Der Anlass, eine Arbeit mit einem solchen thematischen Schwerpunkt zu verfassen, ergab sich aus meiner unmittelbaren Unterrichtspraxis; konkreter aus persönlichen Beobachtungen, die ich während meinen Unterrichtsleitungen und -hospitationen machen konnte. Unabhängig von meinen beiden Unterrichtsfächern, Geschichte und katholische Religion, sowie der Klasse bzw. Stufe der beobachteten Schülerinnen und Schüler ist mir gehäuft folgendes Verhalten aufgefallen: Bei Schülerinnen und Schülern (SuS), die im Rahmen von Hausaufgaben, Arbeiten während des Unterrichts oder auch bei zusätzlichem häuslichen Engagement Informationen aus dem Internet nutzten, zeigte sich oftmals, dass diese Informationen zwar ausgedruckt vorlagen, die SuS diese (abgesehen von Textüberschriften) aber kaum inhaltlich bearbeitet hatten und sich bezüglich der Glaubwürdigkeit der Informationen keine Gedanken gemacht hatten. Konkret äußerten sich diese Beobachtungen z.B. in vorgelesenen Einzelbeiträgen von SuS anhand der aus dem Internet stammenden Informationen, wobei die SuS kaum in der Lage waren, diese Beiträge mit eigenen Worten zu erklären.
Hierin zeigten sich für mich zwei grundlegende Probleme:
a) Die Gefahr der Oberflächlichkeit
Informationen werden heruntergeladen und ausgedruckt, inhaltlich aber nicht ausreichend bearbeitet, um als verstanden bezeichnet werden zu können.
b) Ein Mangel an kritischer Haltung
Informationen werden bezüglich ihrer Glaubwürdigkeit nicht ausreichend hinterfragt und als gesichertes Faktum hingenommen.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit soll sich auf den zweitgenannten Problemaspekt, den Mangel an kritischer Haltung oder, positiv formuliert, der Ausarbeitung eines Konzeptes zur Förderung einer kritischen und reflektierten Haltung gegenüber der Glaubwürdigkeit von Informationen aus dem Internet beziehen. Aus dieser Haltung soll ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Medium Internet erwachsen, der sich darin äußert, dass die SuS Informationen aus dem Internet bezüglich ihrer Glaubwürdigkeit zukünftig bewusst infrage stellen und sie vor einer Weiterverwendung auf ihre Glaubwürdigkeit hin überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 1.1. Theoretische Vorüberlegungen bezüglich notwendiger Voraussetzungen zum Interneteinsatz im Geschichtsunterricht.
- 1.2. Pädagogische und fachdidaktische Überlegungen zum Einsatz des Internets im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe II....
- 1.3. Fachdidaktische Entfaltung des Themas.
- 1.4. Didaktische Überlegungen zur Unterrichtsreihe.......
- 2. Planung der Unterrichtssequenz
- 2.1. Darstellung der einzelnen Unterrichtsstunden der Unterrichtssequenz
- 2.1.1. Erste Stunde: Hinwendung zur Sekundärliteratur; Umfrage und Stellungnahmen zur Glaubwürdigkeit von Internetseiten
- 2.1.2. Zweite Stunde: Erstellen eines Kriterienkataloges zur Glaubwürdigkeit von Internetseiten; Informationsbeschaffung im Internet
- 2.1.3. Dritte Stunde Sichtung und Auswertung der Materialien nach Inhalt und Glaubwürdigkeit.
- 2.1.4. Vierte Stunde: Vergleich der Gruppenergebnisse und erneute Umfrage; Besprechung von Internetseiten mit potentiell hoher Glaubwürdigkeit; Abschluss der Reihe: Fazit zur Leitfrage
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Herausforderung des Interneteinsatzes im Geschichtsunterricht und zielt darauf ab, ein Konzept zur Förderung eines kritischen und reflektierten Umgangs mit dem Internet im Rahmen der Untersuchung der Fremdenproblematik im zeitlichen Umfeld der Perserkriege in einem Grundkurs 11 zu entwickeln.
- Glaubwürdigkeit von Informationen aus dem Internet
- Kritischer Umgang mit Internetquellen
- Entwicklung eines Kriterienkataloges zur Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Internetseiten
- Integration des Internets in den Geschichtsunterricht
- Binnendifferenzierung im Hinblick auf die Computerkenntnisse der Schüler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik des oberflächlichen Umgangs mit Informationen aus dem Internet und den Mangel an kritischer Haltung gegenüber deren Glaubwürdigkeit, die der Autor in seiner Unterrichtspraxis beobachtet hat. Sie führt in die Zielsetzung der Arbeit ein, die darin besteht, ein Konzept für einen verantwortungsvollen Umgang mit Internetquellen im Geschichtsunterricht zu entwickeln.
Kapitel 1 befasst sich mit den notwendigen Voraussetzungen für den Interneteinsatz im Geschichtsunterricht, wobei die technische Ausstattung, die Voraussetzungen seitens der Schüler sowie die des Lehrers im Fokus stehen.
Kapitel 2 erläutert die Planung einer Unterrichtssequenz, die den Schülern die Fähigkeiten vermittelt, Informationen aus dem Internet kritisch zu hinterfragen und zu bewerten.
Schlüsselwörter
Interneteinsatz, Geschichtsunterricht, Sekundarstufe II, Fremdenproblematik, Perserkriege, Glaubwürdigkeit von Informationen, kritischer Umgang mit Internetquellen, Kriterienkatalog, Unterrichtskonzept, Binnendifferenzierung.
- Quote paper
- Andre Zysk (Author), 2003, Ein Weg zur verantwortungsvollen Nutzung des Internets im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25039