geschichtspolitik“ IN: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, Beiheft 6, Berlin 2002, S. 27.]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Begriffsdefinition: „Was ist ein Mythos?\"
- Mythen und Geschichtsschreibung als Instrument des Legitimation von Herrschaft
- Die wichtigsten Hausmythen der Hohenzollern
- Die Hausmythen der Hohenzollern untersucht auf ...
- Ihre Entstehungsgeschichte
- Ihre Wirkungsgeschichte.
- Der Stand der Forschung zu den Hausmythen der Zollern
- Bilanz und Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Hausmythen der Hohenzollern in ihrer Entstehung, Wirkung und Deutung zu beleuchten. Im Fokus steht die Untersuchung, wie Mythen im Kontext der Geschichtsschreibung zur Legitimation von Herrschaft eingesetzt wurden.
- Definition des Mythosbegriffs und seine Bedeutung für die Historiographie
- Die Rolle von Mythen und Geschichtsschreibung bei der Legitimation von Herrschaft
- Analyse der wichtigsten Hausmythen der Hohenzollern
- Untersuchung der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Mythen
- Der aktuelle Stand der Forschung zu den Hausmythen der Hohenzollern
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Die Hausarbeit befasst sich mit den Hausmythen der Hohenzollern, einem Themenbereich, der in der Literatur selten untersucht wird. Die Arbeit strebt an, die Mythen in ihrer Entstehung, Wirkung und Deutung zu erfassen, anstatt sie zu dekonstruieren.
- Begriffsdefinition: „Was ist ein Mythos?": Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Definitionen des Mythosbegriffs, insbesondere im Kontext der Historiographie. Dabei werden die Aspekte der Wahrheitssuggestion und der Variabilität der Erzählformen hervorgehoben.
- Mythen und Geschichtsschreibung als Instrument des Legitimation von Herrschaft: Dieses Kapitel untersucht, wie Mythen und Geschichtsschreibung als Mittel zur Legitimation von Herrschaft eingesetzt wurden. Dabei werden die verschiedenen Funktionen von Mythen in der historischen Argumentation und Machtkonstruktion beleuchtet.
- Die wichtigsten Hausmythen der Hohenzollern: Dieses Kapitel präsentiert eine Auswahl der wichtigsten Hausmythen der Hohenzollern. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Analyse ihrer Entstehung, ihrer Verbreitung und ihrer Bedeutung im Kontext der Hohenzollern-Herrschaft.
- Die Hausmythen der Hohenzollern untersucht auf ...
- Ihre Entstehungsgeschichte: Dieses Unterkapitel untersucht die Entstehung der Hohenzollern-Mythen. Dabei werden die historischen und politischen Rahmenbedingungen, die zur Entwicklung der Mythen führten, berücksichtigt.
- Ihre Wirkungsgeschichte: Dieses Unterkapitel befasst sich mit der Wirkungsgeschichte der Hohenzollern-Mythen. Dabei wird analysiert, wie die Mythen in der Gesellschaft rezipiert wurden, welche Auswirkungen sie hatten und welche Funktionen sie im Laufe der Zeit erfüllten.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den zentralen Themenbereichen der Hausmythen der Hohenzollern, der Geschichtsschreibung als Mittel zur Legitimation von Herrschaft und der Analyse der Entstehung und Wirkung von Mythen im historischen Kontext. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Mythen, Geschichtsschreibung, Legitimation, Herrschaft, Hohenzollern, Dynastie, Historiographie, Mythographie, Memoriakultur, Entstehungsgeschichte, Wirkungsgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Jean Philipp Ruprecht Beckmann (Autor:in), 2003, Die Hausmythen der Hohenzollern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24364