Jean Baptiste Molières erfolgreiches Theaterstück Amphitryon wurde im Jahr 1668 uraufgeführt. Molière verfasste es während seiner Tätigkeit als Hofdichter des Königs Louis XIV. Das Stück wird zwar noch in die - vor allem politische Stücke umfassende - mittlere Phase von Molières Schaffen eingeordnet, weist aber bereits eine erkennbare Nähe zu den Ballettkomödien seiner späten Phase auf. 1 Amphitryon geht vor allem auf zwei Vorlagen zurück: Les sosies von Rotrou, welches 1636 uraufgeführt wurde und somit zu Molières Zeiten noch relativ aktuell war, und Amphitruo, verfasst vom römischen Schriftsteller Titus Macchius Plautus, wahrscheinlich zwischen 190 und 184 vor Christus. 2
Diese Arbeit untersucht, welche Änderungen Molière an der Vorlage von Plautus vorgenommen hat und versucht die Gründe für diese Änderungen aufzuzeigen. Um dies zu erreichen, soll zunächst die mythologische Grundlage beider Stücke, der griechische Mythos von der Geburt des Herakles, zusammengefasst werden. Anschließend werden markante Unterschiede in der Umsetzung dieses Stoffes vorgestellt. Danach wird näher auf die unterschiedliche Charakterisierung der einzelnen Akteure eingegangen, um zuletzt allgemeinere Erkenntnisse aus den gemachten Beobachtungen zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Mythos der Geburt des Herakles
- Die Umsetzung des Stoffes
- Die Handlung
- Der Prolog
- Der Zusatzcharakter Cléanthis
- Die Charakterisierung der Hauptakteure
- Amphitryon
- Alkmene
- Sosie
- Jupiter
- Merkur
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Änderungen, die Molière an der Vorlage von Plautus vorgenommen hat, und versucht die Gründe für diese Änderungen aufzuzeigen.
- Analyse der Unterschiede in der Umsetzung des Mythos von der Geburt des Herakles in den Werken von Plautus und Molière.
- Vergleich der Charakterisierungen der Hauptakteure in beiden Stücken.
- Beurteilung des Einflusses des Absolutismus auf Molières Bearbeitung des Stoffes.
- Untersuchung der Rolle der Mythologie als Mittel zur Kritik am absolutistischen System.
- Bewertung der Aktualität des Themas für die heutige Zeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit und den Forschungsstand dar. Das Theaterstück von Molière wird in seinen historischen Kontext eingeordnet und die relevanten Vorlagen, insbesondere das Stück von Plautus, werden genannt.
Der Mythos der Geburt des Herakles
Dieses Kapitel fasst den griechischen Mythos der Geburt des Herakles zusammen und erläutert die wichtigsten Figuren und ihre Beziehungen zueinander. Es wird auf die Unterschiede zwischen der griechischen und der römischen Götterwelt eingegangen und die Motivation des Zeus für die Zeugung des Herakles beleuchtet.
Die Umsetzung des Stoffes
Hier werden die Unterschiede in der Handlung, dem Prolog und den Figuren zwischen den Stücken von Plautus und Molière dargestellt. Der Fokus liegt auf Molières Bearbeitung des Stoffes und der Frage, wie er die mythologische Grundlage für seine eigene Zeit nutzbar gemacht hat.
Die Charakterisierung der Hauptakteure
Dieses Kapitel untersucht die Charakterisierung der wichtigsten Figuren in beiden Stücken. Es wird insbesondere auf die Unterschiede in der Darstellung von Amphitryon, Alkmene, Sosie, Jupiter und Merkur eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Absolutismus, Mythologie, Theatergeschichte, Vergleichende Literaturwissenschaft, Moliere, Plautus, Amphitryon, Herakles, Jupiter, Alkmene, Sosie, Merkur.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Bernd Leiendecker (Autor:in), 2004, Absolutisme royal et mythologie antique - une comparaison entre l'Amphitryon de Molière et celui de Plaute, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25000