Diese Arbeit stellt dar, wie das Fremdheitsbild in Reisereportagen inszeniert wird. Anhand einer Analyse wird gezeigt, wie diese Konstruktionen funktionieren und welche Lesarten des Publikums sie intendieren. Die Darstellung des Exotischen in der Reiseliteratur und in Romanen dient als Ausgangsbasis, um die Entwicklungen der Fremdheitsauffassung für die Reisereportage im Fernsehen zu betrachten. Darüber hinaus haben frühe exotische Filme, welche heute noch regelmäßig im Fernsehen wiederholt werden, die Gestaltung von Reisereportagen geprägt.
Durch Interviews mit renommierten Reisejournalisten wie z.B. Gerd Ruge - und auch durch eine Reflektion eigener Dreherfahrungen - wird die praktische Arbeit von Reisereportern dargestellt. Im Anhang findet sich eine Liste aktueller Reisesendungen im deutschen Fernsehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. „Das Fremde“ und seine Inszenierung in Reisereportagen
- 1. Über „das Fremde“
- 1.1 Der Begriff „des Fremden“
- 1.2 Der Begriff „Stereotyp“
- 1.3 Das Exotische – Ein Stereotyp „des Fremden“
- 2. Reisereportagen im Fernsehen – Zwischen Länderbericht und Reiseratgeber?
- 2.1 Information oder Unterhaltung
- 2.2 Form einer Reisereportage
- 2.2.1 Gegenstand
- 2.2.2 Erzähl-Perspektive
- 2.3 Dokumentarische Einflüsse in Reisereportagen
- 2.4 Entwicklung der Reisereportage im deutschen Fernsehen
- 3. Inszenierungen des Fremden in Reisereportagen
- 3.1 Reisen auf dem Papier – Authentisierungs- und Inszenierungsstrategien in der Literatur
- 3.2 Europamüdigkeit und Exotismus – Inszenierung des Exotischen in Literatur und Film
- 3.3 Exotische Romane – Die koloniale Flucht in die Fremde
- 3.4 Inszenierungen in modernen Reisereportagen: Traumbilder und Realitätskonstruktion
- 3.4.1 Exotismen und Stereotype als Inszenierungsstrategien
- 3.4.2 Tourismusindustrie versus Reisejournalisten
- 4. Schlussfolgerungen und Thesen
- II. Inszenierung des Fremden im Vergleich ausgewählter Reisereportagen
- 1. Vorgehensweise und Auswahl
- 1.1 Afrika im Fernsehen
- 1.2 Die Reisemagazine Voxtours und Länder-Menschen-Abenteuer
- 2. Analyse und Vergleich der Reisereportagen: Voxtours Mauretanien und Länder-Menschen-Abenteuer: Das Eiserne Kamel. Mauretaniens Nomaden und der Wüstenzug
- 2.1 Aufbau, Inhalt und Dramaturgie
- 2.2 Das Visuelle
- 2.2.1 Bildauswahl
- 2.2.2 Farbe und Montage
- 2.2.3 Bildkomposition und Kamerabewegung
- 2.3 Das Auditive
- 2.4 Das Narrative
- 2.5 Fremdheitsbild, Lesarten und Konzept
- 2.6 Interviews – Wie werden Menschen vorgestellt?
- 2.7 Umgang mit Exotismus und Stereotypen
- 3. Résumé
- III. Eigene Reportage: Die Wüstenfischer. Fischfang in Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott
- 1. Zielsetzung und Aufbau der Reportage
- 2. Vorproduktion und Inhalt der Reisereportage
- 3. Realisierung vor Ort
- 4. Faktor Zufall – Probleme der „Realitätskonstruktion“
- 5. Postproduktion
- 6. Kompromiss von Information und Unterhaltung
- IV. Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Inszenierung des Fremden in deutschen Fernseh-Reisereportagen, insbesondere am Beispiel Mauretaniens. Ziel ist es, die Strategien aufzudecken, mit denen das Fremde dargestellt und das Publikum angesprochen wird. Die Arbeit analysiert, wie Traumbilder und Realitätskonstruktionen ineinandergreifen und welche Lesarten diese Inszenierungen beim Zuschauer hervorrufen.
- Definition und Analyse des Begriffs „das Fremde“ in Reisereportagen.
- Untersuchung der Inszenierungsstrategien in Fernseh-Reisereportagen.
- Vergleichende Analyse ausgewählter Reisereportagen über Mauretanien.
- Reflexion des Entstehungsprozesses eigener Reisereportagen anhand eines Beispiels.
- Analyse des Verhältnisses zwischen Information und Unterhaltung in Reisereportagen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet den boomenden Tourismus und das damit verbundene steigende Interesse an Reiseberichterstattung im Fernsehen. Sie führt in die Thematik der Inszenierung des Fremden in Reisereportagen ein und skizziert die Forschungsfrage: Wie schaffen es Reisereportagen, realistische Bilder zu präsentieren und gleichzeitig Traumbilder zu suggerieren? Der Fokus liegt auf der Analyse von Inszenierungsstrategien und deren Wirkung auf den Zuschauer.
