Die Rolle der mexikanischen Maquiladoras innerhalb der NAFTA und der Weltwirtschaft


Seminararbeit, 2004

17 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Gliederung

1 Einleitung

2 Die mexikanischen Maquiladoras
2.1 Begriff und Entstehung
2.2 Entwicklung vor der Gründung der NAFTA

3 NAFTA
3.1 Allgemeine Informationen zur NAFTA
3.2 Entwicklung der Maquiladoras seit 1994

4 Die Rolle der Maquiladoras in der Weltwirtschaft

5 Kritische Bewertung der Maquiladoraindustrie

6 Fazit

1 Einleitung

In den letzten 40 Jahren haben die nordmexikanischen Grenzstädte einen starken wirtschaftlichen Aufschwung erfahren, so dass das einstige Armenhaus Mexikos mittlerweile die Hauptstadtregion an Wertschöpfung überholt hat. Hinter dieser dynamischen Entwicklung stehen nahezu ausschließlich die Maquiladoras; Betriebe, die (in aller Regel) ausländischen Firmen als verlängerte Werkbänke dienen und in denen für den Export bestimmte Produkte hergestellt werden. Diese Seminararbeit versucht, die Entwicklung der Maquiladoras aufzuzeigen, zunächst vor, anschließend nach Gründung der NAFTA, und deren Bedeutung für Nordamerika und die Weltwirtschaft darzustellen. Nach einer Gegenüberstellung positiver und negativer Aspekte der Maquiladoraindustrie wird die Arbeit schließlich durch ein kurzes Fazit abgeschlossen.

2 Die mexikanischen Maquiladoras

2.1 Begriff und Entstehung

Als Maquiladoras werden Betriebe bezeichnet, die das niedrige Lohnniveau in Mexiko nutzen, um arbeitsintensive Schritte des Wertschöpfungsprozesses kostengünstig durchführen zu können. Der Begriff leitet sich vom spanischen Wort maquila ab. Dabei handelte es sich früher um den Anteil an Mehl, den ein Müller als Lohn für seine Arbeit vom Bauern einbehielt, bevor er das nun veredelte Getreide zurückgab. Die Lohnveredlungsbetriebe Mexiko funktionieren nach dem gleichen Prinzip, indem Rohwaren vom Auftraggeber geliefert und nach erfolgter Weiterverarbeitung an diesen zurückgegeben werden (vgl. Fuchs (2001)).

Die Entwicklung der Maquiladoraindustrie begann Mitte der 60er Jahre. Nachdem die USA 1964 das „programa bracero“, ein Abkommen zur Anwerbung von Erntehelfern und Saisonarbeitern und in der Landwirtschaft aufgekündigt hatten, strömten Hunderttausende von Gastarbeitern in die nördlichen Grenzstaaten Mexikos zurück, was dort zu hoher Arbeitslosigkeit führte. Um die Not zu lindern, wurde 1965 von der mexikanischen Regierung (in Abstimmung mit der US-amerikanischen Seite) daher das „border industrialisation program“ initiiert. Neben dem primären Ziel, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, hoffte Mexiko auf eine Verbesserung seiner negativen Handelsbilanz und durch die Qualifizierung von Arbeitkräften an einem Wissens- und Technologietransfer teilhaben zu können. Die USA versprachen sich eine Verringerung der illegalen Einwanderung aus dem südlichen Nachbarland und sahen Maquiladoras zugleich als Chance, zumindest die Standorte der vor- und nachgelagerten Fertigung im eigenen Land zu halten. Das Programm führte zur Einrichtung von Exportproduktionszonen, in denen ausländischen Konzernen die Möglichkeit eingeräumt wurde, Industriebetriebe zu gründen um so für den Export bestimmte Waren kostengünstig herzustellen. Eingeführte Vorprodukte und Produktionsanlagen wurden dafür ebenso von Zöllen und Steuern befreit, wie die exportierten Fertigprodukte. Zum Schutz der heimischen Wirtschaft war es den Herstellern ursprünglich jedoch nicht gestattet, ihre Erzeugnisse in Mexiko selbst abzusetzen. Dieses Angebot wurde (und wird) in erster Linie von US-Firmen genutzt, da Mexiko gegenüber den asiatischen Standorten den Vorteil der räumlichen Nähe zum amerikanischen Markt bietet und somit geringere Transportkosten anfallen (vgl.: Sommerhoff / Weber (1999); Nuhn (1994)).

Beim typischen Maquiladorabetrieb handelt es sich um eine Niederlassung eines ausländischen (in aller Regel US-amerikanischen) Konzerns. Dieser stellt die erforderlichen Produktionsanlagen zur Verfügung während die Tochtergesellschaft vor Ort das Personal auswählt. Die Leitung der Niederlassung liegt jedoch häufig in den Händen eines amerikanischen Managers der von der Unternehmenszentrale direkt bestellt wird. Neben diesem Grundtyp gibt es noch die weniger verbreitete Form der Vertragsproduktion. Dabei übernimmt ein unabhängiger Maquiladorabetrieb im Auftrag eines ausländischen Unternehmens die Fertigung (vgl.: Fuchs (2001)).

2.2 Entwicklung vor der Gründung der NAFTA

Die Einrichtung der Exportproduktionszonen führte wie erhofft zu einem deutlichen Zuwachs an Arbeitplätzen. 1970, fünf Jahre nach dem Start des Programms, gab es bereits über 20 000 Beschäftigte in 120 Betrieben, 1980 waren es rund 122 000 Arbeitnehmer in 620 Betrieben und nochmals zehn Jahre später 478 000 Beschäftigte in 2087 Fertigungsstätten, was etwa 10% aller Industriebeschäftigten Mexikos entsprach. Da in der Anfangsphase zunächst eher kleine Betriebe dominierten und erst später größere Konzerne hinzukamen, nahm die Anzahl an Beschäftigten pro Betrieb stetig zu (vgl.: Gormsen (1994)).

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Rolle der mexikanischen Maquiladoras innerhalb der NAFTA und der Weltwirtschaft
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Lehrstuhl für wirtschaftliche Entwicklung und Integration)
Veranstaltung
VWL Proseminar
Note
1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V24860
ISBN (eBook)
9783638276320
ISBN (Buch)
9783638778282
Dateigröße
641 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rolle, Maquiladoras, NAFTA, Weltwirtschaft, Proseminar
Arbeit zitieren
Marc Schweizer (Autor:in), 2004, Die Rolle der mexikanischen Maquiladoras innerhalb der NAFTA und der Weltwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24860

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