Wir leben in einer Zeit weitreichender Wandlungsprozesse. Dies macht sich auch in dem Bereich der Gesundheitsvorsorge bemerkbar, wobei insgesamt eine Bewegung mit einer Hinwendung zur Ganzheitlichkeit erkennbar wird. Somit müssen viele Konzepte überdacht und neu aufbereitet werden, wobei eine Vernetzung mehrerer Teilbereiche im Rahmen der Gesundheitsförderung sinnvolle Aspekte aufweist. Eine vorwiegende Zukunftsorientierung von Prävention und Gesundheitsförderung im Sinne der Langzeitwirkung von Verhaltens-weisen sowie der persönlich angestrebten Zukunftsperspektiven macht besonders die Notwendigkeit des Erlernens von gesundheitsfördernden Verhaltensweisen deutlich. Interventionsgerontologische Maßnahmen tragen hierzu bei, wobei man unter Intervention jene Maßnahmen zusammenfasst, die der Aufrechterhaltung und Förderung der Kompetenzen im Alter dienen (vgl. Krompholz-Schink 2003, S.295f.). Die Interventionsgerontologie baut hierbei auf empirisch gewonnenen Erkenntnissen auf,
• „dass Alter nicht notwendig mit Abbau gleichzusetzen ist,
• dass der Zustand Alter durch mehrdimensionale Prozesse und Einflüsse bestimmt wird, also exemplarisch neben biologischen auch biographische, ökonomische, zeitgeschichtliche und soziale Faktoren wirksam sind und
• das Alter vorwiegend durch das subjektive Erleben des einzelnen alternden Menschen geprägt ist“ (Krompholz-Schink 2003, S.295).
Inhaltsverzeichnis
- 8 Interventionsgerontologische Aspekte
- 8.1 Begriffsabgrenzung zur Interventionsgerontologie
- 8.2 Begriffsabgrenzung zur Gesundheit
- 8.3 Interventionstheorien aus dem Sport
- 8.3.1 Intervention in Betrieben
- 8.3.2 Intervention in Sportvereinen
- 8.3.3 Intervention auf Gemeindeebene
- 8.4 Kampagne 2000
- 8.5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht interventionsgerontologische Aspekte im Zusammenhang mit Sport im Alter. Ziel ist es, die Bedeutung von sportlicher Aktivität im Alter aufzuzeigen und die Notwendigkeit von Interventionsmaßnahmen zur Förderung der Kompetenzen älterer Menschen zu belegen. Die Arbeit stützt sich auf empirische Erkenntnisse und beleuchtet verschiedene Interventionstheorien aus dem Sport.
- Begriffsabgrenzung Interventionsgerontologie und Gesundheit
- Interventionstheorien im Sport (Betrieb, Vereine, Gemeindeebene)
- Herausforderungen bei der Förderung von Sport im Alter
- Der Einfluss des gesellschaftlichen Altersbildes
- Kompetenzerhalt und -förderung im Alter
Zusammenfassung der Kapitel
8.1 Begriffsabgrenzung zur Interventionsgerontologie: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Interventionsgerontologie im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen und des sich wandelnden Verständnisses von Gesundheitsvorsorge. Es betont die Bedeutung der Aufrechterhaltung und Förderung von Kompetenzen im Alter und stützt sich auf empirische Erkenntnisse, die den Abbau von Fähigkeiten im Alter relativieren. Der Fokus liegt auf einem mehrdimensionalen Verständnis von Altern, welches biologische, biographische, ökonomische, zeitgeschichtliche und soziale Faktoren berücksichtigt. Das subjektive Erleben des Alterungsprozesses wird als zentraler Aspekt hervorgehoben. Die Interventionsgerontologie wird als Ansatz verstanden, der auf vorhandenen Möglichkeiten des Menschen aufbaut anstatt auf dessen Defizite zu fokussieren. Die Bedeutung der Ressourcenverfügbarkeit und -nutzung wird diskutiert, und es wird argumentiert, dass eine unzureichende Förderung von Kompetenzen im Alter zu einer Verstärkung von Abhängigkeit führen kann.
8.2 Begriffsabgrenzung zur Gesundheit: Dieses Kapitel erweitert den Gesundheitsbegriff über die reine Abwesenheit von Krankheit hinaus. Ausgehend von der Ottawa-Charta wird Gesundheit als Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert. Es wird ein mehrdimensionales Verständnis von Gesundheit betont, das auch psychische, soziale, ökologische und spirituelle Aspekte beinhaltet. Gesundheit wird als dynamische Balance dargestellt, die aktiv gestaltet und immer wieder neu hergestellt werden muss. Der Doppelcharakter von präventiven Maßnahmen – Krankheitsvermeidung und Gesundheitsförderung – wird herausgestellt, und die Bedeutung der Optimierung der Lebensumstände wird im Sinne der WHO betont. Der Kapitel schliesst mit der Frage nach dem Beitrag von Prävention und Gesundheitsförderung zur Steigerung des Wohlbefindens von Senioren.