I. „Das Fremde“ und seine Inszenierung in Reisereportagen: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie „das Fremde“, „Stereotyp“ und „Exotismus“. Es untersucht die Darstellung des Exotischen in Reiseliteratur und Film als Grundlage für die Analyse von Fernseh-Reisereportagen. Es wird der Einfluss der Werbeindustrie auf das Bild des Fremden beleuchtet.
II. Inszenierung des Fremden im Vergleich ausgewählter Reisereportagen: Dieses Kapitel analysiert die Inszenierung des Fremden anhand zweier Reisereportagen über Mauretanien. Es untersucht die verwendeten Strategien zur glaubhaften Darstellung des Fremden und betrachtet die Wirkung und mögliche Lesarten dieser Reportagen beim Zuschauer. Der Vergleich der Sendungen soll die verschiedenen Möglichkeiten der medialen Fremddarstellung aufzeigen.
III. Eigene Reportage: Die Wüstenfischer. Fischfang in Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott: Dieses Kapitel reflektiert den Entstehungsprozess einer selbst produzierten Reportage über Fischer in Nouakchott. Die eigene Dreherfahrung ermöglicht einen Vergleich mit anderen Reisereportagen und eine genauere Betrachtung der medialen Konstruktion der Realität. Es wird die Problematik der "Realitätskonstruktion" im Kontext der eigenen Arbeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Reisereportagen, Fernsehen, Inszenierung, Fremdheit, Exotismus, Stereotype, Traumbilder, Realitätskonstruktion, Mauretanien, Medienanalyse, Wirkung, Zuschauer, Dokumentation, Tourismus, Reisejournalismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Inszenierung des Fremden in deutschen Fernseh-Reisereportagen
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die Inszenierung des Fremden in deutschen Fernseh-Reisereportagen, insbesondere am Beispiel Mauretaniens. Sie analysiert die Strategien der Darstellung des Fremden, die Ansprache des Publikums und das Zusammenspiel von Traumbildern und Realitätskonstruktionen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Wirkung dieser Inszenierungen auf den Zuschauer.
Welche zentralen Begriffe werden in der Arbeit definiert und analysiert?
Die Arbeit definiert und analysiert zentrale Begriffe wie „das Fremde“, „Stereotyp“ und „Exotismus“ im Kontext von Reisereportagen. Der Einfluss von Werbeindustrie und Tourismus auf die Darstellung des Fremden wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Inhaltsanalyse. Sie analysiert ausgewählte Fernseh-Reisereportagen über Mauretanien, vergleicht deren Inszenierungsstrategien und untersucht die möglichen Lesarten beim Zuschauer. Die Reflexion des Entstehungsprozesses einer selbst produzierten Reportage liefert zusätzliche Erkenntnisse zur medialen Konstruktion von Realität.
Welche konkreten Fragestellungen werden bearbeitet?
Die Arbeit geht folgenden Fragen nach: Wie wird „das Fremde“ in Reisereportagen dargestellt? Welche Inszenierungsstrategien werden verwendet? Wie greifen Traumbilder und Realitätskonstruktionen ineinander? Welche Wirkung haben diese Inszenierungen auf den Zuschauer? Wie verhält sich die Darstellung des Fremden in verschiedenen Sendungen? Wie beeinflusst die Tourismusindustrie die Darstellung des Fremden?
Welche Quellen werden in der Arbeit herangezogen?
Die Arbeit basiert auf der Analyse ausgewählter Fernseh-Reisereportagen über Mauretanien (u.a. Voxtours und Länder-Menschen-Abenteuer), sowie auf der Reflexion einer selbst produzierten Reportage. Zusätzlich werden theoretische Grundlagen zu den Begriffen „das Fremde“, „Stereotyp“ und „Exotismus“ sowie zur Medienanalyse herangezogen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, I. „Das Fremde“ und seine Inszenierung in Reisereportagen, II. Inszenierung des Fremden im Vergleich ausgewählter Reisereportagen, III. Eigene Reportage: Die Wüstenfischer. Fischfang in Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott, IV. Zusammenfassung der Ergebnisse. Jedes Kapitel bearbeitet spezifische Aspekte der Forschungsfrage.
Was ist das Ergebnis der eigenen Reportage?
Die eigene Reportage „Die Wüstenfischer“ dient als Fallbeispiel, um den Entstehungsprozess einer Reisereportage zu reflektieren und die Herausforderungen der „Realitätskonstruktion“ zu verdeutlichen. Sie ermöglicht einen Vergleich mit den analysierten Fernsehbeiträgen und vertieft das Verständnis der medialen Fremddarstellung.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zur Wirkung von Inszenierungsstrategien in Fernseh-Reisereportagen auf den Zuschauer. Sie beleuchtet die Komplexität der Darstellung des Fremden und zeigt auf, wie Realität und Traumbilder miteinander verwoben sind, um das Publikum anzusprechen. Die Ergebnisse tragen zum Verständnis der medialen Konstruktion von Fremdbildern bei.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Reisereportagen, Fernsehen, Inszenierung, Fremdheit, Exotismus, Stereotype, Traumbilder, Realitätskonstruktion, Mauretanien, Medienanalyse, Wirkung, Zuschauer, Dokumentation, Tourismus, Reisejournalismus.
- Quote paper
- Maja Kunzelmann (Author), 2002, Mauretanien. Traumbilder und Realitätskonstruktion. Inszenierung des Fremden in Reisereportagen im Fernsehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24566