Die Anforderungen des Marktes an die Unternehmen ändern sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Dabei gewinnen vor allem individualisierte Produkte, die in der Regel im Rahmen von Einzelaufträgen erstellt werden, immer stärker an Bedeutung. Dies gilt auch für Großprojekte, wie z.B. dem Brückenbau. Die Erstellung eines individuellen Produktes oder Leistung ist ein viel umfassenderer Prozess als die Serien- oder Massenproduktion, da er schon mit einer individuellen Angebotserstellung beginnt. Somit herrscht zwischen dem Anbieter und dem Nachfrager ein enger Kontakt, da sie während der gesamten Abwicklungszeit des Auftrages, von Angebotsanfrage bis Produktübergabe, miteinander in Verbindung stehen.
Die Qualitätsanforderungen werden ebenfalls immer größer und die Lieferzeiten immer kürzer, was eine erhöhte Flexibilität der Unternehmen erfordert. Die Unternehmen sind deshalb bestrebt, zu einer optimalen wirtschaftlichen und technischen Produktgestaltung zu gelangen.1) Somit kommt der frühstmöglichen Erfassung von Kosten und Erlösen eine sehr große Bedeutung zu, auch weil 70-80% der gesamten Herstellkosten schon während der Konstruktionsentwicklung festgelegt werden.2 Da die Produktspezifikationen spätestens in den Verhandlungen mit dem Kunden festgelegt werden, sind die Daten schon frühzeitig zu bestimmen. Deshalb setzt die Kostenerfassung und damit die individuelle Kalkulation, als Bestandteil der betrieblichen Kostenrechnung, schon vor der eigentlichen Produktion mit der Vorkalkulation für den Auftrag an, indem die Solldaten prognostiziert werden, und setzt sich dann konstruktions- und produktionsbegleitend, einschließlich der Ursachenanalyse bei Abweichungen, bis zur Nachkalkulation fort.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition der Begriffe
- 2.1. Abgrenzung von Einzelauftrag und Großprojekt
- 2.2. Konstruktionsbegleitende Kalkulation
- 3. Prozess der Auftragsbearbeitung
- 4. Konstruktionsbegleitende Kalkulationsmethoden in den verschiedenen Phasen der Auftragsabwicklung
- 4.1. Vorkalkulation
- 4.1.1. Angebotskalkulation
- 4.1.2. Auftragskalkulation
- 4.2. Mitlaufende Auftragskalkulation
- 4.3. Standard-Nachkalkulation
- 4.4. Kalkulationsabweichungsanalyse
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Beurteilung von Einzelaufträgen und Großprojekten mit Hilfe der Kosten- und Erlösrechnung. Im Fokus steht die Konstruktionsbegleitende Kalkulation als Frühwarnindikator, die bereits vor der eigentlichen Konstruktion mit der Angebotskalkulation beginnt und sich über die Auftragskalkulation bis zur Nachkalkulation erstreckt.
- Abgrenzung von Einzelauftrag und Großprojekt
- Konstruktionsbegleitende Kalkulation als Frühwarnindikator
- Vorkalkulation, Mitlaufende Auftragskalkulation und Nachkalkulation
- Kalkulationsabweichungsanalyse
- Bedeutung der Kosten- und Erlösrechnung für die Beurteilung von Einzelaufträgen und Großprojekten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die wachsende Bedeutung von individualisierten Produkten und die Herausforderungen, die sich aus der komplexen Auftragsabwicklung ergeben. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe „Einzelauftrag“ und „Großprojekt“ abgegrenzt und die Konstruktionsbegleitende Kalkulation als übergreifende Rechenmethodik vorgestellt. Das dritte Kapitel widmet sich dem Prozess der Auftragsbearbeitung. Das vierte Kapitel analysiert die Konstruktionsbegleitende Kalkulation in den verschiedenen Phasen der Auftragsabwicklung, wobei die Vorkalkulation, die Mitlaufende Auftragskalkulation, die Standard-Nachkalkulation und die Kalkulationsabweichungsanalyse behandelt werden.
Schlüsselwörter
Einzelauftrag, Großprojekt, Konstruktionsbegleitende Kalkulation, Vorkalkulation, Auftragskalkulation, Nachkalkulation, Kalkulationsabweichungsanalyse, Kosten- und Erlösrechnung, Vollkostenrechnung, Zuschlagskalkulation.
- Arbeit zitieren
- Dennis Huchzermeier (Autor:in), 2004, Beurteilung von Einzelaufträgen und Großprojekten mit Hilfe der Kosten- und Erlösrechnung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25170