In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts fasst eine neue, Epoche machende Strömung
in der deutschen Literatur Fuß, initiiert von Literaturtheoretikern, wie Johann Georg
Hamann und Johann Gottfried Herder, und zur Blüte geführt von einer Schar junger
Literaten: der Sturm und Drang.
Auch der 21-jährige Goethe ließ sich, als er sich im Rahmen seines Iura-Studiums in
den Jahren 1770 und 1771 in Straßburg aufhielt, von Herder und dessen Ideen
faszinieren und „infizieren“. Unmittelbar daraus hervorgegangen ist eine Reihe von
Gedichten, die Sesenheimer Lieder, die Goethe während seiner Straßburger Zeit unter
dem Einfluss seiner leidenschaftlichen Liebe zur Pfarrerstochter Friederike Brion aus
Sesenheim verfasst hatte.1 In ihnen tritt ein lyrisches Ich auf, das sich ungehemmt und
unreflektiert ganz der Emotion des Moments hingibt und in ihm aufzugehen scheint.
Aus dem Kanon dieser Gedichte wird im Folgenden exemplarisch „Mir schlug das
Herz; geschwind zu Pferde“ ausgewählt, um an diesem das für den Sturm und Drang
typische Bekenntnis zum Subjektiven und Emotionalen und die enge Verbindung von
Natur und Individuum aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Goethes frühe Lyrik im Sturm und Drang
- Interpretation „Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde“
- Zu Entstehungsgeschichte und Inhalt
- Erlebnislyrik oder Rollenlyrik?
- Formal-ästhetische Analyse
- Versmaß, Rhythmus und Reimstruktur
- Satzbau und Wortwahl
- Inhaltliche Analyse
- Das lyrische Ich und die Natur in den Strophen eins und zwei
- Das lyrische Ich und das lyrische Du in den Strophen drei und vier
- Das lyrische Ich zwischen Sprachlosigkeit und Rede
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Goethes Gedicht „Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde“ im Kontext des Sturm und Drang. Ziel ist es, die charakteristischen Merkmale dieser Epoche im Gedicht aufzuzeigen und verschiedene Interpretationsansätze zu beleuchten. Die Analyse berücksichtigt sowohl formale als auch inhaltliche Aspekte.
- Goethes frühe Lyrik und der Sturm und Drang
- Die Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und der Natur
- Das Spannungsfeld zwischen subjektivem Erleben und allgemeingültiger Aussage
- Die Darstellung von Liebe, Glück und Abschied
- Die Frage nach Erlebnislyrik versus Rollenlyrik
Zusammenfassung der Kapitel
Goethes frühe Lyrik im Sturm und Drang: Dieses Kapitel führt in die Epoche des Sturm und Drang ein und beschreibt ihren Einfluss auf Goethes frühe Lyrik, insbesondere die Sesenheimer Lieder, die unter dem Einfluss seiner Liebe zu Friederike Brion entstanden sind. Es wird hervorgehoben, wie diese Gedichte ein ungehemmtes, emotionsgeleitetes lyrisches Ich präsentieren, das die enge Verbindung von Natur und Individuum reflektiert. Das Kapitel dient als Einleitung und Kontextualisierung für die anschließende detaillierte Analyse von "Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde".
Interpretation „Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde“: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Interpretation des Gedichts. Es beleuchtet die Entstehungsgeschichte und den Inhalt, der in zwei Teile gegliedert ist: die nächtliche Reise des lyrischen Ichs durch eine unheimliche Landschaft und die Begegnung mit der Geliebten. Der Abschnitt zur Erlebnislyrik versus Rollenlyrik diskutiert unterschiedliche Interpretationsansätze, wobei betont wird, dass das Gedicht zwar auf Goethes Beziehung zu Friederike Brion basiert, aber dennoch nicht als reine Autobiografie verstanden werden sollte. Die formal-ästhetische Analyse untersucht Versmaß, Rhythmus, Reimstruktur, Satzbau und Wortwahl. Die inhaltliche Analyse betrachtet die Beziehung des lyrischen Ichs zur Natur, zur Geliebten und die Spannung zwischen Sprachlosigkeit und Ausdruck.
Schlüsselwörter
Sturm und Drang, Goethe, Lyrik, Gedichtinterpretation, „Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde“, Erlebnislyrik, Rollenlyrik, Natur, Liebe, Emotion, Subjektivität, Formal-ästhetische Analyse, Inhaltliche Analyse.
Häufig gestellte Fragen zu Goethes "Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Analyse von Goethes Gedicht "Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde" im Kontext des Sturm und Drang. Sie beinhaltet eine Einleitung zur Epoche des Sturm und Drang und deren Einfluss auf Goethes frühe Lyrik, eine detaillierte Interpretation des Gedichts (inkl. Entstehungsgeschichte, formal-ästhetische und inhaltliche Analyse), sowie eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Interpretationsansätzen, insbesondere der Frage nach Erlebnislyrik versus Rollenlyrik.
Welche Themen werden im Gedicht und in der Analyse behandelt?
Die Analyse beleuchtet zentrale Themen wie die Beziehung des lyrischen Ichs zur Natur, die Darstellung von Liebe, Glück und Abschied, das Spannungsfeld zwischen subjektivem Erleben und allgemeingültiger Aussage, sowie die Frage nach Authentizität und der Rolle des lyrischen Ichs (Erlebnislyrik vs. Rollenlyrik).
Welche Aspekte der formal-ästhetischen Analyse werden berücksichtigt?
Die formal-ästhetische Analyse untersucht detailliert das Versmaß, den Rhythmus, die Reimstruktur, den Satzbau und die Wortwahl des Gedichts, um die Wirkung und die Bedeutung dieser formalen Elemente auf die Gesamtaussage zu ergründen.
Wie wird die inhaltliche Analyse des Gedichts durchgeführt?
Die inhaltliche Analyse gliedert sich in die Betrachtung der Beziehung des lyrischen Ichs zur Natur in den ersten beiden Strophen, die Beziehung zum lyrischen Du in den Strophen drei und vier, sowie die Analyse der Spannung zwischen Sprachlosigkeit und Ausdruck im Gedicht.
Welche Rolle spielt der Sturm und Drang in dieser Analyse?
Der Sturm und Drang dient als wichtiger Kontext für das Verständnis des Gedichts. Die Arbeit zeigt auf, wie die charakteristischen Merkmale dieser Epoche – wie die Betonung von Emotion, Subjektivität und die enge Verbindung von Natur und Individuum – in "Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde" zum Ausdruck kommen.
Was ist das Ziel dieser Arbeit?
Das Hauptziel ist es, das Gedicht "Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde" gründlich zu analysieren und verschiedene Interpretationsansätze im Kontext des Sturm und Drang zu beleuchten. Die Arbeit soll ein umfassendes Verständnis des Gedichts und seiner Bedeutung ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt am besten?
Schlüsselwörter sind: Sturm und Drang, Goethe, Lyrik, Gedichtinterpretation, "Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde", Erlebnislyrik, Rollenlyrik, Natur, Liebe, Emotion, Subjektivität, Formal-ästhetische Analyse, Inhaltliche Analyse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Goethes früher Lyrik im Sturm und Drang und eine detaillierte Interpretation von "Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde", welche wiederum Unterkapitel zu Entstehungsgeschichte, formal-ästhetischer und inhaltlicher Analyse beinhaltet. Ein abschließendes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der Ergebnisse.
- Arbeit zitieren
- Oliver Marc Siegl (Autor:in), 2003, Gedichtinterpretation - Goethes "Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25284