Spätestens seit dem Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert und der fast
zeitgleichen Gründung der ersten Frauenbewegungen in Frankreich und Amerika stellt
sich die Frage der Gleichberechtigung von Mann und Frau im sozialen System der
Gesellschaft. Im Laufe der Jahre, besonders in den letzten Jahrzehnten des vergangenen
Jahrhunderts, konnte darüber hinaus eine zunehmende Akademisierung und
Institutionalisierung des entstandenen Feminismus’ beobachtet werden. Im Zuge der
Entwicklung bildeten sich unterschiedliche Strömungen und Tendenzen, die versuchten,
das Prinzip der Gleichberechtigung wissenschaftlich zu untersuchen und zu begründen.
Hervor kamen einzelne Strömungen mit unterschiedlichen Forderungen, die sich
teilweise ergänzten, jedoch auf Grund der Vielzähligkeit der Gruppen und Bewegungen
auch oftmals widersprachen. Weltweit kann daher von einer eklatanten
Ungleichzeitigkeit feministischer Forderungen und Erfolge gesprochen werden.
Judith Butler ist seit den 90iger Jahren eine bekannte feministische Theoretikerin.
Die zentralen Schwerpunkte ihrer Arbeiten sind die Untersuchung des Zusammenhangs
von Macht, Geschlecht, Sexualität und Identität, sowie das Verhältnis von
Biologischem und Kulturellem. Ihre Analysen sind dabei nicht nur in der feministischen
Forschung zu verorten, sondern darüber hinaus als ein Beitrag zur
poststrukturalistischen Tradition zu verstehen, die den Strukturalismus seit Ende der
sechziger Jahre fortsetzt und radikalisiert. So verwundert es nicht, dass man Butlers
theoretische Wurzeln vor allem in Frankreich finden kann. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Butler im Felde des Feminismus
- Butlers gender-theory: Das Unbehagen der Geschlechter
- Die Evolution des sozialen Geschlechts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung analysiert Judith Butlers gender-theory und untersucht die Evolution des sozialen Geschlechts. Dabei werden die zentralen Schwerpunkte ihrer Arbeiten, der Zusammenhang von Macht, Geschlecht, Sexualität und Identität sowie das Verhältnis von Biologischem und Kulturellem, beleuchtet.
- Kritik an der feministischen Tradition und Dekonstruktion der Zweigeschlechtlichkeit
- Das soziale Geschlecht als kulturelles Attribut und historisch veränderbar
- Zwangsrahmen der binären Matrix und Kritik an heterosexuellen Normen
- Die Evolution des sozialen Geschlechts in prähistorischen Gesellschaften
- Die Rolle von Kultur und Technologie in der Entwicklung von Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Butler im Felde des Feminismus: Diese Einleitung liefert einen Überblick über die Entwicklung des Feminismus und stellt Judith Butler als eine prominente feministische Theoretikerin vor. Sie beleuchtet Butlers zentrale Themen und ihre Einordnung in die poststrukturalistische Tradition.
- Butlers gender-theory: Das Unbehagen der Geschlechter: Dieses Kapitel analysiert Butlers Kritik an der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Argumentation, dass das Geschlecht nicht natürlich, sondern sozial und kulturell konstruiert ist. Es beleuchtet Butlers Theorie der kulturellen Bedingtheit von Geschlechtsidentität und die Dekonstruktion der Unterscheidung zwischen sex und gender.
- Die Evolution des sozialen Geschlechts: Dieses Kapitel befasst sich mit der historischen Entwicklung des sozialen Geschlechts und untersucht die Rolle von Kultur und Technologie in der Differenzierung von Geschlechterrollen. Es analysiert die Situation in prähistorischen Gesellschaften und den Einfluss von Jagen und Sammeln auf die Entwicklung von Geschlechterrollen.
Schlüsselwörter
Die Ausarbeitung fokussiert auf die Schlüsselthemen gender-theory, soziale Konstruktion von Geschlecht, Evolution des sozialen Geschlechts, Macht und Geschlechterverhältnisse, Dekonstruktion der Zweigeschlechtlichkeit, poststrukturalistische Tradition, Judith Butler, Feminismus, Kultur und Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Thomas Buchholz (Autor:in), 2004, Judith Butlers gender-theory und die Evolution des sozialen Geschlechts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25539