Im Rahmen des Seminars „USA und Lateinamerika“ galt es, sich dem Thema „Beziehungen – alte und neue Abhängigkeitsformen“ von verschiedenen Seiten her anzunähern. Durch Impulsreferate, die die Beziehungen verschiedener lateinamerikanischer Länder zu den USA zum Inhalt hatten, sollten Unterschiede und Gemeinsamkeiten bezüglich vorhandener Beziehungsmuster herausgearbeitet werden. Wir entschieden uns für Guatemala, zum einen, da eine von uns bereits über Vorwissen zum Themenbereich verfügte, zum anderen, da es konkrete Phantasien gab, dass dieses Thema besonders interessant sein könnte, vor allem im Vergleich zu den aktuellen Geschehnissen um den Irakkrieg.
Ziel unserer Arbeit war es vor allem die Beziehungen zwischen Guatemala und den USA anhand der verwendeten Literatur darzustellen.
Dabei kamen wir schon in der Diskussion im Vorfeld zu dem Schluss, dass dabei eine Darstellung des geschichtlichen Abrisses Guatemalas unumgänglich ist. Wichtig erscheint uns dabei vor allem Phasen in denen gravierende Probleme Guatemalas Grund gelegt und bis heute nicht gelöst werden konnten, anhand markanter geschichtlicher Eckdaten kurz und griffig darzustellen.
Näher eingehen werden wir vor allem auf die Dekade des „10 jährigen Frühlings“, der insgesamt als die einzige Phase konstruktiver Reformenversuche in der Geschichte Guatemalas gesehen werden kann. Diese Dekade wurde aprubt mit der Intervention um 1954 beendet. Ganz konkret möchten wir die Geschehnisse um die so genannte „indirekte Intervention“ von Seiten der USA, die die Beziehungen zwischen den beiden Ländern einschneidend prägen sollte, darstellen.
Um in weiterer Folge Auswirkungen der US-Intervention auf Guatemala ausmachen zu können, bedarf es aus unserer Sicht auch einer Analyse der Gegenwart sowie einer Analyse der Zeit nach der Intervention, die geprägt ist durch den Beginn des 35 jährigen Bürgerkrieges sowie die Entwicklung des Friedensprozesses mit seinen verschiedenen Phasen.
Abschließend werden wir versuchen Parallelen beziehungsweise Unterschiede bezüglich der Handlungsweisen von Seiten der USA zum Irakkrieg herauszuarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ZUM THEMA
- ÜBERBLICK ÜBER DIE VORLIEGENDE ARBEIT
- ZEITLICHE EINORDNUNG UND HINTERGRUND DER „INDIREKTEN INTERVENTION“ IN GUATEMALA IM JAHRE 1954
- WURZELN DER GEGENWÄRTIGEN GESELLSCHAFTSSTRUKTUREN – DIKTATORISCHE REGIME UND DEREN POLITISCHE MAẞNAHMEN SEIT DER UNABHÄNGIGKEIT
- DIE LANDREFORM
- DIE LOHNARBEIT
- DER 10JÄHRIGE FRIEDEN IN GUATEMALA
- DIE REFORMPOLITIK
- AUSWIRKUNGEN DER REFORMPOLITIK AUF DIE US-AMERIKANISCHEN BEZIEHUNGEN
- DIE INTERVENTION 1954
- DIE GESCHEHNISSE
- DIE ZEIT DANACH
- DIE DEMONTAGE DER REVOLUTION: ROLLE DER USA
- ENTWICKLUNGEN OHNE (RE)FORM
- DER PROZESS DES FRIEDENS IN GUATEMALA – EIN LANGER WEG
- Die Guerillabewegungen
- Phasen des Friedens
- Die Rolle der USA im Friedensprozess
- GRAPHISCHE DARSTELLUNG DER BEZIEHUNGEN GUATEMALAS UND USA ZUR ZEIT DES KALTEN KRIEGES
- PARALLELEN/UNTERSCHIEDE ZUM IRAKKRIEG
- SCHLUSSWORT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Beziehungen zwischen Guatemala und den Vereinigten Staaten, insbesondere die „indirekte Intervention“ der USA im Jahr 1954. Die Arbeit beleuchtet die historischen Wurzeln dieser Beziehungen, die Rolle der USA in der Dekonstruktion der „10 jährigen Frühlings“ – einer Phase konstruktiver Reformen in Guatemala – und die Auswirkungen der Intervention auf die Entwicklung des Landes.
- Die historische Entwicklung Guatemalas und die Rolle von Diktaturen in der Gestaltung der Gesellschaftsstrukturen
- Die „indirekte Intervention“ der USA in Guatemala 1954 und deren Einfluss auf die politische und soziale Entwicklung des Landes
- Die Auswirkungen der Intervention auf die Beziehungen zwischen Guatemala und den USA
- Der lange Weg des Friedensprozesses in Guatemala und die Rolle der USA
- Parallelen und Unterschiede zwischen der Intervention in Guatemala und dem Irakkrieg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema der Beziehungen zwischen Guatemala und den USA sowie den Fokus auf die „indirekte Intervention“ von 1954 erläutert. Anschließend werden die historischen Wurzeln der Beziehungen zwischen den beiden Ländern beleuchtet, wobei die Monroe-Doktrin und der Roosevelt-Zusatz als zentrale Elemente hervorgehoben werden.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Entwicklung der Gesellschaftsstrukturen in Guatemala und den Auswirkungen der verschiedenen Diktaturen seit der Unabhängigkeit. Kapitel 4 analysiert die Dekade des „10 jährigen Frühlings“ in Guatemala, eine Phase konstruktiver Reformen, die durch die US-Intervention abrupt beendet wurde.
Kapitel 5 beleuchtet die Geschehnisse um die „indirekte Intervention“ von 1954, wobei die Rolle der CIA und die Auswirkungen auf Guatemala im Vordergrund stehen. Kapitel 6 befasst sich mit der Zeit nach der Intervention und dem Beginn des 35-jährigen Bürgerkriegs in Guatemala. Hier wird auch die Entwicklung des Friedensprozesses und die Rolle der USA in diesem Kontext diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen Guatemala und den USA, wobei der Fokus auf der „indirekten Intervention“ im Jahr 1954 liegt. Zentrale Schlüsselwörter sind daher „Intervention“, „Abhängigkeit“, „Guatemala“, „USA“, „Kalter Krieg“, „Monroe-Doktrin“, „Roosevelt-Zusatz“, „CIA“, „Diktatur“, „Reformen“, „Bürgerkrieg“, „Friedensprozess“ und „Irakkrieg“.
- Arbeit zitieren
- Romana Leichtfried (Autor:in), Julia Hülshorst (Autor:in), 2003, Guatemala - Land der verbrannten Erde. Eine Analyse der Beziehungen zwischen Guatemala und den Vereinigte Staaten am Beispiel der Intervention im Jahre 1954, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25410