8.3 Interventionstheorien aus dem Sport: Das Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Sports für ältere Menschen, von den traditionellen Turnvereinen hin zu Angeboten in Sport- und Wohlfahrtsverbänden sowie in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Der Autor kritisiert die geringe Anzahl sportlich aktiver Senioren und führt dies auf ein negatives gesellschaftliches Altersbild zurück, das mit irreversiblen Rückgängen körperlicher, psychischer und sozialer Fähigkeiten assoziiert wird. Die Tendenz, ältere Menschen zu Schonung und passiven Therapiemaßnahmen zu raten, anstatt zu dosierte Bewegung, wird als problematisch dargestellt, da sie zu einem Teufelskreis aus Passivität und Fähigkeitsverlust führen kann. Das Kapitel endet mit der Aussage, dass auch im Alter funktionelle Anpassungsmechanismen erhalten bleiben.
Schlüsselwörter
Interventionsgerontologie, Gesundheit, Sport im Alter, Prävention, Gesundheitsförderung, Senioren, Kompetenzerhalt, Altersbild, Interventionstheorien, Ressourcen, Selbstvertrauen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Interventionsgerontologische Aspekte im Zusammenhang mit Sport im Alter"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht interventionsgerontologische Aspekte im Zusammenhang mit Sport im Alter. Das Ziel ist es, die Bedeutung sportlicher Aktivität im Alter aufzuzeigen und die Notwendigkeit von Interventionsmaßnahmen zur Förderung der Kompetenzen älterer Menschen zu belegen. Die Arbeit stützt sich auf empirische Erkenntnisse und beleuchtet verschiedene Interventionstheorien aus dem Sport.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Begriffsabgrenzung von Interventionsgerontologie und Gesundheit, Interventionstheorien im Sport (Betrieb, Vereine, Gemeindeebene), Herausforderungen bei der Förderung von Sport im Alter, den Einfluss des gesellschaftlichen Altersbildes und den Kompetenzerhalt und -förderung im Alter.
Was wird unter Interventionsgerontologie verstanden?
Kapitel 8.1 definiert Interventionsgerontologie im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen und des sich wandelnden Verständnisses von Gesundheitsvorsorge. Es betont die Bedeutung der Aufrechterhaltung und Förderung von Kompetenzen im Alter und fokussiert auf vorhandene Möglichkeiten des Menschen anstatt auf dessen Defizite. Ein mehrdimensionales Verständnis von Altern wird berücksichtigt (biologisch, biographisch, ökonomisch, zeitgeschichtlich, sozial).
Wie wird Gesundheit in dieser Arbeit definiert?
Kapitel 8.2 erweitert den Gesundheitsbegriff über die reine Abwesenheit von Krankheit hinaus. Ausgehend von der Ottawa-Charta wird Gesundheit als Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert. Ein mehrdimensionales Verständnis, das auch psychische, soziale, ökologische und spirituelle Aspekte beinhaltet, wird betont. Gesundheit wird als dynamische Balance dargestellt, die aktiv gestaltet werden muss.
Welche Interventionstheorien im Sport werden betrachtet?
Kapitel 8.3 beleuchtet die Entwicklung des Sports für ältere Menschen, von traditionellen Turnvereinen bis hin zu Angeboten in Sport- und Wohlfahrtsverbänden sowie in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Es kritisiert die geringe Anzahl sportlich aktiver Senioren und die Tendenz, ältere Menschen zu Schonung zu raten anstatt zu dosierte Bewegung. Der Fokus liegt auf den funktionellen Anpassungsmechanismen, die auch im Alter erhalten bleiben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Interventionsgerontologie, Gesundheit, Sport im Alter, Prävention, Gesundheitsförderung, Senioren, Kompetenzerhalt, Altersbild, Interventionstheorien, Ressourcen, Selbstvertrauen.
Welche Kapitel sind enthalten?
Die Arbeit enthält mindestens die Kapitel 8.1 (Begriffsabgrenzung zur Interventionsgerontologie), 8.2 (Begriffsabgrenzung zur Gesundheit), 8.3 (Interventionstheorien aus dem Sport), sowie eine Zusammenfassung (8.5).
Wo findet man detailliertere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet detailliertere Einblicke in die jeweiligen Inhalte. Weitere Informationen könnten im vollständigen Text der Arbeit zu finden sein.
- Quote paper
- Daniel Seibel (Author), 2004, Sport im Alter - eine empirische Studie - Teilbereich Interventionsgerontologische Aspekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25397