Die Arbeit behandelt die kultische Verehrung des "Reichsgründers" Bismarck im wilhelminischen Kaiserreich vorrangig durch die Parteien, Vereine und Verbände des nationalen Lagers. Im Mittelpunkt steht die Politisierung des Kultes in Denkmalsbau und Festen, d.h. die Ausrichtung von Rhetorik und Symbolik auf die Opposition gegen die Politik des "Neuen Kurses" und den Kampf gegen die "inneren Reichsfeinde".
Inhaltsverzeichnis
- Bismarck- Mythos, Bismarck- Kult und "Bismärcker"
- Bismarck- Verehrung und politische Kultur
- Begriffsdefinitionen und Erkenntnisinteresse
- Quellen und Untersuchungszeitraum
- Anfänge und Ausbreitung des Bismarck- Kultes 1890-1898
- Die "nationale Opposition" und die "Bismarckfonde" gegen den "Neuen Kurs"
- Huldigungsfahrten
- Die Bewegung zum Bau von Bismarck- Türmen und -Säulen
- Typen von Bismarck- Denkmälern und die Tendenz zur Monumentalisierung
- Der Aufruf der deutschen Studentenschaft zum Bau von Bismarck- Säulen 1898/99
- Initiatoren und Träger von Bismarck- Turm und -Säulenprojekten und ihre Motive
- Die Verbreitung von Bismarck- Türmen und -Säulen und politische Widerstände
- "Nach Canossa gehen wir nicht!": Bismarck- Kult und Kulturkampfagitation
- "Die Wacht an Weichsel und Warthe": Der Bismarck- Kult des Ostmarkenvereins
- Bismarck- Kult und völkischer Nationalismus
- Der Alldeutsche Verband und andere völkische Gruppen
- Die österreichischen Deutschnationalen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die kultische Verehrung Bismarcks in der politischen Kultur des wilhelminischen Kaiserreichs zwischen 1890 und 1914. Sie widmet sich der Frage, wie Bismarck zum Gegenstand einer kultischen Verehrung wurde und welche Bedeutung diese Verehrung für die politische Kultur des Kaiserreichs hatte.
- Entwicklung und Ausbreitung des Bismarck-Kultes
- Bedeutung des Bismarck-Kultes für die politische Kultur
- Rolle des Bismarck-Kultes in der nationalen Opposition
- Verknüpfung des Bismarck-Kultes mit dem völkischen Nationalismus
- Bedeutung des Bismarck-Kultes für die Monumentalisierung Bismarcks
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Begriffe Bismarck- Mythos, Bismarck- Kult und "Bismärcker". Das zweite Kapitel definiert die Begriffe "politische Kultur" und "Verehrung" und beschreibt die Quellen und den Untersuchungszeitraum der Arbeit. Das dritte Kapitel untersucht die Anfänge und die Ausbreitung des Bismarck- Kultes zwischen 1890 und 1898. Es analysiert die Rolle der "nationalen Opposition" und die Gründung von "Bismarckfonde" sowie die Bedeutung von Huldigungsfahrten. Das vierte Kapitel widmet sich der Bewegung zum Bau von Bismarck- Türmen und -Säulen. Es beschreibt die verschiedenen Typen von Denkmälern und die Tendenz zur Monumentalisierung, analysiert den Aufruf der deutschen Studentenschaft zum Bau von Bismarck- Säulen sowie die Initiatoren und Träger von Bismarck- Turm und -Säulenprojekten. Das fünfte Kapitel untersucht die Verbindung zwischen dem Bismarck- Kult und der Kulturkampfagitation. Das sechste Kapitel befasst sich mit dem Bismarck- Kult des Ostmarkenvereins. Das siebte Kapitel analysiert die Verknüpfung des Bismarck- Kultes mit dem völkischen Nationalismus und der Rolle des Alldeutschen Verbandes und der österreichischen Deutschnationalen.
Schlüsselwörter
Bismarck- Mythos, Bismarck- Kult, politische Kultur, wilhelminisches Kaiserreich, nationale Opposition, Bismarckfonde, Huldigungsfahrten, Bismarck- Türme, Bismarck- Säulen, Monumentalisierung, Kulturkampf, Ostmarkenverein, Alldeutscher Verband, völkischer Nationalismus.
- Quote paper
- Thomas Gräfe (Author), 2002, Der Bismarck-Mythos in der politischen Kultur des wilhelminischen Kaiserreichs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25818