Psychologische Tests. Entwicklung, Anwendungsbereiche, Probleme


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung Seite

2. Psychologische Tests Seite
2.1 Definitionsversuche Seite
2.2 Klassifikation Seite
2.3 Testkriterien Seite
2.3.1 Objektivität Seite
2.3.2 Reliabilität Seite
2.3.3 Validität Seite
2.3.3.1 Inhaltliche Validität Seite
2.3.3.2 Kriterienbezogene Validität Seite
2.3.3.3 Konstruktvalidität Seite

3. Historische Entwicklung Seite
3.1. Meilensteine in der Geschichte der Testpsychologie Seite
3.2. Die Entwicklung der Intelligenztests Seite

4. Anwendungsbereiche Seite
4.1. Selektion Seite
4.2. Beschreibung und Beratung Seite
4.3. Bewertung Seite
4.4. Operationalisierung Seite

5. Der diagnostische Prozess Seite

6. Auswertung Seite
6.1 Werte Seite

7. Probleme der psychologischen Tests Seite

8. Anstelle eines Schlusswortes Seite

9. Abbildungsverzeichnis Seite

10. Literaturverzeichnis Seite

Einleitung

Diese Abbildung ist eine von zehn Schwarzweißtafeln des Rorschach - Tests. Sie zeigt ein mit Tinte bekleckstes, dann in der Mitte zusammengefaltetes Stück Papier und das dabei entstehende Spiegelbild. Was sehen sie jetzt hier? Etwa zwei Hunde, die sich gegenüber stehen? Dann gehören sie zu der Mehrheit der Befragten, also zum normalen Durchschnitt’. Sehen sie was anderes; und meinen z.B. komische Phantasiegestalten zu erkennen, dann gehören sie eher nicht zum normalen Durchschnitt’. Doch was sagt es über den Befragten aus? Und welchen Einfluss haben die Aussagen für den Befragten? Wie und warum verhält sich ein Mensch gerade so? Wie hoch ist mein Intelligenzquotient? Bin ich geeignet für die Ausführung meines Berufes? Muss der Schüler die Schule wechseln? Etc Das sind einige wenige Fragen, die mit den sogenannten psychologischen Tests beantwortet werden sollen. Der Rorschach - Test vom obigen Beispiel gehört zu den bekanntesten Tests. Im Alltag haben sich diese Tests seit Jahren bewährt. Ihre Anwendung ist vielseitig, wie auch die Kritik an ihnen. In dieser Ausarbeitung sollen die Merkmale zusammengefasst, die geschichtlichen Entwicklung, Anwendungsbereiche und Probleme von psychologischen Tests betrachtet werden.

2. Psychologische Tests

2.1 Definitionsversuche

Unter psychologischen Tests versteht man die Methoden, "[...] die unter definierten Bedingungen der Entnahme repräsentativer Stichproben aus dem Denken, dem Erlebens- und Verhaltensrepertoire von Personen dienen soll"1.

Es sind Verfahren mit denen Persönlichkeitsmerkmale, wie Fähigkeiten, Intelligenz, Begabungen, Fertigkeiten, Einstellungen aber auch Entwicklungsstand erfasst werden können. Als ein hauptsächliches Merkmal von psychologischen Tests ist das standardisiertes Testmaterial anzuführen. Psychologische Tests lassen sich in zwei Gruppen, Leistungstests und Persönlichkeitstest einteilen. Für die Prüfung der grundlegenden Fähigkeiten und die Eigenschaften der Sinnesorgane und ihrer Reizverarbeitung werden Leistungstests eingesetzt. Die verschiedensten Eignungstests wurden entwickelt um die Tauglichkeit von Menschen für die zahlreichen Berufe zu untersuchen. (z. B. Reaktionstest für Kraftfahrer)2 Psychologische Tests messen bestimmte "[...] Aspekte des Verhaltens beim Menschen mit Hilfe von Verfahren, bei denen Inhalt, Durchführung und Auswertung detailliert vorgeschrieben sind. Intellektuelle und emotionale Funktionen können in fast jeder Hinsicht gemessen werden, u. a. können Persönlichkeitszüge, Einstellungen, Intelligenz oder Gefühle Gegenstand der Untersuchung sein."3 Als ein „[...] diagnostisches Experiment, das den Zweck hat, die individuelle seelische Eigenart oder auch nur einzelne seelische Eigenschaften einer Persönlichkeit möglichst objektiv und exakt zu erfassen“4, wird der psychologische Test auch definiert. Für die Auswertung von psychologischen Tests setzt man die Antworten der untersuchten Person mit Vergleichswerten anderer Personen in Beziehung, die zur Festsetzung angemessener Testnormen erhoben wurden. Durch die Bestimmung der Wahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltensweisen oder Leistungen des Untersuchten können Tests bei einer Vielzahl von Entscheidungen hilfreich sein. Die Nützlichkeit psychologischer Tests hängt davon ab, wie genau man mit ihnen zukünftiges Verhalten vorhersagen kann.

2.2 Klassifikation

Test sind nach bestimmten inhaltlichen Kriterien einzuordnen. Wie schon in den Definitionsversuchen erwähnt sind die psychologischen Test in Leistungstests und Persönlichkeitstests einzuordnen.

