Im Folgenden soll der Aufbau und die Struktur der Novelle am Beispiel von Gottfried Keller`s „Kleider machen Leute“ gezeigt werden. Dazu wird zunächst auf Gottfried Keller selbst und auf die Novelle allgemein eingegangen, bevor speziell „Kleider machen Leute“ behandelt wird. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gottfried Keller
3. Der Realismus
4. Inhaltsangabe von „Kleider machen Leute“
5. Die Novelle im Allgemeinen
6. Aufbau und Struktur der Novelle am Beispiel „Kleider machen Leute“
7. Sonstiges zu „Kleider machen Leute“
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Folgenden soll der Aufbau und die Struktur der Novelle am Beispiel von Gottfried Keller`s „Kleider machen Leute“ gezeigt werden. Dazu wird zunächst auf Gottfried Keller selbst und auf die Novelle allgemein eingegangen, bevor speziell „Kleider machen Leute“ behandelt wird.
2. Gottfried Keller
Gottfried Keller wurde am 19.7.1819 in Zürich geboren, wo er auch seine Kindheit und Jugend verbrachte.
Sein Vater starb als Keller 5 Jahre alt war, was seine tiefe Mutterbindung prägte.
Die Themen und Stoffberichte Kellers entstammen seiner Umwelterfahrungen.
Es ist ein Dichter der bürgerlichen Gesellschaft und zugleich ein radikaler Demokrat, der alles Konservative mit glühendem Hass belegte.
Keller neigte wie seine Hauptfigur Wenzel Strapinski in „Kleider machen Leute“ zur Schweigsamkeit.
Den Anstoß für die Niederschrift bekam Keller 1863/64, als er Sekretär des zürcherischen Polenkomitees war.
Gottfried Keller ist Schöpfer der Typennovelle, in der nicht die Handlung, sondern ein Typ im Mittelpunkt steht. Sie vereinigt realistische und idealtypische Züge.
Er stellt dar, wie sich das Schicksal des Menschen immer mehr zur Industriegesellschaft wendet.
Er starb 1890.
3. Der Realismus
„Kleider machen Leute“ ist im poetischen Realismus (1850-1890) einzuordnen, wo die Novellendichtung ihren Höhepunkt hatte. Folgende Tabelle zeigt den Realismus zur besseren Einordnung in die Literaturgeschichte:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Ursachen für den Realismus waren zum einen, dass die Klassik nachwirkte (Goethe, Schiller) und zum anderen, dass es bis 1871 Kleinstaaten gab und lange keine Industrialisierung. Somit war alles ländlich und damit poetischer.
Der Realismus folgte auf den Biedermeier und den Vormärz und wurde schließlich durch den Naturalismus abgelöst.
Während im Vormärz noch Weltschmerz, Ironie und Satire Thema waren, wendete man sich im Realismus dann zum Objektiven hin. Tendenziös Politisches wurde verworfen, Humor kam in der Literatur auf und sie wirkte nicht mehr so radikal, fordernd und sarkastisch.
Der poetische Realismus setzte circa mit der gescheiterten Revolution 1848 ein. Es folgte damit der aufkommende Nationalismus durch napoleonische Befreiungskriege. Außerdem kam die Arbeiterklasse auf, der Fortschritt der Technik und die Ausbreitung der Industrialisierung.
So gab es im 19. Jahrhundert auch einen starken Bevölkerungszuwachs (25 Mio. 1820 – 65 Mio. 1920).
Der poetische Realismus bezeichnet das Verhältnis von Literatur und Wirklichkeit und hat den bürgerlichen Mensch und seine Lebensverhältnisse zum Thema.
Meist werden Dorfgeschichten mit gesellschaftlicher Realität im Kleinformat geschildert.
Es werden aber auch alltägliche, menschliche Probleme ernsthaft behandelt. In der Klassik konnten vom Alltäglichen nur niedere Gattungen handeln wie zum Beispiel die Komödie und die Romantik war wirklichkeitsfern.
Der Realismus handelt von beliebigen Individuen, während in der Klassik bekannte und typische Figuren vorherrschten und in die Romantik wiederum wirklichkeitsfern war.
Des Weiteren wurde im Realismus in verständlicher Darstellung (Prosa) geschrieben. In der Klassik und Romantik bestimmten literarische Formen und eine besondere Sprache die Darstellung.
Nun ist nicht mehr Selbstentfaltung, sondern „Eingehen in die Diesseitigkeit der Sinnenwelt“ das Thema. Außerdem wird Selbstverwirklichung zur Überlebenstechnik in der gesellschaftlichen Wirklichkeit (19.Jhrd.).
Am Realismus beteiligte sich nahezu ausschließlich das wohlhabende Bürgertum.
Es wurde wenig auf politische Veränderungen bedacht, sondern
unzulängliche Unzulänglichkeiten der allgemeinen Menschen standen im Mittelpunkt.
Auch wurden nicht nur einfach wirkliche Verhältnisse abgebildet, sondern der Konflikt mit dem Bestehenden.
Die wirtschaftlichen Kennzeichen des Realismus waren die rasch fortschreitende Industrialisierung und die schnell anwachsende Technik und Naturwissenschaft.
Zu den sozialen Kennzeichen zählen der Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft, das Zensurwahlrecht, der Adel und Klerus mit gesicherten Privilegien und die 14 Arbeitsstunden der Arbeiter ohne Sicherheit bei Krankheit, Alter oder Arbeitslosigkeit.
Die Hauptvertreter des Realismus sind:
- Theodor Storm (1817-1888): Novellen (z.B. "Der Schimmelreiter")
- Gottfried Keller (1819-1890): "Der grüne Heinrich" (Roman), Novellen (z.B. "Kleider machen Leute")
- Theodor Fontane (1819-1898): "Effi Briest", "Der Stechlin", "Irrungen Wirrungen", "Frau Jenny Treibel"
- Wilhelm Raabe (1831-1910): "Der Hungerpastor"
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- Arbeit zitieren
- Christina Kühnle (Autor:in), 2004, Aufbau und Struktur der Novelle am Beispiel "Kleider machen Leute" von Gottfried Keller, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25363
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