Ein relativ kleines, aber nicht unwesentliches Element im rechtsextremistischen Spektrum stellen die sogenannten Neuheidnischen Gruppen dar. Ihr primäres Kennzeichen ist der Umstand, dass die teils radikal-rassistischen Auffassungen, die große Kompatibilitäten zur NS-Ideologie aufweisen, mit alteuropäischer Spiritualität verbunden werden.
Stellen derartige Gruppen eine ernst zu nehmende Gefahr dar oder kann man sie als relativ unbedeutende rechtsextremistisch orientierte Gruppen bezeichnen, die keinen großen Einfluss auf unsere Bevölkerung haben?
In der folgenden Arbeit werde ich zunächst die Inhalte völkisch- okkulten Denkens, auf das sich die neonazistischen neuheidnischen Gruppen beziehen, und dessen historische Entwicklung bis zur heutigen Zeit, darlegen. Darauf aufbauend werde ich auf die heutige Situation der offen nazistisch eingestellten Neogermanen samt ihrer Welt- und Menschenbilder eingehen, um dann abschließend über die Gefahren der Anziehungskraft solch eingestellter Gruppen und die Probleme der Resozialisierung ehemaliger Anhänger zu reflektieren:
Besonders als zukünftige Lehrkraft sollte man die Sozialisationsfaktoren politisch extremistischer Gruppierungen analysieren können, um dahingehend an einer möglichen Prävention mitarbeiten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Neo-Paganismus und Neuheidentum- Was ist das?
- 1.1 Die Suche nach neuer Religiosität
- 1.2 Das Neuheidentum: Hinwendung zur „alten Kultur“
- 2. Die Entwicklung historisch-okkulten Denkens
- 2.1 Die Romantik
- 2.2 Die Jahrhundertwende: Völkisch-okkultes Denken formiert sich in Gruppierungen
- 2.3 Antidemokratische Gedanken während einer Zeit der Demokratie: Die Entwicklung völkischen Denkens in der Weimarer Republik
- 2.4 Völkisches Denken im Nationalsozialismus
- 2.5 Neuheidnisches Denken nach 1945
- 2.5.1 Altes Denken in neuem Mantel Neustrukturierung neuheidnischer Gruppen
- 2.5.2 Die neue Rechte
- 2.5.3 Hochkonjunktur des Neuheidentums
- 3. Neo-Paganismus und völkisches Denken heute
- 3.1 Das Welt- und Menschenbild der Neuheiden
- 3.2 Esoterik als Instrument rassistischen Denken und Tuns
- 3.2.1 Die Weltverschwörungstheorien des Jan van Helsing
- 4. Schlussteil: Neuheidnische Gruppen- Eine ernst zu nehmende Gefahr von rechts?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen neuheidnischer Gruppen und ihrer Verbindung zu rechtsextremistischen Ideologien. Sie analysiert die historischen Wurzeln völkisch-okkulten Denkens, die sich bis in die heutige Zeit fortsetzen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Inhalte und Strukturen dieser Gruppen sowie ihre Gefahren für unsere Gesellschaft zu beleuchten.
- Die Entwicklung des völkisch-okkulten Denkens vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
- Die Rolle des Neuheidentums in der rechtsextremen Szene
- Die Welt- und Menschenbilder neuheidnischer Gruppen
- Die Gefahren und Herausforderungen, die von neuheidnischen Gruppen ausgehen
- Die Notwendigkeit, die Sozialisationsfaktoren rechtsextremistischer Gruppierungen zu analysieren und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die neuheidnischen Gruppen als ein Teil des rechtsextremistischen Spektrums vor und beleuchtet die Frage nach ihrer Gefahr für die Gesellschaft. Die Arbeit skizziert ihren Schwerpunkt, der in der Analyse von völkisch-okkultem Denken und dessen historischen Entwicklung bis zur heutigen Zeit liegt. Zudem wird die Bedeutung von Prävention und Resozialisierung in Bezug auf neuheidnische Gruppen betont.
- 1. Neo-Paganismus und Neuheidentum - Was ist das?: Dieses Kapitel definiert den Neo-Paganismus als eine Strömung des neuen okkulten Denkens, die sich auf vorchristliche Naturreligionen bezieht. Es beschreibt den Trend der Suche nach neuer Religiosität und Spiritualität in der heutigen Gesellschaft und erläutert die Gründe für den Aufstieg des Neo-Paganismus. Das Kapitel stellt verschiedene Strömungen des Neuheidentums vor, darunter Wicca-Gruppen, Druiden, Schamanen, Neokelten und Neogermanen, und beschreibt ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
- 2. Die Entwicklung historisch-okkulten Denkens: Das Kapitel analysiert die historische Entwicklung völkisch-okkulten Denkens vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Es beleuchtet die Rolle der Romantik, die Jahrhundertwende und die Weimarer Republik sowie den Einfluss auf das völkische Denken im Nationalsozialismus. Es zeigt, wie sich neuheidnische Ideen nach 1945 in neuen Gruppierungen und Strömungen manifestierten und ihre Verbindung zu „neuen Rechten“ und dem Aufstieg des Neuheidentums in den 1970er Jahren.
- 3. Neo-Paganismus und völkisches Denken heute: Dieses Kapitel befasst sich mit dem gegenwärtigen Stand des Neo-Paganismus und seiner Verbindung zu rechtsextremistischem Denken. Es analysiert die Welt- und Menschenbilder der Neuheiden und untersucht, wie Esoterik als Instrument für rassistisches Denken und Handeln verwendet wird. Es beleuchtet auch die Weltverschwörungstheorien von Jan van Helsing.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen und Themenbereichen des Neo-Paganismus und dessen Verbindung zu rechtsextremistischem Denken. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen zählen: Neo-Paganismus, Neuheidentum, Völkisch-okkultes Denken, Esoterik, Weltverschwörungstheorien, Rechtsextremismus, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Rassismus, Prävention, Resozialisierung, Sozialisationsfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Berit Schmaul (Autor:in), 2004, Neuheidnische Gruppen und Esoterik - Okkultes Denken bei Rechtsextremen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25412