Kaiser Traian (98 – 117) war der erste Adoptivkaiser und der erste Spanier auf dem Kaiserthron. Es wurden in der römischen Geschichte bereits vorher vereinzelt Thronerben adoptiert, der Begriff Adoptivkaisertum umfasst jedoch die Kaiser vom Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. bis zum Ende des 2. Jahrhunderts n.Chr. und ist in der Forschung in seiner Bedeutung für die römische Geschichte umstritten. Antrieb zu dieser Verfahrensweise gab die Überlegung, dass der natürliche Erbe nicht unbedingt der Beste ist. Auf eine Legitimation der Thronfolge wollte man trotzdem nicht verzichten, sodass der Princeps den tüchtigsten seiner Mitarbeiter aussuchte und ihn adoptierte. Diese Methode brachte dem römischen Reich eine Blütezeit, die größte Ausdehnung und eine Reihe seiner größten Herrscherpersönlichkeiten (Traian, Hadrian, Antonius Pius und Mark Aurel). In diesem Verfahren wird "die konsequenteste Durchführung der Prinzipatsidee" gesehen. Fraglich ist jedoch, ob darin tatsächlich ein eigenes freiheitlicheres Nachfolgeprinzip gesehen werden kann, da es nur beim Fehlen eines leiblichen Sohnes angewendet wurde und somit auch nur ein Teil des dynastischen Erbfolgeprinzips war. Tatsächlich diente das Adoptivkaisertum nur zur Sicherung der Macht und wurde zu einem "Ideologem der "Adoption des Besten" überhöht" Andererseits deutet sich hier bereits eine spätere Entwicklung der Herrschaft im römischen Reich an. Traian wurde von Nerva v.a. deswegen adoptiert, weil er als Statthalter von Germanien eines der am nächstenliegenden und schlagkräftigsten Heere befehligte, über vielfältige Verbindungen und großes Ansehen verfügte und die Herrschaft Nervas konsolidieren sollte, welche zu dem Zeitpunkt nicht gesichert war. Dies ist ihm auch gelungen. "Das letzte Resultat der Adoptionsideologie war nichts geringeres als die endgültige Ausschaltung des Senates aus der Nachfolgeregelung. Ihm blieb künftig lediglich eine rein akklamatorische Funktion." Sicher muß man Traians Wirken und seine Kriege immer vor diesem Hintergrund seiner Adoption und seiner militärischen Laufbahn sehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage
- Die römische Außenpolitik
- Das vorrömische Dakien
- Das Siedlungsgebiet
- Die Bevölkerung des vorrömischen Dakiens.
- Die dakische Bedrohung
- Römische Kriegsvorbereitungen
- Die Dakerkriege
- Der Verlauf
- Die Folgen
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Dakerkriegen des römischen Kaisers Traian und untersucht die historische Bedeutung dieser Konflikte. Sie analysiert die Quellenlage, die politische Situation im Römischen Reich und die dakische Bedrohung, die zu den Kriegen führten.
- Die Rolle des Adoptivkaisertums und seine Auswirkungen auf die römische Geschichte.
- Die politische und militärische Situation im Römischen Reich vor und während der Dakerkriege.
- Die dakische Kultur und Gesellschaft vor der römischen Eroberung.
- Die strategischen Ziele und militärische Taktik des römischen Heeres während der Dakerkriege.
- Die Folgen der Dakerkriege für Dakien, die römische Gesellschaft und die politische Ordnung.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Dieses Kapitel führt den Leser in die Thematik der Dakerkriege unter Kaiser Traian ein. Es stellt die historische Bedeutung des Adoptivkaisertums dar und beleuchtet die politische Situation im Römischen Reich im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr.
Quellenlage
Dieses Kapitel analysiert die verfügbaren Quellen zur Zeit der Regierungszeit Traians und der Dakerkriege. Es diskutiert die Bedeutung der verschiedenen Quellen, ihre Zuverlässigkeit und die Herausforderungen bei der Rekonstruktion der Ereignisse.
Die römische Außenpolitik
Dieses Kapitel skizziert die römische Außenpolitik im 1. Jahrhundert n. Chr. mit besonderem Fokus auf die Expansion des Römischen Reiches in den Norden und die daraus resultierende Bedrohung durch die Daker.
Das vorrömische Dakien
Dieses Kapitel untersucht die kulturelle und politische Situation des vorrömischen Dakiens. Es beleuchtet die Lebensweise der dakischen Bevölkerung, ihre Organisation und die Bedrohung, die sie für das Römische Reich darstellten.
Römische Kriegsvorbereitungen
Dieses Kapitel beschreibt die Vorbereitungen des römischen Heeres auf die Dakerkriege. Es beleuchtet die strategischen Erwägungen, die logistische Planung und die militärische Organisation für die bevorstehenden Konflikte.
Die Dakerkriege
Dieses Kapitel untersucht den Verlauf der Dakerkriege und die strategischen Entscheidungen der römischen und dakischen Armeen. Es analysiert die Schlüsselschlachten, die wichtigsten Heerführer und die militärische Taktik beider Seiten.
Schlüsselwörter
Die Dakerkriege, Traian, Adoptivkaisertum, Römische Außenpolitik, Dakien, dakische Kultur, Römische Armee, Militärgeschichte, strategische Ziele, politische Folgen.
- Quote paper
- Daniela Hendel (Author), 2001, Kaiser Traian und die Dakerkriege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24777