Zu den Leistungstests gehören u.a. folgende Testarten:

- Entwicklungstests
- Intelligenztests - Schultests
- Allgemeine Leistungstests
- Spezielle Funktions- und Eignungstests

Den Persönlichkeitstests könne folgende Testarten zugeordnet werden:

- Einstellungs- und Interessentests
- Persönlichkeitstests
- Klinische Tests5

Aussagen über Veränderungen im Lebenslauf oder in den Entwicklungsstufen werden durch die Entwicklungstests getroffen. Intelligenztests erfassen das Konstrukt Intelligenz. Die Schulleistung wird durch die Schultests geprüft, die aber auch die Schulfähigkeit (Schulreife bzw. Umschulungsfähigkeit) feststellen. Die Erhebung der allgemeinen Voraussetzungen für Leistungsfähigkeit wird durch die allgemeinen Leistungstests abgedeckt. In diesen Tests wird das Leistungsverhalten meist dadurch erzeugt, indem man der Versuchsperson vorschreibt, ihr Bestes zu geben. Einer bestimmten Klasse von Tests lassen sich die speziellen Funktions- und Eignungstests zuordnen, die oft in engem Zusammenhang mit Berufseignung stehen. Diese spezifischen Funktionen sind z.B. Physio - und Psychomotorik. Einstellungs- und Interessentests messen die Einstellungen und Meinungen über bestimmte Bezugsobjekte, bzw. Vorlieben und Abneigungen gegenüber dem Objekt. Die „normale“ Persönlichkeit und deren Merkmale wird durch Persönlichkeitstests erfasst. Im Gegenteil dazu die klinischen Tests, die sich eher auf "anormale" oder "psychopathologische" Verhaltensweisen beziehen. Die klinischen Tests und Persönlichkeitstests lassen sich nicht eindeutig voneinander abgrenzen.6

Die folgende Abbildung zeigt eine Zusammenfassung der verschiedensten Testarten. Diese Klassifikation wird durch die Spalten Charakteristik und Varianten vervollständigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Sozialwissenschaftliche Datenerhebungsmethoden. aus: Schmid, H. (1992). Psychologische Tests: Theorie und Konstruktion. Universitätsverlag: Freiburg, Schweiz; Huber: Bern, Göttingen, Toronto. Seite 8.

2.3 Testkriterien

Einem Test unterliegen bestimmte Hauptkriterien, die als Qualitätsaspekte der psychologischen Diagnostik bezeichnet werden können. Dazu gehören Objektivität, Reliabilität und Validität.

2.3.1 Objektivität

„Mit den Kriterien zur Objektivität soll sichergestellt werden, dass ein diagnostisches Ergebnis bzw. ein Testergebnis von der Untersuchungssituation und von der Person des/der Untersuchenden bzw. Auswertenden unabhängig ist.“7

In der differentiellen Diagnostik unterscheidet man bei Tests unter: - Durchführungsobjektivität

- Auswertungsobjektivität - Interpretationsobjektivität
- Objektivität der diagnostischen Konsequenzen

2.3.2 Reliabilität

Das Maß für die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Merkmalserfassung bzw. Messung mit einem Test wird als Reliabilität einer diagnostischen Methode bzw. eines Tests bezeichnet. Sie gibt an, wie genau und zuverlässig der Test misst. Von Reliabilität, also Zuverlässigkeit ist auszugehen, wenn die Testergebnisse konsistent und wiederholbar sind.

2.3.3 Validität

Die Auswertung der Testwerte umfasst letztlich immer eine Vorhersage über das Verhalten der Person in einer bestimmten Situation. Wenn diese Vorhersagekraft des Testes hoch ist, spricht man von einer hohen Validität (Gültigkeit). In der Psychologie werden drei Haupttypen der Validität unterschieden.

[...]


1 Grubitzsch, S. (1999). Testtheorie - Testpraxis: psychologische Tests und Prüfverfahren im kritischen Überblick. Klotz: Eschborn bei Frankfurt am Main. S. 19.

2 Vgl. Meyers Lexikon in drei Bänden © Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim 1997 in LexiROM © 1995-1999 Microsoft Corporation und Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG.

3 Vgl. "Psychologische Tests."Microsoft ® Encarta ® Enzyklop Ädie 2001. © 1993-2000 Microsoft Corporation.

4 Remplein (1967) in Grubitzsch, S. (1999). Testtheorie - Testpraxis: psychologische Tests und Prüfverfahren im kritischen Überblick. Klotz: Eschborn bei Frankfurt am Main. S. 21.

5 Vgl.: Brickenkamp, 1975 in: Schmid, H. (1992). Psychologische Tests: Theorie und Konstruktion. Universitätsverlag: Freiburg, Schweiz; Huber: Bern, Göttingen, Toronto. Seite 12.

6 Vgl.: Schmid, H. (1992). Psychologische Tests: Theorie und Konstruktion. Universitätsverlag: Freiburg, Schweiz; Huber: Bern, Göttingen, Toronto. Seite 12f.

7 Aus: Perleth, C. (2000). Vorlesungsskript zur Differentiellen Diagnostik.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Psychologische Tests. Entwicklung, Anwendungsbereiche, Probleme
Hochschule
Universität Rostock  (Institut für Pädagogische Psychologie)
Veranstaltung
Differentielle Diagnostik
Note
1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V24654
ISBN (eBook)
9783638274760
ISBN (Buch)
9783656822202
Dateigröße
1203 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychologische, Tests, Entwicklung, Anwendungsbereiche, Probleme, Differentielle, Diagnostik
Arbeit zitieren
Matthias Endlich (Autor:in), 2004, Psychologische Tests. Entwicklung, Anwendungsbereiche, Probleme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24654

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