In einer Welt, in der die westlichen Religionen, aber vor allem das Christentum mehr und mehr an Bedeutung verlieren, bedarf es neuer Impulse, das religiöse Zusammenleben und die kirchlichen Lehren dem Menschen wieder nahezubringen. Das die alten Strukturen dies nicht vermögen, ist offensichtlich. Zu stark sind die Einflüsse der Umwelt, zu veraltet die Lehren und zu versteift die Ansichten der Kirche in Bezug auf die Realität. Unser Leben wird nicht mehr geprägt oder gar bestimmt vom Christentum. Warum? Hat der Mensch die Hoffnung und den Glauben verloren oder haben sich einfach nur die Zeiten und die damit verbundenen Lebensumstände geändert? Lebensumstände, in denen Gott nicht mehr soviel Platz eingeräumt wird. Die Gründe für diese Entwicklung sind schwer nachzuvollziehen, aber mit Sicherheit lässt sich der Kontakt zu anderen Weltreligionen, dem Islam, dem Buddhismus, dem Hinduismus etc. und die Erkenntnis, wie auch die Akzeptanz dieser Religionen hier mit anführen. Gilt in der christlichen Lehre Gott nicht als einzig wahrer Gott? Doch was ist mit den Lehren anderer monotheistischer Religionen? Sie verehren auch nur einen Gott, denselben Gott? Stimmen einige Religionen im Kern vielleicht sogar überein und unterscheiden sich lediglich nur in ihrer Auslegung? Viele dieser Fragen sind in den letzten Jahrzehnten aufgekommen. Fragen, die das Christentum unbeantwortet lässt und Fragen, die auch unbeantwortet bleiben würden, wenn sich ihnen keiner annehmen würde. Hier greifen die Erkenntnisse von Knitter, aber auch anderen erfolgreichen Theologen und Philosophen, wie z.B. John Hick, die sich mit dem Modell der „Pluralistischen Theologie der Religionen“ beschäftigen, ein Modell das Antworten geben kann. Eines der berühmtesten Werke, dieses Modell betreffend, ist Knitters „Horizonte der Befreiung“, mit dem ich mich intensiv auseinandergesetzt habe. In dem nun folgenden Bericht will ich meine eigenen Eindrücke, aber auch Knitters Theorien zu einer Pluralistischen Theologie der Religionen schildern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Autor Paul F. Knitter
- Begriffserklärung
- Pluralismus
- Zen
- Kontemplation
- Spiritualität
- Integrität
- Ideologie
- Quietismus
- Das Modell der pluralistischen Theologie der Religionen
- Gründe für eine pluralistische Theologie der Religionen
- Intellektuelle Integrität
- Theologische Integrität
- Ethische Integrität
- Biblische Integrität
- Christentum und Weltreligionen – Erkenntnisse auf dem Weg in die pluralistische Theologie der Religionen
- Die Religionen im Dialog
- Pluralismus und Befreiung – Ein Diskurs der Notwendigkeit
- Ein pluralistischer Dialog am Beispiel Buddhismus – Christentum
- Resumé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der pluralistischen Theologie der Religionen und untersucht die Ansätze des Autors Paul F. Knitter. Ziel ist es, ein umfassendes Bild von Knitters Modell der pluralistischen Theologie der Religionen zu zeichnen, indem die wichtigsten Aspekte, Begriffsdefinitionen und Argumente beleuchtet werden.
- Pluralistische Theologie der Religionen als Modell für interreligiösen Dialog
- Die Bedeutung von Integrität in der pluralistischen Theologie
- Der Umgang mit den verschiedenen Weltreligionen im Kontext des Christentums
- Die Rolle des Pluralismus in der Befreiungstheologie
- Ein konkretes Beispiel für einen pluralistischen Dialog: Buddhismus – Christentum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz einer pluralistischen Theologie der Religionen in einer Welt, in der die westlichen Religionen an Bedeutung verlieren. Es wird die Frage aufgeworfen, warum der Einfluss des Christentums abnimmt und welche Rolle andere Weltreligionen spielen.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Autor Paul F. Knitter, seinem Werdegang und seinem wissenschaftlichen Engagement im Bereich der interreligiösen Theologie.
Das dritte Kapitel erläutert verschiedene Begriffsdefinitionen, die für das Verständnis der pluralistischen Theologie der Religionen entscheidend sind, darunter Pluralismus, Zen, Kontemplation, Spiritualität, Integrität, Ideologie und Quietismus.
Kapitel 4 behandelt das Modell der pluralistischen Theologie der Religionen selbst und die Gründe, die dafür sprechen. Hier werden die verschiedenen Aspekte der Integrität – intellektuell, theologisch, ethisch und biblisch – erläutert.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die Erkenntnisse, die das Christentum durch den Dialog mit anderen Weltreligionen gewinnen kann, und zeigt den Weg zur pluralistischen Theologie der Religionen auf.
Kapitel 6 beschäftigt sich mit dem interreligiösen Dialog zwischen verschiedenen Religionen.
Kapitel 7 diskutiert die Notwendigkeit des Pluralismus in der Befreiungstheologie.
Das achte Kapitel veranschaulicht einen konkreten Fall eines pluralistischen Dialogs am Beispiel des Buddhismus und des Christentums.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Pluralismus, interreligiöser Dialog, Theologie der Religionen, Integrität, Christentum, Weltreligionen, Befreiungstheologie und Buddhismus.
- Arbeit zitieren
- Dirk Bauer (Autor:in), 2001, Die pluralistische Theologie der Religionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2575