Weltweite Globalisierungstendenzen, die ihren Ausdruck für die Soziale Arbeit eines Landes vor allem in der Form des neoliberalistischen Umbaus der Sozialstaaten gewinnen, stellen einen länderübergreifenden Faktor für die Ausgestaltung der Sozialen Arbeit dar. Dabei ist mit dem Begriff der Globalisierung eine Verdichtung der transnationalen Beziehungen und eine daraus resultierende Zunahme der wechselseitigen Abhängigkeit der Länder untereinander zu konstatieren. Eine solche stärkere Abhängigkeit der Länder untereinander impliziert vor allem im Rahmen der Europäischen Union als Wirtschaftsgemeinschaft eine Erhöhung des Wettbewerbs, bei steigender Bedeutung der Begrifflichkeiten von Effizienz und Effektivität. Dabei gewinnen die von Seiten der kapitalistischen Marktwirtschaft geforderten Kriterien von Effizienz und Effektivität eine stetig wachsende Bedeutung - auch für die Wohlfahrtsstaatmodelle innerhalb der Europäischen Union. Vorläufiges Resultat dieser Entwicklung ist eine (gewollte) Schwächung der integrativen Funktionen des Staates mit weitreichenden Auswirkungen auf die Wohlfahrtsstaatmodelle, als auch auf die Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger und die Soziale Arbeit in ihrer institutionellen Praxis sowie ihren professionellen Standards. Damit einher geht ein Wandel des Begriffs von „Sozialer Solidarität“ eines Landes durch eine Veränderung von Struktur und Inhalt Sozialer Arbeit.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die Diskussion um ein politisches Mandat Sozialer Arbeit innerhalb der Disziplin derzeit (wieder) an Aktualität. Die einzelnen Positionen innerhalb der disziplinär geführten Diskussion zum Thema sind dabei äußerst heterogen, stehen als Ausdruck eines bestimmten Selbstverständnisses der Disziplin und sollen verdeutlicht werden. Im Zentrum steht dabei auch die Frage, ob es Aufgabe einer Disziplin Sozialer Arbeit sein kann sich in diesem Streit zu positionieren, oder ob eine an dem wissenschaftlichen Wahrheits- und Richtigkeitsprinzip orientierte Disziplin sich dieser Thematik überhaupt anzunehmen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziale Arbeit in Zeiten der Globalisierung
- Länderspezifische Kriterien Sozialer Arbeit
- Länderübergreifende Kriterien Sozialer Arbeit
- Auswirkungen der Globalisierung auf die Soziale Arbeit
- Die disziplinäre Diskussion um ein politisches Mandat Sozialer Arbeit – zwei gegenläufige Positionen
- Postulat für ein politisches Mandat Sozialer Arbeit
- Politisches Mandat als (Selbst-) Missverständnis des professionellen Auftrags Sozialer Arbeit
- Gegenüberstellung der Positionen zum politischen Mandat Sozialer Arbeit
- Soziale Arbeit und politisches Mandat - Gegenstand einer wissenschaftlichen Disziplin?
- Die Disziplin Sozialer Arbeit
- Das Postulat und die Diskussion für ein politisches Mandat Sozialer Arbeit - Ausdruck für die Disziplinlosigkeit der Disziplin
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Globalisierung auf die Soziale Arbeit und analysiert die aktuelle Diskussion um ein politisches Mandat der Disziplin. Im Zentrum steht die Frage, ob die Soziale Arbeit ein politisches Mandat benötigt und welche Bedeutung dies für die Disziplin hat.
- Einfluss der Globalisierung auf die Soziale Arbeit
- Länderspezifische und länderübergreifende Kriterien Sozialer Arbeit
- Diskussion um ein politisches Mandat Sozialer Arbeit
- Zwei gegensätzliche Positionen zur Rolle eines politischen Mandats
- Disziplin Sozialer Arbeit und ihre Aufgaben
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Globalisierung und ihrer Auswirkungen auf die Soziale Arbeit ein. Sie stellt die zentrale Fragestellung der Hausarbeit vor: Soll die Soziale Arbeit ein politisches Mandat anstreben?
- Das zweite Kapitel untersucht die Auswirkungen der Globalisierung auf die Soziale Arbeit anhand von länderspezifischen Kriterien und länderübergreifenden Faktoren. Es beleuchtet insbesondere die Rolle des Wohlfahrtsstaatmodells und den Einfluss des Neoliberalismus.
- Kapitel drei analysiert die aktuelle Diskussion um ein politisches Mandat Sozialer Arbeit. Es werden zwei gegensätzliche Positionen vorgestellt und verglichen. Die eine Position argumentiert für ein politisches Mandat, während die andere dieses als (Selbst-)Missverständnis des professionellen Auftrags Sozialer Arbeit kritisiert.
- Kapitel vier befasst sich mit der Frage, ob die Soziale Arbeit überhaupt eine wissenschaftliche Disziplin ist und ob sie sich in der Debatte um ein politisches Mandat positionieren sollte. Es wird argumentiert, dass die Diskussion um ein politisches Mandat auf eine Disziplinlosigkeit der Disziplin hinweist.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Globalisierung, Soziale Arbeit, politisches Mandat, Disziplin, Wohlfahrtsstaat, Neoliberalismus, Effizienz, Effektivität, Lebenswelt, institutionelle Praxis, professionelle Standards, Selbstverständnis.
- Arbeit zitieren
- Alexander Klein (Autor:in), 2004, Soziale Arbeit in Zeiten der Globalisierung - Die disziplinäre Diskussion um ein politisches Mandat Sozialer Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25162