Die Induktion - Das Problem der Wissenschaft mit der Erkenntnistheorie


Seminararbeit, 2004

12 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Prinzip der Induktion

3. Das Induktionsproblem

4. Lösungsversuch des Induktionsproblems nach Hume

5. Lösungsversuch des Induktionsproblems nach Holzkamp

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Von meinem Fenster aus kann ich genau die spielenden Kinder auf dem gegen-überliegenden Spielplatz sehen. Ein Kleinkind spielt mit einem Haufen von Steinen. Es hebt immer wieder einen Stein in die Luft und lässt ihn dann los. Fasziniert schaut es dem fallenden Stein hinterher bis er auf dem Boden aufkommt. Dann hebt es ihn wieder auf, hält ihn in die Luft, öffnet die Hand und beobachtet was passiert.

Vor einigen Jahren haben auch wir als Kinder einmal auf dem Spielplatz gesessen und das gleiche „Spiel“ gespielt. Auch bei uns fiel der Stein immer wieder zu Boden und blieb nicht in der Luft stehen. Wir haben diese Beobachtung eines fallenden Gegenstandes immer und immer wieder gemacht, bis es sich in unserem Kopf festgesetzt hatte, dass der Stein oder irgendein beliebiger anderer Gegenstand niemals einfach so und ohne jegliches Hilfsmittel in der Luft hängen bleiben würde.

Die vorliegende Hausarbeit befasst sich im ersten Teil damit, wieso wir aus den beobachteten Phänomen den Schluss ziehen, dass etwas immer in der gleichen Art und Weise reagieren muss, wie es unsere Beobachtungen gezeigt haben und welches Prinzip hinter dieser Schlussfindung steckt.

Im zweiten Teil wird darauf eingegangen, welche Probleme durch dieses Prinzip entstehen und erörtert zwei Lösungsansätze von David Hume und von Klaus Holzkamp. Aus den gewonnen Erkenntnissen wird am Ende der Hausarbeit ein Fazit beschrieben, warum das vorgestellte Prinzip unser Leben bestimmt.

2. Das Prinzip der Induktion

Die Induktion charakterisiert eine Schlussfolgerung, die vom Besonderen auf das Allgemeine schließt. Das bedeutet, dass man (Einzel-)Beobachtungen macht und von diesen Beobachtungen auf eine potenziell unendliche Zahl von Fällen in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft Rückschlüsse zieht. Die induktive Folgerung ist ein gehaltserweiternder Schluss.

Eine Induktion läuft grundsätzlich nach folgendem Schema ab:,:

X ist A.

X ist B.

Daraus folgt: Alle A sind B.

Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen:

Felix ist schwarz.

Felix ist ein Kater.

Daraus folgt: Alle Kater sind schwarz.

Die Induktion lässt sich in zwei unterschiedliche Arten einordnen:. Zum einen die aufzählende Induktion, zum anderen die ausscheidende Induktion.

Die erstgenannte wurde von Aristoteles entwickelt und verläuft nach dem Prinzip, möglichst viele Einzeltatsachen anzusammeln, um einen allgemeinen Satz, aus dem die diesen einzelnen Tatsachen entsprechenden Einzelaussagen folgen, einleuchtender zu gestalten. Ein viel benanntes Beispiel hierfür ist die Hypothese, dass alle Schwäne weiß seien. Diese These wird von vielen Einzelbeobachtungen gestützt. Allerdings ist diese Art der Induktion auch leicht anfechtbar: Ein einziges Gegenbeispiel kann die Hypothese widerlegen. So geschehen in genanntem Beispiel: Als in Australien schwarze Schwäne gesichtet wurden, waren jegliche gesammelten Fakten, dass die Farbe der Schwäne immer weiß sei, als wertlos zu betrachten. Die Induktion durch einfache Aufzählung ist damit sehr unzuverlässig.

Bei der ausscheidenden Induktion werden alle nicht in Frage kommenden Thesen aus der Gesamtzahl aller möglichen Thesen ausgeschaltet. Diese Methode der Induktion wurde eingehend von Mill untersucht. Für ihn gibt es fünf unterschiedliche Fälle wie eine ausscheidende Induktion ablaufen kann. Er nennt sie die Methoden zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge und unterscheidet in :

- die Methode der Ähnlichkeit,
- die Methode des Unterschiedes,
- die vereinigte Methode von Ähnlichkeit und Unterschied,
- die Methode der Reste und
- die Methode der begleitenden Veränderung.

Auf diese unterschiedlichen Methoden möchte ich allerdings im Rahmen dieser Hausarbeit nicht näher eingehen.

Die Naturwissenschaften und auch die wesentlichen alltäglichen Handlungen bauen auf dem Prinzip der Induktion auf. Es gilt jedoch auch, dass die Voraussetzung geschaffen sein muß, dass die Induktion funktioniert. Als Beispiel: Wir haben Hunger. Wir wissen, wenn wir etwas essen, dass dieser Hunger gestillt werden kann. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass, wenn wir etwas essen, das leere Gefühl im Magen und das damit verbundene „Magengrummeln“ vorüber geht. Mit Hilfe der Induktion schließen wir, dass auch in Zukunft, wenn wir Hunger haben, wir diesen „beseitigen“ können, indem wir etwas Essbares zu uns nehmen. Es gibt keine logische Erklärung für das induktive Schließen Konsequenz. Man kann zwar behaupten, dass unsere Erfahrung uns bewiesen hat, dass der Induktionsschluss Richtigkeit besitzt, aber wir können über das Argument der Erfahrung nicht beweisen, dass diese Art der Induktion überhaupt erlaubt ist.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Die Induktion - Das Problem der Wissenschaft mit der Erkenntnistheorie
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Institut für Politikwissenschaft)
Veranstaltung
Moderne Politische Theorie
Note
1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
12
Katalognummer
V25062
ISBN (eBook)
9783638277952
ISBN (Buch)
9783638760102
Dateigröße
466 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Induktion, Problem, Wissenschaft, Erkenntnistheorie, Moderne, Politische, Theorie
Arbeit zitieren
Catrin Knußmann (Autor:in), 2004, Die Induktion - Das Problem der Wissenschaft mit der Erkenntnistheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25062

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