Einleitung
In dieser Arbeit wird ein Überblick über die Techniken der nichtproportionalen Rückversicherung gegeben. Das bedeutet: Es werden die einzelnen nichtproportionalen Rückversicherungsformen beschrieben und verschiedene Aspekte beleuchtet. Diese Arbeit orientiert sich in Aufbau und Inhalt im wesentlichen an der in Buchform herausgegebenen Dissertation des Herrn Dr. Peter Liebwein „Klassische und moderne Formen der Rückversicherung“.
Die nichtproportionale Rückversicherung grenzt sich von der proportionalen Rückversicherung vor allem dadurch ab, dass sie auf einzelnen Schäden oder Ereignissen bzw. Schäden eines bestimmten Zeitraums basiert, und dass die Prämie nur minimal durch die Originalprämie beeinflusst wird. Die nichtproportionale Rückversicherung folgt oft der proportionalen Rückversicherung, bei der die relevante Größe das Risiko, also die Schadenmöglichkeit ist, während die relevante Größe bei der nichtproportionalen Rückversicherung der tatsächliche Schaden, der geteilt wird, ist. Nach den drei wichtigsten Formen Einzelschaden-, Kumulschadenexzedentenrückversicherung und Stop Loss werden noch drei weitere Formen der nichtproportionalen Rückversicherung behandelt. Es lässt sich zudem zeigen, dass sich alle Formen unter dem Oberbegriff „Schadenexzedent“ subsumieren lassen, weil bei jeder Form eine Grenze überschritten werden muss oder wird.
Einzelschadenexzedentenrückversicherung
Diese Rückversicherungsform wird auch kurz Einzelschadenexzedent genannt und bezieht sich auf einen einzelnen Schaden. Sie ist vor allen Dingen in Versicherungszweigen mit sehr seltenen Großschäden anzutreffen, wie der Haftpflicht-, der Feuer- und der Personenversicherung. Mittels der Abbildung 3.1 werden nun einige Begriffe erklärt. Abbildung 3.1 In dieser Grafik sind Schäden des Erstversicherungsunternehmens in verschiedenen Höhen dargestellt. Dies könnten z.B. die Selbstbehalte aus proportionaler Rückversicherung sein, die das EVU noch einmal nichtproportional rückversichert hat. Die Priorität bezeichnet die Obergrenze des Selbstbehalts, den das EVU mit der Rückversicherung im nichtproportionalen Rückversicherungsvertrag vereinbart hat.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- EINZELSCHADENEXZEDENTENRÜCKVERSICHERUNG
- EINZELSCHADENEXZEDENTEN FÜR VERSCHIEDENE RECHNUNGEN
- WEITERE ASPEKTE
- FOLGERUNGEN
- KUMULSCHADENEXZEDENTENRÜCKVERSICHERUNG
- BEKANNTER UND UNBEKANNTER KUMUL UND KUMULKONTROLLE
- FOLGERUNGEN
- STOP LOSS-RÜCKVERSICHERUNG
- WEITERE FORMEN DER NICHTPROPORTIONALEN RÜCKVERSICHERUNG
- UMBRELLA COVER-RÜCKVERSICHERUNG
- HÖCHSTSCHADENRÜCKVERSICHERUNG
- ZWEITRISIKORÜCKVERSICHERUNG
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit gibt einen umfassenden Überblick über die Techniken der nichtproportionalen Rückversicherung. Dabei werden die einzelnen Formen dieser Rückversicherung beschrieben und wichtige Aspekte beleuchtet. Die Arbeit folgt dem Aufbau und den Inhalten der Dissertation von Dr. Peter Liebwein „Klassische und moderne Formen der Rückversicherung“.
- Beschreibung und Analyse der verschiedenen Formen der nichtproportionalen Rückversicherung.
- Untersuchung der Unterschiede zwischen proportionaler und nichtproportionaler Rückversicherung.
- Analyse der wichtigsten Aspekte der verschiedenen Rückversicherungsformen, wie z.B. der Plafond, die Haftungsstrecke und die Begrenzung der Exzesshaftung.
- Behandlung der besonderen Merkmale der verschiedenen Rückversicherungsformen.
- Einordnung der verschiedenen Rückversicherungsformen unter den Oberbegriff „Schadenexzedent“.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die nichtproportionale Rückversicherung definiert und von der proportionalen Rückversicherung abgrenzt. Es wird darauf hingewiesen, dass bei der nichtproportionalen Rückversicherung der tatsächliche Schaden im Vordergrund steht, während bei der proportionalen Rückversicherung das Risiko, also die Schadenmöglichkeit, entscheidend ist.
Im Kapitel 3 wird die Einzelschadenexzedentenrückversicherung behandelt. Diese Form der Rückversicherung bezieht sich auf einen einzelnen Schaden und ist vor allem in Versicherungszweigen mit seltenen Großschäden anzutreffen. Es werden die wichtigsten Begriffe wie Priorität, Plafond und Haftungsstrecke erklärt. Die Ausführungen verdeutlichen die Funktionsweise dieser Rückversicherungsform und beleuchten die verschiedenen Aspekte der Vertragsgestaltung.
Kapitel 4 befasst sich mit der Kumulschadenexzedentenrückversicherung. Diese Form der Rückversicherung deckt den Fall ab, dass mehrere Schäden innerhalb eines bestimmten Zeitraums auftreten. Die verschiedenen Aspekte des „bekannten und unbekannten Kumuls“ werden beleuchtet, und es wird die Funktion der Kumulkontrolle erläutert. Die Ausführungen liefern einen tieferen Einblick in die Komplexität dieser Rückversicherungsform.
Kapitel 5 behandelt die Stop Loss-Rückversicherung. Diese Form der Rückversicherung dient dazu, das Gesamtrisiko eines Versicherungsunternehmens zu begrenzen. Es werden die Funktionsweise und die wichtigsten Merkmale dieser Rückversicherungsform erklärt. Die Ausführungen zeigen die Bedeutung dieser Form der Rückversicherung für die Stabilität von Versicherungsunternehmen.
Das Kapitel 6 beleuchtet weitere Formen der nichtproportionalen Rückversicherung, wie die Umbrella Cover-Rückversicherung, die Höchstschadenrückversicherung und die Zweitrisikoversicherung. Die Ausführungen geben einen Überblick über die Besonderheiten dieser Rückversicherungsformen und ihre Bedeutung im Kontext des Gesamtbildes der nichtproportionalen Rückversicherung.
Schlüsselwörter
Nichtproportionale Rückversicherung, Einzelschadenexzedentenrückversicherung, Kumulschadenexzedentenrückversicherung, Stop Loss-Rückversicherung, Umbrella Cover-Rückversicherung, Höchstschadenrückversicherung, Zweitrisikoversicherung, Priorität, Plafond, Haftungsstrecke, Exzesshaftung, Selbstbehalt, Schadenhöhe, Großschaden, Risiko, Versicherungsunternehmen, Rückversicherer, Schadenereignis, Kumul, probable maximum loss (PML).
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- Stefan Enderlein (Author), 2004, Techniken der nichtproportionalen Rückversicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25956