Der nachstehende Text „Herzensergießungen eines Schulmeisters, als wieder ein Jahr
zu Ende ging“ wurde am 21. Juni 1951 in dem Heft „Unsere Schule“ des Berliner Katholischen
Gymnasiums Canisius-Kolleg, Zweite Folge, Heft 3, Seite 16-20, veröffentlicht.
Der Text ist nicht namentlich gezeichnet, auch nicht durch ein Namenskürzel, eine
redaktionelle Anmerkung gibt es nicht. Im Rahmen des Heftes „Unsere Schule“ steht
dieser Text neben folgenden anderen Artikeln: [...] Das Heft trägt keine Hinweis auf eine Schriftleitung, eine Redaktion oder einen sonstigen
Verantwortlichen für seine Herstellung und sein Erscheinen. Der Text ist nicht datiert und nicht namentlich gezeichnet. Ein Originalmanuskript oder
-typoskript findet sich im Archiv nicht. Aus dem Text wird nicht sicher deutlich, dass es
sich um einen Jesuitenpater handelt, der den Text verfasst hat. Verschiedene Signale im
Text lassen mich jedoch zu der Überzeugung kommen, dass ein Jesuit als Verfasser sehr
wahrscheinlich ist (vgl. 4.2).
Da die beschriebene Klasse eine Sexta ist, wie der letzte Satz in Absatz 2 sagt, der Verfasser
von „hundert Kinderaugen“ spricht, die ihn bei der Zeugnisvergabe ansehen,
„fünf Jungen“ nicht versetzt werden, müsste sich eine Klassenstärke von 45 Kindern
ergeben. Im „Schülerverzeichnis Pfingsten 1951“, Seite 30-37, findet sich aber nur eine
Quinta mit 45 Schülern, deren Klassenlehrer (Zeugnisausgabe!) allerdings kein Jesuitenpater
ist. Allerdings gab es zu Pfingsten auc h noch keine Zeugnisse. In den höheren
Klassen kommt die Schülerzahl 45 nicht mehr vor. Neuaufnahmen in das laufende
Schuljahr waren immer möglich und wurden auch praktiziert. Abgänge während des
Schuljahres kamen ebenfalls vor. Dadurch kann sich die Klassenstärke verändert haben.
Ebenfalls wenig hilfreich ist eine Liste der Patres, die im Zeitraum der Jahre 1947-1951,
besonders im Jahr 1950, in der Unter- und Mittelstufe als Klassenlehrer unterricht haben:
P. Maniera, P. Rosczyk, P. Karp, P. Gregori, P. Fischer, P. Schmutte, P. Lünenborg. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Die Quelle
- Der Text
- Der Verfasser
- Geschichtlicher Hintergrund
- Lektüre des Quellentextes
- Die Überschrift
- Abschnitt 1: Zeugnis und Rückblick (Z. 4-23)
- Abschnitt 2: Abschied (Z. 24-40)
- Abschnitt 3: Charakter und Schicksal (Z. 41-83)
- Abschnitt 4: Auswahl – Häusliches Milieu - Geist der Schule (Z. 84-103)
- Abschnitt 5: Gute Vorsätze (Z. 104-146)
- Schluss
- Vaterersatz und Vaterbindung
- Noch einmal: Der Verfasser
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Herzensergießungen eines Schulmeisters, als wieder ein Jahr zu Ende ging“ bietet einen Einblick in die pädagogische Praxis eines Jesuitengymnasiums in Berlin im Jahr 1951. Der Autor, ein namenloser Lehrer, reflektiert seine Erfahrungen mit Schülern, ihre familiären und gesellschaftlichen Lebensumstände und die Herausforderungen des Unterrichts in der Nachkriegszeit.
- Die Rolle des Lehrers als Vaterersatz in einer Zeit geprägt von Krieg und Verlust
- Die soziale und emotionale Entwicklung von Schülern im Kontext der Nachkriegsgesellschaft
- Die Bedeutung von Erziehung und Bildung in der Gestaltung der Persönlichkeit
- Die Herausforderungen der Schulgemeinschaft und die Suche nach Halt und Orientierung
- Die Bedeutung der spirituellen Dimension in der Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Beschreibung der Schüler und ihrer Reaktionen auf die Zeugnisvergabe. Der Autor schildert die Freude der Schüler über die Versetzung und reflektiert gleichzeitig seine eigene Rolle als Lehrer und seine Beziehung zu den Schülern. In den folgenden Abschnitten werden die unterschiedlichen Charaktere und Lebensumstände der Schüler beleuchtet. Der Autor zeigt die Auswirkungen des Krieges auf die Familien der Schüler und die Herausforderungen, denen die Mütter und Kinder gegenüberstehen. Besonders deutlich wird die Rolle des Lehrers als Vaterersatz in einer Zeit, in der viele Väter im Krieg ums Leben gekommen sind.
Der Autor schildert die Schwierigkeiten der Schüler, ihre Trauer und den Verlust zu verarbeiten und wie er versucht, ihnen Halt und Orientierung zu geben. Er beschreibt auch die Rolle der Schule und des Glaubens in der Bewältigung dieser Herausforderungen. Der Text endet mit einer Reflexion des Autors über seine eigene Rolle und die Bedeutung der Erziehung in der Gestaltung der Persönlichkeit.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Vaterersatz, Vaterbindung, Nachkriegszeit, Erziehung, Bildung, Schüler, Familie, Krieg, Verlust, Trauer, Gesellschaft, Glaube, Orientierung, Persönlichkeit, Jesuitengymnasium, Canisius-Kolleg.
- Arbeit zitieren
- Martin Andiel (Autor:in), 2001, Sachwalter väterlicher Erziehung - Ein Jesuit in seinem Selbstverständnis als Lehrer im Jahr 1951, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24759