Rückblickend auf meine eigene Schulzeit konnte ich feststellen, dass unser Schulsystem,
dessen Organisation und dessen Lehrmethoden große Mängel aufweisen.
Wie oft habe ich mich gefragt, ob ich die rein auswendig gelernten Unterrichts- und
Hausaufgabeninhalte je wieder in meinem Leben brauchen würde? Wie oft habe ich mich
gefragt, warum wir nicht zu zweit arbeiten durften, wenn einer alleine nur taten- und
hilflos abwartete, bis die Stillarbeitszeit vorbei war? Wie oft habe ich in einer Woche
Projektunterricht mehr an für das Projekt notwendigem Fachwissen gelernt als sonst in
einem ganzen Halbjahr? Und warum hatte ich trotz langjähriger Schulzeit so oft das
Gefühl, mit meinem Schulwissen so wenig auf das Leben vorbereitet zu sein?
Kann das derzeitige Schulsystem die Kinder einer Medien- und
Kommunikationsgesellschaft überhaupt noch erreichen, oder ist es der Aufgabe, die
heutigen Kinder zu mündigen Staatsbürgern zu erziehen, nicht mehr gewachsen?
Ein veränderter Bildungs- und Erziehungsauftrag für unsere Schulen und neue
Anforderungen an unsere Lehrer sind für mich vor allem als zukünftige Lehrerin an einer
deutschen Schule sehr interessant.
Welche Art von Reform ist im Hinblick auf unsere heutige Ausgangslage notwendig?
Wie kann man die Lehrmethoden an der Schule verbessern? Wie kann man möglichst
allen Schülern gerecht werden? Dies alles sind Fragen, die es im Rahmen der Diskussion
um eine Verbesserung unseres Bildungssystems mit dem Ziel, junge Menschen sinnvoller
lernen zu lassen, zu beantworten gilt.
Ich möchte versuchen, mit dieser Arbeit einen Beitrag dazu zu leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 2. Bezugsrahmen und Begriffsbestimmung
- 3. Historischer und inhaltlicher Überblick über bisherige Lerntheorien
- 3.1 Der Behaviorismus
- 3.1.1 Die Lernmodelle des klassischen und des instrumentellen oder operanten Konditionierens
- 3.1.2 Anwendungsmöglichkeit der behavioristischen Lerntheorien in der Schule
- 3.2 Der Kognitivismus
- 3.2.1 Die Lerntheorie von Jean Piaget
- 3.2.2 Die Lerntheorie von Jerome S. Bruner
- 3.2.3 Die Lerntheorie von David P. Ausubel
- 3.2.4 Die Lerntheorie von Albert Bandura
- 3.2.5 Anwendungsmöglichkeit der kognitivistischen Lerntheorien in der Schule
- 3.3 Der Konstruktivismus
- 3.3.1 Theorie des generativen Lernens
- 3.3.2 Anwendungsmöglichkeit der konstruktivistischen Lerntheorien in der Schule
- 3.4. Tabellarischer Überblick der drei grundlegenden lerntheoretischen Positionen
- 3.1 Der Behaviorismus
- 4. Erkenntnisse der Hirnforschung über das Lernen
- 4.1 Aufbau und Funktionsweise des menschlichen Gehirns
- 4.2 Aufmerksamkeit, Emotionen und Motivation als Gehirnfunktionen
- 4.3 Nutzbarkeit der Erkenntnisse aus der Hirnforschung für eine Verbesserung der Lehrmethoden in der Schule
- 4.4 Wie Kinder lernen
- 5. Konsequenzen für die Schule und ihren gesellschaftlichen Kontext
- 5.1 Notwendige Veränderungen für die Schule
- 5.1.1 Inhaltliche Veränderungen
- 5.1.2 Strukturelle Veränderungen
- 5.2 Notwendige Veränderungen für den gesellschaftlichen Kontext
- 5.1 Notwendige Veränderungen für die Schule
- 6. Perspektiven - Versuch einer grafischen Darstellung der zukünftigen Schule als Lernwerkstatt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Entwicklung des Schulsystems hin zu einer Lernwerkstatt und untersucht, welche Veränderungen im Bildungssystem und im gesellschaftlichen Kontext notwendig sind, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden.
- Entwicklung der Lerntheorien
- Einfluss der Hirnforschung auf die Pädagogik
- Notwendige Veränderungen im Schulsystem
- Anpassung des gesellschaftlichen Kontextes an die neuen Anforderungen
- Vision der Schule als Lernwerkstatt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung von Lernen und Lernfähigkeit für die Pädagogik beleuchtet und den Wandel der Bildung in den letzten Jahrzehnten beschreibt. Im Anschluss wird ein Bezugsrahmen und die Definition von Lernbegriff und Lerntheorien vorgestellt. Kapitel 3 bietet einen Überblick über die wichtigsten Lerntheorien, darunter der Behaviorismus, der Kognitivismus und der Konstruktivismus, sowie deren Anwendungsmöglichkeiten in der Schule. Kapitel 4 widmet sich den Erkenntnissen der Hirnforschung über das Lernen und deren Relevanz für die Verbesserung von Lehrmethoden. In Kapitel 5 werden die Konsequenzen für die Schule und den gesellschaftlichen Kontext aus den vorangegangenen Ausführungen herausgearbeitet. Abschließend wird in Kapitel 6 ein Ausblick auf die zukünftige Schule als Lernwerkstatt gegeben.
Schlüsselwörter
Lernen, Lerntheorien, Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus, Hirnforschung, Pädagogik, Schule, Bildung, Gesellschaft, Lernwerkstatt, Wissensgesellschaft, Medien, Kommunikation
- Quote paper
- Bianca Prohl (Author), 2003, Schule auf dem Weg von der Belehrungsanstalt zur Lernwerkstatt - Wie Kinder lernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24537