Die Frühförderung ist ein wichtiger Bestandteil der Sonderpädagogik. Denn Kinder
mit Entwicklungsproblemen und Behinderungen zeigen oft schon in den ersten
Lebensjahren Auffälligkeiten in ihrer sensorischen, motorischen, kognitiven,
sprachlichen, emotionalen und sozialen Entwicklung. In dieser frühkindlichen Phase
ermöglicht die Frühförderung dem Kind in spielerischer Auseinandersetzung mit sich
selbst und seiner Umwelt wesentliche Lernerfahrungen, auf denen späteres Lernen
aufbaut.
Doch was genau ist Frühförderung überhaupt? Was beinhaltet sie? Wer führt sie wie
durch? An wen richtet sich Frühförderung?
Das sind alles Fragen, auf die ich in dieser Arbeit eine Antwort geben will.
Ich beginne mit einem Definitionsversuch von Frühförderung:
„Frühförderung bedeutet die frühestmögliche Förderung entwicklungsauffälliger, von
Behinderung bedrohter und behinderter Kinder, die spätestens mit dem Schuleintritt
der Betroffenen endet. Dabei ist Frühförderung ein Sammelbegriff für alle
Maßnahmen und Angebote in den Bereichen Frühdiagnostik, Frühberatung und
Früherziehung. Diese unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche bedingen sich
gegenseitig“ (Trost/Walthes 1991)
Speck und Thurmair sehen Frühförderung als „komplexes System verschiedenartiger
Hilfen, die darauf gerichtet sind, frühkindlichen Entwicklungsstörungen und ihren
Auswirkungen auf die Entwicklungsbedingungen in einem Zusammenwirken von
Experten und Eltern präventiv, beratend und therapeutisch zu begegnen, und die
kindliche Entwicklung günstig zu beeinflussen“ (Speck/Thurmair 1989, S.13)
Diese Definition lässt erkennen, dass Frühförderung nach den Grundsätzen
Interdisziplinarität und Familienorientierung arbeitet. Sohns fügt noch die Prinzipien
der Ganzheitlichkeit, Hilfe zur Selbsthilfe und sozialen Integration hinzu (vgl. Sohns
2000, S.17)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Was ist Frühförderung überhaupt?
- Ziele und Aufgaben von Frühförderung
- Grundlagen der Frühförderung
- Lerntheoretische Grundlagen
- Ethologische Grundlagen
- Medizinische/Neurophysiologische Grundlagen
- Geschichte der Frühförderung
- Organisationsformen der Frühförderung
- Prävention als Grundgedanke der Frühförderung
- Zur Stellung der Eltern in der Frühförderung
- Das Laienmodell
- Das Ko-Therapeutenmodell
- Das Partnerschafts- oder Kooperationsmodell
- Frühförderung konkret
- Förderung der Wahrnehmung / des Denkens
- Förderung im sozial-emotionalen Bereich und Selbständigkeit (Selbstversorgung / Sozialentwicklung)
- Förderung der Bewegung
- Förderung im sprachlichen Bereich
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Frühförderung und bietet einen umfassenden Einblick in die Grundlagen, Ziele, Aufgaben und Praxis dieser wichtigen pädagogischen Disziplin. Im Fokus stehen die Bedeutung frühzeitiger Interventionen für die Entwicklung von Kindern mit Entwicklungsrisiken oder Behinderungen sowie die Rolle von Eltern und Fachkräften im Förderprozess.
- Definition und Bedeutung von Frühförderung
- Ziele und Aufgaben der Frühförderung
- Lerntheoretische, ethologische und medizinische Grundlagen der Frühförderung
- Die Rolle der Eltern und verschiedene Modelle der Zusammenarbeit
- Praktische Förderbereiche wie Wahrnehmung, soziale Entwicklung, Bewegung und Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Was ist Frühförderung überhaupt?
Die Einleitung stellt Frühförderung als wichtigen Bestandteil der Sonderpädagogik vor und beleuchtet die Bedeutung frühzeitiger Interventionen bei Entwicklungsproblemen und Behinderungen. Es wird die Notwendigkeit und Zielsetzung von Frühförderung erläutert und eine Definition des Konzepts aus verschiedenen Perspektiven präsentiert.
Ziele und Aufgaben von Frühförderung
In diesem Kapitel werden die zentralen Ziele und Aufgaben der Frühförderung herausgestellt. Es wird betont, dass Frühförderung nicht nur die Entwicklung des Kindes, sondern auch die Unterstützung der Eltern und Bezugspersonen umfasst. Verschiedene Aspekte wie die Vermeidung von Entwicklungsrückschritten, die Förderung von Fähigkeiten und die Begleitung der Familien werden beleuchtet.
Grundlagen der Frühförderung
Das Kapitel beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen der Frühförderung. Hier werden lerntheoretische, ethologische und medizinische/neurophysiologische Aspekte erörtert, um die Bedeutung frühzeitiger Interventionen und die Wirksamkeit von Fördermaßnahmen zu verdeutlichen.
Geschichte der Frühförderung
Dieses Kapitel befasst sich mit der historischen Entwicklung der Frühförderung. Es werden die wichtigsten Stationen und Meilensteine der Entwicklung dieser Disziplin dargestellt und die Entstehung und Weiterentwicklung der Frühförderung in ihren historischen Kontext eingeordnet.
Organisationsformen der Frühförderung
Hier werden verschiedene Organisationsformen und Strukturen der Frühförderung vorgestellt, die sich in ihrer Organisation und ihrem Arbeitsansatz unterscheiden. Es werden verschiedene Modelle der Frühförderstellen und ihre spezifischen Angebote erläutert.
Prävention als Grundgedanke der Frühförderung
Dieses Kapitel widmet sich der präventiven Dimension der Frühförderung. Es werden verschiedene präventive Maßnahmen und Ansätze erläutert, die darauf abzielen, Entwicklungsrückschritte und -störungen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Zur Stellung der Eltern in der Frühförderung
Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf der Rolle der Eltern in der Frühförderung. Es werden verschiedene Modelle der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachkräften vorgestellt, die sich in ihrer Intensität und ihrem Fokus unterscheiden. Die Bedeutung der Elternbeteiligung und -mitwirkung im Förderprozess wird betont.
Frühförderung konkret
In diesem Kapitel werden verschiedene konkrete Bereiche der Frühförderung vorgestellt. Es werden verschiedene Fördermethoden und Ansätze in den Bereichen Wahrnehmung, sozial-emotionale Entwicklung, Bewegung und Sprache beschrieben. Die Bedeutung der individuellen Förderung und die Anpassung der Fördermaßnahmen an die Bedürfnisse des Kindes werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Frühförderung, Entwicklungsauffälligkeiten, Behinderung, Sonderpädagogik, frühe Intervention, Elternarbeit, Familienorientierung, Lerntheorie, Ethologie, Neurophysiologie, Prävention, Förderung, Wahrnehmung, Sozialentwicklung, Bewegung, Sprache.
- Arbeit zitieren
- Ines Lück (Autor:in), 2004, Frühförderung und frühe Förderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24859